Mutterfrage

Unter Mutterfrage wird die Frage nach der Verständlichkeit eines Textes, die Fähigkeit Gelerntes auf Transferaufgaben zu übertragen verstanden. Es geht in der Prüfung darum, ob Wissen auf Verstehen beruht oder ob nur auswendiggelernte Sachverhalte repetiert werden.

Die sogenannten Mutterfragen in Führerscheinprüfungen wurden im Oktober 2012 eingeführt. Während vor diesem Datum alle Fragen (inkl. Bilder) dem Prüfling vor der Prüfung bekannt waren, werden seit 2010 nur noch die Mutterfragen veröffentlicht. Es geht dabei um Veränderungen von Bildmaterial, ohne dass sich der Inhalt der Aufgabenstellung verändert. In der Fahrpüfung werden dann Bilder mit Varianten gezeigt, die sich nur in nicht relevanten Details von dem Ausgangsbild unterscheiden, beispielsweise in der Farbe der Fahrzeuge, Bäume im Winter oder Sommer, oder ob von rechts in einer Vorfahrtsstraße ein Lkw oder ein Pkw kommt.

Besonders bei komplizierten juristischen Fragestellungen und Sachverhalten kann die Mutterfrage einen Ansatz zur Lösung beitragen, wenn es um die Bewertung eines ethisch-moralischen Hintergrundes geht. Nicht selten kann die Mutterfrage bei der Suche nach gerechten und einvernehmlichen Lösungen ein hilfreiches Indiz geben.