Impfbrücke

Als Impfbrücke wird eine Einrichtung bezeichnet, die in Deutschland im zweiten Jahr der COVID-19-Pandemie 2021 während der ersten Impfkampagne gegen die Krankheit zum Einsatz kommt. Sie ist eine Vermittlungseinrichtung mit dem Ziel, an einem Tag nicht genutzten Impfstoff noch am selben Abend an andere, kurzfristig herbeigerufene Impfwillige zu verimpfen.

Hintergrund[Bearbeiten]

Nachdem sich die COVID-19-Pandemie seit dem Frühjahr 2020 mit Millionen Erkrankten und Toten auf der ganzen Welt verbreitet hatte, wurden in kurzer Zeit Impfstoffe entwickelt, von denen die ersten seit Dezember 2020 zum Masseneinsatz kommen konnten. Da die Hersteller für die meisten Länder der Welt in den ersten Monaten nicht genügend Impfstoff für alle Impfwilligen lieferten, einige Impfstoffe sehr schnell verderblich sind und die Infiziertenzahlen teils bedrohlich anstiegen, war der Impfstoff außergewöhnlich knapp und kostbar. Alle Beteiligten waren bemüht, möglichst alle vorhandenen Impfstoffdosen so schnell wie möglich zu verimpfen und möglichst keinen Impfstoff ungenutzt verderben zu lassen.

Aus diesem Grund führten viele deutsche Großstädte im Frühjahr 2021 so genannte Impfbrücken ein. Impfbrücken sind Vermittlungseinrichtungen, in denen priorisierte, also vorrangig zur Impfung berechtigte Personen verzeichnet sind, die kurzfristig kontaktiert und für wenig später (in der Regel innerhalb von 20 Minuten) in das Impfzentrum gerufen werden können. Diese Personen bekommen diejenigen Impfdosen verabreicht, die für Personen mit festem Termin vorgesehen waren, die jedoch am jeweiligen Tag nicht erschienen waren. Als erste deutsche Großstadt führte Duisburg Mitte Februar 2021 eine Impfbrücke ein. Zahlreiche andere Städte und Landkreise folgten dem Beispiel wenig später. Impfbrücken funktionieren über eine spezielle App der Kölner Firma Lit Labs oder teilweise auch per einfacher SMS an den Impfwilligen.