Rudi Graetz
Rudi Graetz (* 24. Juni 1907; † 1. Oktober 1977[1] in Berlin, DDR) war ein deutscher Esperantist und Diplomat der DDR.
Leben[Bearbeiten]
Graetz war von Beruf kaufmännischer Angestellter. Er war von 1924 bis 1930 Mitglied der SPD, danach von 1930 bis 1933 Mitglied der KPD. Zudem war er von 1927 bis 1933 Leiter des Freidenker-Verbandes. Von 1957 bis 1964 war er als Handelsrat und Leiter der Kammervertretung der DDR in Island (1959–60) und Dänemark (1960–64)[2] tätig. Von 1965 bis zu seinem Todesjahr 1977 war er als Messedirektor (1. Vorsitzender, Direktor für Ausstellungen beim Ministerium für Außen- und Innerdeutschen Handel (MAI) der DDR, Berlin[3]) aktiv.
Von 1965 bis 1977 war er Präsident des Zentralen Arbeitskreises Esperanto im Deutschen Kulturbund (ZAKE)[4]; Esperanto-Verband im Kulturbund der DDR)[5], Teil der regierungsnahen Kulturvereinigung in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR), und Komiteemitglied der Universal Esperanto Association. In seiner Jugend lernte er Esperanto und war aktives Mitglied der Esperanto-Arbeiterbewegung zwischen den beiden Weltkriegen. Nach der Wiederbelebung des Esperantismus in der DDR im Jahr 1965 wurde Graetz als sein Vertreter auf dem Weltkongress und anderen internationalen Treffen gewählt. Außerdem war er Funktionär der Mondpaca Esperantista Movado (Weltfriedensorantistische Bewegung). Seine Artikel erschienen oft in den Magazinen PACO und DerEsperantist[6]
Er starb im Alter von 70 Jahren in Berlin.
Auszeichnungen[Bearbeiten]
- 1977: Vaterländischer Verdienstorden anlässlich seines 70. Geburtstages verliehen von Erich Honecker[7]
Literatur[Bearbeiten]
- Fritz Wollenberg (Hrsg.): Esperanto Sprache und Kultur in Berlin – Jubiläumsbuch 1903-2003: Jubilea libro. Mondial, 2006, ISBN 1-59569-043-3, S. 345–346 (deutsch, Esperanto, 368 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks[Bearbeiten]
- Graetz, Rudi in der Deutschen Biographie (Indexeintrag)
- http://gfyuki.blogspot.com/2019/03/rudi-graetz.html
- http://retbutiko.be/eo/ero/ndiko&cart_id=3388019.15748?lingvo=eo&ero=ndiko&cart_id=3388019.15748
- https://bitarkivo.org/gazetoj/esperantistder
- https://peoplepill.com/people/rudi-graetz/
Anmerkungen[Bearbeiten]
- ↑ Die Bestände der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv. Kurzübersicht. Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv, Volker Spieß, 1996, S. 94, NY 4279.
- ↑ Ingrid Muth: Die DDR-Außenpolitik 1949–1972. Inhalte, Strukturen, Mechanismen. Ch. Links Verlag, Berlin 2000, S. 291/292. ISBN 3-8615-3224-7.
- ↑ Der Wahrheit nicht ganz verpflichtet Esperanto in der DDR. Ein Hauch von Stalinismus und ein skandalöses Spielchen mit dem Feuer des Kalten Krieges., S. 6.
- ↑ Die Esperanto-Jugend in der DDR. esperanto.de
- ↑ Nachlass von Graetz, Rudi (1907–1977)
- ↑ der esperantist: Erstausgabe (DDR, 1965) gestaltet von Rudi Graetz
- ↑ Der Wahrheit nicht ganz verpflichtet Esperanto in der DDR. Ein Hauch von Stalinismus und ein skandalöses Spielchen mit dem Feuer des Kalten Krieges. S. 35.
Personendaten | |
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NAME | Graetz, Rudi |
ALTERNATIVNAMEN | Grätz, Rudi |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Esperantist und Diplomat der DDR |
GEBURTSDATUM | 24. Juni 1907 |
STERBEDATUM | 1. Oktober 1977 |
STERBEORT | Berlin, DDR |
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