Siedlung Wydäckerring
Siedlung Wydäckerring | |
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Daten | |
Ort | Zürich |
Architekt | Kuhn + Stahel |
Bauherr | Mobal AG, Stiftung HIG, Aeberlis Erben |
Die Wohnüberbauung Wydäckerring ist ein zwischen 1971 und 1976 erbauter Gebäudekomplex in Zürich. Er umfasst insgesamt 313 Wohneinheiten, die vor allem aus Ein- und Zweizimmerwohnungen zusammengesetzt sind. Die im Norden gelegenen, niedrigen Einzimmerappartements sind ehemalige Personalhäuser des Triemlispitals, und bilden eine Einheit mit der im Süden der Parzelle stehenden, bis 9-stöckigen Häuserzeile.[1]
Lage[Bearbeiten]
Die Siedlung befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Triemlispital in Albisrieden, an der Grenzlinie zu Wiedikon. Die Überbauung ist Teil einer Entwicklungsphase, die entlang der damals geplanten Expressstrasse zwischen dem Triemli und dem Friedhof Sihlfeld realisiert wurde. Die geplante Strassenverbindung entwickelte sich jedoch in einen Fussgängerweg, der nun ein bemerkenswertes Ensemble an vorfabrizierten Gebäuden der Nachkriegszeit zusammenbindet.[2]
Geschichte[Bearbeiten]
Die Siedlung wurde 1971 vom Architekturbüro Kuhn + Stahel geplant und von der Ernst Göhner AG ausgeführt. Es handelt sich bei der Überbauung um ein Beispiel der Architektur der 70er-Jahre mit exemplarischem Charakter. Die Abwicklung der Grundrisse ist systematisch, gebaut wurde mit Fertigbauteilen aus dem Katalog und weiteren vorfabrizierten Elementen. Die räumliche Konstellation folgt dem Prinzip der «Stadt in der Stadt», wo die Siedlung als eine in sich geschlossene Einheit betrachtet wird, die der Bewohnerschaft eine lebenswerte Umgebung bieten soll. Die Architektur steht im Zusammenhang mit einer grossflächigeren Stossrichtung im Zürcher Städtebau, die unter dem Einfluss des grossen Bevölkerungswachstums der Siebzigerjahre in Richtung erhöhter Dichte vorrückten, und die schliesslich im ersten Zürcher Hochhausboom Ende der 1970er gipfelte.
Niklaus Kuhn, der Architekt der Siedlung Wydäckerring, war Mitglied der Zürcher Arbeitsgruppe für Städtebau (ZAS), die als tonangebende Gruppierung ihren Einfluss auf das städtebauliche Geschehen in der Region Zürich hatte.[3] Neben Niklaus Kuhn waren auch weitere Vertreter der Zürcher Spätmoderne wie Eduard Neuenschwander, Beate Schnitter und Benedikt Huber Mitglieder des ZAS. In Kontext dieses Diskurses sind verstreut über den Grossraum Zürich Siedlungen entstanden, die in Herangehensweise und Dichte mit der des Wydäckerrings in Bezug stehen.
Seit dem erneuten wirtschaftlichen Aufschwung nach der Finanzkrise 2008 steht die Siedlung unter erhöhtem Erneuerungsdruck. Es bestehen Pläne, dass die Überbauung einem Ersatzneubau weichen zu lassen.[4][5]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Brunhild Hammer: Illustrierte Chronik 1966–1982 des Bauamtes II der Stadt Zürich. Orell-Füssli, Zürich 1982.
- ↑ Quartierspiegel Albisrieden
- ↑ Benedikt Huber: Die Stadtvision der ZAS und ihre Bedeutung für Zürich. In: Zürcher Arbeitsgruppe für Städtebau 1959–89: eine Dokumentation. 2000.
- ↑ Entwicklungsprojekt Wydäckerring Duplex Architekten, 2019
- ↑ Lebenshorizont erreicht. In: Hochparterre.ch. 26. Juni 2020, abgerufen am 15. November 2020 (deutsch).
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