Pax Americana
Die Pax Americana (lat. amerikanischer Friede) ist ein an überkommene historische Friedensordnungen angelehntes politisches Schlagwort, mit dem plakativ auf eine Weltanschauung und ein Konzept der weltpolitischen Dominanz in der heutigen Zeit angespielt werden soll. Die Begriffe „Pax Americana“ und „Pax Sovietica“ werden unter anderem in der wissenschaftlichen Literatur verwendet, um die antagonistischen Lager des Kalten Kriegs nach dem Zweiten Weltkrieg und deren Einflusssphäre zu charakterisieren.[1]
Begriffsgeschichte[Bearbeiten]
Laut Neil Smith wurde der Begriff erstmals nach der Pariser Friedenskonferenz 1919 durch den italienischen Politiker Sidney Sonnino geprägt. Während des Zweiten Weltkriegs fand das Konzept der Pax Americana in den Vereinigten Staaten zunehmende Beachtung. Gemäß der traditionellen Überlieferung, der Smith in American Empire widerspricht, wurde der Begriff erstmals in einer Ausschusssitzung im Pentagon im Jahr 1942 durch General George Veazey Strong verwendet.[2]
Literatur[Bearbeiten]
- Doug Bandow: Foreign Follies: America’s New Global Empire. Taschenbuch. Xulon Press, Oktober 2006, ISBN 1-59781-988-3 (vgl. Doug Bandow, America’s budget black hole. In: Japan Times. 3. März 2007, über die Militärausgaben der USA; Doug Bandow war „Special Assistant“ des US-Präsidenten Ronald Reagan)
- Michael Mandel: Pax Pentagon. Wie die USA der Welt den Krieg als Frieden verkaufen. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-86150-715-3.
- Christian Hacke: Zur Weltmacht verdammt. Die amerikanische Außenpolitik von J. F. Kennedy bis G. W. Bush. Ullstein, Berlin 2005, ISBN 3-548-36722-4.
- Konrad Löw, Wolfgang Effenberger: Pax americana. Herbig, 2004, ISBN 3-7766-2360-8.
- Ronald H. Tuschl: Pax Americana und Pax Europaea. Agenda Verlag, 2004, ISBN 3-89688-221-X.
- Ernst-Otto Czempiel: Weltpolitik im Umbruch. Die Pax Americana, der Terrorismus und die Zukunft der internationalen Beziehungen. 1. Auflage. C. H. Beck, München 2002, ISBN 3-406-49416-1.
Weblinks[Bearbeiten]
Deutsch
- Alexandra Homolar-Riechmann: Pax Americana und gewaltsame Demokratisierung. (Memento vom 26. April 2005 im Internet Archive) (PDF). In: Das Parlament Nr. 46/2003
- Jens van Scherpenberg: Pax Americana als globales öffentliches Gut. (PDF) Stiftung Wissenschaft und Politik, Berlin Mai 2003
- Pax Americana or International Rule of Law? Europe’s Options in World Politics. Symposium der Friedrich-Ebert-Stiftung im Dezember 2002 mit Online-Dokumentation von Beiträgen im Volltext (engl.)
Englisch
- Thomas Donnelly: Brave New World – An Enduring Pax Americana. American Enterprise Institute, Short Publications: National Security Outlook, 25. März 2003, Printausgabe: 1. April 2003
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ z. B. in Wilfried Loth: The Division of the World, 1941–1955. dtv, 1988, S. 15–34, 34–59.
- ↑ Ali Parchami: Hegemonic Peace and Empire: The Pax Romana, Britannica and Americana. Routledge, Oxon/New York 2009, ISBN 0-415-49254-8, S. 176.
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