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Social Networked Industry

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Der Begriff der Social Networked Industry wurde im Rahmen des Fraunhofer-Leitprojekts E³-Produktion (2013–2017) entwickelt. Der neue Terminus soll die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung des Menschen in der Produktion der Zukunft lenken, die im Zuge von Industrie 4.0 Realität wird.

Begriffskonzept[Bearbeiten]

Social Networked Industry will den Menschen als Erfolgsgaranten der sogenannten 4. industriellen Revolution wieder stärker in das Zentrum von Produktion und Logistik rücken. Ziel ist es dabei, zum einen die spezifischen Fähigkeiten des Menschen zu nutzen und zum anderen seine besonderen Bedürfnisse zu berücksichtigen.[1] Herzstück der Social Networked Industry, der Welt nach der 4. Industriellen Revolution[2], ist eine neue Art intuitiver Interaktion von Mensch und Maschine durch intelligente Assistenzsysteme.[3] Vorbild sind die sozialen Netzwerke, u. a. Facebook oder Instagram, mit ihrem hohen Grad an Vernetzung und der Möglichkeit, Millionen Menschen zu organisieren und zielgerichtetes Handeln abzustimmen.

Die Weiterentwicklung und Ausgestaltung der Social Networked Industry wird maßgeblich durch das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML getrieben. Die Logistikforschung konzentriert sich insbesondere darauf, unter welchen Voraussetzungen die Zusammenarbeit von Mensch und Technik für den Menschen akzeptabel sowie nachvollziehbar sozialverträglich ist. Aus den Forschungsergebnissen sollen sich Funktionalitäten, Design und Software für menschengerechte technische Systeme ableiten lassen.

Hintergrund[Bearbeiten]

Mit dem Einzug der neuen Technologien und ihrer disruptiven Kraft hat sich in vielen Bereichen der Wirtschaft die Frage nach der Rolle des Menschen gestellt. Die Social Networked Industry[4] will die Vorzüge von Mensch und Technik kombinieren: Als „kognitiver Alleskönner“ soll der Mensch in der digitalisierten Wirtschaft weiterhin seine Kreativität und Individualität sowie die Fähigkeit einsetzen, sich Arbeitsprozessen flexibel und intuitiv anzupassen. Währenddessen soll die Technik den Menschen dank ihrer Vorteile – der Genauigkeit, Geschwindigkeit und Ausdauer von fehleranfälligen und physisch anstrengenden Tätigkeiten – entlasten. Als ein Meilenstein in Richtung Social Networked Industry gilt das interaktive Fahrerlose Transportfahrzeug (FTF) Emili (Ergonomischer, mobiler, interaktiver Ladungsträger für die Intralogistik), das sich über Gesten steuern, heranwinken und fortschicken lässt und so eine intuitive Kommunikation zwischen Mensch und Maschine fördert.[5] Im Ergebnis soll die Social Networked Industry es Unternehmen ermöglichen, ihre Prozesse effizienter zu gestalten und ihre Wertschöpfung zu erhöhen. Darüber hinaus sollen in der Social Networked Industry neue Produkte, Services und Geschäftsmodelle entstehen können.[6]

Gestaltungsprinzipien[Bearbeiten]

Eine wesentliche Grundlage für die Umsetzung einer Social Networked Industry stellt der sozialwissenschaftliche Ansatz des soziotechnischen Systems mit den Komponenten Mensch, Technik und Organisation dar. [7]Die neuere Forschung geht davon aus, dass der Einsatz neuer Technologien organisatorische und personelle Veränderungen induziert und daher grundsätzlich den Blick auf das Gesamtsystem der Leistungserstellung in Produktion und Dienstleistung erfordert. Von besonderer Bedeutung ist dabei die komplementäre Gestaltung der einzelnen Systemelemente und ihrer Schnittstellen zu einem aufeinander abgestimmten Gesamtsystem.

Für die Vertreter der Social Networked Industry ist die Digitalisierung nicht nur ein technologisches Innovationsprojekt, sondern vielmehr ein wirtschaftliches und gesellschaftliches Gestaltungsprojekt. Eine Optimierung bestehender Prozesse soll durch digitale Technologien bei gleichzeitiger Stabilisierung existierender Betriebs- und Arbeitsstrukturen erfolgen. Eine entscheidende Rolle spielt daher die interdisziplinäre Zusammenarbeit ingenieurwissenschaftlicher und sozialwissenschaftlicher Disziplinen, wie dies beispielsweise im Innovationslabor Hybride Dienstleistungen in der Logistik[8] demonstriert wird.

Herausforderungen[Bearbeiten]

Von zentraler Bedeutung für das Gelingen der Social Networked Industry ist für die Forscher die Frage nach der sogenannten maschinellen Verantwortung, d. h. der Verteilung von Risiko und Verantwortung zwischen Mensch und Technik, die zu den elf zentralen Forschungsfragen der Logistikforschung gehört.[9] Darüber hinaus gilt es, eine Infrastruktur für den sicheren Datenaustausch und die Datensouveränität von Unternehmen in Geschäftsökosystemen aufzubauen, in der stets auch die Anonymität bzw. die Privatsphäre des Menschen gewahrt bleibt. Die Autoren des Whitepapers Social Networked Industry ganzheitlich gestalten verweisen so darauf, dass es eine gemeinschaftliche Aufgabe von Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft sei, die zentralen Fragestellungen der sozial vernetzten Wirtschaft zu erforschen und die Arbeitswelten der Zukunft zu gestalten.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Whitepaper Social Networked Industry. In: Prof. Michael ten Hompel, Prof. Matthias Putz, Andreas Netsträtter (Hrsg.): Ressourceneffizienz. 2017, S. 145–174 (e3-produktion.de [PDF]).
  2. Social Networked Industry. Die Welt nach der vierten industriellen Revolution, Vortrag von Michael ten Hompel, gehalten beim Zukunftskongress Logistik, 34. Dortmunder Gespräche, 13. - 14.09.2016, Dortmund
  3. Pressemitteilung „E³-Produktion: Erstes Fraunhofer-Leitprojekt erfolgreich abgeschlossen“. Fraunhofer, abgerufen im März 2017.
  4. Fraunhofer IML (Hrsg.): Whitepaper: Social Networked Industry ganzheitlich gestalten. Schriftenreihe »Future Challenges in Logistics and Supply Chain Management«. Nr. 6, 2017, doi:10.24406/IML-N-462112 (innovationslabor-logistik.de [PDF]).
  5. Pressemitteilung „Tollkühne Forscher und ihre interagierende Kiste“. In: Fraunhofer IML. März 2017, abgerufen im März 2017.
  6. Sonderheft LOGISTIK HEUTE. Software in der Logistik. Vision: Die Social Networked Industry. http://www.ciando.com/img/books/extract/3946350453_lp.pdf
  7. Vogel-Heuser, Birgit, Bauernhansl, Thomas, ten Hompel, Michae (Hrsg.): Handbuch Industrie 4.0. Band 3, ISBN 978-3-662-53252-2.
  8. „Die Arbeitswelt der Zukunft ist die Social Networked Industry“. In: Innovationslabor Hybride Dienstleistungen in der Logistik. Abgerufen im Juli 2018.
  9. Delfmann, W.; ten Hompel, M.; Kersten, W.; Schmidt, T.; Stölzle, W. (2016): Logistik als Wissenschaft – zentrale Forschungsfragen in Zeiten der vierten industriellen Revolution. Positionspapiere des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesvereinigung Logistik (BVL). Bremen


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