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Lernorte in der Erwachsenenbildung

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Unter einem Lernort versteht man in der Erwachsenenbildung eine öffentliche Einrichtung oder eine private Situation, in der sich Menschen aufhalten, wenn sie lernen. Lernort umfasst den Lernprozess an sich und die Umgebung, in der dieser stattfindet.

Definition[Bearbeiten]

Im engeren Sinne sind Lernorte Bildungseinrichtungen, die Lernangebote organisieren. Im weiteren Sinne fasst ein Lernort räumliche Einheiten, die zum Lernen benutzen werden könne, z. B. Museen, Bibliotheken, botanische und zoologische Gärten.

Mit dem Ziel, das Lernen zu optimieren und lebenslanges Lernen zu fördern, werden unterschiedliche Arten von Lernorten in der Erwachsenenbildung zunehmend miteinander kombiniert.

Geschichte[Bearbeiten]

Im 18. Jahrhundert kam es in Mitteleuropa zur Institutionalisierung des Lehrens und Lernens. In diesem Zusammenhang wurde nach passenden Orten und Institutionen gesucht, an denen eine adäquate Vermittlung von Lerninhalten ermöglicht werden konnte, z. B. die Einführung einer allgemeinen Schulpflicht, Erlass von Handwerksordnungen.

Durch Jean-Jacques Rousseau Ansätze einer Kritik an der Verschiebung der Lernorte, weg von ihrer „natürlichen“ Umgebung in Schulräume bzw. Klassenzimmer entstand Ende des 19. Jahrhunderts die Reformpädagogik, die eine neue Gewichtung auf außerschulisches Lernen legte.

Im Jahr 1870 wurde die Gesellschaft für Verbreitung von Volksbildung gegründet, die auf eine Verbreitung von Bildung in der ländlichen Gegend abzielte. Als Lernorte wurden hier besonders stationäre und ambulante Büchereien hinzugezogen. Im städtischen Raum wurde dies parallel durch kommunale Einrichtungen erreicht, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts stadtteilbezogene Angebote unterbreiteten und sie an verschiedenen Lernorten stattfinden ließen. Im 19. Jahrhundert dienten vor allem Gasthäuser, Kooperative und Vereinsräume als Orte der Erwachsenenbildung, die den Nachteil hatten, sich mit den örtlichen Gegebenheiten arrangieren zu müssen. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden vereinzelt eigene Räumlichkeiten zur Bildung von Erwachsenen geschaffen. Vereine als Lernorte spielten besonders im 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle, da sie speziell definierte Strukturen für kulturelle, soziale und wirtschaftliche Angebote zur Verfügung stellten. So gewannen vor allem öffentliche und von den großen Konfessionen getragene Institutionen (Borromäusvereine) Bedeutung für die Volksbildung.

Seit den 1920er Jahren gab es in der Pädagogik konkrete Überlegungen zur Gestaltung von Lernorten unter dem Begriff „intensiv-gestaltende Volksbildung“. Eine wichtige Rolle spielten hier die sogenannten Heimvolkshochschulen. Hervorzuheben ist auch der Betrieb als Lernort, der im Laufe des 20. Jahrhunderts zunehmend unterschiedliche Formen des betrieblichen Lernens entwickelte.

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1970er Jahre hinein erwies sich der Aufbau der Erwachsenenbildung innerhalb von Ost- und Westdeutschland als sehr heterogen. Da bis zur Verabschiedung der ersten „Erwachsenen- und Weiterbildungsgesetze der Länder“ in den 1970er Jahren die Einrichtungen Kosten zur baulichen (Um-)Gestaltung selbst tragen mussten, teilten sie sich oftmals Räumlichkeiten mit anderen Einrichtungen wie z. B. Museen und Bibliotheken.[8]

In den 1960er Jahren sorgten die „Neuen sozialen Bewegungen“[7] durch sogenannte „zivilgesellschaftliche Bewegungen“[7] für ein zusätzliches Aufkommen an „lernortbezogener zivilgesellschaftlicher Artikulation“,[7] zum Beispiel in Form von Selbsthilfegruppen, soziokulturelle Zentren und Frauenhäusern.[7]

In den 1970er Jahren wurden in der beruflichen Bildung der Begriff des „Lernortes“ und dessen Bezug auf die konzeptionelle Ausrichtung unter Einbeziehung eines wissenschaftlichen Lernortkonzeptes erörtert.[9]

Im deutschen Bildungsrat wurden zu diesem Zeitpunkt die Begriffe „Lernort“ und das Konzept der „Pluralität der Lernorte“ (Verbindung mehrerer für einen Lernprozess notwendiger Lernorte) eingeführt und „als eine im Rahmen des öffentlichen Bildungswesens anerkannte Einrichtung (...) die Lernangebote organisiert“ definiert.[6]

Die im deutschen Bildungsrat vorgenommene Definition ließ dabei aber Begriffe wie das „informelle Lernen“,[10] die „Orientierung an Zielgruppen“[10] und die Möglichkeit von „Kooperation und Vernetzung“[10] außen vor.

Durch den 1970 verabschiedeten Strukturplan des deutschen Bildungsrates wurde die sogenannte realistische Wendung eingeleitet. Es fand ein Paradigmenwechsel statt, der sich stärker auf die inhaltlichen Lehr- und Lernanforderungen bezog und in diesem Kontext auch die räumliche Gestaltung miteinbezog. Trotzdem setzte sich letztlich eine pragmatische Sichtweise auf die rein funktionelle Lehr- und Lernperspektive durch. Die „pädagogisch andragogische Notwendigkeit extrafunktionaler Bildungsräume für die „Bildung nach der Bildung“ (...) blieb mehr und mehr unbedacht“.[8]

In den 1980er Jahren fand eine Umkehr statt. Aufgrund weltweiter Krisen und schneller sozialer, technologischer und kultureller Veränderungen mussten die Individuen in der Lage sein, fachübergreifende Schlüsselkompetenzen zu erwerben. In diesem Zusammenhang wurden Bildungsräume, die übergreifende Kompetenzen vermitteln konnten, immer wichtiger. Zum Ende der 1980er Jahre wurde vom Staat eine Qualifizierungsoffensive gestartet, an der sich auch viele zweit- und drittklassige Anbieter beteiligten, welche besonders in der Ausstattung der Räumlichkeiten sparten und dadurch das pädagogisch-andragogische Handeln unterbanden.[8]

Weiterhin wurden in den 1980er Jahren das Lernortkonzept und die Lernortforschung zu einem relevanten Teil der Berufsbildungsforschung.[9] Der Begriff des Lernortes wurde zu einem wichtigen Bestandteil der betrieblichen Aus- und Weiterbildung.[9] Der Grund dafür waren die Optimierung von Lernprozessen und eine erste Konzeption einer „Theorie des Arbeitsplatzes als Lernort“,[9] die von Münch und Kath entwickelt wurde, sowie eine kritische Lernortdiskussion.

In den 1980er Jahren kam es in den im Zuge der Lernortdebatte zu einer Unterscheidung von Lernorten in der Erwachsenen- und Weiterbildung. Dabei kam es zur Schaffung von expliziten (Volkshochschulen, betriebliche Bildung usw.), impliziten (Familie, Museen, Theater usw.) und intermedialen (Vereine, Verbände usw.) Lernorten. Die adressatenbezogene und die damit verbundene individuelle Schaffung von Lernangeboten rückte in den Vordergrund.[10] In den 1990er Jahren wurde die Lernortforschung durch die Senatskommission der Berufsbildungsforschung in die Theorie aufgenommen und zu einem wichtigen Inhalt der Bildungsarbeit in der Aus- und Weiterbildung sowie der Erwachsenenbildung gemacht.[9]

21. Jahrhundert[Bearbeiten]

Der aktuelle Stand von Lernorten und Bildungseinrichtungen im Bereich der Erwachsenenbildung zeigt eine verstärkte Zusammenarbeit differenzierter Lernörtlichkeiten. Auch die Kooperation von verschiedenen Institutionen hat sich im Laufe der letzten Jahre deutlich verstärkt.[7]

Eine zusätzliche Veränderung fand durch die „Lebensweltforschung“ statt, welche das Erleben eines Individuums in Bezug auf seine Umwelt erforscht. Somit werden auch milieuspezifische Anforderungen an methodische und didaktische Erfordernisse deutlich. In diesem Zusammenhang sollten Lernorte milieuspezifisch gestaltet werden und sich nachfrageorientiert entwickeln.[10]

Institutionelle Lernorte[Bearbeiten]

Unter Institutionen versteht man in der Erwachsenenbildung Typen sozialer Systeme, die durch relative Stabilität gekennzeichnet sind. Institutionen weisen eine festgelegte Gleichartigkeit und Regelmäßigkeit auf, die durch „rechtliche Regelungen, organisatorische Strukturen, wertbegründete Normen und Kommunikationsstrukturen stabilisiert werden“.[16] Die Institutionalisierung der Erwachsenenbildung meint einerseits die Förderung des lebenslangen Lernens und schafft zudem Einrichtungen der organisierten Erwachsenenbildung.[17]

Eine Systematik aus den 1970er Jahren unterscheidet zwischen geschlossenen (Bildungsangebote nur für Mitglieder/Mitarbeiter) und offenen Institutionen (für alle Interessenten) der Erwachsenenbildung.

Neuere Systematiken nehmen die Abhängigkeit der Institutionen von Zuwendungs- und Auftraggebern als Kriterium und unterscheiden zwischen den öffentlichen und den partikularen (gesellschaftliche Großgruppen: Gewerkschaften, Parteien etc.) Erwachsenenbildungsträger, den betrieblichen Bildungsabteilungen und den kommerziellen Weiterbildungsunternehmen.[18] Durch die verstärken Kooperationen und Kommerzialisierung einzelner Weiterbildungsbereiche ist es heute schwer, die starren Grenzen zu setzen. Faulstich (2010) verortet Erwachsenenbildungsinstitutionen hinsichtlich ihrer Trägerschaft:

  • Staat, öffentlich: Volkshochschulen, Fachschulen
  • Interessenorganisationen, partikular: Einrichtungen von Parteien und Stiftungen, Interessengruppen, Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften
  • Unternehmen, privat: betriebliche Bildungsabteilungen, Weiterbildungsunternehmen

Öffentliche Erwachsenenbildungsinstitutionen[Bearbeiten]

Lernort Volkshochschule[Bearbeiten]

(Haupteintrag Volkshochschule)

Lernort Fachschule[Bearbeiten]

(Haupteintrag Fachschule)

Partikulare Erwachsenenbildungsinstitutionen[Bearbeiten]

Stiftung[Bearbeiten]

(Haupteintrag Stiftung)

Wirtschaftsverband[Bearbeiten]

(Haupteintrag Wirtschaftsverband)

Gewerkschaft[Bearbeiten]

(Haupteintrag Gewerkschaft)

Lernen im Unternehmen[Bearbeiten]

Lernort Betrieb[Bearbeiten]

Betriebliche Weiterbildung umfasst das Einweisen und Arbeiten im Arbeitsprozess, die berufliche Qualifizierung, das Training am Arbeitsplatz, gruppenbezogene Formen des Lernens am Arbeitsplatz, das Coaching, die Praxisanleitung, Programme für Trainees und das Bildungscontrolling als Steuerung von Weiterbildung im Rahmen von Organisations- und Personalentwicklung.[17]

Der Lernort "Betrieb" ist durch Individualisierung gekennzeichnet, wo Arbeitnehmer eigenverantwortlich und autonom handeln. Durch die Dezentralisierung – Auslagerung bestimmter Teilbereiche aus den zentralen betrieblichen Bildungsabteilungen in Produktions- und Verwaltungsprozesse, besteht jedoch die Gefahr, Lernzeiten außerhalb der Arbeitszeiten zu legen.

Außerinstitutionelle Lernorte[Bearbeiten]

Außerinstitutionelle Lernorte verfolgen primär andere als Bildungszwecke, übernehmen aber dennoch Bildungsaufgaben.[17] Außerinstitutionelle Lernorte haben zum Ziel, das lebenslange und selbständige Lernen zu fördern. Unter lebenslangem Lernen versteht Nuissl[5] in diesem Kontext Bildungs- und Lernprozesse, die an verschiedenen Orten allerdings mit Bezug auf didaktische Strukturen stattfinden.

Für Lernen in der Weiterbildung ist das Lernen an anderen Orten eine Möglichkeit, das „Schulische“ abzuschaffen, Motivation der Lernenden zu erhöhen und die eigenen Lernanstrengungen sinnvoll zu gestalten.[19]

Lernorte erfüllen unter didaktischen Aspekten insbesondere folgende Aufgaben:[5]

  • sie sind Handlungs- und praxisbezogen,
  • sie ermöglichen einen breiten Interessenzugang,
  • sie stellen eine emotionale Beziehung zu den Lernenden her,
  • sie ermöglichen ganzheitliche Bezüge (sozial, inhaltlich, persönlich),
  • sie weisen ästhetisch eine definierte Qualität auf.

Um diese Aufgaben zu erfüllen, müssen Lernorte seitens des Anbieters didaktisch konzipiert sein oder der Lernende muss in der Lage sein, Lernorte eigenständig zu definieren und sie in den eigenen Lernprozess sinnvoll zu integrieren.[5]

Naturbezogene Lernorte[Bearbeiten]

Zu den naturbezogenen Lernorten gehören zum Beispiel Waldlehrpfade, Zoologische Gärten, Botanische Gärten.

Das Ziel naturbezogener Lernorte ist, Reste der Natur zu bewahren und sie erfahrbar zu machen.[19] Aus seiner Geschichte heraus ist der Botanische Garten schon konzeptionell als Einrichtung des Bildungswesens angelegt. Wege, Beschilderungen und Hinweise erleichtern die Orientierung, es gibt Treffpunkte und innerhalb der Städte sind botanische Gärten meist zentral gelegen. Auch die Erholung und Kontemplation gehören zu den Aufgaben botanischer Gärten. Sie schaffen räumliche Anschauungen, die seelische Ordnung, Ausgeglichenheit und Harmonie erzeugen. Sie laden zum Entdecken und Staunen, regen die Neugier zum anschaulichen Lernen an und fördern somit die besten Voraussetzungen für die Lernmotivation. Botanische Gärten kultivieren in der Regel Pflanzen aus aller Welt und haben somit ein gewisses Maß an Weltoffenheit. Sie dienen dem verantwortlichen Umgang mit der Natur, fördern die Umweltbildung und erweitern den kulturellen Horizont der Besucher.[20]

Wissenschaftsbezogene Lernorte[Bearbeiten]

Zu den wissenschaftsbezogenen Lernorten zählen unter anderen Science Center und Wissenschaftsshops.

Wissenschaftsbezogene Lernorte erzielen die Aufklärung über die Wissenschaft und Technik und dienen der Anregung zur eigenständigen Auseinandersetzung mit technischen und naturwissenschaftlichen Zusammenhängen.[19] Im Gegensatz zu Museen und Ausstellungen ist das „Anfassen“, das Ausprobieren und Experimentieren nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht (learning by doing).

Erlebnis- und vergnügungsbezogene Lernorte[Bearbeiten]

Freizeitparks und Erlebnisparks stellen oft eine Kombination aus verschiedenen Angeboten dar: Neben Spaß, Unterhaltung und Geselligkeit findet informelles, selbstgesteuerte Lernen statt. Freiwillige Partizipation an organisierten Maßnahmen (wie z. B. Wettbewerbe, Museen- und Ausstellungsbesuche) schaffen ein angenehmes Lernklima: Hier finden Wissensaneignung und Wissenstransfer statt, Anregungs- und Lernpotentiale kommen zum Vorschein.

Es entstehen folgende Lernchancen: - Erinnerungen an eigenes Tun und Erleben, - neues Wissen, Verknüpfungen, Regeln, - Selbsterfahrung und neues Handeln, - Wandel von Einstellungen und Emotionen.[21]

Geschichtsbezogene Lernorte[Bearbeiten]

Historische Stadtkerne und Gedenkstätten stellen Beispiele für geschichtsbezogene Lernorte dar.

Gedenkstätte[Bearbeiten]

Gedenkstätten dienen primär dem Nachdenken, dem Erinnern und der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Nicht zu unterschätzen ist aber ihre Rolle in der historisch-politischen Bildung. Sie sind Zeugen der Geschichte, sie „wirken“.[22] Ein Ort allein sowie seine „spezifische Aura“ sind provozierend und regen durch die Betroffenheit zu weiteren Auseinandersetzungen mit dem Thema an.[19] Allerdings benötigen sie Vermittlung der Informationen und Zusammenhängen, da „der Ort eine Haltung fordert, die erlernt sein sollte“.[22]

Medienbezogene Lernorte[Bearbeiten]

Medienbezogene Lernorte sind Bibliotheken, Social Media und Internet. Der individuelle Wissenserwerb, der teilweise auch in die Erwachsenenbildung transportiert wird, findet auch durch Hörfunk und Fernsehen in der Freizeit statt.[24]

Bibliotheken[Bearbeiten]

(Haupteintrag Bibliothek) Bibliotheken sind klassische mediale Lernorte. Sie erfüllen die Öffentlichkeitsfunktion und sorgen dafür, dass Leistungen und Produkte für jeden zugänglich sind. Die ursprünglichen Aufgaben von öffentlichen Bibliotheken – Fülle an Informationen und Kommunikationsmöglichkeit – werden heute erweitert. Von den ursprünglichen Werten – Zugänglichkeit, einfache Suche, Auffindbarkeit und unmittelbarer Verfügbarkeit sind Bibliotheken mit der Zeit zu neuen Werten gekommen, wie zum Beispiel Vertrauen, Kenntnisse, Authentizität, Interpretation usw. Benutzer, die früher als Verbraucher gesehen wurden, sind heute aktive Teilnehmer: Sie konsumieren nicht nur, sie werden angeregt, das neu erworbenes Wissen mit anderen zu teilen. Die Bibliothek der Zukunft ist als eine Einrichtung zu sehen, die man gemeinsam mit Visionen und Inspirationen gestaltet, als „ein einzigartiger und wertvoller Lernort, an dem Informationen verfügbar sind und die Phantasien gedeihen“.[23]

Social Media[Bearbeiten]

Social Media oder auch Web 2.0 genannt – Wikis, Blogs, Foren usw. sind ein weiterer medienbezogener Lernort. Social Media ermöglichen soziale Interaktion (Kommunikation und Kooperation) und erzielen die Beschaffung der Informationen, der Informationsaustausch, das individuelle oder gemeinsame Erstellen von Inhalten, die Entwicklung von neuem Wissen.[25]

E-Learning[Bearbeiten]

(Haupteintrag E-Learning) E-Learning und multimediales Lernen zeichnen sich durch Ortslosigkeit und Virtualität aus und stellen somit eine Zeit- und ortsunabhängige Lernform dar.[17] Medien und kompetenter Umgang mit ihnen ist im Kontext des lebenslangen Lernens als Voraussetzung zur Partizipation an der modernen Gesellschaft zu sehen.[24]

Museen als Lernorte[Bearbeiten]

Das Humberghaus, Lernort und Gedenkort im Westmünsterland über Landjuden bis 1941

Ziel eines Museums ist es, Dinge zu bestimmten Themen – Kunst, Technik, Natur etc. „fachgerecht wissenschaftlich aufzuarbeiten, dauerhaft aufzubewahren“[19] und zugänglich zu machen. Die Bedeutung der Gegenstände in Museen ist nicht zwangsläufig vorgegeben, sie muss entziffert werden. Die zentrale Aufgabe des Museums ist daher, Individuen dabei zu unterstützen, die Bedeutung einzelner Gegenstände aufzudecken, sie verstehbar zu machen und es zu ermöglichen, diese Gegenstände als bedeutungsvolle Zeichen lesen zu können.[26] Vielfältige Methoden und Medien unterstützen das Lernen in Museen.

Literatur[Bearbeiten]

  • H. Siebert: Lernorte. In: DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung. Jahrgang 20, Nr. 4, 2006.
  • R. Tippelt, J. Reich-Claassen: Lernorte. Organisationale und lebensweltbezogene Perspektiven. In: REPORT: Zeitschrift für Weiterbildungsforschung. Jahrgang 33, Nr. 2, 2010, S. 11–21.
  • G. Roth: Warum sind Lehren und Lernen so schwierig? In: REPORT: Literatur- und Forschungsreport Weiterbildung. Jahrgang 26, Nr. 4, 2003, S. 20–27.
  • J. Münch: Lernorte. In: R. Arnold, S. Nolda, E. Nuissl. (Hrsg.): Wörterbuch Erwachsenenbildung. 2. Auflage. Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2010, S. 197.
  • E. Nuissl: Der Omnibus muss Spur halten. In: DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung. 4, 2006, S. 29–31.
  • M. Rohs: Zur Neudimensionierung des Lernortes. In: REPORT: Zeitschrift für Weiterbildungsforschung. Jahrgang 33, Nr. 2, 2010, S. 35–37.
  • W. Seitter: Erwachsenenbildung und Weiterbildung in historischer Perspektive. In: T. Fuhr, P. Gonon, C. Hof (Hrsg.): Erwachsenenbildung / Weiterbildung. Handbuch der Erziehungswissenschaft. 4, Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010, S. 65–88.
  • M. Fell: Didaktik der Erwachsenenbildung und Weiterbildung: Häuser und Räume der Erwachsenenbildung. In: T. Fuhr, P. Gonon, C. Hof (Hrsg.): Erwachsenenbildung / Weiterbildung. Handbuch der Erziehungswissenschaft. 4, Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010, S. 463–468.
  • P. Dehnbostel: Gegenstand: Lernorte. In: T. Fuhr, P. Gonon, C. Hof (Hrsg.): Erwachsenenbildung / Weiterbildung. Handbuch der Erziehungswissenschaft. 4, Ferdinand Schöningh, Paderborn 2010, S. 53–64.
  • J. Knoll: Lernen im geschaffenen Raum. Zum materiellen Verständnis des Begriffes „Lernarchitektur“. In: DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung. 4, 1999, S. 24.
  • S. Offenbartl: Lernarchitektur und Vergesellschaftung. In: DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung. 4, 1999, S. 45.
  • K. Kraus: Aneignung von Lernorten in der Erwachsenenbildung. In: REPORT: Zeitschrift für Weiterbildungsforschung: Lernorte und Lernwege. 2010, S. 46–55.
  • J. Ludwig: Architektur aus Sicht der Bildungstheorie. In: DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung. 3, 2012, S. 26–29.
  • H. Siebert: Rückblicke: Lernräume. In: DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung. 4, 1999, S. 44.
  • P. Faulstich: Institutionen. In: R. Arnold, S. Nolda, E. Nuissl. (Hrsg.): Wörterbuch Erwachsenenbildung. 2. Auflage. Klinkhardt, Bad Heilbrunn, 2010, S. 153–155.
  • S. Nolda: Einführung in die Theorie der Erwachsenenbildung. 2. Auflage. WBG, Darmstadt 2008.
  • P. Faulstich, C. Zeuner: Erwachsenenbildung. Eine handlungsorientierte Einführung in Theorie, Didaktik und Adressaten. 2. Auflage. Fischer, Weinheim 2006.
  • P. Faulstich: Lernort – Fluch aus der Anstalt. In: P. Faulstich, M. Bayer (Hrsg.): Lernorte. Vielfalt von Weiterbildungs- und Lernmöglichkeiten. VSA, Hamburg 2009, S. 7–28.
  • A. Niebel-Lohmann: Mehr als Kraut und Rüben – Botanische Gärten als außerschulische Lernorte. Universum Kommunikation und Medien, Berlin 2012.
  • R. Freericks: Lernen in Erlebniswelten. In: DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung. 4, 2006, S, S. 32–35.
  • K. Ahlheim: Gedenkstätten als Orte der Bildungsarbeit. In: P. Faulstich, M. Bayer (Hrsg.): Lernorte. Vielfalt von Weiterbildungs- und Lernmöglichkeiten. VSA, Hamburg 2009, S. 77–92.
  • R. Bruijnzeels: Bibliotheken als Lernorte der Erwachsenenbildung. In: DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung. 3, 2012, S. 34–37.
  • M. Pietraß: Entgrenzer von Lernorten / Entgrenzter Lernort. In: DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung. 12, 2005, S. 36–38.
  • M. Rohs: Social Media und Informelles Lernen. In: DIE Zeitschrift für Erwachsenenbildung. 2, 2013, S. 39–42.
  • E. Haberzeth: Lernen in Museum. In: P. Faulstich, M. Bayer (Hrsg.): Lernorte. Vielfalt von Weiterbildungs- und Lernmöglichkeiten. VSA, Hamburg 2009, S. 65–76.


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