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Referenzkleidung

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Referenzkleidung bezeichnet in der barrierefreien TV- und Bewegtbildproduktion die Kleidung von eingeblendeten Gebärdensprachdolmetschern (GSD) in Spielfilmen (bzw. deren Kostümierung in Kinderfilmen) entsprechend der Kleidung der jeweils gedolmetschten Filmfiguren.

Begriffsdefinition[Bearbeiten]

Ca. 8 % des Programms sind mit Gebärdenspracheinblendung versehen. Diese wird je nach Sendung live oder vorproduziert. Die Gebärdensprachdolmetscher werden dabei in der Regel am rechten Bildrand vor einem neutralen Bildhintergrund platziert, damit sie gut zu sehen und dadurch gut zu verstehen sind. Das übersetzte Programmbild ist währenddessen auf etwa 70 % verkleinert am linken Bildrand ausgerichtet und vollständig zu sehen. Der Bildinhalt bleibt für gehörlose Zuschauer somit vollständig sichtbar. Diese Aufteilung ist bei besonders textlastigen Sendungen wie Nachrichtensendungen üblich. Vereinzelt werden Gebärdensprachdolmetscher unter Erhalt der Originalgröße des Programmbildes auch im Vollbild – in der Regel in der rechten unteren Ecke – platziert, um bei einer besonders bildstarken Sendung den bestmöglichen Kompromiss zwischen Optik und Barrierefreiheit zu erzielen.

Um in einer Spielfilmverdolmetschung bei Dialogen die Zuordnung der Dolmetscher zu den sprechenden Dialogpartnern zu erleichtern, kleiden sich die Dolmetscher bisweilen genau so oder so ähnlich wie die Figuren im Film; zusätzlich werden analog zu weiblichen und männlichen Filmfiguren Dolmetscherinnen und Dolmetscher eingesetzt. Die Kleidung der Filmfiguren dient der Bekleidung der Dolmetscher als Referenz bzw. als deren Spiegelbild.

Eine Unterform der Referenzkleidung ist beispielsweise bei Märchenfilmen die Kostümierung der Dolmetscher analog zu den Märchenfiguren eines Films. Bei dieser Gestaltung kann dank der Kostümierung der Einsatz eines Dolmetschers für alle Figuren ausreichend sein, um für die Zuordnung das gewünschte Ergebnis zu erzielen – dann allerdings in unterschiedlichen Kostümierungen.

Herkunft und Ursprung[Bearbeiten]

Die Idee dieser Form der Verdolmetschung mittels Referenzkleidung stammt von dem gehörlosen Realisator und Schauspieler Marco Lipski (bekannt als „Deaf Caveman“[1]) vom ZfK-BB. Der Begriff wurde in der Abteilung „Barrierefreie Medien“ der ZDF-Digital Medienproduktion GmbH geprägt und seitdem von mindestens einer ARD-Anstalt verwendet.[2] Erstmals im deutschen Fernsehen wurde sie 2022 in der barrierefreien Version des ZDF-Spielfilms Du sollst hören von Petra Katharina Wagner eingesetzt, die Verdolmetschung wurde mit sechs verschiedenen Darstellern und Darstellerinnen des ZfK-BB in Kooperation mit ZDF Digital umgesetzt. Im Frühjahr 2023 wurde die DGS-Fassung des MDR-Polizeiruf 110 „Ronny“ ebenfalls mit Darstellern in Referenzkleidung übersetzt.[3]

Beispiele[Bearbeiten]

Bereits im Dezember 2021 produzierten ZDF Digital und das ZfK-BB für die ZDF-Mediathek die DGS-Fassung des Märchenfilms Zwerg Nase[4] mit dem kostümierten gehörlosen Schauspieler Eyk Kaulisky in 15 verschiedenen Rollen (die DGS-Fassung wird über das Barrierefrei-Menü zugeschaltet). Im Dezember 2022 folgte im ZDF Das Märchen vom Frosch und der goldenen Kugel,[5] ebenfalls mit Eyk Kaulisky.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]


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