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Linguistisches Kategorienmodell und -system

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Das linguistische Kategorienmodell hängt entscheidend von der Modellierung der Attribute ab, welche es umfassen soll. Für Attribute gibt es Attributionstheorien in der Linguistik. Attribution ist definierbar als Prozess einer Interpretation der Erfahrungswelt. Dieser Interpretationsprozess umfasst soziale Ereignisse und Handlungen denen der Einzelne Gründe oder Ursachen zuschreibt (Frey/Greif)

Attributionstheorien[Bearbeiten]

Attributionstheorien bieten in der Literatur:

Kovariation[Bearbeiten]

Ein Effekt wird einer Bedingung zugeschrieben, die zur selben Zeit zu beobachten ist, aber nicht beobachtbar ist, wenn auch der Effekt nicht eintritt.

→ Effekt kovariiert mit den Bedingungen/Variationen kann sich auf den Handelnden (Konsensus), den Umstand (Konsistenz) und das Objekt (Distinktheit) beziehen.

Beispiel: Tom schläft in einem Psychologieseminar. 

→ 'Nur Tom schläft regelmäßig nur in Psychologieseminaren.' Ein geringer Konsensus, hohe Konsistenz, hohe Distinktheit, Interaktion zwischen Person und Situation. → 'Es schlafen alle immer in jedem Psychologieseminar.' Hoher Konsensus, hohe Konsistenz, hohe Distinktheit, Kovariation mit dem Objekt.

Die Kovariation wird nur bei mehreren Beobachtungsmöglichkeiten angewandt. Bei wenigen Beobachtungen werden Kausalschemata (Erfahrungen, Vorannahmen, Theorien über Korrelation) benutzt. Dies wird als Konfiguration bezeichnet.

Attributionsfehler[Bearbeiten]

Sein eigenes Verhalten beschreibt man oft durch situative (externe) Umstände. Das Verhalten eines Anderen beschreibt man hingegen oft durch interne Ursachen und persönliche Eigenschaften.

Kritik am Attributionsmodell[Bearbeiten]

Es stellt sich die Frage, wird die komplexe Varianzanalyse tatsächlich ausgeführt, um Ursachen zu bestimmen. Zu beachten ist, daß Korrelation nicht Kausalität beweist. Die Existenz und Funktionsweise der Kausalschemata ist ungeklärt.

Linguistisches Kategorienmodell[Bearbeiten]

Ein linguistisches Kategorienmodell dient zum Einordnen von kleinsten selbstständigen, sprachlichen Einheiten[5], die nach Lautung, Inhalt und Bedeutung verschieden sind, manchmal auch Wörter oder ähnlich bezeichnet, zwecks der Beschreibung von Verhalten und Personeneigenschaften, in verschiedene Klassen, Kategorien. Das internationale Akronym ist LCM, linguistic categorial modell.

Eine Modellierung erfolgt innerhalb einiger systematischer Grenzen, die den Perspektiven des betrachteten Ausschnitts folgen.

Elementare und fundamentale der Abstraktion linguistisches Kategorienmodell genügenden Kategorien sind:

Zur Dispositionalität fragt sich ein linguistisches Kategorienmodell vor allem danach, ob das beschriebene Verhalten oft auftritt in Folge der Anwendung der Kategorie.

Beim Lokus der Kausalität ist das Wo gefragt. Worin besteht die Ursache des induzierten Verhaltens.

Unbewusst oder ungezielt im Kontrast zu gezielt und bewusst steht mit den zu wählenden Kategorien zur Wahl.

Die subtile Einflussnahme bei Kommunikationspartnern, etwa in Gerichtsverhandlungen zwecks der gezielten Belastung und Entlastung von Angeklagten.

Akronym: DAV IAV SV ADJ
Langform descriptive action verb interpretive action verb state verb adjective
Beispiel einzelne Situation
konkret, objektiv
kaum Wertung
kein Hinweis auf
Personeneigenschaft
Ursache unklar
abstraktere
Situationsbeschreibung
erlaubt Interpretation und Wertung
Tat geht von Subjekt aus
zeitlich überdauernd
innere, geistige oder
emotionale Zustände
sehr abstrakt: nicht
auf konkrete Handlung
bezogen
zeitlich überdauernd
Subjekteigenschaft
höchste Abstraktheit:
weder auf Handlung
noch auf Objekt
bezogen
bestreitbar, nicht
direkt beobachtbar
Nutzung suggeriert:
Beispiel Verhalten situationsbedingt (internale Ursache) Ursache für Verhalten beim Subjekt (Absicht,Ursache) Ursache für Verhalten beim Objekt (externale internale Ursache) stabile Subjekteigenschaft
Beispiel Anrufen, Treffen, Anfassen, Besuchen Begtrügen, Verletzen, Angreifen, Helfen Bewundern, Hassen, Mögen, Beneiden Ehrlich, Aggressiv, Clever, Nett

Vorgehensweisen[Bearbeiten]

Das Erstellen eines Kategorienmodell ist stark von der verwendeten Sprachen, der Kultur und den sozialen Gegebenheiten bestimmt. Je intensiver die Kategorien an das Vorwissen der angesprochenen Zielgruppe anknüpft,

desto eher wird das Kategorienmodell akzeptiert, übernommen und angewendet. Generelle Strategien lassen sich auf den Heuristiken und Strategien des Problemlösens. Im gesellschaften Kontexten wie etwa der Bildung ist der dispositionale Realismus sinnvoll oder unumgänglich.

Fachspezifische Kategorienmodelle[Bearbeiten]

Gute Beispiele für Kategorienmodelle bietet die curriculare Wende in der Bildungspolitik in Deutschland. So etwa nach Sander. Außerdem nutzt der Autor Basiskonzepte. Ein modernes Kategoriensystem gab Prof. Dr. Cohors-Fresenborg, 2012, an für die Mathematik aus der dieser Definition stammt. Hier ein Beispiel für den Einsatz eines Kategoriensystem für metakognitive und diskursive Aktivitäten im kompetenzorientierten Mathematikunterricht: Metakognitive und diskursive Aktivitäten im Mathematikunterricht von Apl. Prof. Dr. Christa Kaune. Ein Beispiel, dass das Kategoriensystem von Prof. Dr. Cohors-Fresenborg auch in anderen gesellschaftlichen Fächern konstruktiven Nutzen für den Unterrichtsdiskurs erbringt: Metakognition im Geschichtsunterricht: Ein Beitrag zur Diskussion über Unterrichtsqualität von Meik Zülsdorf-Kersting. Der Aufsatz "Leuders,"T."&"Holzäpfel,"L."(2011): Kognitive Aktivierung im Mathematikunterricht. Unterrichtswissenschaft 39,"S.213-230 gibt schon eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. In dem Buch Mathematik Gut Unterrichten: Analyse von Mathematikunterricht bezüglich metakognitiver und diskursiver Aktivitäten (Schriftenreihe des Forschungsinstituts für Mathematikdidaktik) befindet sich in der Voransicht auf amazon das Kategoriensystem auf Seite 15. Das tabellarische Kategoriensystem bietet die Kategorien Planung, Monitoring, Reflexion und Diskursivität. Die Kategorien sind in Unterkategorien, wie es der Autor formuliert, dekomprimiert. Die Unterkategorien sind in Teilaspekte geschlüsselt sofern bedeutsam. Im Kategoriensystem ist das Kommunikationsmodell Lehrer-Schüler genutzt. Die Aktivitäten sind entsprechend den Rollen ausgeführt. Das Kategoriensystem ist so konzipiert, das kognitive und diskursive Aktivitäten von Lernenden und Lehrenden gemeinsam beschrieben werden können. Die Grundlage ist dabei operationalisiert und prozesshaft. Das Buch von Michael Riess Zum Einfluss digitaler Werkzeuge auf die Konstruktion mathematischen Wissens bietet im Kapitel 4. Problemlösen und Realitätsbezüge im Mathematikunterricht eine eingehende Darstellung, wie beim Problemlösen ein Kategoriensystem genutzt werden kann konstruktiv wie rekonstruierend. Dabei ist die Beziehung Rest der Welt, Welt zu mathematischem Modell und mathematischen Resultaten nach Blum und Leiß (2007) präsentiert. Die iterative Festlegung der Kategorien kann nach Modellvorstellungen on Lakatos (1976) erfolgen. Die weitere Intensivierung unter dem Paradigma des Beweises erfolgt nach Modellen von P. J. Davies und Hersh (1981).

Kritik[Bearbeiten]

All diese Kategorienmodelle oder Kategoriensysteme sind für sich Heuristiken nach der Präsentation der Autoren. Heuristik ist stets im Kontext zu verstehen. Meisten ist der Kontext Unterricht an deutschen Schulen. Diese Definition ist vorläufig und benutzt zum Einstieg die Mathematik als Fach oder Wissenschaft, die für die wissenschaftliche Methode nur reduzierbar, jedoch nie unerlässlich ist. Das gilt besonders für die Beispiele mit Reflexion und Monitoring. Die Worte sind Tätigkeiten wie sie in Suchen auf duden.de oder leo.org und vielen anderen, etwa canoondet.de zu finden sind. Dieser Ausgangspunkt ist lexikografisch und kann orientiert werden, um die Kategorieren zu finden und assoziativ einzuengen. Dies ist gemeint und essenziell, wenn das Kategorienmodell oder das abgeschlossenere Kategoriensystem, mit der Qualität linguistisch versehen werden. So setzt die eingangs dargestellte Definition auf Attributionstheorie der Linguistik auf.[6]

Die Definition Linguistic Intergroup Bias zeigt, welche linguistischen Fehler gemacht werden können. Sie vernetzt ebenfalls die Attributionstheorie enger mit dem linguistischen Kategorienmodell, welche diese Definition nur wiederholen könnte.

Das Phänomen in Baden-Württemberg zeigt auf, dass es sich um eine lange Zeit tradierte Problematik handelt, weil viele Generationen Professoren sich nicht mit dem in der Tabelle in ADJ, adjektive, beschriebene Kritik der Nichtbeobachtbarkeit gescheut haben. Deshalb sind noch in der aktiven Lehrerschaft andere Begriffe wie Weltsicht, Denkmodell und weitere nicht in der Diskussion aufgetretene Synonyme oder vermeintliche Synonyme gebräuchlich. Erst die modulare Zerlegung wie unter fachspezifische Modelle aufgezeigt ermöglichen den Theoretikern geeignete Methodologie zu entwickeln. Diese wiederum sind noch nicht in der Fachpraxis so angekommen, dass neue weitere Impuls auf die diskursiven Qualitäten unmittelbar bevorstehen.

Diese Definition versucht die Vielfalt der Attributionstheorie, wie sie dem Linguistiktheoretiker zugeordnet ist, in die pädagogische Fachpraxis bis hin zur Entwicklung von Qualität. Vermittels des eine besondere Stellung einnehmenden Kategoriensystems nach Cohors-Fresenborg sind aus den Abstraktionen der Attributionsmodelle diskursive metakognitive Kategorien geworden, die bereit sind für die praktische Anwendung in Kommuniktionen weit über Unterricht hinaus. Die Definition bietet somit einen Strukturrahmen für eigene Kategorienmodelle, fachspezifische Kategorienmodelle oder wie im Beispiel der Gemeinschaftskunde von Sander vorgestellt für die internationale Friedensbewertung.

Ereignisse Zentralabitur BW 2019[Bearbeiten]

Das Kategorienmodell hat jüngst in Baden-Württemberg für viel Diskussionen gesorgt[7]. Die Karte in der Quelle zeigt die betroffenen Orte. Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, Baden-Württemberg äußert sich auf seinen Seiten zu dem Thema[8] eingehend. Hier[9] kann der Bildungsplan geladen werden.

Literatur[Bearbeiten]

  • TU Dresden, Fakultät Mathematik und Naturwissenschaften, Fachrichtung Psychologie. Seminar: Anwendungsfelder der Sozialpysychologie WS 2009/10, Dipl.-Psych. Friederike Engst.[10]
  • Jonas, Stroebe, Hewstone (2007, 5. Auflage. Sozialpsychologie. Eine Einführung. Springer-Verlag[11]
  • Jonas, Stroebe, Hewstone (2003, 4. Auflage. Sozialpsychologie. Eine Einführung. Springer-Verlag[12]
  • Frey, Greif (1997). Soziologie. Ein Handbuch in Schlüsselbegriffen, BELTZ-PVU[13]
  • Frey, Irle (2002, 2. Aufl.). Theorien der Sozialpsychologie. Band 3: Motivation-, Selbst- und Informationsverarbeitungstheorien, Verlag Huber[14]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Fritz Heider: Psychologie der interpersonalen Beziehungen. Hrsg.: Wiley, New York. Klett, Stuttgart 1977, ISBN 3-12-923410-1.
  2. E. Jones, K. Davis: A theory of correspondent inferences. From acts to dispositions. In: L. Berkowitz (Hrsg.): Advances in experimental social psychology. Band 2. Academic Press, 1965, ISSN 0070-2099, S. 219–266.
  3. H. H. Kelley: Attribution theory in social psychology. In: D. Levine (Hrsg.): Nebraska symposium on motivation. University of Nebraska Press, 1967, ISSN 0070-2099, S. 192–238.
  4. Bernard Weiner: Motivationspsychologie. Beltz, Weinheim 1994, ISBN 3-621-27221-6.
  5. Duden | Wort | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft. Abgerufen am 24. Mai 2019.
  6. Peter Pfitzenreiter, Tom Köhler: Attributionstheorien und LinguistischesKategorienmodell. Dipl.-Psych. Friederike Engst, 29. Oktober 2009, abgerufen am 24. Mai 2019.
  7. Überprüfung des Gemeinschaftskundeabiturs 2019 in Baden - Württemberg - Online-Petition. Abgerufen am 24. Mai 2019.
  8. Julian Burgert: 2019 05 16 Abiturprüfung Gemeinschaftskunde. 16. Mai 2019, abgerufen am 24. Mai 2019.
  9. KM Baden-Württemberg, Diverse: Bildungsplan 2004. In: KM Baden-Württemberg (Hrsg.): Bildungsplan. 2004. Auflage. Stuttgart 2004.
  10. Attributionstheorien und Linguistisches Kategorienmodell. Abgerufen am 24. Mai 2019 (english).
  11. Jonas, Stroebe, Hewstone: Sozialpsychologie. Eine Einführung. Hrsg.: Jonas, Klaus, Stroebe, Wolfgang, Hewstone, M.R.C. 5. Auflage. Springer, Berlin, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-540-71633-4.
  12. Stroebe, Wolfgang, Jonas, Klaus, Hewstone, Miles: Sozialpsychologie. Eine Einführung. 4. Auflage. Springer, Berlin, Heidelberg 2002, ISBN 978-3-662-08008-5, S. 736.
  13. 77 renommierten Experten: Sozialpsychologie. Ein Handbuch in Schlüsselbegriffen. Hrsg.: Dieter Frey / Siegfried Greif. BELTZ Psychologie Verlags Union (PVU), Weinheim 1997, ISBN 978-3-621-27219-3, S. 631.
  14. Fiedler,Reinhard, Semin, Gün: Das linguistische Kategorienmodell. In: Frey, Dieter/Irle, Martin (Hrsg.): Motivations- und Informationsverarbeitungstheorien. Theorien der Sozialpsychologie. 2. Auflage. Band 3. Huber, Bern 2002, ISBN 3-456-81395-3, S. 617.


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