You can edit almost every page by Creating an account. Otherwise, see the FAQ.

Institut für Biologische Verfahrenstechnik

Aus EverybodyWiki Bios & Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche

Das Institut für Biologische Verfahrenstechnik an der Hochschule Mannheim hat seine Schwerpunkte in der Integration biologischer Verfahren und Techniken in den Produktionsablauf. Die Umsetzung umweltfreundlicher, emissionsärmerer Produktionsverfahren (sustainable development) bei der Modernisierung von Produktionsprozessen durch Ressourceneffizienz (also Energieeffizienz und vor allem Wassermanagement) und die Entwicklung von nachhaltigen Produkten mittels Bionik.

Institut für Biologische Verfahrenstechnik

Hochschule Mannheim

Gründungsjahr: 1988
Leitung: M. Kunz
Mitarbeiter: 9 (2018)
Fachgebiet Biologische Verfahrenstechnik / Bionik
Ort: Mannheim

Baden-Würtemberg

Offizielle Website: https://www.ibv.hs-mannheim.de/

Historie[Bearbeiten]

Am 01.01.1988 wurde im Fachbereich Verfahrenstechnik an der damaligen Fachhochschule für Technik Mannheim das Institut für Biologische Verfahrenstechnik unter Leitung von P.M. Kunz ins Leben gerufen.

Seither ist das Institut ständig personell und ausstattungsmäßig gewachsen: Seit 2011 gehört Angelika Hirsch zum Institut. Über 50 wissenschaftliche Mitarbeiter waren bisher im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten am Institut über Drittmittel beschäftigt. Das Institut verfügt über einen dreistöckigen Bühnenbereich in einer großen Verfahrenshalle an der Hochschule Mannheim, während in drei Laborräumen im Tiefgeschoss die laboranalytische Ausstattung für mikrobiologische Arbeiten bereit steht.

Aktivitäten[Bearbeiten]

Im Institut werden Themen der weißen Biotechnologie und der Umweltbiotechnologie sowie der molekularen Bionik bearbeitet, wobei einerseits „biotechnische“ Fragestellungen bearbeitet werden, andererseits „biotechnologische“, nämlich die Integration biologischer Techniken in den Produktionsablauf und die Umsetzung umweltfreundlicher Produktionsverfahren.

Im Mittelpunkt stand dabei seit Beginn der Forschungsarbeiten die „Metall-Biologie“ mit folgenden Schwerpunkten:

  • Biologische Entfettung“ (Entfettung von Oberflächen mit thermophilen Mikroorganismen)
  • Biologische Entrostung“ mit Siderophoren
  • Biologisches Entfernen von Anlauffarben“ mit Siderophoren
  • Biosorption“ von Eisen aus Spülbädern
  • Biologischer Korrosionsschutz“ auf Basis natürlicher Substanzen

Bei der „Biologischen Entrostung“ beispielsweise nutzt man die Eigenschaften von durch Mikroorganismen gebildeten Siderophoren, die in der Lage sind, mit dreiwertigem Eisen Komplexe zu bilden. Das Verfahren funktioniert schnell und effektiv im pH-neutralen Bereich ohne die Anwendung von konzentrierten Säuren und ohne das Material selber anzugreifen.

Früher waren Forschungsschwerpunkte im Bereich der Abwasser- und Abluftbehandlung, heute interessieren solche Themen, bei denen es um Extremsituationen geht, beispielsweise:

  • Einsatz von Halophilen bei der Behandlung salzhaltiger Abwässer.
  • Biologische Entfettung mittels thermophiler Mikroorganismen

Trinkwasseraufbereitung unmittelbar nach einem Katastropheneinsatz mittels Cu/Ag/Zn

Infrastruktur[Bearbeiten]

Am Institut sind über 100 verfahrenstechnische unit operations in Form von frei kombinierbaren Modulen.

Neben einigen Modulen zu „Aufarbeitungsverfahren“ verfügt das Institut über eine über mehrere Stockwerke reichende, halbtechnische Simulationsanlage für die simultane kombinierte Behandlung von Abluft und Abwasser, wie sie in Betrieben anfallen, die beispielsweise organische Lösungsmittel einsetzen. Über eine Art Fahrstuhl können hier Mikroorganismen auf Füllkörpern aus dem Abluftreaktor in den Abwasserreaktor (und wieder zurück) überführen werden, so dass für die Abluftbehandlung die gesamte sonst notwendige Peripherie (Neutralisierung, Nährstoffdosierung usw.) entfallen kann.

Ferner verfügt das Institut über eine Heißentfettungs-Biomembran-Modulanlage. Der Bioreaktor „arbeitet“ bei Temperaturen bis 80 Grad Celsius mit Mikroorganismen aus heißen Quellen. Sie verstoffwechseln die Öle und Fette, die bei der Oberflächenreinigung abgereinigt werden, zu CO2 und Wasser (sowie Biomasse) und produzieren dabei Tenside, die mit dem gereinigten Prozesswasser über eine Membran in die Heißentfettungsbäder zur Ablösung der Fette und Öle von den Oberflächen zurückgegeben werden können.

Weiterhin gibt es am Institut eine variabel gestaltbare 4-Straßen-Modulkläranlage, bestehend aus zwei parallelen Straßen mit identischen Bioreaktoren und Phasentrennern.

Einen weiteren Bereich machen die Membran-Filtrationsmodule aus.

Ein Rundgang durch das Erdgeschoss ist auf der Webseite zu besichtigen.

Projekte[Bearbeiten]

KVS-Projekte[Bearbeiten]

  • Wasserdesinfektion nach einem unmittelbaren Katastropheneinsatz
  • Algenbioreaktor zur Wasserenthärtung
  • Komplexierung von Aluminiumoxid durch natürliche Chelatoren zur Substitution von Beizsäure beim Glanzbeizen
  • Enzymatische Vernetzung von Kollagen zur Herstellung von biologisch abbaubaren Schutzfolien auf Basis nachwachsender Rohstoffe
  • Enzymatische Entfernung des Gelbstichs aus ergrauten Haaren
  • Produktion Biotenside bei der Heißentfettung von Oberflächen
  • Tensidrecycling bei der Oberflächenreinigung
  • Sanitärwasser- und Brauchwasser-Herstellung aus Regenwasser
  • Selbstreinigender Schrägklärer
  • Eisenentfernung von Metalloberflächen und aus Prozessbädern mit Hilfe von Biomasse
  • Entfernung von Anlauffarben mit mikrobiellen Komplexbildnern
  • Komplexierung von Aluminiumoxid durch natürliche Chelatoren zur Substitution von Beizsäure beim Glanzbeizen
  • Funktionstauglichkeit biologischer Korrosionsschutzmittel
  • Entwicklung eines selbstreinigenden Schrägklärers zur Praxisreife und Nachweis seiner Funktionstüchtigkeit
  • Sanierung vertrockneter Brunnen, insbesondere in der Dritten Welt, mit Hilfe natürlicher Produkte

DBU-Projekte[Bearbeiten]

  • Kollagenfolien zum Schutz von lackierten und unlackierten Oberflächen
  • Entwicklung eines enzymatischen Abflussreinigers

Kärcher-Projekte[Bearbeiten]

  • Produktion von Biotensiden bei der Heißentfettung mittels thermophiler Mikroorganismen

BMBF-Projekte[Bearbeiten]

  • Biotechnologische Prozessentwicklung für neuartige Membranen auf Basis Kollagen

Weitere Projekte[Bearbeiten]

  • Besiedlung von Anthrazitstaub mit Nitrifikanten
  • Verbesserung von Steuer- und Regelprozessn zur biologisch-chemischen Phosphor-Elimination
  • Wasserkreislauf-Simulator
  • Modulmeßanlage
  • Fermenter-Prüfstand
  • Biologische Entfettung
  • Biologische Entrostung
  • Biofilmvermeidung in Wasserkreisläufen
  • Formulierung von Kühlschmierstoffen
  • Emulsionsspaltung
  • Ökologische Produktion
  • Mikrobielle Entrostung von Oberflächen
  • Modularisierung von Reaktoren
  • Reststoffvermeidung durch biologische Entfettung in einer Feuerverzinkerei
  • Biologische Abgasreinigung: Biosorber
  • Schlamm
  • Phasenseparation: Selbstreinigender Schrägklärer / Rohrbündelklärer
  • Sedimenter-Kaskade
  • Grobentschlammung
  • Zentrifugalabscheider bei Mischwasserabfluss
  • Vario-Bioreaktor
  • Spezialisten-Recycling
  • Redox-Steuerung für kleine Kläranlagen

Weblinks[Bearbeiten]


Diese artikel "Institut für Biologische Verfahrenstechnik" ist von Wikipedia The list of its authors can be seen in its historical and/or the page Edithistory:Institut für Biologische Verfahrenstechnik.



Read or create/edit this page in another language[Bearbeiten]