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Meine Herren und Damen: Marie!

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Musicaldaten
Titel: Meine Herren und Damen: Marie!
Originalsprache: Deutsch
Musik: Francesco Cottone

Amby Schillo

Buch: Holger Hauer
Originalregie: Matthias Stockinger
Uraufführung: 9. August 2019
Ort der Uraufführung: Neunkirchen, Neue Gebläsehalle
Ort und Zeit der Handlung: Deutschland, 1919
Rollen/Personen
  • Marie Juchacz
  • Elisabeth
  • Henriette (Mutter)
  • Herr Edelmann
  • Herr Lehmberger
  • Hiltrud Lehmberger
  • Frau Schiritz
  • Herr Schiritz
  • Herr von Straussen
  • Paula
  • Karl (Ehemann von Elisabeth)
  • Eva (Mutter von Oskar/Lottchen)
  • Arthur (Vater von Oskar/Lottchen)
  • Oskar/Lottchen
  • Schubert
  • Lotte Lemke
  • Mariechen

Meine Herren und Damen: Marie! ist ein deutsches Musical von Holger Hauer (Buch), sowie Francesco Cottone und Amby Schillo (Musik). Es basiert auf dem Leben der deutschen Sozialreformerin und Frauenrechtlerin Marie Juchacz.[1][2][3]

Hintergrund[Bearbeiten]

Anlässlich des 100. Geburtstages der Arbeiterwohlfahrt beauftragte der AWO-Landesverband Saarland das Musicalprojekt Neunkirchen mit der Produktion eines Musicals über das Leben und Wirken der Vereinsgründerin Marie Juchacz. Fest zum Stab des Musicalprojekts gehören die Komponisten Francesco Cottone und Amby Schillo, Regisseur Matthias Stockinger sowie künstlerische Leiterin und Choreographin Ellen Kärcher. Diese beauftragte Holger Hauer als Autor, der die Lebensgeschichte der Frauenrechtlerin als ansprechendes Skript für ein Musical schreiben sollte.

Die Uraufführung fand am 9. August 2019 in der Neuen Gebläsehalle Neunkirchen (Saar) statt. Auf die erfolgreiche Premiere folgten sieben ausverkaufte Vorstellungen, von denen eine komplett durch Mitglieder und Unterstützer der AWO besetzt wurde.

Das Bühnenbild von Jochen Maas bestand aus 16 in zwei Etagen übereinanderstehenden Boxen, in denen die Darsteller während des ganzen Stücks zu sehen waren. Zusätzlich wurde eine Box für die Schattenspiele und den Modern Dance der Rolle Mariechen genutzt. Auf zwei rautenförmigen LED-Wänden wurden Bilder aus der Handlungszeit des Stückes, sowie parallel Fotos aus der heutigen Zeit gezeigt. Dargestellt wurden hier beispielsweise Kinderarbeit und Armut.

Handlung[Bearbeiten]

Erster Akt[Bearbeiten]

Marie Juchacz, die mit ihrer jüngeren Schwester Elisabeth in einer Schneiderfabrik arbeitet, empört sich immer wieder bei ihrem Vorarbeiter Herrn Edelmann über die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen und die schlechten Arbeitsbedingungen, insbesondere die der Kinder, in der industriellen Produktion. Währenddessen hungert die Bevölkerung und alles blickt Richtung Front, wo der Erste Weltkrieg in den letzten Zügen liegt.

Die Ideen der Sozialdemokratie, die sich trotzdem ihre Wege in die Köpfe bahnen, behagen den Mächtigen und Konservativen nicht. Herr Lehmberger, Gatte der Fabrikbesitzerin Hiltrud Lehmberger und freikonservativer Politiker, wiegelt in einem Gespräch mit Herrn Edelmann dessen Bedenken wegen der Gesundheitsgefährdung der Kinder ab und lädt ihn spontan zu einem Essen zu sich nach Hause ein.

In der ärmlichen Wohnung von Marie und Elisabeth wartet derweil deren Mutter Henriette mit dem Abendbrot. Wegen der fehlenden Nahrungsmittel gibt es täglich Kohlrüben. Ebenso zur täglichen Routine gehört der anschließende Griff zum Buch, denn Lesen bildet und ist deshalb die Lieblingsbeschäftigung der beiden Schwestern, die gemeinsam ein Hohelied auf die Lektüre singen.

Bei Lehmbergers wird inzwischen in einer honorigen Gästerunde ausgelassen bei Champagner und Schweinebraten gefeiert. Herr Edelmann versucht, Frau Lehmberger wegen ihrer jungen Arbeiter ins Gewissen zu reden, doch die dreht den Spieß routiniert um und stellt sich als Wohltäterin dar, die den Familien das Überleben sichert. Ihr Mann diskutiert mit Herrn von Straussen die aktuellen Entwicklungen, etwa die Spaltung der SPD und die allgemeine Kriegsmüdigkeit.

Edelmann fühlt sich unwohl angesichts der verklärten Kriegstreiberei Von Straussens, aber Herr Lehmberger hält diese nur für Galgenhumor. Sie kommen auf den Aufstand der Matrosen in Kiel zu sprechen, die den Befehl, in eine aussichtslose Schlacht gegen England zu ziehen, verweigert haben.

Als Herr Lehmberger zudringlich wird, verweigert sich Paula, eine für diesen Abend engagierte Bedienstete.

Elisabeth und Marie schlafen bereits, als an späten Abend Elisabeths Mann Karl nach Hause kommt. Elisabeth erzählt ihm begeistert von einigen Frauen, die gemeinsam eine eigene Schneiderei gründen wollen. Karl teilt ihre Begeisterung nicht, im Gegenteil missfällt ihm das sozialpolitische Engagement der Schwestern. Nachts erwacht Marie im Mondlicht und denkt über ihre geliebte Schwester und die gemeinsame Passion nach.

Nebenan wohnen die Arminskis. Der kleine Oskar / das kleine Lottchen (je nach Besetzung) ist schwer lungenkrank und Marie hilft der Familie wo sie kann. Mutter Eva ist dankbar, als sich Marie für einen Abend als Aufpasserin und Vorleserin für das kranke Kind anbietet. Dieses erzählt Marie, dass es seit kurzem in der Färberei der Lehmbergers arbeitet, um Geld für die Familie zu verdienen. Beunruhigt von dieser gesundheitsgefährdenden Situation, liest Marie das Märchen "Das kalte Herz" vor.

Dann ist endlich Sonntag und die Bevölkerung trifft sich nachmittags draußen bei einem erholsamen Spaziergang. Marie kehrt früher heim, um zu lesen. Dort taucht der angetrunkene Karl auf, der ein Auge auf seine Schwägerin geworfen hat und sie bedrängt. Marie ohrfeigt Karl, der schlägt zurück.

Andere vergnügen sich an ihrem freien Tag in einem Etablissement, so zum Beispiel Herr Lehmberger und Von Straussen. Weniger freiwillig anwesend ist Paula, die sich Geld dazuverdienen muss. Sie kann sich Herrn Lehmberger diesmal nicht entziehen und verschwindet mit ihm wohl oder übel aufs Zimmer.

Plötzlich hört man aus der Ferne einen Zeitungsjungen und Jubelschreie, die Masse feiert das ersehnte Ende des Kriegs. Auf dem Nachhauseweg begegnet Paula Karl, der nach einer Abfuhr auf die wehrlose Frau einschlägt. In derselben Nacht stirbt Oskar/Lottchen bei der Familie, von Marie im Arm gehalten.

Zweiter Akt[Bearbeiten]

Nach ihrem Operettenbesuch der "lustigen Witwe" sprechen Marie und Elisabeth über das Elend der Arbeiterkinder. Sie freuen sich auf den nächsten Tag, wo ein Gast zum Thema Gleichberechtigung zu den Genossinnen sprechen soll.

Doch Herr Schubert entpuppt sich als rückständiger Geist, der den Frauen empfiehlt, sich für ihre Männer hübsch zu machen und sie zu bekochen. Die Frauen sind entsetzt über seine Aussagen und vertreiben Herrn Schubert gemeinsam mit seinen beiden Assistenten. Sie beschließen, für ihre Rechte selbst noch stärker aktiv zu werden, indem sie weiter Eingaben in die Nationalversammlung einbringen.

Elisabeth entdeckt auf dem Heimweg die brutal zugerichtete Paula, die ihr erzählt, dass ihr Mann Karl für die Tat verantwortlich ist. Sie bringt die Frau in ein Krankenhaus und ist schockiert.

Aufbruch und Veränderung liegen bereits in der Luft, als Marie das Gespräch mit Frau Lehmberger sucht, während Karl von Elisabeth vor die Tür gesetzt wird. Natürlich lehnt die Fabrikantin alle Zugeständnisse ab, sie hält nicht von weniger Wochenarbeitsstunden oder gleichen Lohn für Mann und Frau. Auch Karl zeigt sich wenig einsichtig und beharrt auf der Überlegenheit des männlichen Geschlechts.

Im Volk beginnt es allmählich zu brodeln, es finden Demonstrationen gegen Armut und soziale Missstände statt.

Leicht resigniert erkennen die Schwestern Marie und Elisabeth, dass sie trotz Frauenwahlrecht und Sozialdemokratie noch viel zu tun haben, um eine gerechtere und bessere Welt zu schaffen. Hierfür will Marie einen Verein gründen, der sich für soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung einsetzten soll.

Da kommt Lotte Lemke vorbei und überbringt eine sehr wichtige Nachricht für Frau Juchacz: Sie wurde mit 36 weiteren Frauen in die Deutsche Nationalversammlung in Weimar gewählt und wird dort als allererste Frau in der Geschichte eine Rede vor einem deutschen Parlament halten.

Marie hält ihre große Ansprache im Parlament, die sie mit "Meine Herren und Damen!" beginnt, und kündigt anschließend die Gründung der Arbeiterwohlfahrt an. Sie findet sich danach auf der Straße wieder, wo sie Elisabeth trifft. Die beiden tauschen sich begeistert über das gerade geschehene aus, während sich die Umgebung zu wandeln beginnt. Die Kleidung der Menschen auf der Straße wird unmerklich moderner, Kinderwagen, Mobiltelefone werden gezückt, Geschäftsleute halten Businessgespräche und Marie schwärmt von den Veränderungen, die nun realistisch sind. Da weist sie Elisabeth sanft darauf hin, dass die AWO längst gegründet wurde - 1919, vor genau 100 Jahren.

Nach dem ersten Schock beginnt Elisabeth zu bilanzieren, was alles erreicht wurde und wie es mit den beiden Schwestern weiterging. Gemeinsam mit dem ganzen Volk singen sie ihr Lied und halten ein Plädoyer für Zivilcourage und Mitmenschlichkeit.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]


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