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Tomáš (Panzer)

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Beispiel eines tschechischen Kampfpanzers T-72M1

Tomáš ist der Spitzname eines tschechischen T-72-Kampfpanzers, dessen Modernisierung während des russischen Überfalls auf die Ukraine 2022 durch eine von der ukrainischen Botschaft in Prag geleiteten Spendenaktion als Geschenk für das ukrainische Heer per Crowdfunding in Tschechien finanziert wurde.

Geschichte[Bearbeiten]

Die Idee zu der „Geschenk für Putin“ benannten Kampagne stammte von dem tschechischen Geschäftsmann Dalibor Dědek, die 2022 in Zusammenarbeit mit der ukrainischen Botschaft in Prag ins Leben gerufen wurde und seither unter der Schirmherrschaft des tschechischen Verteidigungsministeriums stand.[1] Die Kampagne war eine von mehreren privatfinanzierten Initiativen, welche die ukrainischen Streitkräfte aus Solidarität während des russischen Überfalls auf die Ukraine mit Kriegsgerät unterstützen sollten.[2]

Binnen eines Monats konnten von 11.288 Spendern bis Anfang Oktober 33 Millionen Tschechische Kronen (1,34 Millionen Euro) zur Finanzierung eines modernisierten Kampfpanzers sowjetischer Bauart vom Typ T-72M1 gesammelt werden.[3][4]

Das Kampffahrzeug wurde im Excalibur-Army-Werk in Šternberk modernisiert[1] und im Oktober ausgeliefert.[5] Es erhielt verbesserte Schutzsysteme und wurde mit mit moderner Nachtsicht- und Kommunikationsausrüstung ausgestattet.[2] Hinzu kamen ein Nebelwerfer und eine verbesserte Frontkanone.[6] Benannt wurde der Kampfpanzer nach Tomáš Garrigue Masaryk, dem Mitbegründer und ersten Präsidenten der Tschechoslowakei.[7] Die Organisatoren des Projekts hatten sich mit der ukrainischen Armee über den Kauf des Panzers beraten, und das tschechische Verteidigungsministerium wird für die Lieferung und den Transport des Panzers sorgen.[8]

Für die Beschaffung von Munition wurden weiterhin Spenden gesammelt.[3] Laut der ukrainischen Botschaft kamen in Tschechien bis Ende September Spenden in Höhe von 1,3 Milliarden Kronen (im Oktober 2022 rund 52 Millionen US-Dollar) zusammen, die in Zusammenarbeit mit dem tschechischen Verteidigungsministerium dem Kauf weiterer Waffen dienen.[2] Seit dem Beginn des russischen Überfalls Ende Februar hatte das tschechische Verteidigungsministerium der Ukraine bis Oktober 2022 bereits Waffen und Munition im Wert von mehr als 160 Millionen Euro aus Staatsmitteln geliefert.[7]

Die Modernisierung im Einzelnen[Bearbeiten]

Der Panzer verfügt über einen erhöhten ballistischen Schutz. Er ist an den kritischen Stellen mit einer Reaktivpanzerung versehen, die den Schutz des Panzers gegen Panzerfäuste und HEAT-Munition deutlich erhöht. Insgesamt ist der Panzer mit 196 Boxen mit reaktiver Panzerung ausgestattet.[1]

Der Panzer ist mit neuen opto-elektronischen Instrumenten und einem verbesserten Nachtsichtgerät für alle drei Besatzungsmitglieder der tschechischen Firma Opticstrade ausgestattet, die die Nachtsichtfähigkeit und -auflösung erheblich verbessern. Es verfügt über einen Laserentfernungsmesser zur Erhöhung der Trefferwahrscheinlichkeit, ein verbessertes Wärmebildvisier mit Feuerleitanlage, ein verbessertes Kommandantenvisier und ein verbessertes Fahrervisier. Die Nachtsichtsysteme arbeiten vollständig im passiven Modus ohne Verwendung von Infrarotlicht. Das bedeutet, dass der Panzer, anders als das ursprüngliche Nachtsichtsystem, keine Selbstenttarnung riskiert. Die periskopischen optischen Geräte sind zum Schutz der Besatzung mit Anti-Laser-Filtern ausgestattet.[1]

Der Panzer verfügt über eine deutlich verbesserte Mobilität dank eines verbesserten Aggregats mit einer auf 840 PS gesteigerten Motorleistung und erhöhter Beschleunigungsdynamik. Der luftgekühlte V-84-Zwölfzylindermotor erhöht die Mobilität des Panzers im Verhältnis von Leistung zu Gewicht. Dadurch wird der Panzer schneller, vor allem in schwierigem Gelände. Der Fahrerarbeitsplatz wurde mit einem neuen digitalen Armaturenbrett ausgestattet. Hier werden Informationen über die Betriebseigenschaften des Panzers wie Geschwindigkeit, Motortemperatur und Turmstellung angezeigt. Die interne und externe Funkkommunikation wurde völlig neu gestaltet. Eine neue Gegensprechanlage verbessert die interne Kommunikation der Panzerbesatzung, und ein digitaler Funk ermöglicht verschlüsselte Kommunikation.[1] Die digitalen Armaturen wurden eingerichtet, ohne das ursprüngliche unabhängige mechanische System zu verändern. Sollten die digitalen Instrumente ausfallen, kann der Panzer somit immer noch sicher betrieben werden.[1]

Der Panzer ist für die Bekämpfung von Panzern und anderen gepanzerten Zielen, von Infanterie und von niedrig fliegenden Zielen konzipiert. Die panzerbrechenden Geschosse der Glattrohrkanone vom Kaliber 125 Millimeter können bei einer Reichweite von mehr als zwei Kilometern eine Panzerung von 50 Zentimetern durchschlagen. Er ist außerdem mit zwei Sekundärwaffen ausgestattet: einem montierten und einem Flugabwehr-Maschinengewehr. Außerdem verfügt es über eine Vorrichtung zum Überqueren von Gewässern unter Wasser, eine Vorrichtung zur Erzeugung von Rauchwänden zur Tarnung im Gelände und eine Feuerlöscheinrichtung zur Brandbekämpfung im Fahrzeug.[1]

Rezeption[Bearbeiten]

  • Der ukrainische Botschafter in Prag, Jewhen Perebyjnis, schrieb auf Twitter: „Die Tschechische Republik ist das erste Land, in dem einfache Menschen einen Panzer für [das ukrainische Verteidigungsministerium] gekauft haben.“[6]
  • Die tschechische Verteidigungsministerin Jana Černochová richtete ihren Dank an alle Beteiligten. Sie merkte sarkastisch an, sie hätten dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu seinem 70. Geburtstag am 7. Oktober ein „ordentliches Geschenk“ gemacht.[9]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Tomáš Kolařík: Čechy darovaný tank Tomáš je zmodernizovaná T-72 na míru ukrajinské armádě (Der von den Tschechen gespendete Tomáš-Panzer ist ein modernisierter T-72-Panzer, der auf die ukrainische Armee zugeschnitten ist). In: www.idnes.cz. Mladá fronta Dnes, 21. Oktober 2022, abgerufen am 6. November 2022 (čeština).
  2. 2,0 2,1 2,2 Czech citizens raise $1.3 mln for modernised tank for Ukraine. In: Reuters vom 3. Oktober 2022.
  3. 3,0 3,1 Tschechische Bürger sammeln 1,34 Millionen Euro für einen Panzer. In: Der Spiegel vom 4. Oktober 2022.
  4. Namita Singh: ‘Tomas the tank’: Online crowdfunding raises enough to buy Ukraine a modernised T-72 Avenger. In: www.independent.co.uk. The Independent, 4. Oktober 2022, abgerufen am 6. November 2022 (english).
  5. “Thomas the tank” for the Ukrainian army. In: weaponstoukraine.com, „Verified Transport“.
  6. 6,0 6,1 Matt Murphy: Ukraine war: Czech crowdfunding buys 'Tomas the tank' for Ukraine. In: BBC vom 3. Oktober 2022.
    Originalzitat: “The Ukrainian ambassador in Prague, Yevhen Perebyynis, tweeted: "The Czech Republic has become the first country where ordinary people bought a tank for [the Ukrainian Defence Ministry].”
  7. 7,0 7,1 Menschen in Tschechien kaufen der Ukraine einen Panzer. In: focus vom 4. Oktober 2022.
  8. Na Ukrajinu zamíří tank Tomáš. Češi se na něj složili ani ne za měsíc (Der Panzer Tomáš wird in die Ukraine reisen. Die Tschechen haben es in weniger als einem Monat geschafft.). In: www.lidovky.cz. Lidové noviny, 3. Oktober 2022, abgerufen am 7. November 2022 (čeština).
  9. Tschechen spenden für einen Panzer für die Ukraine. In: tagesschau.de vom 3. Oktober 2022.

Referenzfehler: Das in <references> definierte <ref>-Tag mit dem Namen „T-72M“ wird im vorausgehenden Text nicht verwendet.


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