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My Boo (Unternehmen)

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Die 2012 gegründete my Boo GmbH mit Hauptsitz in Kiel ist ein Hersteller von Bambusfahrrädern in Europa. Gemeinsam mit dem sozialen Projekt "The Yonso Project" werden die Bambusrahmen der Fahrräder in Ghana handgefertigt und in der Kieler Manufaktur endmontiert. Die Produkte sind E-Bikes, City- und Trekkingräder, Mountainbikes sowie sportliche Fitness- und Rennräder.

Geschichte[Bearbeiten]

Die my Boo GmbH wurde 2012 von Jonas Stolzke und Maximilian Schay gegründet. Beide Gründer befanden sich zum Gründungszeitpunkt noch im Studium. Die Geschäftsidee nachhaltiger Bambusfahrräder entstand durch ein Foto eines Bambusfahrrads, das ein Freund der beiden Gründer in Ghana fotografiert und ihnen gezeigt hatte. In Ghana fanden Jonas Stolzke und Maximilian Schay einen passenden Partner mit dem sozialen Projekt "Yonso Project". Das my Boo Headquarter befindet sich in Kiel.[1] Mittlerweile umfasst das Unternehmen etwa 40 Mitarbeiter.[2][3] Die Bambusfahrräder von my Boo werden inzwischen nicht mehr nur in Deutschland, vielen europäischen Ländern, sondern darüber hinaus auch weltweit vertrieben.[4]

Produkte[Bearbeiten]

Fertigung[Bearbeiten]

In jedem my Boo Bambusfahrrad stecken etwa 80 Stunden Handarbeit. Die Bambusrahmen werden aus dem schnell nachwachsenden Rohstoff Bambus in Ghana gefertigt. Bambus ist leicht, stabil und hat federnde Eigenschaften.[5] In Ghana wurden inzwischen über 35 dauerhafte und fair bezahlte Arbeitsplätze zur Produktion der Rahmen geschaffen.

Nach der Auswahl der richtigen Bambusrohre werden diese mit in Harz getränkten Hanfseilen verbunden. Die Verbindungsteile werden in zeitaufwendiger Handarbeit abgeschliffen und optimiert. Nach einem Qualitätscheck werden die Rahmen lackiert und gehen in die Manufaktur nach Kiel, wo sie in Einzelplatzmontage zum fertigen Bambusfahrrad zusammengebaut werden.[6][7]

Modelle[Bearbeiten]

Die Produktpalette von my Boo umfasst E-Bikes, E-Mountainbikes, City- und Trekkingräder sowie sportliche Fitnessbikes und Randonneurs, Mountainbikes, Rennräder und Cyclocrossräder.[8] Jedes Fahrrad wird nach Kundenwunsch mit den entsprechend ausgewählten Komponenten konfiguriert und zusammengebaut. Es handelt sich bei den my Boo Bambusfahrrädern daher um Unikate, die nicht der Fahrrad-Massenproduktion zugeordnet werden können.[9]

Soziale Projekte[Bearbeiten]

Neben 35 bestehenden und fair bezahlten Arbeitsplätzen, die in Ghana geschaffen wurden, wird durch den Verkauf der my Boo Bambusfahrräder gemeinsam mit dem Partner „Yonso Project“ eine eigene Schule finanziert, die Yonso Project Model School.[10]

2017 begann der Bau der Yonso Project Model School und wurde Ende September 2019 zum Schuljahresstart fertiggestellt. 215 Kinder wurden dort bisher eingeschult und unterrichtet. Die Kinder kommen aus neun Communities: Yonso selbst, Apaah, Bipoa, Jamasi, Agona, Asamang, Kona, Dawu and Tabre. Auch in der Schule wurden mit 14 Lehrern und einem Schuldirektor sowie weiteren Assistenzkräften, Administration und Buchhaltung, Küche und einem Wachdienst neue Arbeitsplätze geschaffen.[11]

Unabhängig von der Yonso Project Model School finanzierte my Boo seit 2014 über 300 Schulstipendien und stattete Bibliotheken in der Ashanti Region aus. Die Stipendien gehen vor allem an Kinder, die ohne "Schul-Starter-Set" nicht die Möglichkeit hätten, zur Schule zu gehen. Das beinhaltet zum Beispiel eine Schuluniform, eine Tasche, Schuhe, Bücher, Stifte und ein Mathematik Set.

Im Rahmen des Bike to School Program vergab das Yonso Project zusammen mit Unicef Ghana 150 Bambusfahrräder an Kinder aus ländlichen Regionen, so dass diesen der Weg zur Schule erleichtert wurde.[12] Die Stipendien gehen vor allem an Kinder, die ohne das "Schul-Starter-Set" schlicht nicht die Möglichkeit hätten zur Schule zu gehen. Das Schul-Start-Set beinhaltet eine Schuluniform, eine Tasche, Schuhe, Bücher, Stifte und ein Mathematik Set.[13]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Melanie Wassink: Bambusrohre statt Stahl: Die neuen Räder für Hamburg-Touren. 9. März 2020, abgerufen am 13. Juli 2020 (deutsch).
  2. Unsere Story. Abgerufen am 13. Juli 2020.
  3. Wiebke Bolle bento: Zwischen Vorlesungen und Bambusrädern: Ist ein Start-up im Studium eine gute Idee? Abgerufen am 13. Juli 2020.
  4. Stefan Weißenborn, DER SPIEGEL: E-Bike für Fred Feuerstein: So fährt sich das Bambusrad My Volta E8000 - DER SPIEGEL - Mobilität. Abgerufen am 13. Juli 2020.
  5. ZEIT ONLINE | Lesen Sie zeit.de mit Werbung oder imPUR-Abo. Sie haben die Wahl. Abgerufen am 13. Juli 2020.
  6. Unsere Story. Abgerufen am 13. Juli 2020.
  7. Faire my Boo Bambusfahrräder jetzt auch mit E-Antrieb - Bambusfahrrad aus Ghana - unter fairen Bedingungen hergestellt. Abgerufen am 13. Juli 2020 (deutsch).
  8. Modell finden. Abgerufen am 13. Juli 2020.
  9. Diese Fahrräder sind aus Bambus gemacht. 28. März 2017, abgerufen am 13. Juli 2020 (deutsch).
  10. Projects – Ghana School e.V. Abgerufen am 13. Juli 2020 (deutsch).
  11. WELT: Schule in Ghana für 1000 Kinder mit Kieler Unterstützung. In: DIE WELT. 20. Dezember 2019 (welt.de [abgerufen am 13. Juli 2020]).
  12. Einschulung an der Yonso Project Model School in Ghana! Abgerufen am 13. Juli 2020.
  13. Projekte. Abgerufen am 13. Juli 2020.


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