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Keinen Schritt zurück!

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Keinen Schritt zurück! ist ein Historienroman des deutsch-österreichischen Autors Plinius von Hohenstein aus dem Jahre 2015, der lose auf dem Widerstandsdrama „Die Rache ist mein“ des norwegischen Autors Kåre Holt von 1953 basiert. Die im fiktiven „Bergen“ spielende Geschichte schildert den ausweglosen Kampf einer Gruppe Jugendlicher gegen deren autoritäre Regierung, wobei deutliche Bezüge zum Attentat vom 20. Juli 1944 und der Weißen Rose erkennbar werden.[1] Obwohl es scheinbar in der Absicht des Autors lag, verschiedene Widerstandsmotive und politische Strömungen bewusst zu parodieren und gegeneinander auszuspielen, lässt sich das Buch auch als simple Kriegsgeschichte lesen und fand so Anwendung als Schulliteratur.[2][3][4]

Handlung[Bearbeiten]

Die Republik der Freiheit[5], das ehemalige Königreich Bergen, zerfällt unter den Angriffen zahlloser Feinde. Der von der diktatorischen Regierung los getretene Krieg trifft längst das eigene Volk. Die kleine Margaret „Maggy“ Stuart merkt davon wenig, verbringt ihre Tage mit Tanzen und Reiten auf der berühmten staatlichen Mädchenakademie. Als der große Staatsfeiertag ansteht, darf ihre Klasse in die Hauptstadt reisen. Dort bahnt sich bereits Böses an. Maggys Vater ist im Krieg gefallen. Ihre Geschwister Richard (ein Hilfssoldat) und Elisa (Lazarettschwester und einst selber Akademiemädchen) treiben sich unter Regimegegnern herum.[6]

Aus Überlastung und Übermut beleidigt Elisa bei einem öffentlichen Auftritt die Regierung. Nun gilt es unterzutauchen, Maggy muss mit. Während sich Richard mit Kameraden in immer unrealistischere Widerstandspläne versteigt und kleine Sabotageaktionen in der Stadt durchführt, beschließt Elisa, mit Maggy ins neutrale Ausland zu fliehen. Auf dem Weg dorthin leben sie bei Bauern und unter Soldaten, sehen das turbulente Kriegsgeschehen und halten Rückschau über ihr Leben im Dienste des Staates...

Analyse[Bearbeiten]

Obwohl immer wieder die 1960er als Epoche genannt werden, wirkt die Handlung (auch in Bezug auf Motive, Einstellungen, Kleidung) stark aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs entlehnt. Die fiktive Nation Bergen wirkt wie eine Mischung aus dem damaligen Deutschland und Teilen Österreichs, während die Nachbarländer nicht näher erklärt werden. Jedoch scheint die reale Welt durchaus vorhanden zu sein, was sich in Äußerungen und Bezügen immer wieder bemerkbar macht. Die Jugendlichen als Hauptfiguren sind klar an die Geschwister Scholl angelehnt, obwohl sie deren Ideen von nationalgesinntem Widerstand[7] nur teilweise fortführen. Die später in der Handlung vorkommenden Offiziere weisen zwar einige Elemente des 20. Juli auf, so etwa die verschlagenen Bürgerlichen als Treiber des Aufstandes, doch fehlen im Gegensatz zum historischen Vorbild die jungen Antreiber, da hier die jüngeren Offiziere zu Erfüllungsgehilfen realitätsferner Greise werden.[8][9][10] Auch die Politiker in Bergen (deren Ideologie nie erklärt wird) wirken mehr wie eine Persiflage der DDR oder auch der Ära Adenauer als der Nationalsozialisten, wobei der gezeigte Personen- und Parteikult durchaus epochengemäße Vorbilder wie Franco hätte.[11] Allgemein bringt die Geschichte jede Menge nicht zu Ende geführte politische Überlegungen und Strömungen auf, die ein stimmiges aber nicht immer schlüssiges Gesamtbild einer autoritären Gesellschaft ergeben.[12][13]

Hintergrund[Bearbeiten]

Laut eigener Aussagen schrieb der Autor das Buch als Auftragsarbeit und stellte es später für Bildungszwecke zur Verfügung. Der Roman ist bisher in viermaliger Auflage unter dem Label Club Österreich 2025 erschienen. Anscheinend lag es in der Intention des Autors, das Buch nur im exklusiven Rahmen zu veröffentlichen, über Hintergründe hält sich der Verlag bedeckt.

Trivia[Bearbeiten]

Vor der offiziellen Veröffentlichung erschien eine fehlerhafte Vorserie in geringer Stückzahl, die als Anschauungsmaterial gedacht war. Die wenigen noch vorhandenen Exemplare sind mittlerweile ein begehrtes Sammlerobjekt geworden. Bisher ist das Buch in vier jeweils leicht veränderten Fassungen erschienen.

Das mehrmals als Nachbarland genannte Vimerby ist eigentlich eine Gemeinde in Schweden.

Film[Bearbeiten]

Die Rechte für eine eventuelle filmische Verwertung liegen bei dem Wiener Filmverein OptixSociety[14]. Dieser hat für das Jahr 2020 eine Verfilmung angekündigt.[15][16][1]

Wie die Organisatoren im März 2020 bekannt gaben, soll die Regie dem holländischen Filmemacher Johan Angerler als österreichisches Debütprojekt übergeben werden.

Die Burgenländerin Katharina Felzmann, zuletzt bekannt als vormalige KiddyContest Siegerin, wurde für die Kinderhauptrolle als Maggy Stuart bekannt gegeben[17].

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Leseprobe: „Keinen Schritt zurück!“ | clubpoesie.at. Abgerufen am 20. März 2020.
  2. Leseprobe: „Der Festungskommandant“ | clubpoesie.at. Abgerufen am 20. März 2020.
  3. G-Geschichte Archiv. Thema: kriegsschuld 2weltkrieg. Abgerufen am 24. März 2020 (deutsch).
  4. ARD.de: Nationalsozialismus: Die Stunde Null. Abgerufen am 24. März 2020.
  5. Leseprobe: „Keinen Schritt zurück!“ | clubpoesie.at. Abgerufen am 20. März 2020.
  6. Leseprobe: „Der Festungskommandant“ | clubpoesie.at. Abgerufen am 20. März 2020.
  7. DER SPIEGEL | Online-Nachrichten. Abgerufen am 24. März 2020.
  8. Otto Köhler: Paul Carell zum Achtzigsten: eine Replik: Der gesäuberte Krieg. In: Die Zeit. 22. November 1991, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 20. März 2020]).
  9. Diskussion über das Attentat vom 20. Juli – Der umstrittene Mythos des Graf Stauffenberg. Abgerufen am 20. März 2020 (deutsch).
  10. FOCUS Online: Stauffenberg als Symbol des Widerstandes? Historiker räumt mit Kult auf. Abgerufen am 24. März 2020.
  11. Lieber tot als rot. Abgerufen am 24. März 2020.
  12. Textsammlung | Optix Society. Abgerufen am 24. März 2020.
  13. DÖW - Erkennen - Rechtsextremismus - Neues von ganz rechts - Archiv - November 2003 - Neue Neonazi-Aktivitäten im Internet ("Nationaler Widerstand Österreich"). Abgerufen am 24. März 2020.
  14. Kulturvernetzung Niederösterreich: Optix Society Verein für Jugendfilm, Florian, Juterschnig. Abgerufen am 21. März 2020.
  15. SchauspielerIn gesucht – ichhabdawas Kultur, Kunst & Politik TV. In: Austria Presse Portal. 8. Dezember 2019, abgerufen am 20. März 2020 (deutsch).
  16. Keinen Schritt zurück! | Optix Society. Abgerufen am 20. März 2020.
  17. Keinen Schritt zurück! | Optix Society. Abgerufen am 26. März 2020.


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