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Irma Michels

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Irma Michels (* 24. Juli 1912 in St. Gallen; † 24. November 2004 in Ebenhausen (Schäftlarn)), geborene Aberle, war eine deutsche Malerin.

Leben[Bearbeiten]

Irma Michels wurde als ältestes von drei Kindern des Architekten Anton Aberle und seiner Ehefrau Cécile, geb. Seeger, geboren. In dem Haus hoch über der Stadt St. Gallen, das der Vater für seine Familie und zu Repräsentationszwecken gebaut hatte, verlebte sie ihre Jugend. Auch die Musik wurde ihr im Elternhaus nahegebracht, sie und ihre Schwester lernten Klavier spielen.

Nach dem Besuch der Mädchen-Oberrealschule in St. Gallen hatte sie drei Träume: mit Kindern zu tun zu haben, ihre Sprachkenntnisse zu erweitern und die Welt zu sehen. Nach der Ausbildung zur Kinderpflegerin in Basel hielt sie sich einige Jahre in Frankreich, Italien und England auf, wo sie als Kinderpflegerin und Kinderschwester in Familien lebte. Der Aufenthalt in England wurde zum Wendepunkt in ihrem Leben. Das Familienoberhaupt, ein Offizier der Britischen Armee, wurde nach Singapur versetzt und nahm seine Familie mit. Sie gelangte so als Kinderpflegerin im Jahre 1938 auf einem englischen Truppenschiff nach Singapur, wo man ein vornehmes Haus mit vielen Dienstboten bezog.

Bei einem Fest im Deutschen Klub lernte sie den Hamburger Kaufmann Johannes Michels kennen, der sie umwarb und mit dem sie sich in kürzester Zeit verlobte, zum Entsetzen der Eltern in der Schweiz, wo man 1938 in allen Deutschen „Nazis“ vermutete. Die Hochzeit fand kurz vor Weihnachten 1938 im Freundeskreis statt. Der Mutter ließ der Gedanke an den neuen unbekannten Schwiegersohn keine Ruhe, so reiste sie zu Beginn des Jahres 1939 mit dem Schiff zu einem mehrwöchigen Besuch nach Java, wo das junge Paar inzwischen lebte.

Im gleichen Jahr noch brach der Krieg aus. Als Hitlers Truppen Holland überfielen, wurden innerhalb weniger Stunden alle deutschen Männer in der holländischen Kolonie Indonesien in Gefangenenlagern interniert. Erst hielt sie es eine Maßnahme von wenigen Tagen oder Wochen. Als dann aber die Internierten nach Nordsumatra verlegt wurden, später von den Engländern mit deren Zivilgefangenen zusammen in Nordindien am Fuße des Himalaja konzentriert wurden, erkannte man, dass die Trennung eine längere sein würde. Irma Michels konnte mit wenigen Frauen zusammen ins verbündete Japan gelangen. Von dort reiste sie mit der Transsibirischen Eisenbahn – wenige Wochen vor dem Ausbruch des Krieges mit der Sowjetunion – über Moskau nach Hamburg, wo sie erstmals mit der Familie ihres Mannes zusammentraf. Ihre Eltern in der Schweiz hatten inzwischen für die Tochter, die durch die Heirat Deutsche geworden war, eine Aufenthaltserlaubnis in der Schweiz bewirken können. So reiste sie nach St. Gallen weiter. In der nun folgenden Wartezeit konnte sie von der Schweiz aus über das Schweizerische Rote Kreuz Kontakte zu ihrem Mann bekommen und auch andern Angehörigen von Zivilinternierten in Deutschland zu Informationen und Briefverkehr verhelfen. In diesen Jahren vertiefte sie auch ihre Studien zur Malerei bei Hans Zeller (1897–1983), einem noch heute im Appenzellerland bekannten Landschafts- und Porträtmaler.

Im Mai 1946 wurden die internierten Männer aus Indien zurückgebracht. Irma Michels reiste sofort nach Deutschland und traf nach siebenjähriger Trennung ihren Ehemann wieder. In seinem Elternhaus in der Kanzleistraße in Hamburg-Nienstedten bezogen sie ein Zimmer. Hier wurden 1948 ihre Tochter und 1949 ihr Sohn geboren. Nach vielen Jahren der Enge durch Zwangseinquartierungen und Verwandtschaft ohne Wohnung im stark zerbombten Hamburg konnten sie in den 1960er Jahren das Elternhaus allein übernehmen.

Das häusliche Musizieren, das wichtigste Hobby ihres Violine und Viola spielenden Ehemannes, konnte nun ungehindert ausgeübt werden und begann auch sie immer stärker in seinen Bann zu ziehen. Sie übte wieder viel Klavier, um im Klaviertrio und -quartett mit Freunden mithalten zu können. Als die Kinder nicht mehr so viel Zeit brauchten, begann sie Violoncello zu lernen, um auch im Streichquartett und in kleineren Laienorchestern gemeinsam mit ihrem Mann zu musizieren.

Nun begann auch wieder die intensive Maltätigkeit, zunächst in Kursen, dann selbständig. Vor allem die Aquarellmalerei in der Natur – an der Elbe, in der Marschlandschaft Schleswig-Holsteins, auf Reisen in Dänemark, Norwegen und Island, in Italien und anlässlich eines Besuch bei Freunden in Persien, in den Bergen ihrer Schweizer Heimat – bildete das Zentrum ihrer künstlerischen Tätigkeit. Daneben entstanden immer wieder Portraits ihrer eigenen und fremder Kinder, zahlreiche Aktstudien und ab den siebziger Jahren menschliche Figuren in Ton.

Nach dem Tode ihres Ehemanns und Übersiedlung ihrer Kinder in den Süden Deutschlands wurde das große Haus mit Garten bald zur Last. So wohnte sie von 1997 bis zu ihrem Tode in der Nähe ihrer Tochter im Altenheim Ebenhausen (Schäftlarn).

Im Nachlass ihres Vaters im Staatsarchiv St. Gallen befinden sich seine Korrespondenz mit Irma Michels[1] und einige ihrer Bilder.[2]

Schaffen[Bearbeiten]

Der Schwerpunkt ihres malerischen Werks liegt in der Aquarellmalerei. Landschaften haben sie immer am meisten angeregt, wohl auch beeinflusst durch ihren Lehrer Hans Zeller, mit dem sie in den Jahren 1940 bis 1946 in der Nähe St. Gallens und im nahen Appenzellerland in der freien Natur in Öl malte. Die Aquarelltechnik überwog erst seit den sechziger Jahren, als sie in mehreren Kursen sich in dieser Technik weiterentwickelte, ebenfalls in der freien Natur der nahen Hamburger Parks, an der Elbe und auf Exkursionen ins nahe Schleswig-Holstein. Von nun an reiste sie immer samt Malausrüstung, nach Italien, Griechenland, in die skandinavischen Länder, und nach Persien, wo sie im Jahre 1971 mit ihrem Mann Freunde besuchte, die dort an der deutschen Schule als Lehrer tätig waren.

Das Porträt war ihr zweites künstlerisches Thema. Besonders ausdrucksstark sind die frühen Zeichnungen aus der Zeit in Indonesien und aus der Zeit in der Schweiz in den vierziger Jahren. Später löste auch hier die farbige Gestaltung die Zeichnung ab. Immer wieder entstanden Portraits in Kreide oder Aquarell, vor allem Kinderbildnisse.

Seit den siebziger Jahren probierte sie andere Techniken aus. Neben Collagen und Reißtechniken war ihre Beschäftigung mit Ton besonders fruchtbar, der viele Aktstudien vorausgingen. Auch hier war der menschliche Körper und sein Ausdruck ihr wichtigstes Thema.

Ausstellungen (Auszug)[Bearbeiten]

Werke (Auszug)[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. W 069/01.4 Korrespondenz mit Anton Aberles Tochter Irma Michels-Aberle, Hamburg, 1990-1991 (Teildossier), Online Archivkatalog des Staatsarchivs St. Gallen
  2. W 069 Aberle-Seeger, Anton (1876-1953), Architekt in St.Gallen, 1899-1997 (Bestand), Online Archivkatalog des Staatsarchivs St. Gallen
  3. Musenstall: Irma Michels – Skizzen und Klein-Plastiken. (PDF) In: Der Heimatbote. September 1990, S. 5, abgerufen am 2. Januar 2018.
  4. Ankündigung in der Süddeutschen Zeitung vom 17. Mai 2001


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