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Schlafcoaching

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Schlafcoaching ist ein nicht pharmakologischer Ansatz zur Bewältigung und Behandlung von Schlafproblemen bis hin zu Schlafstörungen.

Ab dem Jahr 2002 wurde Schlafcoaching von der Wiener Psychologin Brigitte Holzinger in Zusammenarbeit mit Gerhard Klösch entwickelt. Die Methodik wird seit 2015 an der Medizinischen Universität Wien gelehrt.

Konzept[Bearbeiten]

Das Konzept des Schlafcoachings basiert auf Gestalttherapeutischer, Gestalttheoretischer und Gestaltpsychologischer Haltung mit Integration von vier weiteren Elementen (Holzinger, Klösch 2013):

Alle vier Elemente liefern wesentliche Grundeinsichten und ergänzen sich, sodass sich daraus die „Gestalt“ einer Schlafstörung mit all ihren Facetten erfassen lässt. Zunächst gilt es das Verhalten des Patienten in Hinblick auf das Schlafverhalten zu beobachten und durch Gespräche herauszufinden, was an seinem Verhalten, seiner Einstellung zum Schlaf und an seiner Biografie die Schlafstörung auslöst. Auf diesen Erkenntnissen baut sich das weitere therapeutische Vorgehen auf: Schlafcoaching versteht sich als ein offenes System der Interaktion zwischen Therapeuten und Patienten und kann während der Therapiesitzungen an dem individuellen Bedarf angepasst werden.

Gestalttherapie[Bearbeiten]

Fritz und Laura Perls gelten als Gründer der Gestalttherapie. Die Hauptidee von Gestalt(-Theorie und -Therapie) ist, dass abgespaltene Elemente der Persönlichkeit und unverarbeitete Erlebnisse erfasst und in die Gestalt integriert werden sollten, um Vollständigkeit zu erlangen. Ziel eines Gestalttherapeuten ist es, Patienten zu begleiten bis sie ihr verlorenes Potential zurückerobern, für sich selbst Verantwortung übernehmen und in weiterer Folge selbst den Unterschied zwischen authentischem und nicht-authentischem Verhalten erkennen und verstehen.

Siehe auch Hauptartikel: Gestalttherapie

Gestalttherapie bildet die Grundhaltung des Schlafcoaching Konzepts. Schlafstörungen werden als Ausdruck von Elementen der Persönlichkeit und Erlebnisse gesehen, die vom Patienten nicht integriert wurden.

Schlafedukation[Bearbeiten]

Ein Schlafcoach oder ein als Schlafcoach ausgebildeter Therapeut ist fachkundig im Bereich der Schlafedukation. Das Wissen gibt er an den Patienten weiter, die in weiterer Folge in Eigenverantwortung den Heilungsprozess gestalten bzw. mitgestalten werden. Die Haltung hier lautet: Wer versteht, was Schlaf ist und bedeutet, kann herausfinden wie es um ihn steht, wie er gepflegt und gefördert werden kann. Die Schlafedukation beinhaltet Aspekte aus der Psychologie, aus der Ernährungswissenschaft, aus der Sportmedizin und aus der Humanmedizin (körperliche Vorgänge während des Schlafs). Sie befasst sich sowohl mit den Folgen von Schlafmangel als auch mit den Maßnahmen, die im Alltag vorgenommen werden können, um gesunden Schlaf zu fördern. Ein wesentlicher Aspekt der Schlafedukation ist es, ins Bewusstsein zu rufen, wie wichtig gesunder Schlaf für die Gesundheit ist.

Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)[Bearbeiten]

Bei dieser Therapieform geht es zunächst darum, das eigene Verhalten zu überdenken und, um dann jene Verhaltensweisen zu identifizieren, die sich als schädlich oder hinderlich erweisen. Es wird in dieser Therapieform nicht die Vergangenheit oder das daraus resultierende unbewusste Verhalten analysiert und aufgearbeitet, sondern es wird auf das Verhalten in der Gegenwart aufmerksam gemacht: Dieses wird verändert, wo es sich negativ auswirkt, so dass das Zusammenspiel mit dem Umfeld und den damit verbundenen Emotionen positiv beeinflusst wird.

Siehe auch Hauptartikel: Kognitive Verhaltenstherapie

Da Schlafstörungen je nach Schweregrad das Leben stark beeinträchtigen können, spielt das rasche Wirken der KVT eine zentrale Rolle bei dem therapeutischen Verfahren des Schlafcoachings. Das Hautaugemerk liegt zunächst darin, die negativen Erfahrungen die bislang mit dem eigenen Schlaf gemacht wurden, durch eine positive Einstellung zu ersetzen. Gleichzeitig werden weitere Ursachen der Schlafstörung (Depressionen, Angststörungen, Stress usw..), die in der Diagnosephase der Therapie aufgedeckt wurden, besprochen und behandelt.

Therapeut und Patient führen hierzu Gespräche auf Augenhöhe und entscheiden gemeinsam über den Verlauf der Therapie, die dadurch individuell abgestimmt werden kann. Es kommen unterschiedliche Techniken der Therapie zum Einsatz, wie z.B. Stimuluskontrolle, Schlafrestriktion, oder das Erlernen von Luzides Träumen im Fall von Albträumen.

Hypnose und Entspannungstechniken[Bearbeiten]

Die Hypnose ist heute als nichtmedikamentöse Therapieform sowohl bei psychischen als auch bei somatischen Erkrankungen weitestgehend etabliert. Insbesondere doch nicht ausschließlich kann sich ein Schlafcoach bei der Suchtbekämpfung und der aus dem Entzug resultierenden Schlafstörungen der Hypnosetechniken zur Therapieunterstützung bedienen, vorausgesetzt die Haltung des Patienten gegenüber der Hypnose, die oftmals noch unter dem ehemaligen Ruf der Scharlatanerie leidet, steht dieser Therapieform nicht im Wege.

Meditationstechniken wie progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training können zum effektiveren Stressabbau vor dem Schlafengehen verhelfen. Der Einsatz dieser Techniken erlaubt es, nebenwirkungsfrei medikamentöse Behandlungen zu reduzieren oder sogar zu ersetzen.

Traum und Traumarbeit, Luzides Träumen und DreamSenseMemory[Bearbeiten]

Traumarbeit kann im Rahmen der Schlafcoaching Methodik eingesetzt werden, in manchen Fällen kann diese als optional erachtet werden, in folgenden Fällen ist diese jedoch wesentlich:

  • im Falle von Albträumen, als Ausdruck der Schlafstörung oder als Symptom dieser.
  • Träume werden im gestalttherapeutischem Sinne als Ausdruck von nicht-verarbeitete, nicht integrierte, abgespaltene Elemente der Persönlichkeit angesehen. Oftmals sind es diese Elemente, die einen gesunden Schlaf verhindern, diese sollten daher mittels Traumarbeit aufgedeckt und integriert werden.

Hypnose und Entspannungstechniken[Bearbeiten]

Die Hypnose ist heute als nichtmedikamentöse Therapieform sowohl bei psychischen als auch bei somatischen Erkrankungen weitestgehend etabliert. Insbesondere doch nicht ausschließlich kann sich ein Schlafcoach bei der Suchtbekämpfung und der aus dem Entzug resultierenden Schlafstörungen der Hypnosetechniken zur Therapieunterstützung bedienen, vorausgesetzt die Haltung des Patienten gegenüber der Hypnose, die oftmals noch unter dem ehemaligen Ruf der Scharlatanerie leidet, steht dieser Therapieform nicht im Wege.

Meditationstechniken wie progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training können zum effektiveren Stressabbau vor dem Schlafengehen verhelfen. Der Einsatz dieser Techniken erlaubt es, nebenwirkungsfrei medikamentöse Behandlungen zu reduzieren oder sogar zu ersetzen.

Traum und Traumarbeit, Luzides Träumen und DreamSenseMemory[Bearbeiten]

Traumarbeit kann im Rahmen der Schlafcoaching Methodik eingesetzt werden, in manchen Fällen kann diese als optional erachtet werden, in folgenden Fällen ist diese jedoch wesentlich:

  • im Falle von Albträumen, als Ausdruck der Schlafstörung oder als Symptom dieser.
  • Träume werden im gestalttherapeutischem Sinne als Ausdruck von nicht-verarbeitete, nicht integrierte, abgespaltene Elemente der Persönlichkeit angesehen. Oftmals sind es diese Elemente, die einen gesunden Schlaf verhindern, diese sollten daher mittels Traumarbeit aufgedeckt und integriert werden.

Traumarbeit ist in beiden oben genannten Fällen wesentlich, um mittels der Methodik des Schlafcoachings auch nachhaltig die Schlafstörung zu überwinden. Es werden je nach Bedarf verschiedene Formen der Traumarbeit herangezogen, besonders aber Gestalttraumarbeit, das luzide Träumen oder Klarträumen und DreamSenseMemory™. Die Methode des DreamSenseMemory wurde von Brigitte Holzinger entwickelt und beschrieben. Diese hat sie aus Lee Strasbergs Method Acting entwickelt. Der Traum wird so detailreich wie möglich mit allen Sinnen nachvollzogen, damit jede Facette der inneren Bilder bewusst und integriert werden kann. Das luzide Träumen oder Klarträumen wird insbesondere dann vermittelt, wenn es um Albtraumbewältigung geht, auch bei Posttraumatischer Belastungsstörung.

Anwendung[Bearbeiten]

Schlafcoaching kann bei sämtlichen Formen der Schlafstörungen angewandt werden, sofern die Ursachen nicht physischen bedingt sind.

Verhalten und Rolle des Schlafcoachs[Bearbeiten]

Sowohl bei der Gestalttherapie als auch bei der Kognitiven Verhaltenstherapie begegnen sich Therapeuten und Patienten auf Augenhöhe im Rahmen von Gesprächen in Einzelsitzungen oder Gruppentherapien, abhängig von der Präferenz des Patienten. Der als Schlafcoach ausgebildeter Therapeut lenkt den Patienten nicht, vielmehr unterstützt er ihn im Findungsprozess.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

  • Brigitte Holzinger, St. LaBerge, P. Tholey: Diskussion über Induktionsmethoden, theoretische Grundlagen und psychotherapeutische Anwendungen des Klarträumens. In: Gestalttheory, Vol. 20, No. 2, 1998, S. 143-172.
  • Brigitte Holzinger: Der luzide Traum - Eine "andere Technik" der Psychotherapie? In: Heinz Katschnig (Hg.), Gerda M. Saletu-Zyhlarz (Hg.): Schlafen und Träumen. Facultas, Wien 2004, ISBN 3-85076-671-3.
  • Brigitte Holzinger, St. LaBerge, L. Levitan: Psychophysiological Correlates of Lucid REMSleep. In: Dreaming. Vol. 16, No. 2, 2006, S. 88-95.
  • Brigitte Holzinger: Kognition im Schlaf (luzides Träumen). Eine Therapiemethode zur Bewältigung von Albträumen – auch bei Traumatisierung. In: Gestalt-Traumatherapie. Heide Anger (Hg.), Peter Schulthess (Hg.): EHP, Bergisch Gladbach 2008, ISBN 978-3-89797-901-7.
  • Brigitte Holzinger: Lucid Dreaming – Dreams of Clarity. In: Contemporary Hypnosis, Vol. 26/4, 2009, S. 216-224.
  • Brigitte Holzinger: Aspects terapeuticos dos Sonhos. In O Sono e a Medicina do Sono. eds T Paiva, S Tufik, M Andersen, by Lidel, 2012.
  • Brigitte Holzinger: Lucid Dreaming in Psychotherapy. In: Lucid Dreaming: New Perspectives on Consciousness and Sleep. S. 37-63. Ryan Hurd and Kelly Bulkeley, Editors. Praeger Publishers, Santa Barbara, CA. 2014.
  • Brigitte Holzinger: Der Luzide Traum – Forschung und Praxis. Facultas, Wien 2014, ISBN 978-3-7089-1151-9.
  • Brigitte Holzinger: Gestalttherapeutische Integration der Traumwelten. In: Psychotherapie Forum. Springer, 2015.
  • Brigitte Holzinger, G. Klösch: Traumforschung. In: Psychotherapie Forum. Springer, 2015.
  • Brigitte Holzinger, G. Klösch, B. Saletu: Studies with lucid dreaming as add-on therapy to Gestalt therapy. In: Acta Neurolog. Scandinavica, 2015.
  • Brigitte Holzinger, Gerhard Klösch: Schlafcoaching – Wer wach sein will, muss schlafen. Goldegg Verlag, Berlin/Wien 2013, ISBN 978-3-902903-48-8.
  • Brigitte Holzinger: Albträume – Was sie uns sagen und wie wir sie verändern können. Nymphenburger, München 2013, ISBN 978-3-485-01427-4.

Weblinks[Bearbeiten]


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