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Virtual Vehicle

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VIRTUAL VEHICLE Research GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 2002
Sitz Graz
Leitung Jost Bernasch, Hermann Steffan
Mitarbeiterzahl 250 (2019)
Umsatz 22,2 Mio. EUR (2017)
Branche Forschung und Entwicklung
🌐Website www.v2c2.at
Stand: 2019

Virtual Vehicle ist ein führendes internationales F&E-Zentrum für die Automobil- und Bahnindustrie mit Sitz in Graz, Österreich. Das Zentrum konzentriert sich auf die konsequente Virtualisierung der Fahrzeugentwicklung. Diese Verknüpfung von numerischen Simulationen und Hardware-Tests führt zu einem umfassenden HW-SW-System-Design.

Mit etwa 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern arbeitet das Zentrum mit der Technischen Universität Graz und mit mehr als 100 weiteren Partnern aus Industrie und Wissenschaft zusammen. VIRTUAL VEHICLE ist das größte COMET-finanzierte Forschungszentrum Österreichs und darüber hinaus in 35+ EU-Projekten aktiv. Zusätzlich bietet VIRTUAL VEHICLE ein breites Portfolio an Auftragsforschung für die Fahrzeugentwicklung.[1]

Geschichte[Bearbeiten]

Der Firmensitz von Virtual Vehicle in Graz

Virtual Vehicle wurde 2002 mit den Anteilseignern Technische Universität Graz, AVL List GmbH, Magna Steyr Fahrzeugtechnik und Joanneum Research als Kplus-Kompetenzzentrum gegründet.[2]

Im April 2003 gewann das Zentrum mit der SIEMENS AG den ersten Forschungspartner aus der produzierenden Industrie.[2]

Kurz nach Beginn der Anlaufphase des Zentrums übernahm Jost Bernasch 2004 die Geschäftsführung. Im selben Jahr konnte der erste außereuropäischer Partner (Mecanica Solutions/Kanada) akquiriert werden.[2]

Im Juni 2005 gelang dem Zentrum der Einstieg in Forschungsprojekte der Europäischen Union – das erste von Virtual Vehicle eingereichte EU-Projekt „AUTOSIM“ wurde genehmigt. Das Projekt fokussierte auf den Einsatz von Simulation in der Automobilindustrie und bestand aus einem Konsortium von 32 europäischen Firmen.[2]

Ebenfalls im Juni 2005 startete die Entwicklung von „ICOS – Independent Co-Simulation“. ICOS ist eine am Virtual Vehicle entwickelte Co-Simulationsplattform, die die Integration verschiedenster Simulationswerkzeuge auf Basis moderner Kopplungs-Algorithmen ermöglicht. Die Modellierung, Simulation, Optimierung und Validierung von Innovationen im Fahrzeug werden dadurch erheblich unterstützt. Bis heute ist die Co-Simulation eines der zentralen Forschungsthemen am Virtual Vehicle.[2]

Im Januar 2008 fusionierte Virtual Vehicle mit dem Grazer Acoustic Competence Center (ACC). Zur selben Zeit wurde die Kplus-Förderperiode beendet und vom COMET K2-Programm der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) abgelöst. Der genaue Titel des Forschungsprogramms lautet „K2-Mobility – Sustainable Vehicle Technologies“.[2]

2008 löste Hermann Steffan Wolfgang Hirschberg ab (beide Professoren der TU Graz) und übernahm die wissenschaftliche Leitung des Zentrums.[2]

Im April 2008 fand zum ersten Mal das Grazer Symposium "Virtuelles Fahrzeug" statt. Die Veranstaltung wird seitdem jährlich von Virtual Vehicle, in Zusammenarbeit mit der TU Graz, organisiert.[2]

Im März 2012 gab Virtual Vehicle die erfolgreiche Evaluierung der ersten K2-Förderperiode bekannt. Das Forschungsfördervolumen konnte erneut vollständig umgesetzt werden. Dieser Erfolg sicherte dem Unternehmen Projektbudgets in der Höhe von rund 100 Mio. Euro bis 2017.[2]

Das vom Virtual Vehicle beantragte Folge-Forschungsprogramm „K2 Digital Mobility“ wurde im Mai 2017 inhaltlich genehmigt und 2018 gestartet, um das Vorgänger-Programm „K2-Mobility – Sustainable Vehicle Technologies“ abzulösen. Die Themen des Forschungsprogramms reichen von selbstfahrenden Fahrzeugen über Sicherheit bis hin zu Prototypen-Tests und Mobilitätskonzepten. Das Programm ist auf zwei Perioden mit einer Laufzeit von insgesamt acht Jahren und einem Forschungsvolumen von rund 100 Millionen Euro angelegt.[3]

Eigentümer[Bearbeiten]

Die Eigentümerstruktur des Virtual Vehicle setzt sich zusammen aus:[4]

Zentrumsausrichtung und Tätigkeitsbereiche[Bearbeiten]

Der Fokus von Virtual Vehicle ist die Entwicklung von leistbaren, sicheren und umweltfreundlichen Fahrzeugen für Straße und Schiene. Durch die Kombination von Testverfahren und innovativen Simulationsmodellen, umfassende Systemsimulation sowie Methoden und Prozessen für die Gesamtfahrzeugentwicklung betreibt Virtual Vehicle anwendungsorientierte Forschung und bietet Dienstleistungen im Bereich Test und Validierung an.

Darüber hinaus sieht sich das Zentrum in einer Brückenfunktion und setzt sich für eine dauerhafte Verbindung zwischen universitärer Forschung und industrieller Entwicklung ein. Auch die Unterstützung von Diplomarbeiten, Master-Theses und Dissertationen zählt zu den Aufgaben von Virtual Vehicle, um Nachwuchskräfte und High-Potentials zu fördern.

Forschungsbereiche[Bearbeiten]

Die Aktivitäten des Zentrums werden in sechs Forschungsbereichen organisiert:[5]

Automated Driving & Assistance Systems[Bearbeiten]

Automatisiertes Fahren ist einer der wichtigsten Innovationstreiber in der Automobilindustrie. Die Forschung am VIRTUAL VEHICLE umfasst Entwicklung, Validierung, Test und Betrieb von ausfallssicheren Automated Driving-Architekturen und sorgt für sichere Koexistenz hoch automatisierter Fahrzeuge mit konventionellen Fahrzeugen im Straßenverkehr.

Safety and Security[Bearbeiten]

Die EU-„Vision Zero“ definiert das Ziel, alle tödlichen Verkehrsunfälle im europäischen Verkehrssystem bis zum Jahr 2050 nahezu zu eliminieren. Allerdings steht die Automobilindustrie derzeit vor neuen Herausforderungen durch beispiellose technologische Fortschritte: Automatisiertes Fahren, vernetzte Autos und das Internet der Dinge (IOT) bringen neue Sicherheitsanforderungen mit sich.

Die Experten bei VIRTUAL VEHICLE arbeiten an neuen Lösungen, um diesen Herausforderungen zu begegnen, insbesondere unter Berücksichtigung von Vertrauenswürdigkeit und gesellschaftlicher Zustimmung, um die Marktakzeptanz zu erhöhen.

Efficiency & Comfort[Bearbeiten]

Der Einfluss von Elektrifizierung, Leichtbau oder Energiemanagement auf die individuelle Komfortwahrnehmung im Fahrzeug wird von Experten von VIRTUAL VEHICLE untersucht. Daraus abgeleitet ergeben sich innovative Technologien zur Optimierung des Energieverbrauchs eines Fahrzeuges unter Berücksichtigung der Komfortaspekten von Passagieren.

Die wichtigsten Aspekte für die nutzergerechte Mobilität im Fahrzeug sind Temperatur, Luftqualität, Lärm, Vibration, Licht, Ergonomie sowie die Nutzbarkeit von Assistenzsystemen. Der Bedarf an der Reduktion von CO2-Emissionen zwingt die Fahrzeugindustrie, sich auf Elektrifizierung (Batterie, Hybrid), Leichtbau, fortschrittliche Energiemanagementsysteme sowie thermische Kontrollstrategien zu konzentrieren. Einige dieser Themen haben direkten Einfluss auf den Komfort des Insassen.

Digital Operation[Bearbeiten]

Geschwindigkeit und Timing sind Wettbewerbsvorteile in einer immer stärker werdenden „Echtzeit“-Wirtschaft. VIRTUAL VEHICLE erforscht wertschöpfende Kerntechnologien für zukünftige Digital Operation Services. Datengetriebenes Design, aufgewertet durch automatisierte Entscheidungsprozesse in „Echtzeit“, transformiert und optimiert die Anlagengüter und Ressourcen der Kunden, indem sie sie verfügbar und zugänglich im „Internet der Dinge“-Ökosystem (IoT) macht.

Efficient Development[Bearbeiten]

Vorausschauende funktionelle Validierung, digitale Zwillinge und Berücksichtigung kompletter Produktlebenszyklen: VIRTUAL VEHICLE untersucht und entwickelt Ansätze für die Schlüsselfaktoren für eine effiziente Entwicklung: Rückverfolgbarkeit, Agilität, umfassende Sicht und Partnerintegration.

Forschung und Entwicklung reichen von Prozessinnovation und Virtualisierung über kontextbasierte, konsistente Informationsaggregation und -zugang bis zu konsequentem modellbasiertem System-Engineering.

Advanced Testing & Validation[Bearbeiten]

VIRTUAL VEHICLE beschäftigt sich mit fortgeschrittenen funktionellen Validierungsmethoden und bietet moderne Testanlagen für Fahrzeuge, Motoren, Antriebsstränge und ihre Komponenten.

Durch das Vorziehen der Tests von konventionellen Fahrzeugen auf den Zeitpunkt des spezifischen Prüfstands oder verlässlichen numerischen Simulation ist es möglich, eine vielfältige Variation von Produktdesignparametern und Testungsmanövern/Testszenarien im frühen Stadium zu untersuchen. Somit wird im Vergleich mit Ergebnissen durch physische Fahrzeugtests eine signifikante Kosten- und Zeitreduzierung erzielt, die wiederum in einer Optimierung des modernen Fahrzeugentwicklungsprozesses resultiert.

Internationales Partnernetzwerk[Bearbeiten]

Das internationale Partnernetzwerk von Virtual Vehicle umfasst mehr als 80 Industriepartner wie z. B.:[6]

Über 40 universitäre Partner arbeiten mit dem Forschungszentrum zusammen, wie z. B.:

Europäische Forschungsprojekte[Bearbeiten]

Neben den Forschungsaktivitäten innerhalb des COMET-Förderprogramms engagiert sich VIRTUAL VEHICLE aktiv in verschiedenen europäischen Forschungsprogrammen (Horizon 2020, Shift2Rail,[7] ARTEMIS/ECSEL JU, Marie Curie Actions und 7. Forschungsrahmenprogramm) sowie nationalen Forschungsinitiativen. Dabei arbeitet das Zentrum mit mehr als 200 europäischen Partnerfirmen zusammen. Seit 2010 übernimmt VIRTUAL VEHICLE in diesen Projekten verstärkt auch die Rolle des Projektkoordinators.

Weblinks[Bearbeiten]

  • www.v2c2.at – Virtual Vehicle
  • ffg.at – COMET Competence Centers for Excellent Technologies

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Virtual Vehicle Research Center, Virtual Vehicle. www.v2c2.at, abgerufen am 14. Januar 2019.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 2,8 Virtual Vehicle: 10+10 Jahre. Ein erfolgreiches Forschungszentrum verbindet Industrie und Wissenschaft. Graz, 2013, S. 14–15.
  3. VIRTUAL VEHICLE Research Center: Presseinformation - „Digital Mobility“– 48 Mio. Euro für die Entwicklung des digitalen Fahrzeuges. (Nicht mehr online verfügbar.) 26. Juni 2017, ehemals im Original; abgerufen am 10. Juli 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/www.v2c2.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Unsere Gesellschafter, Virtual Vehicle v2c2.at, abgerufen am 8. September 2014.
  5. Virtual Vehicle: Geschäftsbericht 2013. Graz, 2014, S. 23.
  6. Virtual Vehicle, Partner-Network. v2c2.at, abgerufen am 14. Januar 2019.
  7. shift2rail.org


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