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Institutionelle Sozialarbeit

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Institutionelle Sozialarbeit ist eine Art der Prozesssteuerung in der Sozialen Arbeit, der Sozialpädagogik und im Sozialwesen. Im Mittelpunkt stehen die Verbesserung der Lebenslagen von Menschen sowie die Stärkung ihrer Befähigungskompetenzen und Teilhabechancen. Dabei geht es um die Planung und Umsetzung der Daseinsvorsorge und Versorgung rund um die Leistungen des Sozialstaates. Ressourcenorientierte Methoden und Ansätze der Sozialen Arbeit werden in den jeweiligen fachlichen Bezügen in Organisationen institutionalisiert und auf die jeweiligen Aufgabenfelder zugeschnitten. Die Aufgaben beziehen sich auf Intervention, Prävention und auf die Möglichkeiten der sozialen Innovation.

Der Begriff und seine inhaltliche Ausgestaltung gehen auf die Wissenschaftlerin Veronika Hammer zurück. Sie publizierte erstmals im Jahr 2007 zum Vertiefungsbereich Institutionelle Sozialarbeit in einem Masterstudiengang der Sozialen Arbeit. Im Jahr 2011 formulierte sie den Begriff allgemein im Fachlexikon der Sozialen Arbeit.

Professioneller Handlungsbezug[Bearbeiten]

Ausgangspunkt sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die von Sozialarbeitern und anderen beteiligten Berufen sowie von Ehrenamtlichen und Honorarkräften ressourcenorientiert begleitet werden, damit sie zu besseren eigenen Befähigungskompetenzen und Teilhabechancen gelangen.

Institutionelle Sozialarbeit vernetzt, kooperiert, entwickelt, plant, führt und verwaltet. Sie stärkt die Konzepte, Methoden und Verfahren der Sozialen Arbeit. Ihr Handlungsbezug richtet sich auf die Aufgaben und Leistungen von sozialen Diensten wie z. B. Beratung, Hilfe zur Erziehung, Arbeitsvermittlung, Soziale Arbeit mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren. Die sozialen Dienste stellen das institutionalisierte Bedingungsgefüge der Sozialen Arbeit und der Sozialpädagogik rund um die Lebenslagen von Menschen dar. Soziale Dienste sind eng gekoppelt an ihre Träger. Die sozialen Dienste können freie Träger, öffentliche Träger, Verwaltungsträger, private und gewerbliche Träger, aber auch Arbeitsgemeinschaften wie die Jugendringe sein. Klassischerweise gehören die organisatorischen Ausprägungen der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege dazu: Arbeiterwohlfahrt, Caritasverband, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Rotes Kreuz, Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche, Zentralwohlfahrtsverband der Juden in Deutschland. Hinzu kommen zahlreiche kleinere und größere Verbände der freien Wohlfahrtspflege.  

Koppelung mit Sozialmanagement[Bearbeiten]

Die fachlichen Leistungen der Institutionellen Sozialarbeit sind eng gekoppelt mit den Ansätzen des Sozialmanagements in der Sozialwirtschaft. Das Wirtschaften zu sozialen Zwecken – und damit auch die Fachgebiete Personal, Organisation Marketing, Controlling, Qualität, Kostenmanagement – sind in das Konzept integriert. Die Hochschule Coburg bietet im Masterstudium eine Vertiefungsrichtung Institutionelle Sozialarbeit/Sozialmanagement an.[1]

Berufsfachliche Kontexte[Bearbeiten]

In Form von Vereinen (z. B. Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge, Verein für Sozialplanung), Zusammenschlüssen (z. B. International Federation of Social Workers, International Association of Schools of Social Work) und Instituten (z. B. Institut für Sozialarbeit und Sozialpädaogik, Institut für Soziale Arbeit) haben sich vielfach rund um die Soziale Arbeit und die Sozialpädagogik Organisationen etabliert. Der deutsche Berufsverband für Soziale Arbeit (DBSH), die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.di) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) vertreten die darin organisierten Professionellen der Sozialen Arbeit und der Sozialpädagogik auch berufs- und arbeitnehmerpolitisch. Die Deutsche Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA) und die DGfE-Kommission „Sozialpädagogik“ setzen als Fachgesellschaften der Disziplin und Profession Soziale Arbeit wissenschaftliche Foren und akademische Fachdiskurse in Gang.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Klaus Grunwald / Hans Thiersch (2016): Praxishandbuch Lebensweltorientierte Soziale Arbeit. Beltz Juventa Verlag: Weinheim, Basel.
  • Veronika Hammer (2007): Institutionelle Sozialarbeit, Wirtschaftssozialarbeit, Klinische Sozialarbeit. Neuer konsekutiver Masterstudiengang "Soziale Arbeit". In: Coburger Hochschulmagazin 14/2007, 24–26
  • Veronika Hammer (2011): Institutionelle Sozialarbeit. In: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e. V. (Hrsg.): Fachlexikon der sozialen Arbeit. Baden-Baden: Nomos-Verlag, 450–451
  • Veronika Hammer (2017): Auf den Inhalt kommt es an! Soziale Arbeit und Sozialmanagement im Dialog – Gestaltung von Masterstudiengängen Sozialer Arbeit. In: FORUM sozial Nr. 2/2017. Zeitschrift des DBSH, Deutscher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V., Berlin. S. 32–38.
  • Veronika Hammer / Andrea Tabatt-Hirschfeldt, (2017): Vom Mehrwert der Koppelung von Sozialer Arbeit und Sozialmanagement im Masterstudium. In: NDV-Nachrichten Februar 2017. Nachrichtendienst des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V., Berlin. S. 82–88.
  • Veronika Hammer (2010): Lebenslagen und Verwirklichungschancen: „Linking Capital“ und Institutionelle Sozialarbeit als räumliche Beiträge des Dazwischen. In: Veronika Hammer / Ronald Lutz / Silke Mardorf/ Mario Rund (Hrsg.): Gemeinsam leben – gemeinsam gestalten. Zugänge und Perspektiven Integrierte Sozialraumplanung. Campus-Verlag: Frankfurt, New York, S. 95–140.
  • Bruno W. Nikles (2008): Institutionen und Organisationen der Sozialen Arbeit. UTB-Verlag, Ernst Reinhard Verlag, München.
  • Simone Schiller-Merkens (2008): Institutioneller Wandel und Organisationen. Grundzüge einer strukturationstheoretischen Konzeption. Wiesbaden.


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