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Steinhaus (Dresden)

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Steinhaus, 2016
Steinhaus, 2016

Das Steinhaus ist ein zweigeschossiges Gebäude am Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion (Dynamo-Stadion) zwischen Blüher- und Lennéstraße.

Geschichte[Bearbeiten]

1922 bis 1945[Bearbeiten]

Der Dresdner Oberbürgermeister Bernhard Blüher stellte für den Bau einer Sportstätte der Stadt ein 7 Hektar großes Gelände zwischen der Bürgerwiese und dem Großen Garten zur Verfügung. Die weitere Finanzierung übernahm der Stifter und Geheime Hofrat Hermann Ilgen. Mit der Ausführung wurde im Dezember 1922 begonnen. Bereits am 16. Mai 1923 wurde das Stadion als Dresdner Kampfbahn eröffnet im Zusammenhang mit der unter dem thematischen Schwerpunkt „Sport und Spiel“ stattfindenden Jahresschau Deutscher Arbeit. In diesem Rahmen entstand bereits der Vorläufer des späteren Steinhauses. Ein einfacher Fachwerkbau in Fachwerkständerbauweise zur Unterbringung der Sportgeräte und Ausrüstungen und mit Umkleideräumen entstand an der Blüherstraße. Im Jahr 1926 wurde das Gebäude völlig aus Stein, Ziegelmauerwerk, errichtet und bot auf ca. 800 Quadratmeter Nutzungsfläche Funktionsräume, Waschräume, Umkleidezimmer und Büroräume. Die Lage des Gebäudes trennte das Stadion mit den an der Bürgerwiese befindlichen Tennisplätzen. Die zahlreichen Sportveranstaltungen zeigten allerdings bald, die Enge des Steinhauses auf. Zu einer Änderung ist es nicht mehr gekommen. Im Februar 1945 während der Bombardierungen Dresdens wurde auch das Stadionareal von Spreng- und Brandbomben schwer getroffen. Dabei sind die Sportanlagen, die Zuschauertraversen und das Steinhaus zerstört worden.[1]

Bis 2009[Bearbeiten]

Mit dem Kriegsende und den Zerstörungen der Sportstätte kam der Sportbetrieb zum Erliegen. Schon bald ordnete die sowjetische Kommandantur eine Instandsetzung der Sportanlagen an. Nach der Enttrümmerung des Steinhauses wurde ein etwas großzügigeres Gebäude geplant. So entstand nach Plänen der Architekten Emil Leibold und G. Gebauer in der schweren Zeit ein zweigeschossiger und unterkellerter Neubau des Steinhauses. Ein Treppenaufgang befindet sich an der Giebelseite zur Lennéstraße und ein weiterer im hinteren Drittel zur Bürgerwiese. Im Keller befanden sich unter anderen auch Räume für Handwerker, wie Sattler, Schneider und andere. Mit der Wiedereröffnung des Leichtathletikstadions am 18. September 1951 konnte auch das Steinhaus eröffnet werden. Nun standen ungefähr 2000 Quadratmeter Nutzungsfläche zur Verfügung. Damit konnten neben dem Sportbetrieb auch weitere Großveranstaltungen durchführen werden. Bis zum Jahr 1966 waren die Rudolf-Harbig-Gedenksportfeste ein besonderer Höhepunkt. In den Jahren 1968 bis 1969 entstand nach Plänen des Architekten Rolle an der Lennéstraße das Sportcasino, damit wurde das Steinhaus nutzungsmäßig entlastet. Prominente Fußballmannschaften aus Europa wie zum Beispiel: Glasgow Rangers, Leeds United, Ajax Amsterdam, FC Liverpool, FC Porto, Juventus Turin, FC Bayern München, Hamburger SV, Benfica Lissabon, FK Austria Wien, Standard Lüttich, Feyenoord Rotterdam, BK 1893 Kopenhagen, FC Aberdeen, AS Rom und weitere internationale Fußballclubs waren zu Gast im Steinhaus. Die Fußballnationalmannschaften von Niederlande, Finnland, Tschechoslowakei, Türkei, Griechenland und Mexiko waren ebenfalls im Steinhaus zu Gast, wie auch beide Deutschen Nationalmannschaften.

Während an den Sportanlagen immer wieder mal Neuerungen und Modernisierungen erfolgten, blieb das Steinhaus davon unberührt. Es wurden nur die nötigsten Reparaturen durchgeführt. Im Jahr 1976 wurde das bituminöse Dach neu gedeckt, zwei Jahre später tauschte man die Sanitäreinrichtung aus.[2]

Mit dem Abstieg des Fußballklubs Dynamo Dresden aus der Bundesliga machten sich bereits die Notwendigkeit eines moderneren Stadions bemerkbar. Nur mit großen Anstrengungen konnten die Forderungen des Fußballverbandes für weitere Lizenzbedingungen erfüllt werden. Nach erfolgter Abstimmung des Stadtrates begann der Stadionneubau im Juni 2007. Bereits im Dezember 2009 konnte das neue Stadion eröffnet werden. Damit war auch die Nutzung des Steinhauses hinfällig.

Nach 2009[Bearbeiten]

Das leergeräumte Steinhaus ist nach 2009 ungenutzt. Ein Zaun schützt es vor Vandalismus und weiteren Sachbeschädigungen. Bis zum Jahr 2010 war das Ziel der Ostsächsischen Sparkasse durch Spenden eine Reaktivierung mit neuer Nutzung zu erreichen.[3] Im November 2010 wurde der Abriss des Steinhauses vonseiten der Stadt Dresden heraufbeschworen.[4]Eine Initiative, die 2010 ins Leben gerufen wurde, bekam 20.000 Euro zusammen. Im November 2015 hat die Ostsächsische Sparkasse zudem eine Crowdfunding-Aktion gestartet, die am 8. Februar 2016 abgeschlossen war.[5][3]

Im Jahr 2016 ist das Gebäude aus tiefster DDR-Geschichte ein Zeugnis vom Aufbauwillen in schwerster Zeit der Dresdner Bevölkerung. Planungen könnten zu einem Dynamo-Museum, einer neue Geschäftsstelle und Begegnungsstätte des Vereins und weitere Varianten führen. Genaue Umbaupläne gibt es nicht, jedoch sind die Kosten für eine Erneuerung bekannt. Eine grobe Schätzung beziffert circa zwei Millionen Euro. Dabei sind bereits die freiwilligen Arbeitseinsätze der Fan-Gemeinde mit eingeplant.[3]

Literatur[Bearbeiten]

  • Walter May, Werner Pampel, Hans Konrad: Architekturführer DDR Bezirk Dresden, Verlag für Bauwesen Berlin 1979, 1. Auflage, Lizenznr. VLN 152.905/57/79.P2/79; S. 46.
  • Dirk Meusel: Zur Geschichte von Rudolf-Harbig-Stadion und Georg-Arnhold-Bad, in: Dresdner Hefte 55, Dresden 1998.
  • Geschichte der Stadt Dresden. Band 3. Von der Reichsgründung bis zur Gegenwart. Stuttgart 2006, S. 301–304.
  • Thilo Alexe/Jürgen Schwarz: Das Dresdner Stadion, edition Sächsische Zeitung, Dresden 2009.
  • Günther Frank u. a.: Das Stadion, Verlag Dresdner Nachrichten, Dresden 2009.
  • Peter Salzmann: 100 Jahre DSC – der Mythos eines Sportvereins, in: Geschichten vom Sport in Dresden (= Dresdner Hefte 55), Dresden 1998.
  • Lars Kühl: Dynamo und seine Fans forcieren Steinhaus-Pläne. In: Sächsische Zeitung, 3. Februar 2016, S. 15.

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Steinhaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Geschichte der Stadt Dresden. Band 3. Von der Reichsgründung bis zur Gegenwart. Stuttgart 2006, S. 301–304.
  2. Walter May, Werner Pampel, Hans Konrad, Architekturführer DDR Bezirk Dresden, Verlag für Bauwesen Berlin 1979, 1. Auflage, Lizenznr.VLN 152.905/57/79.P2/79; S. 46.
  3. 3,0 3,1 3,2 Lars Kühl: Dynamo und seine Fans forcieren Steinhaus-Pläne; Sächsische Zeitung vom 3. Februar 2016, S. 15
  4. Dem Dynamo- Steinhaus droht der Abriss: Die Stadt schließt den Abriss des maroden Gebäudes auf dem Stadionareal nicht aus., 20. November 2010
  5. Sportgemeinschaft Dynamo Dresden e.V: Projekt „Steinhaus“. Abgerufen am 8. April 2020. (Stand: vor dem 8. Februar 2016)

Koordinaten: 51° 2′ 27,4″ N, 13° 44′ 45,9″ O


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