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Josef Wirth (Unternehmer)

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Josef Wirth (* 28. Februar 1850 in Dachau; † 3. März 1913 in Freimann) war ein deutscher Unternehmer und Mäzen.

Wirth war Inhaber der Josef Wirth Papier-, Pappen- und Wellpappenfabrik im Ortsteil Kleinlappen der Gemeinde Freimann. Er gründete die Papier- und Pappenfabrik 1895[1] und war Förderer öffentlicher und kultureller Einrichtungen der Gemeinde Freimann. In Erinnerung an sein Wirken benannte die Stadt München 1964 einen Weg im Stadtteil Freimann (1931 eingemeindet) nach ihm.[2][3] Am Josef-Wirth-Weg befindet sich heute eine Wohnanlage des Studentenwerks München.[4] Auch seine Heimatstadt Dachau benannte eine Straße nach ihm.[5]

Im Frühjahr 1945, über 30 Jahre nach Josef Wirths Tod, sollte in der Josef Wirth Papier-, Pappen- und Wellpappenfabrik die Zentralkartei der NSDAP mit ihrem 10 Millionen Karten umfassenden vollständigen Verzeichnis der Parteimitglieder vernichtet werden. Hans Huber[6], der damalige Geschäftsführer und Nicht-Parteimitglied, erkannte jedoch die Bedeutung der Dokumente und verzögerte die Vernichtung bis zum Eintreffen der Amerikaner. Huber machte Michel Thomas, ein Mitglied des Counter Intelligence Corps der 45. Infanterie-Division der US-Army, der an der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau teilgenommen hatte, auf die in der Fabrik noch lagernden 68 Tonnen an Nazidokumenten aufmerksam. Es dauerte allerdings noch bis Oktober 1945, bis die Bedeutung der Unterlagen erkannt war und die Dokumente gesichert wurden, die schließlich ihren Weg in die Bestände des Berlin Document Center fanden.[7][8][9][10][11][12] Seit 1994 befindet sich die Kartei im Bundesarchiv in Berlin-Lichterfelde. Die Umstände der gescheiterten Vernichtung der Nazikartei erscheinen in einer Erzählung von Stefan Heym.[13]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Adreßbuch der Papier-, Pappen-, Holzstoff-, Zellulose- und Strohstoff-Fabriken des Deutschen Reichs, Dänemarks, Elsaß-Lothringens, Hollands, Oesterreichs, Polens, der Schweiz und der Tschechoslowakei, Bd. 21, Güntter-Staib Verl.-Ges., Biberach, Riß 1925, S. 32; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  2. Josef-Wirth-Weg, in: Münchner Stadtadreßbuch, Band 122, Adressbuchverlag München, S. 193; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  3. Hans Dollinger: Die Münchner Strassennamen, Ludwig, München 1995, S. 144; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  4. Wohnanlage Josef-Wirth-Weg, studentenwerk-muenchen.de, abgerufen am 13. Juli 2022
  5. Dachauer Straßennamen, Website der Stadt Dachau, abgerufen am 13. Juli 2022
  6. Nach anderen Quellen Hanns Huber.
  7. NSDAP-Mitgliedsliste aufgefunden, Die Neue Zeitung, 18. Oktober 1945
  8. Gesamtliste der NSDAP gefunden, Allgemeine Zeitung, Berlin, 19. Oktober 1945
  9. Gwyn Lewis: What the Complete Records of the Nazi Party Show — Amazing Story of How They Were Found: The Man Who Held Them Hated the Nazis, Sunday Express, 21. Oktober 1945.
  10. Victor Sebestyen: 1946. The Making of the Modern World. Pan Macmillan UK 2014, ISBN 978-1-4472-5050-0, Anm. S. 250. Vgl. [1].
  11. Ein Papiermüller rettet die Kartei der NSDAP, Kalenderblatt des BR vom 15. April 2015, abgerufen am 18. Januar 2016
  12. Malte Herwig: Die Flakhelfer: Wie aus Hitlers jüngsten Parteimitgliedern Deutschlands führende Demokraten wurden. DVA, München 2013, ISBN 978-3-641-09116-3, Kap. 1.
  13. Stefan Heym: Eine wahre Geschichte. In: Stefan Heym: Die Kannibalen und andere Erzählungen. Leipzig 1953, S. 51–76.


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