Umweltforum für Aktion und Zusammenarbeit
Das Umweltforum für Aktion und Zusammenarbeit e.V. (UfAZ) ist ein Verein mit Sitz in Berlin. Er wurde am 16. Januar 2008 gegründet.[1] Laut Satzung hat der Verein den Zweck, die Ökosysteme mit ihrer biologischen Vielfalt und ihren natürlichen Ressourcen zu schützen.[2]
Gremien[Bearbeiten]
Der Verein gliedert sich in einen Vorstand, Aufsichtsrat, Rechnungsprüfer und weitere Mitglieder. Aktuell nimmt Dr. Corinna Hölzer die Funktion der Vorstandsvorsitzenden wahr. Prof. em. Dr. Hans-Heiner Bergmann ist Aufsichtsratsvorsitzender. Ralf Armbrecht übernimmt die Funktion des Rechnungsprüfers. Insgesamt hat der Verein 13 bis 17 Mitglieder. Die Mitgliederversammlung findet mindestens einmal pro Jahr statt.[3]
Finanzen[Bearbeiten]
Das UfAZ bezieht seine finanziellen Mittel aus Projektförderungen und Spenden.[3]
Umweltkommunikation[Bearbeiten]
Das UfAZ startete im Jahr 2010 die Initiative „Berlin summt!“, die Bienenstöcke auf Dächer und Gärten von bekannten Berliner Gebäuden stellte.[4] Die Initiative „Berlin summt!“ ist heute Teil der Initiative „Deutschland summt!“.[5]
Etwa zur gleichen Zeit wie „Berlin summt!“ wurde auch die Initiative „München summt!“ gegründet. Die Idee war, auch in der bayerischen Landeshauptstadt eine ähnliche Wirkung zu erzielen: Aufmerksamkeit für Wild- und Honigbienen, Gärten und Stadtnatur. Die Initiative „München summt!“ stellte in den ersten Jahren Bienenstöcke auf die Dächer und in die Gärten von neun öffentlichen Gebäuden in München, darunter der Gasteig, die Kirche St. Maximilian und die Seidlvilla.[6][7][8] Daneben realisierte die Initiative „München summt!“ zwei weitere Projekte:
Auf der Corneliusbrücke in München wurden im Jahr 2014 insektenfreundliche Blumen gepflanzt und von Kindern während des Sommerhalbjahres gepflegt. Zudem wurde, getragen vom Bezirksausschuss 2 Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, ein offenes Begleitprogramm gestaltet, an dem auch die Initiative „München summt!“ mit Infoständen, Führungen und Informationsmaterial beteiligt war.[9][10]
Von April 2015 bis Ende 2016 wurde in Kooperation mit dem Amt für Migration der Stadt München ein Flüchtlingsprojekt an der Baldurstraße durchgeführt. Insgesamt acht Teilnehmende, darunter junge Geflüchtete aus Syrien und Afghanistan, nahmen an den Imkerkursen teil, die von der „München summt!“-Imkerin Kristin Mansmann abgehalten wurden. Neben dem Imkern stand auch das gemeinsame Gärtnern im Mittelpunkt der Arbeit. Hierfür standen Hochbeete zur Verfügung. Das Ziel von „München summt!“ war, durch gemeinsames Imkern und Gärtnern in einem pädagogisch betreuten Wohnprojekt der Stadt, junge Menschen und Familien mit der deutschen Kultur vertraut zu machen und gleichzeitig Interessantes über das Leben, die Traditionen und Gewohnheiten in ihren Herkunftsländern zu lernen. Mit dem Imkerei‐ und Pflanzprojekt könnten die Migrantinnen und Migranten ihr Wohnumfeld in Teilen selbst gestalten und auf diese Weise zumindest ansatzweise ein Gefühl von Verbundenheit und zweiter Heimat schaffen. Der erzeugte Honig konnte konsumiert oder in der Nachbarschaft verkauft werden, sodass sich darüber auch Kontakte zu den Münchnern knüpfen ließen.[11] Der Verein arbeitete unter anderem mit der Bürgerstiftung München und der Heidehof Stiftung zusammen [11].
Treuhänderschaft[Bearbeiten]
Das Umweltforum für Aktion und Zusammenarbeit e.V. fungiert seit September 2010 als Treuhänder der Stiftung für Mensch und Umwelt.[3] Er vertritt die Stiftung im Rechts- und Geschäftsverkehr.[12]
Stiftung für Mensch und Umwelt[Bearbeiten]
Die Stiftung für Mensch und Umwelt wurde im Jahr 2010 von Corinna Hölzer und Cornelis Hemmer gegründet. Sie ist eine gemeinnützige Körperschaft mit Sitz in Berlin und versteht sich als Kommunikationsstiftung für die Förderung der Biologischen Vielfalt. Laut Satzung verfolgt die Stiftung den gemeinnützigen Zweck, den Naturschutz und die Landschaftspflege sowie den Umweltschutz zu fördern.[12] Die Mission der Stiftung für Mensch und Umwelt lautet: „Unser Wirken ist darauf ausgerichtet, dass die Erhaltung unserer Ökosysteme von der breiten Bevölkerung als dringende, gesamtgesellschaftliche Aufgabe erkannt und umgesetzt wird. Wir entwickeln dazu vielfältige Kommunikationsformate, die bei vielen unterschiedlichen Menschen ein tieferes Bewusstsein für Zusammenhänge fördern – Zusammenhänge zwischen unserem täglichen Konsumieren, Leben und Arbeiten. Außerdem machen wir auf die Auswirkungen unseres Tuns auf die natürlichen Lebensräume von Pflanzen und Tieren aufmerksam.“[13]
Die Stiftung für Mensch und Umwelt nutzt verschiedene Kommunikationsformate, um lokal, regional wie bundesweit Natur- und Umweltthemen in die Öffentlichkeit zu tragen.[14] Alle Themen sind so angelegt, dass sie Bürgerinnen und Bürger informieren, inspirieren und mobilisieren. Dazu zählt die Vernetzung interessierter Städte, Gemeinden und Landkreise [15] sowie einzelne Maßnahmen für den Bienenschutz wie Wildbienennisthilfen,[16] Bienentalks,[17][18] der Bienenkoffer, eine Wildbienenrallye, Ratgeberbroschüren, das Buch vom Kosmos-Verlag „Wir tun was für Bienen“ und Seminare zum Thema „bienenfreundlich Gärtnern“.[19] Folgende Aktivitäten gehören zu den Hauptmaßnahmen der Stiftung:
Initiative "Deutschland summt! Wir tun was für Bienen"[Bearbeiten]
Die Initiative wurde 2010 als erstes Projekt der Stiftung gegründet und bis heute fortgeführt. Es entwickelte sich unter anderem eine Vernetzungsplattform[15] von mehr als 35 Partnerkommunen und Landkreisen, die gemeinsam biologische Vielfalt vor Ort fördern.
Projekt „Treffpunkt Vielfalt – Naturnahe Gestaltung von Wohnquartieren“[Bearbeiten]
Dieses Projekt wird in Kooperation mit dem Wissenschaftsladen Bonn e.V. durchgeführt (September 2017 bis August 2023). Im ersten Teil ist das Ziel, Grün- und Freiflächen von Wohnungsunternehmen naturnah zu gestalten, um die biologische Vielfalt zu fördern.[20][21] In Berlin wird an insgesamt fünf Standorten sogenanntes Abstandsgrün von Wohnungsbaugenossenschaften nach ökologischen Aspekten nachhaltig umgestaltet (Reinickendorf, Britz, Lübars, Spandau, Köpenick).[21] Parallel dazu laufen sozial-empirische Untersuchungen bei den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie faunistische Untersuchungen zur Schmetterlings- und Wildbienenfauna.[22] Diese Arbeit unterstützt die Entomologische Gesellschaft ORION Berlin.[23] Im zweiten Teil liegt der Arbeitsschwerpunkt bei der Schulung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Gartenunternehmen, die als Dienstleister tätig sind.
Projekt „Wildbienenbuffets für Grundschulen“[Bearbeiten]
Mithilfe von Wildbienenbuffets (Hochbeete bestückt mit heimischen bienenfreundlichen Pflanzen) verfolgte die Stiftung für Mensch und Umwelt im Zeitraum 2019 bis 2020 das Ziel, die dritten und vierten Klassen der Berliner Grundschulen auf ökologische Zusammenhänge zwischen Pflanzen und Tieren aufmerksam zu machen, um dabei auch das Thema „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ zu stärken.[24] Hierzu stellte sie insgesamt 15 Grundschulen Hochbeete, sogenannte Wildbienenbuffets, inklusive Informationstafel, Wildbienennisthilfe und Bildungsmaterialien in Form eines Forschersets zur Verfügung.[16]
Bundesweiter Pflanzwettbewerb – Wir tun was für Bienen![Bearbeiten]
Der Pflanzwettbewerb wird seit dem Jahr 2016 bundesweit ausgerichtet und hat das Ziel, Bürgerinnen und Bürger zu bienenfreundlichen Pflanzaktionen zu motivieren. Teilnehmende reichen als Gruppe ihre Beiträge in verschiedenen Kategorien ein. So gab es im Jahr 2020 insgesamt neun Kategorien, darunter Privatgärten und Gärten von Mietwohnungen, Balkone und Terrassen, Gemeinschaftsgärten, Firmengärten, Schulgärten sowie Kitagärten und andere. Zusätzlich wurde ein Extrapreis Musik ausgelobt. Ein Merkmal des Wettbewerbs ist die fotografische Dokumentation der Pflanzaktionen.[25][26]
Weblinks[Bearbeiten]
Offizielle Webseite des Umweltforums für Aktion und Zusammenarbeit e.V.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Amtsgericht Charlottenburg, Vereinsregister: Aktueller Ausdruck, VR 27417 B. (PDF) In: Umweltforum für Aktion und Zusammenarbeit e.V. 26. Januar 2021, abgerufen am 21. Februar 2021.
- ↑ Umweltforum für Aktion und Zusammenarbeit e.V.: Satzung. In: Umweltforum für Aktion und Zusammenarbeit e.V. Umweltforum für Aktion und Zusammenarbeit e.V., abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Umweltforum für Aktion und Zusammenarbeit e.V.: Über uns. In: Umweltforum für Aktion und Zusammenarbeit e.V. Umweltforum für Aktion und Zusammenarbeit e.V., abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ dapd/welt: Göttlicher Honig aus Berlin. In: WELT. Axel Springer SE, 16. August 2012, abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ Stiftung für Mensch und Umwelt: Partnerinitiativen. In: Deutschland summt! Stiftung für Mensch und Umwelt, abgerufen am 12. Februar 2021.
- ↑ Bienenstöcke mit Aussicht. In: Münchner Wochenanzeiger. Wochenanzeiger Medien GmbH, 27. April 2015, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ Gasteig München GmbH: München summt! - Bienen auf dem Gasteig-Dach. In: Gasteig - Kultur in München. Gasteig München GmbH, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ Sylvie-Sophie Schindler: Schwabing · Schwabing summt! In: Münchner Wochenanzeiger. Wochenanzeiger GmbH, 21. Mai 2013, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ Gasteig München GmbH: Wildbienen und die Initiative »München summt«. In: Gasteig. Gasteig München GmbH, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ ko/red: Zentrum · Isarbalkon wird zum Gartenprojekt – vor allem für Kinder. In: Münchner Wochenanzeiger. Wochenanzeiger GmbH, 4. März 2014, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ 11,0 11,1 Brücken bauen mit Bienen. In: Brücken bauen mit Bienen. "München summt!", abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ 12,0 12,1 Stiftung für Mensch und Umwelt: Satzung Stiftung für Mensch und Umwelt. (PDF) In: Stiftung für Mensch und Umwelt. Stiftung für Mensch und Umwelt, 17. Dezember 2010, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ Stiftung für Mensch und Umwelt: Unsere Mission. In: Stiftung für Mensch und Umwelt. Stiftung für Mensch und Umwelt, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU): Schulze übernimmt Wildbienenpatenschaft. In: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU). Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), 2. Mai 2018, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ 15,0 15,1 Fritz Lietsch: Bee Happy. Deutschland summt! Summen Sie mit? Hrsg.: Forum Nachhaltig Wirtschaften.
- ↑ 16,0 16,1 Ulrike Martin: Stiftung für Mensch und Umwelt baute gemeinsam mit Viertklässlern Hochbeete. In: Berliner Woche. FUNKE Berlin Wochenblatt GmbH, 1. Oktober 2020, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ bew: Frankfurter Bienentalk im Tower Café. In: Journal Frankfurt. Presse Verlagsgesellschaft für Zeitschriften und neue Medien mbH, 24. Mai 2013, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ Fraport unterstützt Initiative „Frankfurt summt!“ In: airportzentrale.de. Simon Pannock, 4. März 2013, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ Cornelis Hemmer, Corinna Hölzer: Wir tun was für Bienen; Wildbienengarten, Insektenhotel und Stadtimkerei. Hrsg.: Kosmos Verlag. 2., aktualisierte Auflage. Kosmos Verlag, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-440-15412-0, S. 128.
- ↑ Bundesamt für Naturschutz (BfN): Stadtgrün schafft Lebensqualität. In: Bundesamt für Naturschutz (BfN). Bundesamt für Naturschutz (BfN), 2017, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ 21,0 21,1 Großes Potenzial der Wohnungsbaugenossenschaften entfalten. In: Treffpunkt Vielfalt. Stiftung für Mensch und Umwelt, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ Evaluation. In: Treffpunkt Vielfalt. Stiftung für Mensch und Umwelt, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ Aktionen - Entomofaunistische Untersuchungen in Berlin und Brandenburg. In: Entomologische Gesellschaft ORION Berlin gegr. 1890 e.V. Entomologische Gesellschaft ORION Berlin gegr. 1890 e.V., abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ Manuela Frey: Kostenlose Hochbeete für Grundschulen. In: Berliner Woche. FUNKE Berlin Wochenblatt GmbH, 1. November 2019, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ arn: Bundesweiter Pflanzwettbewerb: Gewinner für 2020 stehen fest. In: Deutsches Bienen Journal. Deutsches Bienen-Journal dbv network GmbH, 22. September 2020, abgerufen am 15. Februar 2021.
- ↑ Stiftung für Mensch und Umwelt: Gärtnern & Gewinnen. In: Bundesweiter Pflanzwettbewerb 2021 - Wir tun was für Bienen! Stiftung für Mensch und Umwelt, abgerufen am 15. Februar 2021.
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