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Institut für Ethik und angrenzende Sozialwissenschaften

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Das Institut für Ethik und angrenzende Sozialwissenschaften (IfES) und der zugehörige Lehrstuhl für Sozialethik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster wurde 1955 eingerichtet. Eigentlich als "Institut für Christliche Sozialwissenschaften" benannt, wurde der Name im Blick auf die Verwechslungsgefahr mit dem an der katholischen Fakultät beheimateten Institut für Christliche Sozialwissenschaften in Institut für Christliche Gesellschaftswissenschaften geändert. 2004 wurde es in Institut für Ethik und angrenzende Sozialwissenschaften umbenannt.

Geschichte[Bearbeiten]

Mit der Berufung von Heinz-Dietrich Wendland auf den Lehrstuhl für Sozialethik, der das Institut von 1955 bis 1967 leitete, konnte das Fach mit nationalem und internationalem Renommé, bis zu einer beachtlichen Größe ausgebaut werden. Zeitweise verfügte das Institut über vier Wissenschaftliche Mitarbeiter. Als erste Programmschrift für die Arbeit gilt gemeinhin Wendlands Buch Die Kirche in der modernen Gesellschaft im Sinne einer Theologie der Gesellschaft. Ab Mitte der 1960er Jahre wurde im Zuge der Auseinandersetzung mit der Theologie der Revolution von Richard Shaull die Nord-Süd-Problematik geführt, ab Anfang der 1970er Jahre kam die Umweltethik mit zu den Themen hinzu. Im Zuge des auch durch die Studentenproteste entstandenen Reformbedarfes erprobte Wolf-Dieter Marsch neue Seminar- und Vorlesungsformen unter Auflösung der traditionellen Lehrzyklen in Semestern. 1970/71 wurde unter seiner Leitung das erste Studienjahr zum Thema 'Grundwissen der Sozialethik' abgehalten[1]. Außerdem kam es in dieser Zeit zu einer stärkeren empirischen Ausrichtung der Institutsarbeit. Unter Karl-Wilhelm Dahm kam es zu einer stärker soziologischeren Ausrichtung des Instituts sowie zu einer Schwerpunktsetzung in der Wirtschafts- und Unternehmensethik, aber auch der Ethikvermittlung und der empirischen Kirchenforschung. Mit Hans-Richard Reuter wurde die Politische Ethik, die allgemeine Sozialethik sowie die Kirchentheorie und Religionssoziologie stärker betont. Unter seiner Leitung erfolgte die Umbenennung in "Institut für Ethik und angrenzende Sozialwissenschaften" (IfES).

Referate[Bearbeiten]

Das Institut wurde zunächst in vier, später in fünf Referaten organisiert:

  • Protestantismus und Politik, theologische Ethik des Politischen, Protestantische Staats- und Obrigkeitslehre, zuständig Theodor Strohm
  • Sozialwissenschaften, allgemeine Soziologie, Religions- und Kirchensoziologie; zuständig Karl-Wilhelm Dahm
  • Ethik der Sexualität, theologische Begründung eines neuzeitlichen Eheverständnisses, interkonfessioneller Austausch zum christlichen Eheverständnis, Familiensoziologie; zuständig Hermann Ringeling
  • Wirtschaftswissenschaften und theologische Wirtschaftsethik; zuständig Hartmut Weber (Theologe)
  • Protestantismus und Sozialismus; zuständig Günter Brakelmann

Personal[Bearbeiten]

Direktoren des Instituts[Bearbeiten]

  • 1955–1967: Heinz-Dietrich Wendland
  • 1969–1972: Wolf-Dieter Marsch, Dissertation Christlicher Glaube und demokratisches Ethos, dargestellt am Lebenswerk Abraham Lincolns (Dr. theol. in Göttingen)
  • 1975–1996: Karl-Wilhelm Dahm, Dissertation Pfarrer und Politik – Studie zur sozialen Position und politischen Mentalität der deutschen evangelischen Pfarrer zwischen 1918 und 1933 (Dr. phil. in Münster), wissenschaftlicher Assistent am Institut, dann ab 1967 Professor am Theologischen Seminar Herborn
  • 1999–2013: Hans-Richard Reuter, seit Emeritierung 2013 als Seniorprofessor am Münsteraner Exzellenzcluster Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und Moderne
  • 2014-dato: Arnulf von Scheliha

Publikationen des Instituts[Bearbeiten]

  • Eng verbunden mit dem Institut sind die unter Wendland erschienenen Studien zur evangelischen Sozialtheologie und Sozialethik (1958–1962)
  • Heinz-Dietrich Wendland (Hrsg.), Sozialethik im Umbruch der Gesellschaft - Arbeiten aus dem Mitarbeiter- und Freundeskreis des Instituts für christliche Gesellschaftswissenschaften an der Universität Münster, Göttingen 1969.
  • Wolf-Dieter Marsch (Hrsg.), Die Freiheit planen. Christlicher Glaube und demokratisches Bewusstsein - Beiträge aus dem Institut für Christliche Gesellschaftswissenschaften, Münster, Göttingen 1971
  • Wolf-Dieter Marsch/Wolfram Fischer (Hrsg.), Plädoyers in Sachen Religion. Christliche Religion zwischen Bestreitung und Verteidigung – Beiträge aus dem Institut für Christliche Gesellschaftswissenschaften der Universität Münster, Gütersloh 1973.
  • Die Reihe "Entwürfe. Schriften des Instituts für Christliche Gesellschaftswissenschaften der Westfälischen Wilhelms-Universität"
    • Bd. 1: Werner Schwiewek/Ulrike Wagener (Hrsg.), Theologie auf der Grenze. Annäherungen an die systematische Theologie Paul Tillichs, Münster 1995; (2)1997
    • Bd. 2: Ralf Dziewas, Die Sünde der Menschen und die Sündhaftigkeit der Systeme. Überlegungen zu den Bedingungen und Möglichkeiten theologischer Rede von Sünde aus sozialtheologischer Perspektive, Münster 1995
    • Bd. 3: Hyung-Min Kim, Solidarität und Menschenrechte. Eine theologisch-sozialethische Erörterung der dritten Dimension, Münster 1995
    • Bd. 4: Karl-Wilhelm Dahm, Sozialethische Kristallisationen. Studien zur verantwortlichen Gesellschaft, Münster 1996
    • Bd. 5: Meong-Sook Shin, Inkulturelle christliche Seelsorge im koreanischen Kontext. Die Herausforderung der Kontextualisierung christlicher Seelsorge in einer vom Schamanismus geprägten Kultur, Münster 1997
    • Bd. 6: Trautgott Roser, Protestantismus und Soziale Marktwirtschaft. Eine Studie am Beispiel Franz Böhms, Münster 1997
  • Hans-Richard Reuter (Hrsg.),Bioethik und Menschenwürde. Ethik & Gesellschaft - Vorträge des Instituts für christliche Gesellschaftswissenschaften, Münstersche theologische Vorträge, Bd. 4, Münster u.a. 2002
  • Hans-Richard Reuter (Hrsg.):, Fünfzig Jahre Ethik im sozialen Kontext. Festakt zum Jubiläum des Instituts für Ethik und angrenzende Sozialwissenschaften Münster, Münstersche theologische Vorträge, Bd. 7, 2007

Literatur[Bearbeiten]

  • Heinz-Dietrich Wendland, Wege und Umwege, 50 Jahre erlebter Theologie 1919-1970, Gütersloh 1977, S. 208f.
  • Hans-Richard Reuter (Hrsg.), Übergang: 45 Jahre Institut für Christliche Gesellschaftswissenschaften, Münstersche Theologische Vorträge, Bd. 2, Münster 2001
  • Hans-Richard Reuter (Hrsg.), 50 Jahre Ethik im sozialen Kontext. Festakt zum Jubiläum des Instituts für Ethik und angrenzende Sozialwissenschaften Münster, Münster 2007.
  • Hartmut Weber, Engagiert – aber wofür? 73 Jahre erlebte Politik und Religion 1928-2001, Münster 2001, 402-439.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hartmut Weber, Engagiert – aber wofür?, 2001, S. 416f


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