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W.K.St.V. Unitas-Rhenania zu Bonn

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Der Wissenschaftliche Katholische Studentenverein Unitas-Rhenania zu Bonn ist eine katholische Studentenverbindung im Verband der Wissenschaftlichen Katholischen Studentenvereine Unitas.[1][2]

Gründung zu Beginn des Jahres 1912[Bearbeiten]

Am 24. Januar 1912 erfolgte die inoffizielle Gründung des katholischen theologischen Studentenvereins Unitas-Carolingia, die offizielle Publikation erfolgte am 24. April desselben Jahres.[3] Gegründet wurde die neue Bonner Studentenverbindung von Theologiestudenten der beiden örtlichen Konvikte (Collegium Leoninum und Collegium Albertinum), sie wuchs schnell an und zählte bald 20 Mitglieder. Mit den beiden zu deser Zeit bereits bestehenden Bonner Unitasverbindungen (Unitas-Salia und Unitas Sigfridia) wurde vereinbart, dass in der Unitas-Carolingia durch Vereinswechsel die Theologen versammelt werden sollten, ein das Studium wechselnder Theologe hatte ebenso in einen der beiden anderen Vereine zu wechseln. Da die Konviktsleitungen zwar die Gründung des neuen Vereins genehmigt hatten, jedoch kein Interesse an einer vollwertigen Verbindung zeigten, wurde Unitas-Carolingia zunächst nur als „Kränzchen“ am Konvikt geführt. Somit war dem Verein ein vollwertiger Beitritt zum Unitas-Verband verwehrt, die 53. Generalversammlung bestätigte jedoch 1912 das Verhältnis am „Befreundeter Verein“.

Da die Carolingen sich dennoch stark auf Verbandsebene einbrachten, kam es bald zu Unmut darüber in der Konviktsleitung und dem Verbot des Namens Unitas am Konvikt. Unitas-Carolingia löste sich somit im Februar 1914 selbst auf.

Nach Kriegsende strömten viele aus der Reichswehr entlassene junge Männer an die Universitäten, um ihr Studium fortzusetzen oder aufzunehmen. Die beiden Unitasverbindungen in Bonn wuchsen schnell auf unüberschaubare Größe, die Gründung einen neuen Vereins lag nahe. Daraufhin erfolgte im April 1919 die Gründung des W.K.St.V. Unitas-Rhenania. Am 8. September 1919 wurde der “Verein Haus Unitas-Rhenania Bonn e.V.” gegründet und bereits am 11. Februar 1920 konnte das Haus in der Ermekeilstraße 26 erworben werden. (Da alle Carolingen sowie die gesamte Altherrenschaft in die Unitas-Rhenania eintrat, wird die Unitas-Rhenania als Nachfolgerin der Unitas-Carolingia gesehen).[4]

Die Zeit bis zum Verbot 1938[Bearbeiten]

Die Deutsche Studentenschaft als Dachorganisation der Studentenverbindungen war seit den 1920er Jahren in der Hand völkischer Gruppen wie der NSDAP, bzw. dem NSDStB.[1] Der Unitas-Verband trat deshalb 1928 aus ihr aus. Nach der „Machtergreifung“ 1933 begannen große Schwierigkeiten für viele Verbindungen, vor allem Konfessionelle. Die Unitas-Rhenania musste sich in diesem Verlauf zu einer „Kameradschaft“ umwandeln und offiziell ein „wissenschaftlicher christlicher“ (statt wissenschaftlicher katholischer) Verein werden, um Verbot und Auflösung zu entgehen.

Einer der führenden Gründerväter der Unitas-Rhenania, Wilhelm Neuß, tat sich in dieser Zeit als einer der Verfasser einer Gegenschrift zu Alfred Rosenbergs „Mythus des XX. Jahrhunderts“ hervor.[2] Die Autoren widerlegten These für These Rosenbergs Begründungen für den Herrschaftsanspruch der „arischen Rasse“ in den „Studien zum Mythus des XX. Jahrhunderts“, bekannt geworden als „Antimythus“. Trotz intensiver Nachforschungen gelang es dem Regime zunächst nicht, die Verfasser herauszufinden.

Am 20. Juni 1938 fanden jedoch alle Anstrengungen, die Verbindung durch Umbenennungen oder Verschleierungen zu retten, ihr Ende. Sämtliche Studentenvereine (und somit die angeschlossenen Verbindungen und Vereinigungen) wurden per Erlass des Reichsführers SS, Heinrich Himmler, verboten und aufgelöst. Die Gestapo versuchte noch am selben Tage noch das Haus samt Inhalt zu beschlagnahmen. Während jedoch der damalige Hausmeister (Fax) sie an der Tür noch einige Minuten durch Wortgefechte aufhielt, verbrannten im Garten Aktive die Mitgliederkartei und retteten die Prunkfahne (die sich heute wieder im Kneipsaal befindet) sowie –uniformen über die Gartenmauern.

Trotz Verbotes machte man weiter. An neutralen Orten wie Privatwohnungen Alter Herren fanden im geheimen Veranstaltungen statt, sogar Mitglieder wurden recipiert. Am 9. Juli 1940 jedoch stellte das Reichsinnenministerium die „Staatsfeindlichkeit“ des Vereins Unitas-Rhenania fest, woraufhin am 12. November 1941 die Enteignung angeordnet wurde.[5]

Die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg[Bearbeiten]

1947 wurde durch die verliebenden Aktiven die St.-Albertuns-Magnus-Hochschulgruppe gegründet, welche 1949 wieder den Namen Unitas-Rhenania annahm. Bald stellte sich wieder die „Hausfrage“: Noch war das Deutsche Reich als Eigentümer eingetragen und nach den Belgiern wurden ausgebombte Familien von staatlicher Seite Wohnrecht eingeräumt. So gelang es zunächst nur, die zweite Etage mit dem Kneipsaal und zwei kleinen Zimmern nutzen zu können. Allgemein war die schrittweise Rückerlangung des Hauses bis 1955 nur durch einen glücklichen Zufall möglich: Anders als alle anderen als „staatsfeindlich“ eingestuften Vereine wurde der Name Unitas-Rhenania nicht aus dem Vereinsregister gelöscht, sondern lediglich durchgestrichen. So war es möglich, mithilfe der Grundunterlagen den Rechtsanspruch auf das Haus zu belegen. Mit dem Abschluss von insgesamt drei Vergleichen (während die Kommunale Verwaltung die Ablösung der letzten Hypothek für das Haus 1:1 bezahlt haben wollte, machte der Verein die Kosten für das bei der Enteignung verlorene Mobiliar sowie Wertgegenstände geltend) war die Unitas-Rhenania 1955 dann endlich wieder Eigentümerin ihres gesamten Hauses. Dennoch stand das Haus noch nicht vollständig zur Verfügung, da es teilweise noch vermietet war. Erst Mitte der 1960er Jahre zogen die letzten Mieter aus.

Die Umbrüche um das Jahr 1968 brachte für die Unitas-Rhenania, wie für die meisten Verbindungen, größere Probleme. Die Radikalisierung innerhalb der Studentenschaft führte schließlich dazu, dass der Bonner AStA allen Verbindungen und somit auch dem Unitas-Verband Rechtsextremismus unterstellte. Obgleich dies angesichts der geschichtlichen Zusammenhänge unhaltbar war, sanken auch bei der Unitas-Rhenania die Mitgliederzahlen und die Gemeinschaft schrumpfte auf einen harten, sehr engagierten aber kleinen Kern. Mitte der 1970er Jahre nahmen die Aktivenzahlen dann wieder zu. Bald darauf übernahm die Unitas-Rhenania zweimal den Vorort, also den offiziellen Vorsitz des Unitas-Verbandes, und zwar in den Amtszeiten 1980/81 sowie 1886/87.

Nach einigen Jahren wurde die Unitas-Rhenania auf der 126. Generalversammlung des Verbandes erneut zum Vorort gewählt und übernahm dieses Amt für die Periode 2003/04.[6] 2012 feierte die Verbindung ihr 100. Stiftungsfest. Dieses Jubiläum wurde mit den mittlerweile drei anderen Unitas-Vereinen Bonns (1992 wurde die Unitas Clara Schumann gegründet), sowie einigen weiteren Unitasverbindungen und befreundeten Verbindungen aus Bonn begangen.

Auf der 140. Generalversammlung in Bonn kandidierte Unitas-Rhenana erneut für den Vorort des Verbandes, und übernahm die Vorortsstandarte im Juli 2018 von der Unitas-Salia für die Amtszeit 2018/19.

Bekannte Mitglieder[Bearbeiten]

  • Wilhelm Neuß (1880-1965), Kirchenhistoriker, Theologieprofessor der Universität Bonn und Gründungsmitglied der Unitas-Rhenania[7]
  • Heinrich Krone (1895-1989), Lehrer, Mitglied des Reichstages, MdB, Bundesminister a.D.[8][9]
  • Viktor Burr (1906-1975), Althstoriker, Direktor der Universitätsbibliotheken von Jena und Bonn, Honorarprofessor der Universität Bonn, Träger des Verdienstkreuzes 1. Klasse.[10][11]
  • Johann Auer (1910-1989), Theologe, Professor der Universitäten Bonn und Regensburg[12][13]
  • Werner Broll (*1932), Lehrer Politiker, MdB, Direktor des Bundesinstitutes für ostdeutsche Kultur und Geschichte[14][15]
  • Gariel Adriányi, (*1935) Theologe, Professor der Universität Bonn[16][17]
  • Rudolf Seiters (*1937), Jurist, MdB, Bundesminister a.D., Träger des Großen Verdienstkreuzeses mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland[18]
  • Wolfgang Burr (1939-2017), Jurist, Ministerialdirektor a.D., Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, Träger des Ordens der Weißen Rose der Republik Finnland[19]
  • Msgr. Johannes Boersch, (*1944), Theologe und Philisoph, Kaplan seiner Heiligkeit (Monsignore), Leitender Pfarrer am Altenberger Dom.[20][21]
  • Jürgen Aretz, (*1946), Historiker, politischer Beamter im Bundesministerien für Innerdeutsche Beziehungen sowie verschiedenen Thüringer Landesministerien, Mitglied der Unitas-Salia und Unitas-Rhenania[22][23]

Literatur[Bearbeiten]

  • Studien und Dokumente zur Geschichte des W.K.St.V. Unitas-Rhenania zu Bonn, Bonn 2002
  • 125 Jahre Unitas-Veband: Beiträge zur Geschichte des Verbandes der Wissenschaftlichen Katholischen Studentenvereine Unitas (UV), Verlag Rundschau-Haus Köln, Köln 1981

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Webseite der Unitas-Rhenania. Abgerufen am 22. März 2019.
  2. Unitas Rhenania im Unitas-Verband. Abgerufen am 22. März 2019.
  3. Studien und Dokumente zur Geschichte des W.K.St.V. Unitas-Rhenania. Bonn 2002, S. 6.
  4. Peter Joseph Hasenberg: 125 Jahre Unitas-Verband. Rundschau-Haus Köln, Köln 1981, S. 93.
  5. Studien und Dokumente zur Geschichte des W.K.St.V. Unitas-Rhenania. Bonn 2002, S. 39.
  6. Studien und Dokumente zur Geschichte des W.K.St.V. Unitas-Rhenania. Bonn 2002, S. 73.
  7. Wilhelm Neuß. Abgerufen am 23. März 2019.
  8. Heinrich Krone. Abgerufen am 23. März 2019.
  9. Studien und Dokumente zu Geschichte des W.K.St.V. Unitas-Rhenania. Bonn 2002, S. 91.
  10. Viktor Burr. Abgerufen am 23. März 2019.
  11. Studien und Dokumente zur Geschichte des W.K.St.V. Unitas-Rhenania. Bonn 2002, S. 79.
  12. Johann Auer (Theologe). Abgerufen am 23. März 2019.
  13. Studien und Dokumente zur Geschichte des W.K.St.V. Unitas-Rhenania. Bonn 2002, S. 76.
  14. Werner Broll. Abgerufen am 23. März 2019.
  15. Studien und Dokumente zur Geschichte des W.K.St.V. Unitas-Rhenania. Bonn 2002, S. 79.
  16. Gariel Adriányi. Abgerufen am 23. März 2019.
  17. Studien und Dokumente zur Geschichte des W.K.St.V. Unitas-Rhenania. Bonn 2002, S. 76.
  18. Rudolf Seiters. Abgerufen am 23. März 2019.
  19. Traueranzeige General-Anzeiger. Abgerufen am 23. März 2019.
  20. Priester Altenberger Dom. Abgerufen am 23. März 2019.
  21. Studien und Dokumente zur Geschichte der Unitas-Rhenania. Bonn 2002, S. 78.
  22. Jürgen Aretz. Abgerufen am 23. März 2019.
  23. Studien und Dokumente zur Geschichte des W.K.St.V. Unitas-Rhenania. Bonn 2002, S. 76.


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