You can edit almost every page by Creating an account. Otherwise, see the FAQ.

Oliver Arnhold

Aus EverybodyWiki Bios & Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche

Oliver Arnhold (* 9. November 1967 in Neheim-Hüsten) ist ein deutscher Historiker für kirchliche Zeitgeschichte und Religionspädagoge.

Biografie[Bearbeiten]

Arnhold absolvierte ein Lehramtsstudium in den Fächern Mathematik und Evangelische Religionslehre. Er arbeitete danach von 1995 bis 1997 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Erziehungswissenschaften an der Universität Paderborn im Fachgebiet Historische Pädagogik bei Wolfgang Keim zu dem Schwerpunkt: Erziehung unter der NS-Diktatur. Er engagierte sich in der Hochschulgruppe: Hilfe für Menschen in Abschiebehaft, die Abschiebehäftlinge in dem Abschiebegefängnis in Büren betreut und Öffentlichkeitsarbeit zur Abschiebehaft leistet. Nach seinem Referendariat am Gymnasium Schloß Neuhaus bei Paderborn erhielt er 1999 bis 2000 einen Lehrauftrag im Fach Ev. Theologie am Oberstufen-Kolleg Bielefeld. Von 2000 bis 2010 war er als Lehrer für Mathematik und Ev. Religionslehre am Engelbert-Kaempfer-Gymnasium in Lemgo tätig.

Seit 2001 erhielt er zusätzlich regelmäßig Lehraufträge im Fachbereich Ev. Theologie an der Universität Paderborn. 2009 erfolgte die Promotion zum Dr. phil. an der Universität Paderborn im Fachbereich Ev. Theologie mit der Arbeit Die Entjudung des religiösen Lebens als Aufgabe deutscher Theologie und Kirche. Die Thüringer Kirchenbewegung Deutsche Christen und das Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben.[1] In einer Rezension in der Theologischen Literaturzeitung würdigte der Jenaer Theologe Karl-Wilhelm Niebuhr diese Arbeit wie folgt: „... Endlich liegt die umfassende Gesamtdarstellung vor, die es nunmehr möglich macht, auf effektive Weise Einzelforschungen zu konkreten Ereigniszusammenhängen, Gruppen und führenden Persönlichkeiten, Projekten und Aktivitäten einzelner Institutsmitarbeiter und den verschiedenen Themenbereichen der Institutsarbeit durchzuführen, aus denen sich erst ein zutreffendes Gesamtbild dieser wahrhaft fatalen Epoche neutestamentlicher Forschungsgeschichte in Deutschland ergeben kann. [...]“ [2] Die wissenschaftlichen Forschungen Arnholds zur Rolle der ev. Kirche im Nationalsozialismus wurde 2014 mit seiner Einladung zur Internationalen Tagung: Vatikan und „Rassendebatte“ in der Zwischenkriegszeit (Stand und Perspektiven der Forschung) in den Campo Santo Teutonico gewürdigt, wo er im Vatikan in einem Vortrag über die Haltung der ev. Kirche zur „Rassenfrage“ während der Zeit des Nationslsozialismus referierte.[3] Er veröffentlichte zudem sieben Artikel in dem wissenschaftlichen Standardwerk: Handbuch des Antisemitismus. Die umfangreichen Forschungsarbeiten Arnholds zum kirchlichen „Entjudungsinstitut“ gaben unter anderem Anlass, dass 80 Jahre nach Institutsgründung am 6. Mai 2019 ein Mahnmal[4] (Bornstraße Ecke Johann-Sebastian-Bach-Straße / Am Ofenstein, 99817 Eisenach) zu dem berüchtigten kirchlichen „Entjudungsinstitut“ in Anwesenheit der thüringischen Landesbischöfin Ilse Junkermann und Vertretern der weiteren elf am Institut beteiligten ev. Landeskirchen mit einem öffentlichen Gedenkakt feierlich in Eisenach enthüllt wurde.[5]

Nach seinem Wechsel an das Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasium in Detmold im Jahr 2010 ist Arnhold zusätzlich als abgeordnete Lehrkraft an der Universität Bielefeld, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Abteilung Theologie, im Fachgebiet der Religionspädagogik tätig.[6] Ab März 2011 wurde er zudem zum Fachleiter für Evangelische Religionslehre an das Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung Detmold, Seminar Gymnasium/Gesamtschule, zur Ausbildung von Referendaren im Fach Ev. Religionslehre berufen.[7] Seit November 2017 arbeitet er zusätzlich auch als Kernseminarleiter am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung in Detmold und bildet allgemeinpädagogisch Lehramtsanwärter aus.[8]

Seit September 2011 ist Arnhold abgeordnetes Mitglied der Lippischen Landeskirche im Gemeinsamen Lehrbücherausschuss der evangelischen Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen und seit Mai 2015 Mitglied der Schulkammer der Lippischen Landeskirche.[9]

Von 2015 bis 2018 war er darüber hinaus für die GEW Mitglied des Bezirkspersonalrats für Lehrer am Gymnasium bei der Bezirksregierung Detmold. Als Lehrbeauftragter für Religionspädagogik und kirchliche Zeitgeschichte ist er weiterhin an den Universitäten Bielefeld und Paderborn tätig.[10]

Mitgliedschaften[Bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

  • Nationalsozialistisches Christentum im Unterricht. Religionspädagogische Konzeptionen von Wilhelm Bauer im Rahmen seiner Tätigkeit für die „Kirchenbewegung Deutsche Christen“ In: Thomas A. Seidel (Hrsg.): Thüringer Gratwanderungen. Beiträge zur fünfundsiebzigjährigen Geschichte der evangelischen Landeskirche Thüringens. Ev. Verlagsanstalt, Leipzig 1998, S. 143-160.
  • Dem Neuen Testament und dem Bekenntnis der Kirche in unerträglicher Weise entgegen. Zum theologischen Gutachten des Reichskirchenausschusses gegen die Thüringer „Kirchenbewegung Deutsche Christen“ vom Juli 1936. In: Georg Denzler, Leonore Siegele-Wenschkewitz (Hrsg.): Theologische Wissenschaft im „Dritten Reich“. Ein ökumenisches Projekt (= Arnoldshainer Texte Band 110). Frankfurt/M. 2000, S. 151-183.
  • „Entjudung“ - Kirche im Abgrund. Bd. I: Die Thüringer Kirchenbewegung Deutsche Christen 1928-1939 (ISBN 978-3-938435-00-7), Bd. II: Das „Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben“ 1939-1945 (= Studien zu Kirche und Israel Bd. 25/1 und Bd. 25/2). Institut Kirche und Judentum der Humboldt-Universität, Berlin 2010.
  • Kirche. Themenheft für den evangelischen Religionsunterricht in der Oberstufe (zusammen mit Hartmut Lenhard), Göttingen 2013.
  • Botschaft Gottes (1940), Christentum und Judentum (Walter Grundmann/Hrsg., 1940), Deutsche mit Gott (1941), Die Entjudung des religiösen Lebens (Walter Grundmann, 1939), Großer Gott wir loben dich (1941), Das religiöse Gesicht des Judentums (Walter Grundmann, Karl Friedrich Euler, 1942), Die völkische Gestalt des Glaubens (Walter Grundmann/Hrsg., 1943). In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus, Bd. 6: Publikationen. Berlin/Boston 2013, S. 77-79, S. 92-94, S. 123-124, S. 174-175, S. 245-247, S. 593-594, S. 733-734.
  • „Die Entjudung des religiösen Lebens als Aufgabe deutscher Theologie und Kirche.“ Christlicher Antisemitismus am Beispiel des kirchlichen „Entjudungsinstituts“ in der Zeit von 1939-1945. In: Mitteilungen zur Kirchlichen Zeitgeschichte 7/2013, S. 51-74.
  • Kooperatives Lernen im kompetenzorientierten Religionsunterricht (zusammen mit Manfred Karsch), Göttingen 2014.
  • „Deshalb ist dem deutschen Volk der Kampf gegen das Judentum unwiderrufbar aufgegeben“. In: Hans-Joachim Döring, Michael Haspel (Hrsg.): Lothar Kreyssig – Walter Grundmann. Zwei kirchenpolitische Protagonisten des 20. Jahrhunderts in Mitteldeutschland. Weimar 2014, S. 47-65.
  • Haltungen im deutschen Protestantismus zur NS-Rassenlehre. In: Römische Quartalsschrift für Christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte, Band 109, Heft 1-2, Rom/Freiburg/Wien 2014, S. 56-69
  • Kirche ohne Juden. Christlicher Antisemitismus 1933–1945. Themenheft für den Religionsunterricht ab Jg. 9 (zusammen mit Hartmut Lenhard), Göttingen 2015
  • Walter Grundmann und das „Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben“. In: Manfred Gailus, Clemens Vollnhals (Hrsg.): Für ein artgemäßes Christentum der Tat. Völkische Theologen im „Dritten Reich“. Göttingen 2016, S. 203-217.
  • 11 Götter sollt ihr sein. Fußball als Ersatzreligion. Arbeitsmaterial zum Film: http://www.materialserver.filmwerk.de/arbeitshilfen/AH_11_Goetter_A4.pdf
  • Luther und die Juden bei den Deutschen Christen. In: Harry Oelke, Wolfgang Kraus (Hrsg.) u.a.: Martin Luthers „Judenschriften". Die Rezeption im 19. und 20. Jahrhundert, Göttingen 2016, Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte Bd. 64, S. 191-212.
  • Wofür ist Religion gut? Religionen in der säkularen Gesellschaft. Themenheft für den ev. Religionsunterricht in der Oberstufe (zusammen mit Hartmut Lenhard), Göttingen 2017.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. https://kw.uni-paderborn.de/institut-fuer-evangelische-theologie/promotionen-und-habilitationen-am-institut-fuer-evangelische-theologie/, Institut ev. Theologie, Promotionen und Habilitationen, abgerufen am 25. Juni 2019.
  2. http://www.thlz.com/artikel/16565/?inhalt=heft%3D2013_12%23r25, Karl-Wilhelm Niebuhr, in: Theologische Literaturzeitung 138, 12.2013, Sp. 1369-1371, abgerufen am 25. Juni 2019.
  3. http://www.goerres-gesellschaft-rom.de/images/stories/j_2014/pdf/referenten.pdf, Internationale Tagung Vatikan & ‚Rassendebatteʻ in der Zwischenkriegszeit – Stand und Perspektiven der Forschung – 20.-22. Februar 2014 Campo Santo Teutonico, Vatikan, abgerufen am 25. Juni 2019.
  4. https://www.zdf.de/nachrichten/heute/eisenach-mahnmal-erinnert-an-entjudungsinstitut-100.html, abgerufen am 25. Juni 2019.
  5. https://www.westthueringen-online.de/meldungen-aus-westthueringen/wirtschaft-und-gesellschaft/entjudungsinstitut-vortrag-im-lutherhaus-eisenach-am-vorabend-der-mahnmal-enthuellung-in-eisenach.html, „Entjudungsinstitut“: Vortrag im Lutherhaus Eisenach am Vorabend der Mahnmal-Enthüllung in Eisenach, abgerufen am 25. Juni 2019.
  6. https://ekvv.uni-bielefeld.de/kvv_publ/publ/Lehrende_Veranstaltungen.jsp?personId=19634510, Universität Bielefeld Lehre: Dr. Oliver Arnhold, abgerufen am 25. Juni 2019.
  7. http://www.zfsl-detmold.nrw.de/Seminar_GyGe/Fachseminare/Evangelische_Religionslehre/index.html, ZfsL Detmold: Fachseminar Ev. Religionslehre, abgerufen am 25. Juni 2019.
  8. http://www.zfsl-detmold.nrw.de/Seminar_GyGe/Kernseminare/index.html, ZfsL Detmold: Kernseminare, abgerufen am 25. Juni 2019, abgerufen am 25. Juni 2019.
  9. https://www.lippische-landeskirche.de/354-0-5, Lippische Landeskirche: Schulkammer, abgerufen am 25. Juni 2019.
  10. https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/AuthorProfile/index/id/6034/name/Oliver+Arnhold, Kurzvita, abgerufen am 25. Juni 2019.


Diese artikel "Oliver Arnhold" ist von Wikipedia The list of its authors can be seen in its historical and/or the page Edithistory:Oliver Arnhold.



Read or create/edit this page in another language[Bearbeiten]