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Soziale Landwirtschaft

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Die Soziale Landwirtschaft ist ein internationales Integrationsprojekt.

Zielsetzung[Bearbeiten]

Die Aktivitäten solcher multifunktionaler Höfe reichen von der Integration von Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen über die Einbeziehung sozial schwacher Menschen, straffälliger oder lernschwacher Jugendlicher, Drogenkranker, Langzeitarbeitsloser und der Hof- und Unternehmensnachfolge aktiver Senioren bis hin zu pädagogischen Initiativen wie Schul- und Kindergartenbauernhöfe.

Das Ziel der Sozialen Landwirtschaft ist das soziale, geistige und pädagogische Wohlergehen von Menschen zu unterstützen und zu verbessern. Ganz konkret ist hier von Dienstleistungen in der Sozialen Landwirtschaft die Rede: Pädagogik oder Umwelterziehung sowie Betreuung, Arbeitsintegration und sozialer Inklusion. Das Arbeitsfeld Landwirtschaft kann zur Gesundung bzw. Stabilisierung des Lebens beitragen.[1]

Geschichte[Bearbeiten]

Die Einrichtungen wurden ab der Mitte der 1970er Jahre vorwiegend in den bäuerlich orientierten Regionen Bayerns, Norditaliens und im Südtirol etabliert.

Potentiale der Sozialen Landwirtschaft[Bearbeiten]

  • Arbeitsort Bauernhof: Unter dieser Kategorie werden Projekte eingeordnet, deren inhaltlicher Fokus auf den Themen Qualifizierung, Beschäftigung und Arbeitsmarktintegration liegen.
  • Bildungsort Bauernhof: Diese Kategorie vereint Projekte, deren Fokus auf der Wissensvermittlung sowie auf der Betreuung und dem Erfahrungslernen liegen.
  • Gesundheitsort Bauernhof: Gesundheitsförderung und Prävention sind die Schwerpunkte von Projekten, die dieser Kategorie zugeordnet werden.
  • Lebensort Bauernhof: Projekte, in denen Betreuung und Wohnen im Mittelpunkt stehen, werden unter dieser Kategorie zusammengefasst.

Soziale Landwirtschaft als Ergänzung zu bestehenden Angeboten[Bearbeiten]

Die Soziale Landwirtschaft am Bauernhof soll nicht als Ersatz zu bestehenden Dienstleistungen angesehen werden, sondern ist eine Ergänzung zum bestehenden Angebot, das sich einfügt in ein Netz von diversen Partnern. Kooperationen mit anderen sozialen Dienstleistungen im Lande tragen zum Erfolg bei: sie ergänzen sich, sie entlasten, sie bieten mehr Möglichkeiten – im Blick immer das Wohle der Menschen, die die Leistung in Anspruch nehmen wollen. Die Zusammenarbeit zwischen Sozialem und Landwirtschaft wird mit dem neuen Gesetz zur Sozialen Landwirtschaft verstärkt werden. Mit bestehenden und neuen Partnern werden aktuelle Angebote entwickelt und gemeinsam neue, wertvolle Konzepte kreiert. Neue Perspektiven eröffnen sich hier sowohl für Bäuerinnen als auch für Betroffene, neue Perspektiven, die sich einfügen in ein bestehendes Netz an Unterstützungen, Hilfen und Angeboten: Wichtig dabei ist die öffentliche Unterstützung, denn ohne öffentliche Unterstützung können soziale Dienstleistungen kaum nachhaltig betreiben werden.

Voraussetzung für qualitatives Angebot: Ausbildung und Akkreditierung[Bearbeiten]

Die Basis für Dienstleistungen im Bereich der Sozialen Landwirtschaft ist eine „soziale Ader“: die Liebe zum Menschen, der Wunsch, zu helfen und das Können, mit besonderen Bedürfnissen umzugehen. Letzteres wird durch eine qualitativ hochwertige Ausbildung garantiert, die die Bäuerin/ der Bauer bereits mitbringt oder sich aneignet. Die Angebote der sozialen Landwirtschaft werden von einer externen Stelle akkreditiert eine qualitativ hochwertige Dienstleistung garantieren zu können.

Eins ist das Ganze[Bearbeiten]

Wenn ältere Menschen und Kinder in ihren Dörfern bleiben können und dort gut und liebevoll versorgt werden, bedeutet dies Lebensqualität und Zukunft für und auf dem ländlichen Raum. Wenn positive Eigenschaften von Natur und Tier ergänzend eingesetzt werden können, bedeutet das Wohlbefinden und Lebensfreude: Menschen mit besonderen Bedürfnissen wie Senioren, Kinder oder Menschen mit Beeinträchtigung brauchen besondere Beachtung. Sie brauchen (Be)achtung, eine sinngebende Aufgabe und Menschen, die für sie da sind. Der Bauernhof mit seinen darin lebenden Menschen kann für diese Menschen eine Möglichkeit sein, um eigene Talente, Fähigkeiten zu entdecken oder zu fördern oder einfach angenommen zu werden. Bäuerinnen und Bauern haben die Möglichkeit, den landwirtschaftlichen Betrieb für besondere Bedürfnisse zu öffnen um damit eigene Stärken und Talente zum Wohle der Gesellschaft und des Betriebes zu entfalten.

Gesetzliche Voraussetzungen in Italien und Südtirol[Bearbeiten]

Das nationale Netzwerk der Sozialen Bauernhöfe und das nationale Forum der Sozialen Landwirtschaft waren hauptverantwortlich für die Einführung des italienischen Rahmengesetztes zur Sozialen Landwirtschaft. Es legt die Mindestanforderungen für die Betreiber, die Zusammenarbeit mit privaten und öffentlichen Einrichtungen sowie die Fördermöglichkeiten fest. In Südtirol wird derzeit an einem Entwurf für ein Landesgesetz zur Sozialen Landwirtschaft und einer entsprechenden Durchführungsverordnung gearbeitet. Ziel ist es, den Bauernhof als Solidargemeinschaft für die Zukunft zu stärken, die Rahmenbedingungen festzulegen und die Tätigkeit rechtlich abzusichern. Die sozialen Tätigkeiten am Bauernhof werden zur landwirtschaftlichen Arbeit gerechnet und so wird eine Einkommensperspektive für die bäuerlichen Familien geschaffen. Die Südtiroler Bäuerinnenorganisation arbeitet bereits erfolgreich mit Netzwerkpartnern im Bereich Sozialen Landwirtschaft zusammen.

Literatur[Bearbeiten]

  • Georg Wiesinger: Soziale Landwirtschaft: Situation und Potenziale einer Form der Diversifizierung land- und forstwirtschaftlicher Betriebe in Österreich, Südtirol und Trentino, Bundesanstalt für Bergbauernfragen, 2013
  • Denise Andres: Soziale Landwirtschaft im Kontext Sozialer Arbeit: Alternative Betreuung und Beschäftigung für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung, Akademische Verlagsgemeinschaft München, 2010, ISBN 9783960910541
  • Johannes Scheurich: Soziale Landwirtschaft: Potenziale einer Verbindung zwischen Sozialer Arbeit und Landwirtschaft, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, 2015
  • Alfons Limbrunner, Thomas Elsen: Boden unter den Füßen: Grüne Sozialarbeit – Soziale Landwirtschaft – Social Farming, 2013, ISBN 9783779928799
  • Melanie Unkrig: Soziale Landwirtschaft für Menschen mit Demenz, 2016
  • Daniela Kloss: Soziale Landwirtschaft mit Kindern und Jugendlichen: die Mensch-Natur und Mensch-Tier-Beziehung, 2010, ISBN 9783899754261
  • Inklusion in der Landwirtschaft: die soziale Landwirtschaft als Suchttherapie, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Fachber. 2, 2017
  • Nina Sofie Wagner: Soziale Landwirtschaft für Sonderpädagog*innen: Boden unter den Füßen – Soziale Landwirtschaft in sonderpädagogische Handlungsfeldern, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Fachber. 2, 2016

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]


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