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Allgemeine und Integrative Psychotherapie

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Die allgemeine und integrative Psychotherapie geht davon aus, dass die individuelle Einmaligkeit eines Menschen und seiner Lebenssituation es erfordern, dass man in jedem Einzelfall einen individuellen, maßgeschneiderten Therapieansatz entwickelt, der auch flexibel an den Therapiefortschritt angepasst und verändert wird. Der Realitätsrahmen (Zeit, Mittel, Rahmenbedingungen) muss dabei ebenso berücksichtigt werden wie der ganze Mensch: Körper, Geist, Seele, in seiner Umwelt. Wichtige Bezugspersonen werden – soweit gewünscht, hilfreich und bereit – einbezogen.

Schulen- und methodenübergreifender Ansatz[Bearbeiten]

Die Entwicklung der Psychotherapie hat seit 1970 dazu geführt, dass immer mehr psychologisch-psychotherapeutische Methoden, Techniken und Therapieprogramme erkannt, ausgearbeitet und geprüft wurden. Die meisten Psychotherapeuten haben Mehrfachweiterbildungen, arbeiten sehr vielseitig und setzen eine Vielzahl von Methoden ein, von denen sie denken, dass sie für ihre Klienten und Patienten am besten passen und sowohl schonend als auch sehr wirkungsvoll sind. Diese Methoden können im integrativen Verständnis nicht von Anfang an festliegen, sondern müssen vor allem in der Anfangsphase der Therapie herausgefunden werden. Je nach Therapiezielen, Therapiephase und Fortschritten werden mehr im Mittelpunkt stehen:

  • Klärungen von (Zwischen-)Therapiezielen, von (lebensleitenden) Werten und Idealen;
  • Empfinden, Fühlen, Spüren und Erleben oder die körperliche Seite;
  • Berücksichtigung des neurobiologischen/neuropsychologischen Hintergrundes;
  • Klären und Verstehen der persönlichen Entwicklung (Methode: Anamnese und Durcharbeiten der Vergangenheit und Gegenwart);
  • Analyse, Klären und Verstehen eines besonderen Problems, Symptoms oder Störungsbildes, Zusammenhänge erkennen;
  • Entwickeln eines Problemlösungs- oder Therapieplanes;
  • Aufbau und Erwerb, Entfaltung und Verbesserung von Können, Fähigkeiten und Fertigkeiten (Kompetenzen);
  • Entwickeln schlummernder Möglichkeiten (Anlagen, Begabungen, Talente) und
  • Förderung der Stärken, des Geglückten und Positiven („Ressourcenaktivierung“)
  • Überprüfung des Erfolges der bisherigen Methoden (therapiebegleitende Evaluation)

Es gibt viele Ansätze und Varianten integrativer und allgemeiner Therapie. Auch die Psychotherapieschulen haben sich hier weiter entwickelt. Viele „Integrative“ arbeiten auf dem Hintergrund einer Therapierichtung: die einen mehr

Ob der jeweilige Ansatz der richtige ist, muss in einem persönlichen Kennenlerngespräch (Erstgespräch, Informationstermin) herausgefunden werden, wo das integrative Therapiekonzept näher erläutert wird und vor allem herausgefunden wird, ob Vertrauen hergestellt und eine tragfähige Arbeitsbeziehung erwartet werden kann. In der Psychotherapie spielt Selbstverantwortung eine wichtige Rolle: Therapie kann nur gemeinsam gelingen. Wichtig ist, dass in der Therapiestunde Erarbeitetes in den „restlichen“ 167 Stunden der Woche angewendet, erprobt oder umgesetzt wird.

Geschichte der allgemeinen und integrativen Psychotherapie[Bearbeiten]

Vor Freud war fast die gesamte Psychiatrie und die damals in ihr enthaltene Psychotherapie – von Freud und seinen Nachfolgern ignoriert[1] und verdrängt – allgemein, differentiell, eklektisch, integrativ und schulen- und methodenübergreifend (ADEIS), was auch die vielen psychologisch-psychopathologischen Magazine[2] Damals begann die empirische Psychologie sich zu entwickeln.

Die ersten Messungen zu den Nachempfindungen wurden von Johannes Nikolaus Tetens[3] (vermutlich um 1770) berichtet und C. C. E. Schmid[4] erkannte bereits 1791 – bald 200 Jahre vor der systemischen Bewegung –, dass der menschliche Leib zum Beispiel ein organisiertes und ein sich selbst organisierendes Wesen ist.

Und bereits 1751 hatte Johann Christian Bolten, Arzt in Halle, festgestellt, dass die Grundlage jeder Psychotherapie auf der gründlichen Kenntnis der Psychologie beruht. Das erste große und systematische Werk zur allgemeinen und integrativen Psychotherapie wurde 1803 von Johann Christian Reil verfasst. Johann Christian August Heinroth (1773–1843), der 1811 in Leipzig den ersten Lehrstuhl für psychische Therapie bekam, hat bereits 1818 in seinem Lehrbuch der psychischen Störungen die große Bedeutung der Heuristik[5] im heilkundlichen Handeln erkannt. Behandeln ist nach Heinroth ein heuristisches „Geschäft“.

Selbst der als Begründer der naturwissenschaftlichen Psychiatrie geltende Wilhelm Griesinger (1817–1868) schrieb in seiner Pathologie und Therapie der psychischen Krankheiten von 1861 im § 205 (S. 471): „Zunächst auch von der Thatsache des empirisch constatirten Erfolges ist auszugehen, indem für die psychische und somatische Heilmethode eine absolut gleiche Berechtigung in Anspruch genommen wird.“ Griesinger scheute sich auch nicht, das Wort Eklektizismus in den Mund zu nehmen und für eine „ecclectische Concession beider Partheien“ (S. 471) einzutreten, wie vor ihm schon in Erlangen Leupoldt in seinem Lehrbuch von 1837 (S. 27).

1897 legt Leopold Löwenfeld, der in den 1870er Jahren ein paar Jahre in den USA weilte, sein Lehrbuch der gesamten Psychotherapie vor. Es folgt kein Geringerer als Hugo Münsterberg 1909 mit seiner Psychotherapy und 1914 mit einem entsprechenden Abschnitt in Grundzüge der Psychotechnik. Auch Dornblüth, der Begründer des klinischen Wörterbuchs, heute bekannt unter Pschyrembel, schrieb 1911 eine allgemeine Psychotherapie.

1936 erscheint Saul Rosenzweigs Arbeit Some Implicit Common Factors mit dem berühmten statement: “At last the Dodo said, ‘Everybody has won, and all must have prices.’” Schon 1940[6] gab es erste Bemühungen der verschiedenen Psychotherapierichtungen, sich an einen Tisch zu setzen (hierzu ein Reader in Sponsel 1995, S. 587 f.), unter anderen unter Mitwirkung von Carl R. Rogers – damals völlig unbekannt, heute weltberühmt – und dem der Psychoanalyse nahestehenden Psychotherapieforscher Saul Rosenzweig, der von Freud so peinlich und unangemessen brüskiert wurde.

Noch weiter zurück bis ins Jahr 1910 reicht der Zweig der Psychosynthese[7], die Roberto Assagioli erstmals in seiner kritischen Dissertation zu Freud skizzierte. Der SEPI-Historiker Arkowitz rechnet noch Kubie (1934), Sears (1944), Shoben (1948,49) zu den frühen Ansätzen (im 20. Jahrhundert!).

1950 erscheint dann die berühmte Arbeit von Dollard & Miller Personality and Psychotherapy: An Analysis in Terms of Learning, Thinking and Culture. Auch um etwa diese Zeit beginnt Thorne mit seinen Veröffentlichungen. J. D. Frank bringt 1961 (deutsch 1981) seine bahnbrechende Arbeit zu den allgemeinen Heilwirkfaktoren vom Schamanismus bis zur modernen Psychotherapie heraus. Lazarus beginnt seine Entwicklung des technischen Eklektizismus und der multimodalen Therapie nach eigenen Angaben circa 1967.

Von der humanistischen Psychotherapie her entwickelt Hilarion Petzold in Deutschland ab den 70er Jahren sein großes und anhaltenden Werk: ab 1975 - im gleichen Jahr veröffentlicht Bastine einen wichtigen Artikel in Psychologie Heute - erscheint erstmals die Zeitschrift Integrative Therapie; sein dreibändiges theoretisches Hauptwerk erscheint 1993. 1967 erscheint Neissers Buch zur berühmten kognitiven Wende, die aber im Psychotherapiebereich von Ellis schon 1956 (veröffentlicht 1962) vorweggenommen war. Im gleichen Jahr erscheint Systems of Psychotherapy: A comparative study von Ford & Urban. 1977 erscheint P. Wachtels Buch Psychoanalyse und Verhaltenstherapie: Ein Plädoyer für ihre Integration.

Ein besonderes Jahr wurde 1979 als Renaud van Quekelberghe das erste moderne und grundlegende Werk zur Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie vorlegte (1977 geschrieben): Systematik der Psychotherapie, womit die theoretischen Grundlagen für den schulen- und methodenübergreifenden Klinischen Psychologen /Psychotherapeutin BDP[8] geschaffen wurden.

Die Konzeption der schulen- und methodenübergreifenden Psychotherapie spielte in der Zertifizierung durch den Berufsverband deutscher Psychologinnen und Psychologinnen für den klinischen Psychologen / Psychotherapeutin auch eine wichtige und zentrale Rolle [9].

1980 (deutsch 1982) erschien Garfields Psychotherapie: Ein eklektischer Ansatz. Nun ging es rasant weiter und es entstanden in den 70er und 80er Jahren die ersten internationalen ADEIS-Organisationen:

Die International Academy of Eclectic Psychotherapists (IAEP)[10], in der beispielsweise auch Ellis Mitglied ist, hat sich 1982 gegründet und veranstaltet seither Weiterbildungen, (auch internationale Welt-) Kongresse und gibt eine Zeitschrift (JIEP) heraus.

Die Society for Exploration of Psychotherapy Integration (SEPI) wurde 1983 gegründet und seither werden regelmäßig Weiterbildungen in vielen Ländern der Welt durchgeführt und in der Zeitschrift Journal of Psychotherapy Integration dokumentiert. Ihr gehören derzeit etwa 900 Mitglieder, unter anderen auch viele prominente Psychotherapeuten und Psychotherapieforscher an (zum Beispiel Lazarus, Beck, Mahoney, Wachtel, Garfield). Die SEPI versteht sich als eine Einrichtung, die das Gespräch zwischen den Schulen und schulenübergreifende Entwicklungen fördert.

Aus dem Academy und SEPI Umfeld erscheinen viele Aufsätze und Bücher (beispielsweise Norcross 1986, 1987; Norcross & Goldfried 1992; Stricker & Gold 1993) zur allgemeinen, differentiellen, eklektischen, integrativen und schulen- und methodenübergreifenden Psychotherapie, die aber den grundlegenden und allgemeinen Ansatz von van Quekelberghes Werk nicht wieder erreichen.

Am 18. November 1993 benannte sich die DGGK (Deutsche Gesellschaft für Gestalttherapie und Kreativitätsförderung) nach 20 Jahren in DGIK (Deutsche Gesellschaft für integrative Therapie, Gestalttherapie und Kreativitätsförderung e. V.) um (circa 700 Mitglieder). Zahlreiche Veröffentlichungen zur Theorie und Praxis der integrativen Therapie sind erschienen, nicht nur im zugehörigen Junfermann-Verlag.

Der (ehemalige) Lehrstuhl von Klaus Grawe in Bern betreibt seit 1992, inzwischen mit jährlichem Beginn, eine allgemeine Psychotherapieausbildung. In seinem Buch Psychotherapie im Wandel [11] heißt es auf S. 787:

„Wir sind der Überzeugung, dass es schon heute möglich ist, in Psychotherapieausbildungen und in der Psychotherapiepraxis eine Annäherung an eine solche Allgemeine Psychotherapie zu verwirklichen. Wir müssen damit nicht warten, bis ein noch besser ausgearbeitetes und besser empirisch überprüftes Konzept vorliegt.“

Inzwischen haben sich zwei vormals verhaltenstherapeutische Ausbildungsinstitute (München und Bamberg) in CIP, Centrum für integrative Psychotherapie umbenannt und bilden auch „integrativ“ aus, allerdings mit verhaltenstherapeutischem Schwerpunkt und entsprechender Orientierung.

Die Schweizer Gruppe Blaser, Heim, Ringer und Thommen legte nach achtjähriger Arbeit 1992 ihr eklektisch-integratives Werk einer effektiven Kurzzeitpsychotherapie vor, das in der Berner psychiatrischen Universitätspoliklinik entwickelt wurde. Dort wird auch ausgebildet. In Freiburg (Deutschland) bildet Kollegin Schramm unter Prof. Berger in IPT (Klerman & Weissman) aus und Berger selbst bildet ebenfalls integrativ, einschließlich Psychoanalyse und Verhaltenstherapie, aus. Die Mediziner sind überhaupt dabei, sehr stark integrativ auszubilden und damit in Richtlinienverfahren Doppelqualifikationen zu erwerben.

Sponsel (1995) hat in seinem Buch rund 800 Arbeiten (von geschätzten 1000) zur allgemeinen und integrativen Therapie recherchiert und dokumentiert. Holm-Hadulla (2015) illustriert mit zwölf exemplarischen Geschichten wie bindungsorientierte, verhaltenstherapeutische, psychodynamische und existentielle Therapieelemente in der Praxis integriert werden können.


Literatur (Auswahl)[Bearbeiten]

  • Bergmann, Gustav, von (1932) Funktionelle Pathologie. Berlin: Springer.
  • Blaser, A.; Heim, E.; Ringer, C.; Thommen, M. (1992) Problemorientierte Psychotherapie. Ein integratives Konzept. Bern: Huber.
  • Binswanger, O. (1896) Allgemeine Psychotherapie. In: Therapie der Neurasthenie. In: Die Pathologie und Therapie der Neurasthenie, 368ff. Jena: Fischer.
  • Bolten, J. C. (1751) Gedancken von psychologischen Curen. Halle im Magdeburgischen: Hemmerde.
  • Corsini, R. J. (dt. 1983, orig. 1981) Handbuch der Psychotherapie. 2 Bde. Weinheim: Beltz.
  • Damm, S. R. (1995). Mehrphasentherapie. Eine Methodenkombination für die psychotherapeutische Praxis. München: Pfeiffer.
  • Dessoir, Max (1902) Geschichte der neueren Deutschen Psychologie. 2. A. 1. Bd. Berlin: Duncker. Darin auch: Psychopathologie und Psychotherapie, S. 524–528.
  • Dornblüth, O. (1911) Allgemeine Psychotherapie. In: Die Psychoneurosen, 561-571. Leipzig: Veit & Comp.
  • Ellenberger, H. F. (dt. 1973) Die Entdeckung des Unbewußten. 2 Bde. Bern: Huber.
  • Frank, J. D. (dt. 1981, orig. 1961) Die Heiler. Wirkungsweisen psychotherapeutischer Beeinflussung. Vom Schamanismus bis zu den modernen Therapien. Stuttgart: Klett-Cotta.
  • Friedreich, J. B. (1830) Literärgeschichte der Pathologie und Therapie der psychischen Krankheiten. Von den ältesten Zeiten bis zum neunzehnten Jahrhundert. Nachdruck der Ausgabe Würzburg 1830: Amsterdam 1965: Bonset.
  • Garfield, S. (dt. 1982, orig. 1980) Psychotherapie - Ein eklektischer Ansatz. Weinheim: Beltz.
  • Gerlach, H. E.; Herrmann, O. (1966) Goethe erzählt sein Leben. Frankfurt: Fischer.
  • Glatzel, P. M. (1995). Allgemeine Systemtherapie - Überlegungen zu einer universellen Therapietheorie und ihrer Anwendung auf die psychotherapeutische Praxis. Fortschritte Neurologie und Psychiatrie 63, 49-58.
  • Goethe, J. W. v. (1770) In: Gerlach et al. (1966).
  • Grawe, K.; Donati, R.; Bernauer, F. (1994) Psychotherapie im Wandel. Von der Konfession zur Profession. Göttingen: Hogrefe.
  • Grawe, K. (1995). Grundriß einer allgemeinen Psychotherapie. Psychotherapeut 40, 130 145.
  • Griesinger, W. (1861) Die Pathologie und Therapie der psychischen Krankheiten. Stuttgart: Krabbe.
  • Heim, E. (1996) Begründung der integrativen Psychotherapie. In: Senf, W.; Broda, M. (1996, Hg.), S. 231–235.
  • Heim, E. (1996) Modelle der Ausbildung in integrativer Psychotherapie. In: Senf, W.; Broda, M. (1996, Hg.), S. 235–240.
  • Heinroth, J. A. C. (1818). Lehrbuch der Störungen des Seelenlebens oder der Seelenstörungen. 2 Bde. Leipzig: Vogel.
  • Holm-Hadulla, R.M. (2012) Goethe’s Anxieties, Depressive Episodes and (Self-)therapeutic Strategies: A Contribution to Method Integration in Psychotherapy. Psychopathology, 46, 266-274.
  • Holm-Hadulla, R. M. (2015). Integrative Psychotherapie. Zwölf exemplarische Geschichten aus der Praxis. Stuttgart: Klett-Cotta.
  • Holm-Hadulla, R. M. (2016). Integrative Psychotherapy of Patients with Schizophrenic Spectrum Disorders: The Case of a Musician Suffering From Psychotic Episodes. Journal of Psychotherapy Integration, doi:10.1037/int0000049.
  • Hutterer-Krisch, R.; Kriz, J.; Parfy, E.; Margreiter, U.; Schmetterer, W.; Schwentner, G. (1996). Psychotherapie als Wissenschaft - Fragen der Ethik. Wien: Facultas.
  • Hummitzsch, H. (1995). Psychotherapie. Ein schulenübergreifender Ansatz. Heidelberg: Asanger.
  • Kiesler, D. J. (dt. 1977, orig. 1966) Die Mythen der Psychotherapieforschung und ein Ansatz für ein neues Forschungsparadigma. In: *Petermann (1977, Hg.), 7 50.
  • Lazarus, A. A. (1973, neu 1995) Multimodal behavior therapy: Treating the BASIC ID. Journal Nerv. Ment. Dis. 156, 404-411. Ein Sammelband erschien 1978 in Deutsch.
  • Leupoldt, J. M. (1837) Lehrbuch der Psychiatrie. Leipzig: Voss.
  • Löwenfeld, L. (1897). Lehrbuch der gesammten Psychotherapie. Wiesbaden: Bergmann.
  • Mallach, H. J.; Schlenker, G.; Weiser, A. (1993) Ärztliche Kunstfehler. Eine Falldarstellung aus Praxis und Klinik sowie ihre rechtliche Wertung. Stuttgart: G. Fischer.
  • Mechler, A. (1966) Das Wort „Psychiatrie“. Historische Anmerkungen. Nervenarzt 34,9, 405-406.
  • Moritz, K. P. (1783–1793, Hg.) Erkenne dich selbst - Magazin zur Erfahrungs-Seelenkunde. 10 Bde. Neu aufgelegt 1986, Nördlingen: Greno.
  • Münsterberg, H. (1909). Psychotherapy. New York: Moffart, Yard & Comp.
  • Münsterberg, H. (1920, 2A) Psychotherapie. In: Grundzüge der Psychotechnik, 329-441. Leipzig: Barth.
  • Norcross, J. C., & Goldfried, M. R. (2005, Eds.) Handbook of psychotherapy integration (2nd ed.). New York: Oxford.
  • Pawlow’s „Fall“: In : Schipkowensky, N. (1965, S. 236 f.) Auch in Sponsel (1995, Fälle S. 447f).
  • Petermann, F. (1977, Hg.) Psychotherapieforschung. Weinheim: Beltz.
  • Petzold, H. (1993). Integrative Therapie. Modelle, Theorien und Methoden für eine schulenübergreifende Psychotherapie. 3 Bde. Paderborn: Junfermann.
  • Plutarch (46 125, dt. 1979) Lebensklugheit und Charakter. Aus den 'Moralia', ausgewählt, übersetzt und eingeleitet von R. Schottlaender. Wiesbaden: VMA.
  • Quekelberghe, R. v. (1979) Systematik der Psychotherapie. Vergleich und kognitiv-psychologische Grundlegung psychologischer Therapien. München: Urban & Schwarzenberg.
  • Quekelberghe, R. v. (1988) Anna. Eine Lebenslaufanalyse: Köln: Edition Humanistische Psychologie.
  • Rahm, D.; Otte, H.; Bosse, S.; Ruhe Hollenbach, H. (2199, 3A) Einführung in die Integrative Therapie. Paderborn: Junfermann.
  • Reil, J. C. (1803). Rhapsodieen über die Anwendung der psychischen Curmethode auf Geisteszerrüttungen. Halle: Curt’sche Buchhandlung. Bemerkung: Erstes systematisches Werk zur Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie.
  • Reil, J. C.; Kayßler, A. B. (1805, Hg.) Magazin für die psychische Heilkunde. Berlin. Nachdruck 1966: Amsterdam: Bonset.
  • Reil, J. C.; Hoffbauer, J. C. (1808, 1812, Hg.) Beyträge zur Beförderung einer Kurmethode auf psychischem Wege. 2 Bde. Halle: Curt’sche Buchhandlung.
  • Schipkowensky, N. (1965) Iatrogenie oder befreiende Psychotherapie. Leipzig: Hirzel.
  • Schmid, C. C. E. (1791) Empirische Psychologie. Jene: Crökersche Handlung.
  • Schneider, P. J. (1824) Entwurf zu einer Heilmittellehre gegen psychische Krankheiten oder Heilmittel in Beziehung auf psychische *Krankheitsformen. Innentitel: Medicinisch-practische Adversarien. Zweite Lieferung. Tübingen: Laupp.
  • Schramm, E. (1996) Interpersonelle Psychotherapie mit dem Original-Therapiemanual von Klerman, Weissman, Rouansville und Chevron. Stuttgart: Schattauer.
  • Senf, W.; Broda, M. (1996, Hg.) Praxis der Psychotherapie. Ein integratives Lehrbuch für Psychoanalyse und Verhaltenstherapie. Stuttgart: Thieme. Bemerkung: Das ist kein integratives Lehrbuch, sondern eine gemeinsame Veröffentlichung der “Richtlinienverfahren” (PA, VT) mit einem kleinen Exkurskapitel wirk-lich integrativer Psychotherapie (12 Seiten von rund 580).
  • Sponsel, R. (1982, 1983, 1984) CST SYSTEM: CST: Charakter Struktur Test (nach Riemann), Motivgruppenanalyse, VS: Vitalitäts Skala (Ich-Stärke), PSBS: Psychosomatische Belastungs Skala, GVS: Gefühls Verhältnis Skala, SKS: Selbstkritik Skala, LZS: Lebens Zufriedenheits Skala, SZS: Selbst-Zufriedenheits-Skala, darin zusammengefasst zur Therapieerfolgskontrolle: BA: Befindlichkeitsanalyse (VS, SKS, PSBS, GVS, LZS, SZS). Erlangen: IEC Verlag. Darin auch: Gestalttherapeutische Emotionstheorie. Neuropsychologie der Emotionen nach Guttmann. Primärtherapeutische Gefühlstheorie. Die Gefühlslehre Wilhelm Wundts. Mit einem EDV-Auswertungs- und Wissenschaftsdienst.
  • Sponsel, R. (1984). Lebens und Selbstzufriedenheit als Psychotherapieerfolgskontrolle. Praktische Systematik psychologischer Behandlungsforschung. Dissertation, Erlangen: IEC Verlag.
  • Sponsel, R. (1994a) Über Bindung, Beziehung und das Messen in der Psychologie. Praxis der Rechtspsychologie (4), 2, 121 129.
  • Sponsel, R. (1995) Handbuch Integrativer Psychologischer Psychotherapie. Zur Theorie und Praxis der schulen und methodenübergreifenden Psychotherapie. Ein Beitrag zur Entmythologisierung der Psychotherapieschulen. Mit einem 74-teiligen Reader zur Psychotherapie, ihrer Geschichte, Forschung und Methodologie und 43 Fallbeispielen zur Demonstration der allgemeinen psychologischen Heilmittellehre. Erlangen: IEC Verlag.
  • Sponsel, R. (1997a) Potentielle Kunst/ Fehler aus der Sicht der Allgemeinen und Integrativen Psychologischen Psychotherapie. Materialien zur Qualitätssicherung mit einer Literaturübersicht. Report Psychologie 51, 8, 602-621.
  • Sponsel, R. (1997c) Einführung in die Allgemeine und Integrative psychologische Heilmittel- (Heilwirkfaktoren-) Lehre. Integrative Therapie, 23, 2. Ausarbeitung des Vortrages der 1. Deutschen SEPI-Arbeitstagung 21.-22. Juni 1997 in Hückeswagen.
  • Sponsel, Rudolf (1998). Kristina. Allgemeine und integrative Fallstudie: Zwanghaftes autoaggressives Kratzen mit Onychophagie und Trichotillomanie. Mit einer ausführlichen Anwendung und Diskussion des Allgemeinen und Integrativen Bio-Psycho-Sozialen Krankheitsmodells zu diesem Störungskomplex. Erlangen: IEC-Verlag.
  • Sponsel, R. (1999). Psychotherapieforschung, Evaluation und Qualitätssicherung in der IPPT-Praxis. In: Petzold, H.; Märtens, M. (1999, Hrsg.) Wege zu effektiven Psychotherapien. Psychotherapieforschung und Praxis. Bd. 1: Modelle, Konzepte, Settings. Opladen: Leske + Budrich.
  • Sponsel, R. (1999) Integrative Psychologische Psychotherapie (IPPT) und Psychiatrie. Vortrag zur Geschichte der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie auf der Interdisziplinären Fachtagung 150 Jahre Bezirkskrankenhaus Erlangen am 24. Oktober 1996.
  • Tetens, J. N. (1777). Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwicklung. Leipzig: Weismanns Erben und Reich. 1. Bd. Nachdruck der Kantgesellschaft 1913, Berlin: Reuther und Reichard.
  • Thorne, F. C. (1950) Principles of personality counseling. An Eclectic Viewpoint. Journal of Clinical Psychology.
  • Thorne, F. C. (1957) An evaluation of eclectically oriented psychotherapy. Journal of Consulting Psychology, 459 464.
  • Toellner, R. (dt. 1990, orig. 1978). Illustrierte Geschichte der Medizin. 6 Bde. Salzburg: Andreas.
  • Wyss, D. (1982, Hg.) Der Kranke als Partner. Lehrbuch der anthropologisch integrativen Psychotherapie. Band 1. Dokumentation und diagnostisch-therapeutischer Fragenkatalog. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
  • Zarbock, G. (1996) Heilen durch Erfahren. Einführung in die integrative Verhaltenstherapie. Freiburg: Herder.

Zeitschriften[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Ausnahmen: Ellenberger und die Gebrüder Hart, die besonders die Leistungen Janets erkennen.
  2. Die erste interdisziplinäre, allgemeine und integrative Fachzeitschrift wird von Karl Philipp Moritz 1783–793 herausgegeben mit dem Titel Erkenne dich selbst – Magazin zur Erfahrungs-Seelenkunde, die bereits im ersten Band eine klare allgemeine und integrative Psychotherapiekonzeption enthält, die auf den Arzt Marcus Herz zurückgehen soll. Die Zeitschrift war in fünf Haupt-Kategorien gegliedert: (1) Seelenkrankheitskunde, heute Psychopathologie, (2) Seelennaturkunde, heute Psychologie, (3) Seelenzeichenkunde, heute Diagnostik, (4) Seelendiätetik, heute Prophylaxe und (5) Seelenheilkunde, heute Psychiatrie und Psychotherapie. Sowohl die Psychiatrie als auch die Psychologie und Psychotherapie beziehen sich zu Recht auf diese erste empirisch interdisziplinäre Fachzeitschrift. Nicht „moralisches Geschwätz“, sondern „Fakta“ soll dieses Magazin bringen, heißt es im Vorwort (I, S. 8) ab 1780 belegen.
  3. Wir folgen hier dem Psychologiehistoriker Max Dessoir (1902, S. 367,) der der Meinung widerspricht, vor Herbart habe es keine „mathematische“ – gemeint ist wohl messende – Psychologie gegeben. Und er meint die empirischen Messungen zur Zeitdauer der Nachempfindungen, die Tetens (1777, S. 32–33) in seinem Werk erwähnt. Wählt man für das Geburtsdatum der Empirischen Psychologie systematisches Messen oder Experimentieren, beginnt sie nicht mit dem Arzt, Philosophen und Psychologen Wilhelm Wundt, sondern mit der Vermögenspsychologie Nikolaus Tetens, der zur Messung der Nachempfindungen (1777, S. 32–33) ausführt: „Man kann sogar die Länge dieser Dauer in den Nachempfindungen bestimmen. Wenn man solche nimmt, die am geschwindesten wieder vergehen, aber auch stark genug gewesen sind, um gewahrgenommen zu werden; so ist die kleinste Dauer in den Gesichtsempfindungen 6 bis 7 Terzen, bey den Nachempfindungen des Gehörs nur 5 Terzen und noch kürzer bey den Nachempfindungen des Gefühls.“ Und in der Fußnote No. 1 (S. 33) vermerkt er: „Die Gefühlseindrücke dauern kaum halb so lange, als die Eindrücke auf das Gehör, wie ich aus einigen Versuchen weiß, die ich hierüber angestellet habe, deren weitere Anzeige hier aber nicht her gehöret.“
  4. Dass der menschliche Leib z. B. ein organisiertes und ein sich selbst organisierendes Wesen ist, kann man bereits in der Empirischen Psychologie C. C. E. Schmids (Jena 1791, S. 425) nachlesen.
  5. Heinroth spricht von Hevristik. Ich danke dem Germanisten Prof. Dr. Naumann, Universität Erlangen, für die Erläuterung und Belege, dass die Heinroth’sche Formulierung dem Wort und Begriff Heuristik äquivalent ist.
  6. Zum Vergleich: Das Geburtsjahr der Allgemeinen und Integrativen Psychotherapie beginnt im Jahr 1803, als Reil sein grundlegendes 500seitiges Werk veröffentlicht. Vor Freud arbeiteten alle allgemein und integrativ.
  7. Psychosynthese. Positiv ressourcen-orientierter und integrativer Psychotherapieansatz von dem italienischen Psychiater und Psychotherapeuten Roberto Assagioli (1888–1974) erstmals 1910 in seiner kritischen Dissertation zur Freudschen Psychoanalyse skizziert. Auf dem internationalen Philosophie-Kongreß in Bologna 1911 stellte Assagioli seine Ansichten zum Unbewußten dar. 1926 wurde das Instituto di Psicosintesi in Rom gegründet, das 1938 von den Faschisten geschlossen wurde (Wiederöffnung 1944 in Florenz). 1927 erschien der Artikel "A New Method of Healing - Psychosynthesis". 1965 erschien das 1. Hauptwerk "Psychosynthesis: A Manual of principles and techniques" und 1973 das 2. Hauptwerk "The act of will". 1957 Gründung der Psychosynthesis Research Foundation in New York. Grundlegend für den Ansatz ist die Bedeutung, die dem Gesunden und Positiven beigemessen wird und eine offene und undogmatische Haltung gegenüber der Vielfalt der international und (alltagskultur-) geschichtlich entwickelten Verfahren, Methoden und Techniken (Übersicht der ca. 40 "Techniken" [in unserer Terminologie "Methoden"] dt. 31993, S. 63–65). Krankheit ist nur ein - meist vorübergehender - Aspekt, ein Merkmal, ein Teil des ganzen Menschen, der auch viele gesunde Anteile und Kräfte hat. Symptome werden in einer Forschungshypothese als Blockierungen angesehen, deren Sinn und Funktion exploriert werden muß. Mit der Freisetzung konstruktiver Kräfte verschwinden nach der Psychosynthese häufig die Symptome. Die Psychosynthese korrespondiert sehr stark mit der Hauptheilwirkfaktorklasse Ressourcenaktivierung der Forschungsgruppe Grawe et al. (1994). Assagioli gebührt auch das Verdienst, die alte psychische Grundkategorie des Willens wieder für die Psychotherapie erschlossen und nutzbar gemacht zu haben. Er ist überhaupt der einzige bedeutendere Vertreter eines Psychotherapiemodells, der eine explizite und praktische Willenspsychologie entwickelt hat. Auch die grundlegende Bedeutung der Werte und Ziele wird zu Recht betont. Im Gegensatz zu Freud - im Einklang mit den humanistischen Ich-PsychoanalytikerInnen und der Humanistischen Psychotherapie - betont Assagioli 1) die Bedeutung des Bewußten, 2) die Bedeutung der positiven Ressourcen und 3) die Bedeutung der Gegenwart und Zukunft. Die wissenschaftliche Bedeutung, die der Parapsychologie zugesprochen wird, bewerten wir aus GIPT-Sicht kritisch. Lit: Assagioli, R. (dt. 1993, orig. 1965; dt. 1982, orig. 1973); Crampten, M. in Corsini, R. J. (dt. 1983, 1052 - 1073).
  8. Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen.
  9. Von 1971-jetzt. Hierbei wurde von FunktionärInnen oft ebenso wenig wie von den therapieschulorientierten LehrstuhlinhaberInnen erkannt, wie dieses Konzept bereits in der frühen Psychiatrie und Psychotherapie des 19. Jahrhunderts entwickelt und verbr war eitet (Reil 1803), um die Jahrhundertwende einen zweiten Kulminationspunkt erreichte (Löwenfeld, Münsterberg, Dornblüth) und war und in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts eine extrem stürmische Entwicklung nahm. Mit van Quekelberghes, Garfields und Petzolds Arbeiten war praktisch bereits seit 1980 ein umfassendes Fundament gelegt.
  10. Die Kommunikation mit der IAEP gestaltet sich nach meiner Erfahrung nicht einfach.
  11. Das Werk sollte man differenziert bewerten. Es besteht im Prinzip aus drei Teilen: 1) Metaanalyse ohne Effektstärken kontrollierter Studien; 2) Wirksamkeitsnachweis mit Effektstärken zugunsten der Verhaltenstherapie (dieser Teil hat viel Ärger und Kritik hervorgerufen) und 3) der Entwicklung der Allgemeinen Psychotherapie - auch aufgrund der Forschungsergebnisse. Die Metaanalysen sind natürlich methodisch problematisch ebenso wie das szientistische Konzept der kontrollierten Studie. Ich berufe mich daher in erster Linie auf den 3) Teil. Sponsel (2001) hat alle Meta-Analysen zur Psychoanalyse überprüft: http://www.sgipt.org/wisms/ptf/grawe/g_hd4.htm

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

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