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Textura Spiel

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Textura (lat. Gewebe) ist ein modulares Spielkonzept zur Förderung narrativer Kompetenzen speziell im schulischen oder außerschulischen Bildungsbereich. Das Konzept basiert auf einer Idee des Leipziger Spielentwicklers Ronald Hild und wurde von Hild und dem Geschichtslehrer Daniel Bernsen zunächst für den Einsatz im Geschichtsunterricht ausgearbeitet. Textura erlangte mit der 2018 als Brettspiel erschienenen Special Edition zur deutsch-polnischen Geschichte erstmals internationale Aufmerksamkeit.

Das Spielkonzept[Bearbeiten]

„Textura“ besteht aus einer Vielzahl quadratischer Plättchen, die sich in 2 Kategorien unterteilen lassen.

Inhaltskarten bilden spezifische und thematische Inhalte des Unterrichts ab. Die Vorderseiten benennen dabei Ereignisse, Orte oder Fachbegriff, die jeweils durch eine Zeichnung, Grafik oder Bildquelle illustriert werden können. Die Rückseiten liefern erklärende Informationen, die eine Einordnung in den historischen bzw. fachlichen Kontext ermöglichen, also beispielsweise. Jahreszahlen oder Inhalte von Verträgen.

Verknüpfungskarten sind ein feststehender Satz von Symbolen, die frei assoziiert werden und somit je nach Kontext verschiedene Bedeutungen annehmen können.  So kann beispielsweise „Krone“ für „Krone“, „König“, „Herrscher“, aber auch „herrschen“, „regieren“ oder „königlich“ stehen. Der Kontext und die Interpretation werden dabei von den Spielenden bestimmt.[1]

Ziel des Spiels ist es, die Inhaltskarten mit Hilfe der Verknüpfungskarten zu Geschichtsnarrativen zu verbinden. Im Laufe des Spiels entsteht ein verzweigtes Netz bzw. Gewebe (textura), das mögliche Zusammenhänge zwischen historischen Personen, Ereignissen und Institutionen visuell darstellt und zugleich strukturiert.

Special-Edition „Deutsch-polnische Geschichte“[Bearbeiten]

Anlässlich der 100jährigen Eigenständigkeit Polens im Jahr 2018 suchte und förderte die Bundeszentrale für politische Bildung Projekte, um das Wissen über und das Interesse an der engverknüpften deutsch-polnischen Kultur und Geschichte zu befördern.[2] Ermöglicht durch diese Förderung übertrugen Hild und Bernsen das Textura-Konzept auf die deutsch-polnische Geschichte und konzipierten ein Brettspiel zum Einsatz im Geschichtsunterricht.

Bei der Auswahl der Inhalte orientierten sich die Autoren an der mehrbändigen Ausgabe der deutsch-polnischen Erinnerungsorte, die von Robert Traba und Hans Henning Hahn herausgegeben und vom Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften initiiert wurde.

Identifiziert wurden 11 Themenschwerpunkte, die schlaglichtartig gemeinsame Erinnerungsorte der deutsch-polnischen Geschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart beleuchten, darunter u.a. Christianisierung, Hambacher Fest, Zweiter Weltkrieg oder das Ende der Teilung Europas.

Die Special Edition wurde in einer Auflage von 3300 Spielen produziert und Schulen, Universitäten und Bildungseinrichtungen kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Das Spiel steht komplett zweisprachig zur Verfügung und erfuhr sowohl in Deutschland als auch in Polen eine sehr hohe Resonanz.[3]

Aufgrund seines modularen und flexiblen Charakters wird Textura inzwischen auch in der Lehrerausbildung eingesetzt.

Literatur[Bearbeiten]

  • Bernhardt, Markus: Das Spiel im Unterricht. 3. Auflage. Schwalbach/Ts. 2018.
  • Bernsen, Daniel / Meyer, Till: Geschichte in Gesellschaftsspielen. In: Felix Hinz / Andreas Körber (Hrsg.): Geschichtskultur – Public History – Angewandte Geschichte. Geschichte lernen und Gesellschaft (im Erscheinen).

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Das Spielpinzip. In: Textura Spiel. Abgerufen am 23. Februar 2019 (deutsch).
  2. Ideenwettbewerb Polen. In: Webseite der Bundeszentrale für politische Bildung. Abgerufen am 11. März 2019 (deutsch).
  3. Gra w polsko-niemiecką historię. In: Webseite der Deutschen Welle Polen. Abgerufen am 8. März 2019 (polnisch).


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