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Street Epistemology

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Street Epistemology (deutsch: Straßen Epistemologie) ist eine von Peter Boghossian im Buch "A Manual For Creating Atheists" (2013) entwickelte Gesprächstechnik,[1][2] mit dem Ziel non konfrontativ die Methodik zu erschließen, durch welche eine Person zu einer Überzeugung gelangt ist. Ziel ist es nicht, dass das Gegenüber seine Haltung ändert, sondern zu ergründen, ob die Methode (Epistemologie), die verwendet wurde, um zur Überzeugung zu gelangen, zuverlässig ist. Die Gesprächstechnik hat sich ausgehend von der sokratischen Dialogform entwickelt.

Street Epistemology ist eine asymmetrische Gesprächstechnik zwischen (typischerweise) zwei Personen, bei der ein Gesprächspartner (von hier an Fragesteller genannt) dem anderen (von hier an Überzeugte genannt) sokratische Fragen stellt.

Vorgehensweise & Struktur eines Gesprächs[Bearbeiten]

Ein typisches Street Epistemology Gespräch lässt sich in 3 Phasen einteilen,

  1. Die Position des Überzeugten verstehen (Was, Überzeugung)
  2. Herausfinden warum die Position vertreten wird (Warum, Gründe)
  3. Die zugrundeliegende Methode untersuchen (Wie, Methode)

Street Epistemology versucht typische Herausforderungen von Diskussionen durch aufrichtiges Interesse zu vermeiden.

Anstatt zwei Behauptungen in einer Diskussion in einem Wettstreit gegenüberzustellen, wird in Street Epistemology nur eine Position vertreten, der Fragesteller stellt dieser keine eigene Position entgegen und versucht sein Gegenüber nicht von einer Position zu überzeugen. So soll zB. der Backfire-Effekt vermieden werden.

Die gestellten Fragen sind ergebnisoffen und lassen dem Überzeugten genug Spielraum, um die Position gemeinsam zu verstehen.

Zu Gesprächsbeginn wird erörtert, was die Position ist, mit der primären Intention, Missverständnisse durch ungerechtfertigte Annahmen zu minimieren. Dem Überzeugten wird sukzessiv widerspiegelt wie seine Behauptung verstanden wurde um diese detailliert zu erfassen (siehe auch Steelmanning).

Anschließend wird ergründet, wie die Person zu ihrer Überzeugung gelangt ist, bzw. was die primären Gründe für die Überzeugung sind. Der Einfluss der Argumente auf den Grad der Überzeugung wird erfragt.

Sobald das Fundament der Überzeugung erkannt ist, wird in der letzten Phase die Zuverlässigkeit der Argumentation hinterfragt. Kann die verwendete Methode die Behauptung testen, oder könnten damit auch andere Behauptungen bestätigt werden (siehe den Outsider Test for Faith)?[3]

Zusammen mit dem Überzeugten versucht man hier herauszufinden, wie man testen könnte, ob die Behauptung wahr ist. Wie sähe ein negativer Test aus, ist die Behauptung falsifizierbar. Das erwünschte Ergebnis des Gesprächs findet sich hier in einer Erkenntnis was einen guten Test ausmacht.

Ziele[Bearbeiten]

Zentrale Ziele in der Street Epistemology sind

Glaube als epistemologischer Ansatz[Bearbeiten]

Als Glaube wird oftmals sowohl das nicht logisch begründete Vertrauen (engl. faith) in eine Idee betrachtet, als auch ein hoher Grad an Konfidenz für eine Position (engl. belief). Peter Boghossian spekuliert, dass bei religiösen Aussagen oftmals glaube (engl. faith) selbst als epistemische Methodik verwendet wird und stellt sowohl die Zuverlässigkeit dieses epistemischen Ansatzes in Frage, als auch, dass dies der tatsächliche Grund dafür ist, dass eine Überzeugung vertreten wird.

Weblinks[Bearbeiten]

Englische Ressourcen

Videos:

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Peter G. Boghossian: A manual for creating atheists. Durham, North Carolina 2013, ISBN 978-1-939578-15-0 (worldcat.org [abgerufen am 1. Juni 2021]).
  2. James A. Lindsay: How to have impossible conversations : a very practical guide. First ed. New York, NY 2019, ISBN 978-0-7382-8532-0 (worldcat.org [abgerufen am 2. Juni 2021]).
  3. John W. Loftus: The outsider test for faith : how to know which religion is true. Amherst, New York 2013, ISBN 978-1-61614-737-2 (worldcat.org [abgerufen am 1. Juni 2021]).


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