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Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaften

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Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaften
Gründung 2018 [1]
Ort Chemnitz
Bundesland Sachsen
Land Deutschland
Leitung Matthias Niedobitek
Website https://www.tu-chemnitz.de/phil/iesg/
Chemnitzer Innenstadt und offizielles Logo der Kulturhauptstadt 2025.
Chemnitzer Innenstadt und offizielles Logo der Kulturhauptstadt 2025.
Campus Reichenhainer Straße mit Neuem Hörsaalgebäude, Weinholdbau, Mensa, Studentenwerk und Fakultätsgebäuden
Campus Reichenhainer Straße mit Neuem Hörsaalgebäude, Weinholdbau, Mensa, Studentenwerk und Fakultätsgebäuden.

Das Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaften (IESG; Europainstitut) an der Technischen Universität Chemnitz widmet sich in seiner interdisziplinären Forschung und Lehre dem Gegenstand Europa. Es besteht aus neun ordentlichen Professuren bzw. Juniorprofessuren. Am IESG können zur Zeit vier Bachelor- und zwei Masterstudiengänge studiert werden. Das Institut ging 2018 aus einer Fusion des Instituts für Europäische Studien und des Instituts für Europäische Geschichte hervor. Die Zusammenlegung basierte auf dem Wunsch, die europabezogene Lehre und Forschung an einem Institut zu vereinen. Es trägt daher auch offiziell die Bezeichnung „Europainstitut“. Das Institut setzt sich aus Professuren der Geschichtswissenschaften, (Human-) Geographie, Kulturwissenschaften, Politikwissenschaft, Soziologie sowie der Rechtswissenschaft zusammen. Diese unterscheiden sich in ihren regionalen Schwerpunkten. Die breite Aufstellung des Europainstituts ermöglicht so einen interdisziplinären Zugang zum gesamten europäischen Kulturraum. Direktor des Instituts ist der Europarechtwissenschaftler Matthias Niedobitek.[2] Das Institut engagiert sich vielfältig in der Ausgestaltung des Programms der Stadt Chemnitz als Europäische Kulturhauptstadt 2025.

Professuren[Bearbeiten]

Juniorprofessur Antike und Europa mit besonderer Berücksichtigung der Antikerezeption

Jun.-Prof. Dr. Marian Nebelin: Im Mittelpunkt von Forschung und Lehre der Juniorprofessur Antike und Europa stehen die griechische und römische Geschichte sowie die jüdische und christliche Geschichte in der Antike. Forschungsschwerpunkte bilden dabei die Phase des Übergangs von der Republik zum Prinzipat, die athenischen Demokratie und die spätantike Christianisierung. Mit den Mitteln der Rezeptionsgeschichte wird darüber hinaus die vormoderne und moderne Nachgeschichte der Antike untersucht. Schwerpunkt liegen dabei auf der nachantiken Geschichte Athens, der Geschichte der Olympischen Spiele der Antike und der Neuzeit, der historischen Populärkulturforschung und – bundesweit einzigartig – im Bereich der Sächsischen Antikerezeption. Weitere Forschungsschwerpunkt stellen die Geistes- und Ideengeschichte des 20. Jahrhunderts und epochenübergreifend geschichtswissenschaftliche Theorien und Methoden sowie die Geschichte der Geschichtswissenschaften dar. Zudem ist die Ausbildung in den klassischen Sprachen Altgriechisch und Hebräisch an der Juniorprofessur angesiedelt.[3]

Juniorprofessur Europäische Kultur und Bürgergesellschaft

Jun.-Prof. Dr. Thomas Laux: : Die Juniorprofessur Europäische Kultur und Bürgergesellschaft analysiert in Lehre und Forschung aus soziologischer Perspektive gesellschaftlichen und kulturellen Wandel.[4] Im Fokus stehen dabei Prozesse (z.B. die Mobilisierung von Protest oder Populismus) in der Zivilgesellschaft und deren Akteure, v.a. soziale Bewegungen. In diesem Sinne hat Thomas Laux Studien zum Einfluss von Frauenbewegungen auf die Gleichstellung der Geschlechter in OECD Staaten[5] oder die Entstehung einer globalen Protestbewegung am Beispiel von Fridays For Future[6] untersucht. Des Weiteren beschäftigt sich die Juniorprofessur mit Globalisierungs- und Europäisierungsprozessen[7] sowie mit der Bedeutung und Umstrittenheit von wissenschaftlich-fundierter Expertise in Politik und Öffentlichkeit.[8]

Institutsgebäude am Thüringer Weg 9.
Institutsgebäude am Thüringer Weg 9.

Professur Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts

Univ.-Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll: Die Professur vertritt den Fachbereich der Europäischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Im Rahmen von Lehrangeboten, die als vergleichende Überblicksveranstaltung im Kontext des gesamten Kontinents und zu einzelnen Teilregionen angelegt sind, vermittelt der Lehrstuhl Grundlagen der Europäischen Geschichte des „langen“ 19. und des „kurzen“ 20. Jahrhunderts. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Analyse inter- und transnationaler Verflechtungen und Wechselbeziehungen.[9] Ferner wird die Forschung als interdisziplinäre Tätigkeiten verstanden und so die historische Perspektive durch unter anderem Politik- und Literaturwissenschaft ergänzt, sodass eine ideen- und kulturgeschichtliche Analyse ermöglicht wird.[10]

Professur Europäische Integration mit dem Schwerpunkt Europäische Verwaltung

Univ.-Prof. Dr. Matthias Niedobitek: Die Lehre und Forschung der Professur für Europäische Integration widmet sich den Grundlagen des EU-Rechts und wichtigen Politikfeldern der Europäischen Union. Das Lehrangebot umfasst die den Europäischen Einigungsprozess, dessen Fortentwicklung in Gegenwart und Zukunft sowie die Institutionalisierung der Europäischen Union. Vermittelt wird ein Verständnis für das Zusammenwirken der Organe, insbesondere bei der Gesetzgebung, und für die Verflechtung von nationalem mit europäischem Recht. Die Lehrveranstaltungen befassen sich zudem mit der Frage nach der Zukunft der Europäischen Union. Dieser Zugang wird ergänzt durch die Auseinandersetzung mit außen-, beschäftigungs-, kultur-, bildungs- sowie sozialpolitischen Fragestellungen. Dabei wird Wert gelegt auf die Behandlung aktueller Fragestellungen wie dem BREXIT, dem Schutz der Werte der Union oder dem Migrationsmanagement der Union.

Professur Europäische Regionalgeschichte

Prof. Dr. Grischa Vercamer: Die Professur Europäische Regionalgeschichte entwickelt Fragestellungen, die den kleinen Raum betrachten, aber diesen Raum zugleich auch als Bestandteil eines grenzüberschreitenden historischen Verständnisses einordnen. Lehre und Forschung nehmen dabei vor allem die Geschichte von Herrschaft und Macht im Hochmittelalter, die soziologische Theoriebildung zu Macht und Herrschaft und die Reichsgeschichte im Hoch- und Spätmittelalter in den Blick. Zudem werden die ostmitteleuropäische Geschichte mit besonderem Schwerpunkt auf der polnischen Geschichte und den Deutschen Orden beziehungsweise geistliche Ritterorden im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit untersucht.[11]

Professur Geschichte Europas im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit

Univ.-Prof. Dr. Martin Clauss: Die Professur deckt die Epochen des Mittelalters (c. 500-1500) und der Frühen Neuzeit (c. 1500-1800) ab, wobei die Geschichte des Mittelalters den Schwerpunkt bildet. Besondere Aufmerksamkeit wird der mittelalterlichen Militärgeschichte, der Erforschung mittelalterlicher Lautsphären, der Rezeptionsgeschichte des Mittelalters und der mittelalterlichen Geschichte der Stadt Chemnitz gewidmet. Militärhistorische Forschungen und Lehrinhalte sind an deutschen Universitäten nur sehr selten zu finden, Chemnitz ist ein Zentrum dieser Forschungsrichtung, und Martin Clauss durch zahlreiche Publikationen in diesem Feld ausgewiesen. Mittelalterliche Lautsphärenforschung ist ein sehr junges Forschungsfeld das in Chemnitz im interdisziplinären Dialog erschlossen wird. Hier bieten sich Möglichkeiten für forschungsnahe Lehre.. Gleiches gilt auch für die Forschungen zur Mittelalterrezeption. Hier nimmt die Professur verschiedene Medien der Populärkultur in den Blick (Computerspiele, Comics) und erforscht das Bild des Mittelalters im Schulbuch.[12]

Professur Humangeographie mit dem Schwerpunkt Europäische Migrationsforschung

Univ.-Prof. Dr. Birgit Glorius: Die Professur Humangeographie mit dem Schwerpunkt Europäische Migrationsforschung konzentriert sich in Forschung und Lehre auf die Bereiche Migration, Integration und soziale Teilhabe sowie Stadt- und Regionalentwicklung auf der Basis kritischer und reflexiver Ansätze der Migrationsforschung, der postkolonialen Theorie und der Sozialgeographie. Dabei werden insbesondere Regionen untersucht, die bis 1989 dem „sozialistischen Block“ angehörten. Forschungsprojekte befassten sich unter anderem mit der Aufnahme von Geflüchteten in ländlichen Regionen Deutschlands[13], mit Rückwanderungsprozessen von Hochschulabsolvent*innen am Beispiel Bulgariens[14], oder mit jüngeren Entwicklungen in postsozialistischen Städten[15]. Aktuelle Forschungsthemen werden regelmäßig in Lehrveranstaltungen integriert, und Studierende werden zu eigenen Forschungen angeregt.[16] Um die Methodenkompetenz der Studierenden zu stärken, führt die Professur Lehrveranstaltungen zu sozialempirischen Forschungsmethoden durch.

Professur Kultur- und Länderstudien Ostmitteleuropas

Univ.-Prof. Dr. Stefan Garsztecki: Den Schwerpunkt der Professur „Kultur- und Länderstudien Ostmitteleuropas“ bildet die vergleichende Analyse aktueller Entwicklungen in den Ländern Ostmitteleuropas, vor allem Polens, Ungarn und Tschechiens. Dies erfolgt dabei vor allem entlang gängiger Forschungsparadigmen wie Transformation, Europäisierung oder der Theorie der Erinnerungsorte. Dabei werden die Entwicklung der Demokratien Ostmitteleuropas, aktuelle Diskurse der Selbstverständigung auf dem Gebiet von Kultur, Geschichte oder Politik sowie die Divergenz von exogenen Einflüssen und endogenen Traditionen der Staaten erfasst. In den Lehrveranstaltungen werden demnach unter anderem Themen wie Erinnerungspolitik, Grenzraumforschung, vergleichenden Demokratieforschung und künstlerische Ausdrucksformen der ostmitteleuropäischen Gesellschaften behandelt.[17]

Professur Kultureller und Sozialer Wandel

Univ.-Prof. Dr. Teresa Paula Pinheiro: Die Professur beschäftigt sich aus kultur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive mit Geschichte und Gegenwart der Iberischen Halbinsel mit Berücksichtigung ihrer sprachlichen und kulturellen Vielfalt (Baskenland, Galicien, Katalonien, Portugal und Spanien). Im Mittelpunkt von Forschung und Lehre stehen Praktiken kultureller Repräsentation: Kulturelle Artefakte wie Texte, Filme, Fotografien, Kunstwerke und Reden werden herangezogen, um kulturelle Praktiken sichtbar zu machen und zu verstehen. Für die Analyse und Interpretation dieser Artefakte werden theoretische Ansätze und Methoden der Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften, der Ethnologie und der Geschichte zu Hilfe genommen. Thematische Akzente ergeben sich sowohl aus dem Europa- und Iberien-Bezug der Professur als auch aus aktuellen Tendenzen der Forschung, wie etwa: Globalisierungsdiskurse, Migration, Konstruktionen kollektiver Identitäten, Erinnerungskulturen, Beziehungen zwischen der Iberischen Halbinsel und Mittel- und Osteuropa, Schreiben im interkulturellen Kontext, Transformationsprozesse.[18]

Forschung[Bearbeiten]

  • Fachbereich für Europäische Geschichte: Regionen in Europa (Gesellschaft, Wirtschaft, Politik vom 18. bis 20. Jahrhundert; Mittel- und Osteuropas sowie Großbritannien), Prozesse der europäischen Integration und Segregation von der Antike bis zur Neuzeit, Europas Eliten (Monarchie, Adel und Bürgertum vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert)
  • Fachbereich Europäische Studien: Europa zwischen Ost und West, Europäische Regionalstudien, Sprachen, Kulturen und Institutionen in Europa[19]

Bachelor- und Masterstudiengänge[Bearbeiten]

Auf Bachelorniveau können am IESG der TU Chemnitz das Studium der Europäischen Geschichte sowie die Europa-Studien in kultur-, sozial- und wirtschaftswissenschaftlicher Ausrichtung belegt werden. Auf Masterebene stehen den Studierenden die Studiengänge Europäische Geschichte (sowohl allein an der TU Chemnitz, sondern auch im Rahmen eines bilingualen [deutsch-polnischen] Doppelabschluss-Masterprogramms in Kooperation mit der Universität Breslau [Wroclaw]) und Europäische Integration mit Schwerpunkt Ostmitteleuropa zur Auswahl.[20]

Europäische Geschichte (B.A. / M.A.)[Bearbeiten]

Die Bachelor- und Master-Studiengänge Europäische Geschichte starteten im Wintersemester 2003/2004 bzw. 2005/06 an der TU Chemnitz.[21] Das Studium der Europäische Geschichte untersucht den Prozess der Europäischen Einigung und Integration und vermittelt Einblicke in das Konzept Europas als politischer und wirtschaftlicher Handlungsraum. Um diese Themen zu erfassen, ist das Studium epochenübergreifend ausgelegt und widmet sich den gestellten Fragen aus dem Blickwinkel verschiedener europäischer Regionen. Um die bedeutsame Verbindung zwischen Geschichte und Gegenwart zu erfassen, wird im Studium der Europäischen Geschichte mithilfe der Vermittlung von Kenntnissen der Alten Geschichte und der Geschichte des Mittelalters ein Verständnis für die Entwicklung des modernen Europas erreicht. Das Verständnis für europäische Ideen und Entwicklungen soll durch die Einführung in die Gesellschafts-, Wirtschafts-, Wissenschafts- und Technikgeschichte sowie durch Gebrauch von geschichtswissenschaftlichen Methoden, Theorien und Arbeitstechniken gefördert werden. In den Lehrveranstaltungen wird zudem das Ziel verfolgt, Fremdsprachenkenntnisse zu erweitern und die Internationalisierung der Studierenden im Master-Studiengang durch ein Auslandssemester zu fördern. Zu den im Studium behandelten Themen gehören beispielsweise Antike Zivilisationen und Europa, Europas Wurzeln in der Antike, Europa und der islamischen Welt im Mittelalter, Wirtschaft und Gesellschaft im Europa der Frühen Neuzeit, Migration und Reisen im frühneuzeitlichen Europa und Europäische Industrialisierung im Vergleich.[22] Zum Wintersemester 2015/16 startete am Institut für Europäische Geschichte neben dem Master für Europäische Geschichte auch das bilinguale deutsch-polnische Doppelabschluss-Masterprogramm.[23]

Europa-Studien (B.A., B.Sc.)[Bearbeiten]

Seit dem Wintersemester 2001/ 2002 wird an der TU Chemnitz der Studiengang "Europa-Studien/European Studies" angeboten.[24] In sechs interdisziplinär angelegten Semestern werden die Schwerpunkte der Chemnitzer Europa-Studien auf das Thema Europäischen Integration und Forschungsfragen zum gesamten europäischen Kulturraums gelegt. Diesem thematischen Zentrum wird in den drei Ausrichtungen des Studiengangs nachgegangen. Die Studierenden wählen zwischen einer kultur[25]-, sozial[26]- oder wirtschaftswissenschaftlichen[27] Ausrichtung.[28] Eine weitere der drei Ausrichtungen wird als Ergänzungsrichtung belegt. Jede Ausrichtung bildet einen eigenständigen Studiengang. Dies ermöglicht es, für die kultur- und die sozialwissenschaftliche Ausrichtung den Abschluss B.A. vorzusehen und für die wirtschaftswissenschaftliche Ausrichtung den Abschluss B.Sc. Durch diese Spezialisierung ist es den Studierenden möglich, individuelle Schwerpunkte zu setzen und dabei europabezogene Themen transdisziplinär zu betrachten. Alle Ausrichtungen verbindet der Schwerpunkt Ost- und Mitteleuropa. Dieser macht das Alleinstellungsmerkmal der Studiengänge gegenüber anderen European Studies-Studiengängen in Deutschland aus. Das Erlernen einer ost- bzw. ostmitteleuropäischen Fremdsprache spiegelt diesen Fokus wider und ist obligatorisch. Gewählt werden kann zwischen Russisch, Polnisch und Tschechisch.[29] Als eine der Grundkompetenzen – neben dem Erwerb neuer sprachlicher Kenntnisse – vermittlen die Studiengänge die Fähigkeit, verschiedene Themen und Problemstellungen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen zu erarbeiten, sie zu erfassen, kritisch zu betrachten und darauf aufbauend passende Problemlösungen zu finden.[30] Die vielfältigen Themenfelder umfassen dabei beispielsweise Kultur- und Länderstudien, Europäische Geschichte, Humangeographie, Europäische Politik, Kultur Europas, Europäische Zivilgesellschaft sowie Europäische Institutionen und Recht. Zudem nehmen internationale und interkulturelle Kompetenzen bei den Europa-Studien eine bedeutende Rolle ein. Um diese zu vermitteln, sind eine Anrechnung von Studienleistungen in Form eines Auslandsaufenthalts an einer der zahlreichen Partneruniversitäten des Instituts sowie Exkursionen oder Praktika im europäische Ausland möglich. Auslandssemester, die durch ein "Mobilitätsfenster" in den Studienordnungen erleichitert werden, werden empfohlen, sind jedoch nicht verpflichtend. Für die Europa-Studien an der TU Chemnitz gibt es keinen Numerus clausus oder andere Zulassungsbeschränkungen.[31]

Europäische Integration (M.A.)[Bearbeiten]

Der Masterstudiengang „Europäische Integration – Schwerpunkt Ostmitteleuropa“, der seit dem Wintersemester 2004/ 2005 an der TU angeboten wird, ist ein zweijähriger Aufbaustudiengang, der sich an Absolventinnen und Absolventen aller denkbaren Bachelorstudiengänge wendet. Er ist fokussiert auf die Vermittlung von grundlegenden und spezifischen Kenntnissen der Europäischen Integration, die den im ersten Studium erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten eine europabezogene Ergänzung und Orientierung geben. In vier Semestern erwerben die Studierenden Kompetenzen hinsichtlich rechtlich-administrativer, kultureller, politischer und sozialer sowie humangeographischer Dimensionen des Prozesses der Europäischen Integration. Die Vermittlung der Kenntnisse erfolgt unter Berücksichtigung des Regionalschwerpunkts Ostmitteleuropa. Zudem ist es möglich, individuelle Schwerpunkte in den Themenfeldern der Kohäsion, Migration und Zukunft der EU zu setzen. Ergänzend zu den Lehrinhalten haben die Studierenden die Wahl zwischen dem Absolvieren eines Praktikums und dem Erlernen einer ostmitteleuropäischen Sprache (Polnisch, Tschechisch oder Russisch). Eine Internationalisierung des Studiums erfolgt vielfach durch ein Auslandssemester an einer der zahlreichen Partneruniversitäten des Instituts.

Auslandsaufenthalt und Praktika[Bearbeiten]

Das Auslandssemester wird ein Bestandteil der Ausbildung gefördert. Studierende profitieren hierbei von der großen Anzahl an Universitäts- und ERASMUS-Partnerschaften des Instituts. Das Auslandssemester ermöglicht es den Studierenden, ihr Fachwissen zu erweitern, neue Perspektiven einzunehmen, sich attraktiver für den Arbeitsmarkt zu machen und europaweite Netzwerke zu knüpfen. Studienaufenthalte außerhalb Europas sind prinzipiell auch möglich.

Planung und Finanzierung des Auslandsstudiums können individuell erfolgen oder über ein Programm der TU Chemnitz unterstützt werden. Innerhalb Europas bietet sich vor allem das Erasmus+ Programm an, für Aufenthalte außerhalb der Europäischen Union das PROMOS-Stipendienprogramm.[32]

Praktika bilden einen weiteren bedeutenden Bestandteil zur praktischen Anwendung der erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse. Zudem dienen sie der beruflichen Orientierung der Bachelor- und Masterstudierenden des Instituts. Daher ist das Absolvieren eines Praktikums in allen Studiengängen obligatorisch. Das Praktikum kann in allen studienbezogenen Tätigkeitsfeldern frei nach den eigenen Interessen und beruflichen Zukunftsplänen gewählt werden.[33]

Exkursionen[Bearbeiten]

Die in der Studienordnung vorgesehenen Exkursionen ermöglichen den Studierenden, als Ergänzung zur praktischen geisteswissenschaftlichen Forschungsarbeit einen praktischen Bezug zu den im Studium vermittelten Inhalten herzustellen. Zudem bieten die europabezogenen Exkursionen Einblicke in vielfältige Berufsfelder und die Möglichkeit, studien- oder berufsrelevante Kontakte zu knüpfen. In der Vergangenheit fanden beispielsweise Exkursionen nach Straßburg, Minsk, Breslau, Bratislava, Brüssel, Budapest, Belgrad, Lwiw, Lissabon oder Barcelona statt.

Partnerstädte und -universitäten[Bearbeiten]

Studentische Initiativen[Bearbeiten]

  • Die Historia Europea ist die Fachgruppe des Fachbereichs Europäische Geschichte. Sie engagiert sich in der Kommunikation von Studierendeninteressen gegenüber dem Fachbereich und der Gestaltung studentischen Lebens.[35]
  • Die Initiative Europa in Chemnitz e.V. ist eine studentische Initiative, die mit dem IESG kooperiert und sich als Beratungsstelle für Studieninteressent:innen der Europa-Studien versteht. Zudem widmet sie sich der Betreuung von Erstsemestern, Networking und der Projektarbeit (z.B. im Rahmen der Europawoche).[36]

Berufsorientierung[Bearbeiten]

Europäische Geschichte[Bearbeiten]

Die Studierenden des Studiengangs Europäische Geschichte der TU Chemnitz erhalten durch einen berufsfeldorientierten Studienaufbau und durch die Vermittlung erweiterter Sprachkompetenz die Möglichkeit, dem wachsenden Interesse an historischen Studiengängen, vor allem in den Print- und Tele-Medien, den Verlagen und in dem Museums- und Ausstellungsbereich entgegenzukommen. Aufgrund ihres interdisziplinären Verständnisses für europäische Geschichte und Prozesse sowie durch Kenntnisse über den Gebrauch von geschichtswissenschaftlichen Methoden, können die Absolventinnen und Absolventen im Rahmen der verstärkten Bedeutung historischer Entwicklungen und Interesse einer breiten Öffentlichkeit an Geschichte in traditionellen Berufsfeldern für Historikerinnen und Historiker als auch in Berufsfeldern im Kontext der Europäischen Union tätig werden.

Die Studierenden mit einem Master-Abschluss in dem Studiengang Europäische Geschichte steht zudem noch die Arbeit in außeruniversitären Forschungseinrichtungen und eher forschungsbezogenen Berufsfeldern sowie eine Weiterqualifikation an Universitäten mit dem Ziel der Promotion offen.[37]

Europäische Studien[Bearbeiten]

Den Absolvent:innen der Chemnitzer Europa-Studien und des Masters Europäische Integration steht durch den interdisziplinären Ansatz der Studiengänge ein breites Spektrum an potenziellen Berufsfeldern auf dem nationalen, europäischen sowie auf dem internationalen Arbeitsmarkt offen. Die Studierenden der Europa-Studiengänge sind daher in zahlreichen Branchen vertreten. Dazu gehören exemplarisch Presseabteilungen, Vertriebsabteilungen, die Dienstleistungsbranche, Forschung und Lehre, diplomatische Dienste sowie Tätigkeiten in der nationalen und internationalen Verwaltung, in Organisationen und Verbänden oder öffentlichen Institutionen. Absolventinnen und Absolventen verfügen mit dem Abschluss ihres Studiums über kultur-, sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Methoden- und Forschungskompetenz um den Forschungsgegenstand "Europa". Durch die internationale Ausrichtung von Studienablauf und Institutskooperationen erlangen die Studierenden zudem interkulturelle Softskills. Die Bachelor-Studiengänge bieten darüber hinaus viele Anknüpfungsmöglichkeiten für ein aufbauendes Masterstudium. [38]

Projekte (Auswahl)[Bearbeiten]

  • Im Sommersemester 2021 startete am IESG das Lehrforschungsprojekt „Mobilisieren für Europa. Die Einbindung der Zivilgesellschaft in die Chemnitzer Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt 2025“. Das Projekt möchte die Gründe für das Mitwirken der Vereine, Verbände und Initiativen näher untersuchen. Darüber hinaus werden die zivilgesellschaftlichen Akteure auch nach ihren Erwartungen an die Kulturhauptstadt 2025 und deren bisherige Wirkungen befragt.[39]
  • Der „DenkMal EUROPA!“-Podcast des IESG möchte mit dem Podcast Themen und Personen des Instituts für Europäische Studien und Geschichtswissenschaften der Technischen Universität Chemnitz sichtbarer machen.[40]
  • Im Rahmen des mehrmonatigen Projekts „Europa für Alle – Chemnitzer Bürgerinnen und Bürger diskutieren über die Zukunft der EU“ nahmen ausgewählte Chemnitzer Bürgerinnen und Bürger an einer Bürgerversammlung zur Zukunft der Europäischen Union teil. Ziel des Projektes war die Erstellung eines „Chemnitzer Manifests zur Zukunft der EU“, indem die Teilnehmenden ihre Forderung an die EU formulierten. Das Manifest wurde Lokalpolitikern aller Ebenen übergeben und so in den Politikzyklus eingebracht. Das Konzept basierte auf dem Prinzip der deliberativen Bürgerversammlung.[41]
  • Anlässlich der bundesweiten Europawoche über den Europatag am 9. Mai konnten 2017 in der Stadt Chemnitz zahlreiche Veranstaltungen besucht werden, wobei die Initiative Europa-Studien e.V. ein Programm mit vielfältigen Partnern erarbeitet hatte. Die Europawoche der TU Chemnitz stand anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Römischen Verträge ganz unter dem Motto „Europaverständnis und -identifikation“.[42]

Barrierefreiheit[Bearbeiten]

Das IESG arbeitet kontinuierlich daran, die Webseiten und Dokumente barrierefrei zugänglich zu machen. Dies erfolgt gemäß dem Sächsischen Inklusionsgesetz und Barrierefreie-Websites-Gesetz in Verbindung mit der Verordnung zur Schaffung barrierefreier Informationstechnik nach dem Behindertengleichstellungsgesetz (Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung, BITV 2.0). Der Barrierefreiheit liegen die international gültigen Web Content Accessibility Guidelines (WCAG 2.1) auf Konformitätsstufe AA und die europäische Norm EN 301 549, Version 3.1.1 zugrunde. Bei PDF-Dokumente findet zusätzlich der internationale Standard PDF/UA-1 Beachtung.[43]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Webmaster: Institut / Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaften / Philosophische Fakultät / TU Chemnitz. Abgerufen am 27. Oktober 2021.
  2. Webmaster: Institut | Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaften | Philosophische Fakultät | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  3. Marian Nebelin: Antikerezeption in der sächsischen Moderne als Forschungsproblem. Wissenschaftsgeschichte – Sammlungs- und Museumsgeschichte – Kulturgeschichte. In: Marian Nebelin unter Mitarbeit von Julia Anna Jasmin Pfeiffer (Hrsg.): Antike – Europa – Antikerezeption. Wissenschaftlicher Verlag Berlin, Berlin 2019, S. 161–179.
  4. Kern, Thomas; Laux, Thomas und Pruisken, Insa: Critique and Social Change: Historical, Cultural and Institutional Perspectives. In: Sonderheft der Historical Social Research. Nr. 42. GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim 2017.
  5. Laux, Thomas: Erkämpfte Gleichstellung. Eine Qualitative Comparative Analysis von OECD Staaten. Springer VS, Wiesbaden 2016.
  6. Laux, Thomas: What makes a global movement? Analyzing the conditions for strong participation in the climate strike. In: Social Science Information. Nr. 60, 2021, S. 413–435.
  7. Laux, Thomas: Die Pressefreiheit im Recht und in der Praxis. Eine vergleichende Analyse aus weltgesellschaftlicher Perspektive. In: Österreichische Zeitschrift für Soziologie. Nr. 42, 2017, S. 345–365.
  8. Laux, Thomas: How do think tanks qualify their expertise? Exploring the field of scientific policy advice in France. In: Journal of Science Communication. Nr. 18, 2019.
  9. Martin Munke: Lehre | Professur für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts | Professuren | Institut für Europäische St… | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  10. Martin Munke: Forschung | Professur für Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts | Professuren | Institut für Europäisch… | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  11. Jens Rempel: Forschung | Professur Europäische Regionalgeschichte | Professuren | Institut für Europäische Studien und Geschichtsw… | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  12. Webmaster: Forschung | Professur für Geschichte Europas im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit | Professuren | Institut für Eu… | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  13. Glorius, Birgit: Nach dem Lager. Begegnung, Inklusions- und Exklusionsmechanismen an ländlichen Wohnstandorten in Deutschland. In: Julia Devlin, J., Evers, T., & Goebel, S. (Hrsg.): Praktiken der (Im-)Mobilisierung, Lager, Sammelunterkünfte und Ankerzentren im Kontext von Asylregimen. transcript, Bielefeld 2021, S. 443–463.
  14. Glorius, Birgit: Transnational Social Capital in Migration: The example of Educational Migration between Bulgaria and Germany. In: Social Inclusion 7. Nr. 4, 2019, S. 232–242.
  15. Glorius, Birgit: Diversity development in post-socialist cities: the example of east Germany. In: Geographical Review. Nr. 111, 2020.
  16. Webmaster: Umkämpfte Geographien (Blog) | Projekte | Humangeographie | Professuren | Institut für Europäische Studien und Geschi… | TU Chemnitz. Abgerufen am 22. November 2021.
  17. TU Chemnitz / KLOME: Startseite | Professur Kultur- und Länderstudien OME | Professuren | Institut für Europäische Studien und Geschichtsw… | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  18. Professur Kultureller und Sozialer Wandel: Professur | Professur Kultureller und Sozialer Wandel | Professuren | Institut für Europäische Studien und Geschichts… | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  19. Webmaster: Forschung | Philosophische Fakultät | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  20. Webmaster: Studium | Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaften | Philosophische Fakultät | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  21. Pressestelle: 05.06.2003: Neu ab Wintersemester: BA/MA-Studiengang Europäische Geschichte | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  22. Webmaster: B.A. Europäische Geschichte | Studium | Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaften | Philosophisch… | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  23. Pressestelle: Ein Studium, zwei Sprachen, zwei Lebenswelten. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  24. Pressestelle: 06.06.2001: Neu ab Wintersemseter: Europa-Studien/European Studies | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  25. Europa-Studien mit kulturwissenschaftlicher Ausrichtung an der Technische Universität Chemnitz. Abgerufen am 3. November 2021.
  26. Europa-Studien (Sozialwissenschaftliche Ausrichtung) (Bachelor of Arts) | TU Chemnitz. Abgerufen am 3. November 2021.
  27. Europa-Studien mit wirtschaftswissenschaftlicher Ausrichtung an der Technische Universität Chemnitz. Abgerufen am 3. November 2021.
  28. Webmaster: B.A. Europa-Studien | Studium | Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaften | Philosophische Fakultät | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  29. Webmaster: Philosophische Fakultät | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  30. Webmaster: Berufsorientierung | Studium | Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaften | Philosophische Fakultät | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  31. Webmaster: Philosophische Fakultät | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  32. Webmaster: Auslandsaufenthalt | Studium | Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaften | Philosophische Fakultät | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  33. Webmaster: Praktika | Studium | Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaften | Philosophische Fakultät | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  34. Admin IUZ: Outgoing | Internationales Universitätszentrum | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  35. Webmaster: Fachstudiengruppen: IES & Historia Europae | Studium | Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaften… | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  36. Webmaster: Fachstudiengruppen: IES & Historia Europae | Studium | Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaften… | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  37. Webmaster: Berufsorientierung | Studium | Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaften | Philosophische Fakultät | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  38. Webmaster: Berufsorientierung | Studium | Institut für Europäische Studien und Geschichtswissenschaften | Philosophische Fakultät | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  39. Pressestelle: „Mobilisieren für Europa?“ Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  40. Pressestelle: Geschichte eines Europa-Podcasts. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  41. Pressestelle: Projekt „Europa für Alle“ endet mit Bürgerkonferenz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  42. Pressestelle: 60 Jahre Römische Verträge. Abgerufen am 29. Oktober 2021.
  43. Koordinatorin für Inklusion: Barrierefreiheitserklärung | Universität | TU Chemnitz. Abgerufen am 29. Oktober 2021.


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