Historische Oper am Gänsemarkt
Die Historische Oper am Gänsemarkt ist eine gemeinnützige Gesellschaft mit Sitz in Hamburg. Sie wurde gegründet mit dem Ziel, die zwischen 1678 und 1738 existierende barocke Oper am Gänsemarkt wiederzubeleben, wiederaufzubauen und der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Die Oper am Gänsemarkt war auf deutschem Boden das erste privatwirtschaftliche[1][2] Opernhaus der Barockzeit. Die Historische Oper verfügt nicht über ein Gebäude und weist organisatorisch und strukturell Grundzüge eines Freien Theaters auf.
Gründung[Bearbeiten]
Die Gesellschaft mit juristischer Form „gemeinnützige Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)“ wurde im Juli 2020 gegründet[3]. Die Geschäfte der Gesellschaft führt der norddeutsche Musiker und Kulturmanager Ilja Dobruschkin.
Hauptmerkmale der Produktionen[Bearbeiten]
Direkter Bezug zur historischen Aufführungspraxis vokal und instrumental, historisches Bühnenbild; Akteure der freien Musikszene aus Hamburg, Deutschland und international; Wechselnde Spielstätten; Direkte Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in der Gestaltung des Bühnenbildes; Kombinierung von historischen Musik-, Text- und Bildquellen und Aufführungspraxis mit modernen Medien wie Zeichentricktechnik oder Videoclipgestaltung
Tätigkeiten[Bearbeiten]
Die Historische Oper widmet sich der Wiederbelebung, Wiederaufbau und Zugänglichmachung des ersten im deutschen Raum privatwirtschaftlichen Opernhauses der Barockzeit zwischen 1678 und 1738. Sie spezialisiert sich auf das umfangreiche, aber größtenteils verschollene[4] Repertoire der 60-jährigen Wirkungszeit der ursprünglichen barocken Oper am Gänsemarkt. Für die Opernaufführungen wird häufig eine in Barockzeit populäre Form des Pasticcios eingesetzt, die es erlaubt, einerseits unvollständig erhaltene Teile des Repertoires in ein schlüssiges Opernkonzept zu verflechten, und andererseits durch entstandene Kompilationen neue Wege in der Popularisierung der Alten Musik zu beschreiten. Die Produktionen kombinieren Live-Musik mit projiziertem Bühnenbild, welches bei der Vermittlungsarbeit an allgemeinbildenden Schulen eine Weiterentwicklung des barocken Bühnenbildes mit Hilfe von Kindern und Jugendlichen darstellt.
Die Tätigkeiten der Historischen Oper am Gänsemarkt sind in vier einzelnen Bereiche unterteilt: „Oper am Gänsemarkt :reload“ mit Produktionen von konzertanten oder halbszenischen Opernaufführungen[5][6][7][8][9]; „Oper am Gänsemarkt :refresh“ mit Kulturvermittlungsarbeit an allgemeinbildenden Schulen[10][11][12]; „Oper am Gänsemarkt :remake“ mit Förderung von professionellen jungen Ensembles[13] der Alten Musik und „Oper am Gänsemarkt :insight“ als Informationskanal[14] mit Audio- und Videopodcasts von Interviews und Beiträgen rund um die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Oper am Gänsemarkt.
Finanzierung[Bearbeiten]
Die Gesellschaft finanziert sich aus einer Zusammensetzung von Spenden, öffentlichen Zuschüssen und Förderungen von privaten Stiftungen. Zu Förderern gehörten die Felicitas und Werner Egerland Stiftung[15], die Kulturstiftung der Länder, die Behörde für Kultur und Medien und die Zeit-Stiftung.
Weblinks[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Hans Freund, Wilhelm Reinking: Musikalisches Theater in Hamburg, Versuch über die Dramaturgie der Oper. Hans Christians, Hamburg 1938, S. 22.
- ↑ Michael Walter: Oper : Geschichte einer Institution. 1. Auflage. J.B. Metzler, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-476-05506-4, S. 112 f.
- ↑ Handelsregisterauszug von Historische Oper am Gänsemarkt gUG (haftungsbeschränkt) aus Hamburg (HRB 163744). Abgerufen am 6. September 2023.
- ↑ Walter Schulze: Die Quellen der Hamburger Oper (1678-1738) : Eine bibliographisch-statist. Studie zur Geschichte d. ersten stehenden dt. Oper. Gerh. Stalling, Hamburg/Oldenburg 1938, S. 80 ff.
- ↑ concerti Ausgabe Hamburg & Norddeutschland September 2019 by concerti - Das Konzert- und Opernmagazin - Issuu. 19. August 2019, abgerufen am 8. September 2023 (english).
- ↑ Verena Fischer-Zernin: Elbphilharmonie: Ein berührender Barock-Stream. 4. Dezember 2020, abgerufen am 8. September 2023 (deutsch).
- ↑ Mi, 2.12.2020 18:45 Uhr Livestream: Oper am Gänsemarkt: reloaded. 2. Dezember 2020, abgerufen am 8. September 2023.
- ↑ Mo, 6.12.2021 19:30 Uhr Die Geduld des Sokrates (2G). 6. Dezember 2021, abgerufen am 8. September 2023.
- ↑ Hamburger Abendblatt: Elbphilharmonie: Aus der Zeit gefallen – musikalisch ein Erlebnis. 7. Dezember 2021, abgerufen am 8. September 2023 (deutsch).
- ↑ Die Geduld des Sokrates – Gymnasium "In der Wüste" Osnabrück. Abgerufen am 8. September 2023.
- ↑ Das Interesse für die Oper geweckt. 14. Juli 2023, abgerufen am 8. September 2023.
- ↑ Uwe Straehler-Pohl: Bad Bramstedt: Kinder lernten mit Laute und Bratsche alte Opern kennen. 15. Juli 2023, abgerufen am 8. September 2023.
- ↑ Die Stimme der Xantippe • Historische Oper am Gänsemarkt · Die Gänsemarktoper der Barockzeit. In: Historische Oper am Gänsemarkt · Die Gänsemarktoper der Barockzeit. Abgerufen am 8. September 2023 (deutsch).
- ↑ Historische Oper am Gänsemarkt - Informationskanal mit Video- und Audiopodcasts. Abgerufen am 8. September 2023.
- ↑ Die Geduld des Sokrates. In: felicitas und werner egerland stiftung. 12. November 2021, abgerufen am 6. September 2023 (deutsch).
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