Landsmannschaft Franco-Borussia zu Coburg
Landsmannschaft im CC Franco-Borussia zu Coburg | |||||
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Bundesland: | Bayern | ||||
Hochschule: | Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg | ||||
Gründungstag: | 11. November 1894 | ||||
Verband: | Coburger Convent (CC) | ||||
Wahlspruch: | „Immerdar treu und wahr!“ | ||||
Farben: |
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Zirkel: | |||||
Adresse: | Adamistr. 12 96450 Coburg | ||||
Website: | http://www.franco-borussia.de/ | ||||
E-Mail: | info@franco-borussia.de | ||||
Vereinsname: | Alter-Herren-Verband der Landsmannschaft Franco-Borussia zu Coburg e.V.[1] |
Die Landsmannschaft Franco-Borussia ist eine Studentenverbindung im Coburger Convent der akademischen Landsmannschaften und Turnerschaften (CC). Sie ist pflichtschlagend und farbentragend. Sie vereint Studenten und ehemalige Studenten der Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg[2] und wurde als "Technischer Verein an der Herzoglichen Baugewerkschule" 1894 in Coburg gegründet[3]. Die ausschließlich männlichen Mitglieder [4] der Landsmannschaft werden auch "Franco-Borussen" genannt.
Farben und Wahlspruch[Bearbeiten]
Die ersten Verbindungsfarben waren schwarz-weiß-grün. Erst im Wintersemester 1897/98 wurden die Farben in schwarz-grün-gold geändert, welches die Farben des Herzogtums Sachsen-Coburg-Gotha sind. Die Burschen tragen ein schwarz-grün-goldenes Band mit goldener Perkussion, die Füchse ein schwarz-grün-schwarzes, ebenfalls mit goldener Perkussion. Die Mütze ist schwarz mit schwarzem Schirm und im halben Biedermeier Format mit schwarz-grün-goldenem Band. Der Wahlspruch der Landsmannschaft Franco-Borussia lautet "Immerdar treu und wahr!".
Geschichte[Bearbeiten]
Technischer Verein 1894–1898[Bearbeiten]
Die Landsmannschaft Franco-Borussia zu Coburg wurde am 10. November 1894 unter dem Namen „Technischer Verein an der Herzoglichen Baugewerkschule“ gegründet.
Technischer Verein Bernhard Felisch 1898–1925[Bearbeiten]
Am 25. November 1898 erhielt der „Technische Verein“ in Würdigung des Vorsitzenden des Innungsverbandes Deutscher Baumeister, Bernhard Felisch, dessen Namen als Beinamen und nannte sich nunmehr „Technischer Verein Bernhard Felisch“. Im Wintersemester 1899/1900 waren bereits 36 Kommilitonen in der Mitgliederliste aufgeführt und abgehende Absolventen der Schule wurden zum ersten Mal als Alte Herren bezeichnet. Seit dem Wintersemester 1904/1905 trugen die neu hinzugekommenen Mitglieder das Fuchsenband mit den Farben schwarz-grün-schwarz. Anstelle vereinsmäßiger Handhabung trat nun studentisches Brauchtum; Paradeschläger und Cerevis wurden angeschafft. Die schon früher angeregte Gründung eines Altherren-Verbandes wurde am 8. November 1912 verwirklicht. Das 20-jährige Bestehen des Bundes war geprägt vom Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Nur noch wenige Aktive führten das Verbindungsleben zusammen mit einigen Alten Herren weiter, bis der Bund während des WS 1915/1916 vorübergehend geschlossen und bis zum SS 1916 vertagt wurde. Im WS 1916/1917 waren wieder 13 Bundesbrüder vereint, obwohl das Dünnbier und die auf 22 Uhr festgesetzte Polizeistunde die Veranstaltungen beeinträchtigten. Nach dem Krieg führte Bruno Welsch als Erstchargierter das Verbindungsleben weiter. Er dichtete das Bundeslied, das am 16. April 1919 zum ersten Mal auf einer Kneipe gesungen wurde. Der Altherren-Verband wurde am 22. Oktober 1919, nach dem ständigen Auf und Ab während des Krieges, wieder gegründet. Im Januar 1921 wurde im „Technischen Verein Bernhard Felisch“ das Pauken mit Schlägern eingeführt, nachdem das nötige Paukzeug und ein entsprechender Raum als Paukboden zur Verfügung standen. Das gotische Vollwappen, welches das Mitglied Max von Berg entwarf, wurde im WS 1921/1922 offiziell eingeführt und ziert seitdem alle wichtigen Insignien des Bundes. Der oft bei den Veranstaltungen weilende Herzog Carl Eduard - bis 1918 letzter Regent des Herzogtums Sachsen-Coburg-Gotha - wurde im Sommersemester 1923 zum Ehrenmitglied ernannt. Nach dem 30. Stiftungsfest 1924, das von 27 Aktiven gefeiert werden konnte, trat der Bund im Jahre 1926 dem Karthäuser-Deputierten-Conventverband (KDCV) bei.
Technische Verbindung Franco-Borussia[Bearbeiten]
Am 13. Juni 1925 erfolgte die Namensänderung in „Technische Verbindung Franco-Borussia“. Den Höhepunkt seit ihrem Bestehen erlebte die T.V. Franco-Borussia mit ihrem 40. Stiftungsfest im Juni 1934. Bereits ein Jahr später wurde unter dem Druck der damaligen politischen Verhältnisse am 11. November 1935 die Aktivitas aufgelöst. Damit kam man dem Verbot durch die Nationalsozialisten zuvor. 1946 wurde im „Bürgerbräustüble“ ein Stammtisch von einigen Alten Herren installiert. Am 28. Dezember 1948 gründete sich der Altherren-Verband durch 24 Bundesbrüder wieder. Am 13. Juni 1949 wurde eine „Studierenden Gruppe“ als Teil des AHV gebildet, da die offizielle Genehmigung der Korporationen erst beim Direktorat und beim Bayerischen Staatsministerium für Kultus beantragt werden musste. 1950 umfasste die Mitgliederzahl bereits 78 Franco-Borussen. Im Wintersemester 1950/1951 wurden 18 Studenten als Füchse aufgenommen. Mit Urkunde des Kultusministeriums vom 1. Juli 1952 wurde die Technische Verbindung Franco-Borussia an der Staatsbauschule erneut bestätigt und genehmigt.
Technische Verbindung Franco-Borussia zu Coburg im BDIC[Bearbeiten]
Am 12. Juli 1952 erfolgte der Beitritt zum Bund Deutscher Ingenieur-Corporationen (BDIC). Das Pflichtpauken wurde ebenfalls wiedereingeführt. Im Sommersemester 1958 trat erstmals ein Franco-Borusse zu einer Mensur an. Seitdem war der Bund eine fakultativ schlagende Verbindung. In den 1960er Jahren befasste sich die T.V. Franco-Borussia mit dem Gedanken eines eigenen Verbindungshauses.
Landsmannschaft Franco-Borussia zu Coburg im BDIC[Bearbeiten]
1976 beschloss der Bundesconvent beim 82. Stiftungsfest der Anhebung der Studienstätte in den Status einer Fachhochschule durch die Umbenennung des Bundes Rechnung zu tragen. Zusätzlich zu den technischen Fächern wurden die Fakultäten Betriebswirtschaft und Sozialwesen eingeführt. Aus diesem Grund erfolgt am 22. Mai 1976 die Umbenennung von „Technischer Verbindung Franco-Borussia zu Coburg im BDIC“ in „Landsmannschaft Franco-Borussia zu Coburg im BDIC“. Die beim 70.Stiftungsfest geborene Idee, ein eigenes Verbindungshaus zu schaffen, erfuhr in einem außerordentlichen AH-Convent im Mai 1978 ihre Krönung, indem die finanzielle Abklärung zum Kauf der sog. „Gagelsvilla“ in der Adamistraße 12 stattfand, sodass am 1. Weihnachtsfeiertag 1979 die erste Bundesveranstaltung dort stattfinden konnte. Zum Ende des Jahres 1997 trat die Landsmannschaft Franco-Borussia aus dem Bund Deutscher Ingenieur-Corporationen (BDIC) zusammen mit den anderen beiden Coburger BDIC-Verbindungen Cobrugia und Hildburgia aus und war fortan eine freie Landsmannschaft.[5]
Landsmannschaft im Coburger Convent Franco-Borussia zu Coburg[Bearbeiten]
Im Wintersemester 2014 / 2015 beschloss die Landsmannschaft Franco-Borussia dem Coburger Convent als neuem Dachverband beitreten zu wollen.[6] Ein entsprechender Aufnahmeantrag wurde angenommen und am CC-Tag des Pfingstkongresses gestellt. Am 23. Mai 2015 beschloss der CC-Tag den Aufnahmeantrag anzunehmen. Der Verbindungsname wurde um den Zusatz „im Coburger Convent“ erweitert. Bis zur vollständigen Aufnahme an Pfingsten 2016 [7]wurden unter anderem neun Partien mit CC-Bünden unter dem Waffenschutz der Landsmannschaft Teutonia Würzburg geschlagen. Am 19. März 2016 focht Franco-Borussia seine letzten drei Entree-Partien in den Coburger Convent. Nachdem alle Auflagen erfüllt waren, wurde am Pfingstkongress 2016 die Landsmannschaft im CC Franco-Borussia zu Coburg Vollmitglied im Coburger Convent[8].
Besonderheiten[Bearbeiten]
Die Landsmannschaft Franco-Borussia ist nach der Landsmannschaft Rhenania Karlsruhe die zweite Verbindung im Coburger Convent mit Wurzeln an einer Fachhochschule. Sie ist der einzige Mitgliedsbund eines pflichtschlagenden Dachverbandes am Standort einer ehemaligen Ingenieur- bzw. Fachhochschule. Die Geschichte der Franco-Borussia spiegelt dabei besonders die parallele Entwicklung von Fachschulen und daran gegründeten Fachvereinen hin zu anerkannten Hochschulen mit vollwertigen Studentenverbindungen wieder.
Bekannte Mitglieder[Bearbeiten]
- Carl Eduard (Sachsen-Coburg und Gotha) (1884–1954)
- Andreas Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha (* 1943)
- Norbert Tessmer (* 1953) – Oberbürgermeister von Coburg a.D.
- Erwin Braun (* 1938) – Bürgermeister von Hallstadt a.D.[9]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Alter-Herren-Verband der Landsmannschaft Franco-Borussia zu Coburg e.V., Coburg - Firmenauskunft. Abgerufen am 23. März 2021.
- ↑ Studentenverbindungen :: Hochschule Coburg. Abgerufen am 23. März 2021.
- ↑ Über uns. Abgerufen am 23. März 2021.
- ↑ Zum Auftakt des Coburger Convents: Von Ritualen, Jogi und den Frauen. Abgerufen am 23. März 2021.
- ↑ Paulgerhard Gladen: Die deutschsprachigen Korporationsverbände. WJK, Hilden 2014. ISBN 3-933892-28-7. S. 223.
- ↑ Norbert Klüglein: Coburger Franco-Borussia will in den CC. In: Neue Presse. 8. Mai 2015, abgerufen am 24. März 2021 (deutsch).
- ↑ Frank Klauss: L! Franco-Borussia feiert 122. Stiftungstag und Aufnahme in den CC. In: Coburger Convent. 26. Februar 2017, abgerufen am 23. März 2021 (deutsch).
- ↑ Frank Klauss: Coburger Landsmannschaft nun Vollmitglied des CC. In: Coburger Convent. 17. Mai 2016, abgerufen am 23. März 2021 (deutsch).
- ↑ Altbürgermeister Erwin Braun wurde 80 - 5 - 2018 - Nachrichten - Stadt Hallstadt. Abgerufen am 23. März 2021.
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