Mieter helfen Mietern Frankfurt
Mieter helfen Mietern Frankfurt e.V. (MhM) ist ein Mieterverein aus Frankfurt am Main. Er versteht sich als alternativer Mieterverein und ist als solcher nicht Mitglied im Deutschen Mieterbund oder seinen Landesverbänden. Der Verein hat über 4000 Mitglieder (Stand 2014).[1]
Der Verein entstand 1986[2] aus lokalen Mieterinitiativen.[3] Neben der juristischen Beratung für Mitglieder engagiert sich der Verein stark in der Wohnungspolitik. Ziel ist die Förderung von Mieterrechten und sozialer Wohnraumversorgung.[4] Als lokaler Interessenvertreter ist der Verein an der Erstellung des Frankfurter Mietspiegels beteiligt.[5] Wohnungspolitisch ist er auf Bundes- und Landesebene aktiv.[6]
Seit dem Sommersemester 2016 kooperiert MhM mit dem AStA der Johann-Wolfgan-Goethe-Universität in Frankfurt.[7]
Wohnungspolitische Positionen[Bearbeiten]
Mieter helfen Mietern Frankfurt fordert die Abschaffung des § 559 BGB, der die Umlage von Modernisierungskosten auf den Mieter gestattet.[8] (Siehe auch Modernisierungsumlage). Laut Satzung fordert der Verein die Gewährleistung des Grundrechts auf Wohnen, Mietpreisbindung für Altbaubewohner, vollen Kündigungsschutz für alle Mieter, Maßnahmen gegen Spekulation mit Boden und Wohnraum, konsequente Anwendung von Wohnungsaufsichtsgesetz und Zweckentfremdungsverordnung, weitgehende Mitbestimmung der Mieter bei Belangen ihrer Wohnung, des Wohnumfelds und der Stadtplanung, die Ausweisung von Wohngebieten auf freiwerdenden Industrie- und Gewerbeflächen, sowie die Umverteilung staatlicher Wohnungsbauförderung und eine gerechte Verteilung des vorhandenen Wohnraums.[9] In der Diskussion um die sogenannte Mietpreisbremse hält der Verein diese für ein unverzichtbares Instrument, fordert aber weitgehende Nachbesserungen.[10]
Der Verein ist bundesweit sowie mit anderen Mietervereinen und -Initiativen vernetzt.[11][12]
In jüngster Zeit erhielt der Verein internationale Aufmerksamkeit[13][14] mit seiner Kritik an der Brexit-Strategie der Stadt Frankfurt. Der Verein hält es für widersinnig, einerseits Frankfurts Qualitäten als Finanzstandort in London anzupreisen, andererseits gegenüber den Bürgern als Unterstützerin verdrängungsbedrohter Mieter auftreten.[15] Ein Brexit-bedingter Zustrom von hochbezahlten Bankern würde die Lage nach Ansicht des Vereins hingegen nur verschlimmern.[16]
Die Publikation des Vereins heißt „Das Mieterinfo“.
Schriften[Bearbeiten]
- Mieter helfen Mietern Frankfurt e.V. (Hrsg.): „Das Mieterinfo“. Frankfurt (Mitgliederzeitung).[1]
Weblinks[Bearbeiten]
- Mieter helfen Mietern Frankfurt e.V. – Website
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Frankfurter Rundschau: Der Guru. Jürgen Lutz führt seit 28 Jahren den Verein "Mieter helfen Mietern". Frankfurt am Main 7. August 2014.
- ↑ Frankfurter Rundschau: : Der Rastlose. In: Frankfurter Rundschau. (fr.de [abgerufen am 6. Februar 2018]).
- ↑ Frankfurter Rundschau: Die Mieter sind nicht so machtlos. 12. Oktober 1989.
- ↑ Mieter helfen Mietern Frankfurt e.V.: Mieter helfen Mietern Frankfurt e.V. - Startseite mhm-ffm.de. Abgerufen am 6. Februar 2018 (deutsch).
- ↑ Mieter helfen Mietern Frankfurt e.V.: So mischen wir uns ein - mhm-ffm.de. Abgerufen am 6. Februar 2018 (deutsch).
- ↑ Frankfurter Neue Presse: Mieterverein kämpft gegen Fehlbelegungsabgabe | Frankfurter Neue Presse. (fnp.de [abgerufen am 14. Februar 2018]).
- ↑ AStA-Mietrechtsberatung | AStA Uni FFM. Abgerufen am 6. Februar 2018.
- ↑ Diverse: Positionspapier Mietrecht. § 559 BGB abschaffen jetzt! Februar 2016 (rav.de [PDF]).
- ↑ Mieter helfen Mietern Frankfurt e.V.: Satzung - mhm-ffm.de. Abgerufen am 6. Februar 2018 (deutsch).
- ↑ Süddeutsche de GmbH, Munich Germany: Enger Wohnungsmarkt: Viele Mieter wehren sich nicht. Abgerufen am 6. Februar 2018.
- ↑ Über uns | Netzwerk Mieten&Wohnen. Abgerufen am 6. Februar 2018.
- ↑ Mietenwahnsinn stoppen | Bezahlbare gute Wohnungen für alle! Abgerufen am 6. Februar 2018 (deutsch).
- ↑ Frankfurt Doesn’t Want London’s Bankers. In: Bloomberg.com. 17. Oktober 2017 (bloomberg.com [abgerufen am 6. Februar 2018]).
- ↑ Frankfurt readies for possible influx of London bankers. (marketplace.org [abgerufen am 6. Februar 2018]).
- ↑ Frankfurter Rundschau: Wohnen in Frankfurt: Angst vor Folgen des Brexit. In: Frankfurter Rundschau. (fr.de [abgerufen am 6. Februar 2018]).
- ↑ Alessandro Speciale: Frankfurt hat keine Lust auf Londons Banker. In: DIE WELT. 17. Oktober 2017 (welt.de [abgerufen am 6. Februar 2018]).
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