Künstliches Bewusstsein
Künstliches Bewusstsein bezeichnet in der Informationstechnologie den Versuch, kognitive und mentale Prozesse zu kombinieren, um menschliche Entscheidungen nachzuvollziehen und tendenziell vorhersagen zu können.
Bewusstseins-Bildung[Bearbeiten]
Der iterative kognitive Entscheidungsprozess durchläuft hierbei die folgenden 4 Schritte: Wahrnehmung – Assoziation – Interpretation und - Entscheidung. Das Bewusstsein kombiniert die Sinnesempfindung mit deren Interpretation [1]
Der dialektische mentale Prozess erfolgt während der Interpretations-Phase, wägt die Vor-, bzw Nachteile zwischen dem Denken und dem Fühlen ab. Diese Abwägung erfolgt auf der Basis von Erfahrungen und Vorstellungen, denen positive und negative Werte beigemessen wurden.[2]
Während dieser Interpretation entsteht aus dem Denken über die Antizipation der Intellekt und über die Empathie die Intuition, derer wir uns über die Wahrnehmung wieder bewusst werden. Der Gedanke ist der Ursprung der Emotionen[3]
Wird schließlich ein Zustand erreicht, der nach Abwägung aller vorhandenen Informationen ein energetisches Minimum erreicht hat, erfolgt automatisch die Entscheidung für die vermutlich am wenigsten aufwändige, bzw. für die wahrscheinlich gewinnbringendste Option.[4]
Die aus der Entscheidung entstehenden Einstellungen und Stimmungen werden wiederum wahrgenommen.[5] Nur die in der Wahrnehmung verarbeiteten neuen und rückgekoppelten Informationen nennt man allgemein bewusst, wohingegen die automatisch ablaufenden Schritte als unbewusst bezeichnet werden. Beides zusammen macht Bewusstsein aus.
Die Erzeugung eigener Informationen und die Rückkopplung dieser Ergebnisse führt zu einem kontinuierlichen, sich selbst verbessernden System. Die Fähigkeit dieses Systems, eigenen Input von dem anderer zu unterscheiden, macht Künstliches Bewusstsein reflektiert und sich seiner selbst bewusst.[6]
Künstliches Bewusstsein kann nur in einem System erzeugt werden, indem andere Benutzer mit ihm kommunizieren. Diese Kommunikation kann über Texteingabe (z.B. von chatbots), über Spracheingabe (z.B. über Voice Assistenten) oder über Gesichtserkennung (z.B. über Avatare) erfolgen.
Literatur[Bearbeiten]
- Bernard J. Baars: A Cognitive Theory of Consciousness, Cambridge, 1988
- F. F. Bevier: Physik der Information: Die Realität als Maßstab: Messen, Vergleichen, Speichern. Formalismus der Information und der Informationsverarbeitung, 2005
- Daniel Dennett: Philosophie des menschlichen Bewusstseins, Hoffmann und Campe, Hamburg 1994
- Martin Heidegger: Sein und Zeit, Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2001
- Peter Janich: Was ist Information? Kritik einer Legende. Suhrkamp, Frankfurt 2006
- Abraham Maslow: Motivation und Persönlichkeit, rororo, 2010
- Roger Penrose: Schatten des Geistes. Wege zu einer neuen Physik des Bewußtseins, Heidelberg 1995
- Gerhard Roth: Die neurobiologischen Grundlagen von Geist und Bewusstsein. In: Neurowissenschaften und Philosophie, M. Pauen, G. Roth (Hrsg.), W.Fink, München 2001
- Manfred Spitzer: Geist im Netz, Modelle für Lernen, Denken und Handeln. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1996
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Tor Norretranders: Spüre die Welt; Die Wissenschaft des Bewusstseins. rororo, Hamburg 1997, ISBN 3-499-60251-2, S. 412.
- ↑ EcPmIs – life is more than intelligence! Abgerufen am 8. November 2019.
- ↑ Daniel Goleman: Die heilende Kraft der Gefühle - Gespräche mit dem Dalai lama. dtv, München 2005, ISBN 3-423-36178-6, S. 262.
- ↑ Benjamin Libet: Mind Time - wie das Gehirn Bewusstsein produziert. Suhrkamp, Harvard University Press 2004, ISBN 978-3-518-29434-5, S. 138.
- ↑ Namkhai Norbu: Spiegel des Bewusstseins. Hrsg.: G. R. Manusch und J. Winkler. Diederichs Gelbe Reihe, München 1999, ISBN 3-424-01501-6, S. 225.
- ↑ Antonio Damasio: Ich fühle also bin ich - die Entschlüsseluung des Bewusstseins. List Verlag, München 2001, ISBN 3-471-77349-5.
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