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Jean Louis Albert Le Coq

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Jean Louis Albert Le Coq (* 1800 in Hamburg?; † 1875 in Berlin), Alternativname: Johann Ludwig Albert Le Coq, war ein preußischer und später englischer Kaufmann, Weingutsbesitzer sowie Wein- und Bierhändler A. Le Coq in London.

Leben[Bearbeiten]

Herkunft und Familie[Bearbeiten]

Jean Louis Albert Le Coq stammte aus der hugenottischen Familie Le Coq, welche ursprünglich in Metz lebte. Der Kaufmann Jean Le Coq (1669–1713) war als Refugié nach Deutschland gekommen. Er stammte in direkter Linie von Toussaint Le Coq ab, der 1565 in Metz Jeanne Doron geheiratet hat.[1]

Die Großeltern von Jean Louis Albert Le Coq waren Charles Le Coq († 1814), ein Kaufmann und Direktor der Zuckersiederei von David Splitgerber in Berlin, der es durch diese Tätigkeiten zu Wohlstand gebracht hatte, und Marie Charlotte Ermann (1739–1802), die Schwester des deutschen Historikers und protestantischen Theologen Jean Pierre Erman (1735–1814). Auch ihre Familie war hugenottischer Herkunft und 1720 von Genf nach Berlin übergesiedelt.[1]

Der Vater von Albert war der Kaufmann und preußische Consul in Hamburg Jean Le Coq (1768–1800), der verheiratet war mit Henriette Chodowieka, der Tochter des wohl populärsten deutschen Kupferstechers, Grafikers und Illustrators des 18. Jahrhunderts Daniel Chodowiecki (1726–1801).[2][1]

Es ist demnach davon auszugehen, dass Jean Louis Albert Le Coq in Hamburg geboren ist, weil dort die Eltern wohnten. Es ist nur sein Geburtsjahr 1800 bekannt.[2] Er wurde demnach in dem Jahr geboren, als sein Vater starb und ist demnach als Halbwaise aufgewachsen.

Er heiratete Anna Maria Wittus aus Trier.[1][2]

Aus der Ehe ist der Kaufmann und Versicherungsdirektor André Auguste Le Coq (1827–1894) geboren in Kempten am Rhein hervorgegangen. Dessen Sohn war der Archäologe Albert von Le Coq (1860–1930).[1][2]

Werdegang[Bearbeiten]

Über seine Jugend ist nichts bekannt.

Nach der Website und den Etiketten auf den Bierflaschen der Firma A. Le Coq wurde das Unternehmen von Albert Le Coq im Jahre 1807 gegründet. In den 1820er Jahren sei Albert L. J. Le Coq nach London gezogen, um mit den Produkten des Weinguts der Familie zu handeln.[3] Da war Albert aber erst sieben Jahre alt. Es scheint jedoch dafür keine dokumentarischen Beweise dafür zu geben. Möglicherweise hatte sein Vater ein Weingut in Kempten besessen und der Vormund seines Sohnes hatte 1807 auf den Namen des Minderjährigen das Handelsunternehmen gegründet.

Viele Quellen, die mindestens bis 1939 zurückreichen, behaupten ebenfalls, das Familienunternehmen sei 1807 als A Le Coq & Co gegründet worden.[4]

Jedenfalls lebte Albert mit seiner Ehefrau 1827 wohl noch auf dem Weingut in Kempten, als dort sein Sohn André Auguste Le Coq geboren wurde.[5]

Es steht aber wohl fest, dass Le Coq spätestens in den 1830er Jahren nach London zog, offenbar um in Großbritannien einen Handel für das Familienweinunternehmen aufzubauen.[5]

Weltberühmt wurde das „Imperial Extra Double Stout“ mit einem Alkoholgehalt von 9 %. Das Bier wird jetzt von Harvey & Sons aus Sussex, England, unter der Aufsicht des Kuratoriums von A. Le Coq und der Tartu-Brauerei in Estland gebraut.[6]

Auf den Etiketten der Bierflaschen der Marke Imperial Extra Double Stout der Brauerei befindet sich der Hinweis, dass A. Le Coq ein Belgier gewesen sei, der in den frühen Jahren des 18. Jahrhunderts das Bier von London nach Russland und dem baltischen Gebiet exportiert habe.[7] Dass Le Coq ein Belgier gewesen sei, ist aber falsch, wurde aber noch vor einiger Zeit in einer früheren Version des Wikipediaartikel A. Le Coq behauptet.

Le Coq war wahrscheinlich schon seit einiger Zeit in Großbritannien im Geschäft, als die Partnerschaft von ihm mit Charles Seidler in der Mark-Lane in the City von London, die zusammen als Le Coq & Co firmierten, am 1. Juli 1841 „einvernehmlich“ aufgelöst wurde.[8]

Bald nach seiner Ankunft in London begann Le Coq den Russian Imperial Stout unter seinem eigenen Namen abzufüllen und zu exportieren. Dieses Bier wurde zuerst im 18. Jahrhundert in England für die russische Zarin Katharina die Große gebraut wurde, die große Mengen des Imperial Stout für ihren Hof orderte.[9]

Le Coq stellte das Bier nicht selbst her, sondern bestellte dieses spezielle dunkle und starke obergärige Bier, das speziell für den russischen Markt gebraut wurde, bei großen Brauereien in London.[5][10] Er exportierte Le Coq Biere in Flaschen mit dem Firmennamen nach Russland. Die Flaschen verwendeten die Russen wieder für andere Zwecke. Ronald Seth schrieb, dass die ersten russischen Weine aus dem Kaukasus, die jemals in Großbritannien zu sehen waren, ausgestellt wurden im Crystal Palace im Hyde Park 1851 im Rahmen der ersten Weltausstellung (Great Exhibition). Die A Le Coq Bierflaschen waren als Flaschen für die Weine umfunktioniert. Der Krimkrieg, der von 1853 bis 1856 dauerte, stoppte kurz die Exporte nach Russland, aber am Ende des Krieges bewirteten russische Offiziere laut Seth ihre britischen Gäste in Sewastopol mit A. Le Coq Porter.[4]

1839 hatte die Fa Le Coq & Co. unter der Bezeichnung wine merchants in London, 66 Mark Lane ihre Niederlassung.[11]

Später zog das Unternehmen um. Die Firmen Le Coq Albert merchant und Le Coq & Co. Merchants hatten 1843 ihre Niederlassung in dem Haus 1 Muscovry Court Trinity Square.[12] Das Haus war benannt nach der Muscovy Company, die seit der Mitte des 16. Jahrhunderts den Handel von England aus mit Russland betrieb. Die Muscovy Company hatte 1563 eine Expedition nach Russland unternommen, mit dem Zaren verhandelt und einen Brief an die Königin mitgebracht, der englischen Kaufleuten Privilegien gewährte.[13]

Albert hatte sich fest genug in England niedergelassen, um britischer Staatsbürger werden zu wollen, was er 1851 tat. Dazu musste er 20 Jahre in Großbritannien gelebt haben. Als sein Zuhause und sein Büro wurden ebenfalls 1 Muscovy Court, Trinity Square, Tower Hill angegeben.[5]

Im Januar 1858 wurde die Partnerschaft von Le Coq und John Watson in dem Haus Muscovy Court aufgelöst.[14]

Die Größe der Geschäfte, die Le Coq abschloss, lässt sich am Wrack des Motorsegelschiffs Oliva im Jahr 1869 auf dem Weg von London nach Danzig ablesen, als es während eines Sturms vor der norwegischen Küste auf ein Riff stieß und kurz darauf mit einer Fracht mit Flaschenbier aus der Brauerei von Barclay Perkins unterging, die unter dem Namen A Le Coq im Wert von 751 Pfund Sterling exportiert wurde, was heute einem Wert von etwa 150.000 britischen Pfund entspricht.[5][15]

Albert zog sich 1861 aus dem Geschäft zurück und kehrte nach Berlin zurück.[5]

Die Firma A Le Coq & Co wurde von zwei weiteren Partnern, John Turnbull und Richard Sillem, weiter geführt.[5][16]

Die Sillems waren ebenfalls ursprünglich Deutsche aus Hamburg, wo sie seit mindestens dem 16. Jahrhundert Kaufleute waren und wo sie Alberts Vater Jean Pierre Le Coq, der in Hamburg preußischer Consul gewesen war, gekannt haben müssen.[5]

Le Coq starb nach Angaben von Martyn Cornell im Jahre 1875 in Berlin.[5]

Nach dem Tod von Albert Le Coq interessierte sich sein Sohn André Auguste Le Coq nicht mehr für das Londoner Bierexportgeschäft. 1881 wurden die Anteile an dem Londoner Exportbetrieb an Oscar Sillem verkauft. Es wurde bis jetzt immer noch unter dem Namen A Le Coq geführt.[5]

Im Jahre 1913 übernahm die Firma A Le Coq eine Brauerei in Estland. Ziel der Übernahme war eine bessere Stellung von A. Le Coq auf dem russischen Markt zu erlangen. Mit der sowjetischen Besetzung Estlands wurde die Firma enteignet und in Tartu Õlletehas umbenannt. Sie blieb eine der beliebtesten Biermarken und Mineralwasserhersteller der Sowjetunion. Mit der Wiedererlangung der estnischen Unabhängigkeit wurde sie 1995 wieder privatisiert.[3]

Literatur[Bearbeiten]

  • Website der Firma A.LeCoq, History, abgerufen am 15. April 2020 digital (englisch)
  • Martin Cornell, ALBERT LE COQ IS NOT A FAMOUS BELGIAN, vom 10. März 2017 in: Martyn´s Cornell´s Zythophile, Beer now and then, abgerufen am 15. April 2020 e-Zeitschrift, auch veröffentlicht in Academia.edu digital. (Beim Öffnen der Zythophile in Google Chrome und Einschalten der Übersetzungsfunktion erscheint eine gute deutsche Übersetzung).

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Richard Béringuier: Stammbäume der Mitglieder der französischen Colonie in Berlin, 1885, S. 31 (Digitalisat)
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Moeller, Volker, "Le Coq, Albert von" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 36 f. [Online-Version]; Der BibISBN-Eintrag Vorlage:BibISBN/9783598232299 ist nicht vorhanden. Bitte prüfe die ISBN und lege ggf. einen neuen Eintrag an.
  3. 3,0 3,1 Website der Firma A.LeCoq, History, abgerufen am 15. April 2020 digital (englisch)
  4. 4,0 4,1 Ronald Seth, Estonian Journey: Travels in a Baltic Corner, Robert M McBride & Co, New York, 1939, S. 137 (zitiert nach Martyn Cornell, Albert Le Coq is not a famous Belgian, vom 10. März 2017 in Martyn Cornell´s Zythophile), abgerufen am 25. März 2010 (digital).
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 5,6 5,7 5,8 5,9 Martyn Cornell, ALBERT LE COQ IS NOT A FAMOUS BELGIAN, vom 10. März 2017 in: Martyn´s Cornell´s Zythophile, Beer now and then, abgerufen am 15. April 2020 (e-Zeitschrift), veröffentlicht auch in „Akademia“ (Digitalisat)
  6. wunderassn, Post vom 6. März 2012, abgerufen am 25. März 2020 digital
  7. Website der Harvey's Brewery, aus Lewes/East Sussex, abgerufen am 15. April 2020 digital
  8. The London Gazette, Teil 1, 1842, S. 45 digital
  9. Mohrenbrauerei Vertriebs KG, A-6850 Dornbirn (Website), abgerufen am 15. April 2020, digital
  10. Mika Rissanen und Juha Tahvanaine, Die Geschichte Europas in 24 Bieren, 2016, ohne Seitenzahlen (vor Abschnitt VIII), e-book Leseprobe
  11. Royal national and commercial directory and topography,London 1839, S. 250 digital
  12. The Post Office London Director, 1843, S. 267 digital
  13. Muscovy Court, in Survey of London: Volume 15, All Hallows, Barking-By-The-Tower, Pt II, ed. G H Gater and Walter H Godfrey (London, 1934), pp. 4–6. British History Online [1] (abgerufen am 16. April 2020)
  14. The Spectator, Band 31, 1858, S. 17 digital
  15. Garrett Oliver, The Oxford Companion to Beer, 2012, S. 480 [2] ebook digital
  16. Albert von Le Coq: Buried Treasures of Chinse Turkestan: An Account of the Activities and Adventures of the Second and Third German Turfan Expeditions, 1928, S. 108, [3] snippet-Ansicht


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