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Liste von Schwarzen Schauspielern in Deutschland

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Die Liste umfasst Schauspielerinnen und Schauspieler of Color, die im deutschen Theater und/oder Film tätig waren bzw. sind.

Bis 1918[Bearbeiten]

  • Ira Aldridge (1807–1867), einer der bekanntesten afroamerikanischen Darsteller des 19. Jahrhunderts, der Mitte des 19. Jahrhunderts auf einer Europa-Tournee in zahlreichen deutschen Städten auftrat[1]

Weimarer Republik (1918–1933)[Bearbeiten]

In seiner Studie Die unheimliche Maschine – Rasse und Repräsentation im Weimarer Kino schreibt Tobias Nagl:

Die Bedingungen, unter denen koloniale Migranten im Weimarer Kino arbeiteten, waren vorgefundene, und nicht immer war die Entscheidung, sich dem weißen Blick zu stellen, frei gewählt. Produzenten und Regisseuren galten sie als austauschbare Repräsentanten ethnografischer Echtheit; in die Filmgeschichte gingen sie kaum mehr denn als ein dekoratives Moment ein.[2]

Namen und Biographien einzelner Darsteller lassen sich dennoch ausfindig machen:

  • Desdemona Schlichting (1874–?), die in Berlin geborene Darstellerin spielte u. a. in dem deutschen Stummfilm Die Insel der Verschollenen (1921, Regie: Urban Gad), zur Zeit des Nationalsozialismus trat sie in der Deutschen Afrika-Schau auf[3]
  • Louis Brody [Ludwig M'Bebe Mpessa] (1892–1951), spielte in zahlreichen Filmen der Weimarer Republik und in der Zeit des Nationalsozialismus mit, trat unter dem Künstlernamen Brody-Alcolson auch auf der Bühne auf, war 1918 Mitbegründer des "Afrikanischen Hilfsvereins" und Autor der Revue Sonnenaufgang im Morgenland (1930), die stereotype Afrikabilder und diskriminierende Darstellungen schwarzer Menschen hinterfragte[4]
  • Hester Harvey (1896–1976), Schauspielerin und Entertainerin[5]
  • Bamboula [Wilhlem Murphy-Bamboula] (o.A.), Darsteller u. a. in Fräulein Zahnarzt (1919)
  • Willy Allen [Wilhelm Panzer] (1909–1969), Musiker und Kinderdarsteller der UFA von 1919 bis 1927[6], spielt u. a. die Titelrolle in Wilhelm Pragers Der kleine Muck (1920/21)
  • Madge Jackson (o.A.), Darstellerin in mehreren Filmen von Ernst Wendt
  • Louis Douglas (1889–1939), US-amerikanischer Tänzer, der in zwei deutschen Spielfilmen mitspielte

Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945)[Bearbeiten]

  • Kwassi Bruce (1893 – 1964), Musiker, Darsteller und einer der Initiatoren der Deutschen Afrika-Schau von 1935–1940[7], Verfasser einer Denkschrift an das Auswärtige Amt (1934), in der er die Ausgrenzungsmaßnahmen gegen Schwarze schildert und im Kontext von Diaspora-Erfahrung, Kolonialismus und Sklaverei analysiert[8][9]
  • Louis Brody [Bebe Mpessa] (1896–1951), deutscher Schauspieler
  • Bayume Mohamed Husen (1904–1944), afrikanisch-deutscher Askari und Schauspieler, stirbt 1944 im Konzentrationslager Sachsenhausen. Eva Knopf dreht 2013 den Film Majubs Reise über ihn.
  • Werner Egiomue (* 1925), Statist in diversen Filmen der NS-Zeit. Er tritt als Zeitzeuge in den Dokumentarfilmen Ein Schwarzer in der Traumfabrik (1994) von Helma Sanders-Brahms und Pagen in der Traumfabrik. Schwarze Komparsen im deutschen Spielfilm (2002) von Annette von Wangenheim auf.
  • Theodor Wonja Michael (1925–2019), afrodeutscher Schauspieler, Journalist und Zeitzeuge des Nationalsozialismus
  • Marie Nejar [Leila Negra] (* 1930), deutsche Sängerin und Schauspielerin
  • James Bachert (o.A.), deutscher Schauspieler

DDR (1949–1990)[Bearbeiten]

Bundesrepublik Deutschland (ab 1949)[Bearbeiten]

Internationale Darsteller in deutschen Filmen[Bearbeiten]

Weitere Informationen[Bearbeiten]

  • Pagen in der Traumfabrik. Schwarze Komparsen im deutschen Spielfilm (Dokumentarfilm, Regie: Annette von Wangenheim, 2002)
  • Marianne Bechhaus-Gerst: Treu bis in den Tod. Von Deutsch-Ostafrika nach Sachsenhausen. Eine Lebensgeschichte. Berlin 2007 [über Bayume Mohamed Husen]
  • Majubs Reise (Dokumentarfilm, Regie: Eva Knopf, 2013) [über Bayume Mohamed Husen]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Bernth Lindfors: Ira Aldridge: Performing Shakespeare in Europe, 1852-1855. Boydell & Brewer, 2011, ISBN 978-1-58046-472-7 (google.at [abgerufen am 31. Mai 2021]).
  2. Tobias Nagl: Die unheimliche Maschine. Rasse und Repräsentation im Weimarer Kino. München 2009, S. 557.
  3. Verwobene Geschichte*n – Geschichte*n Schwarzer Entertainerinnen – Streiflichter einer historischen Leerstelle. Abgerufen am 31. Mai 2021.
  4. Berlins Schwarzer Kommunist - Rosa-Luxemburg-Stiftung. Abgerufen am 31. Mai 2021 (deutsch).
  5. Verwobene Geschichte*n – Hester Harvey. Abgerufen am 31. Mai 2021.
  6. Willy Allen | filmportal.de. Abgerufen am 1. Juni 2021.
  7. Verwobene Geschichte*n – Kwassi Bruce. Abgerufen am 31. Mai 2021.
  8. Tobias Nagl: Die unheimliche Maschine: Rasse und Repräsentation im Weimarer Kino. Edition Text + Kritik, 2009, ISBN 978-3-88377-910-2 (google.at [abgerufen am 1. Juni 2021]).
  9. Verwobene Geschichte*n – Denkschrift von Kwassi Bruce an die Kolonialabteilung im Auswärtigen Amt. Abgerufen am 1. Juni 2021.
  10. Evan Torner: The Race-Time Continuum: Race Projection in DEFA Genre Cinema. 2013, S. 251.


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