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Wetscher GmbH

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Wetscher GmbH

Logo-wetscher.jpg
Rechtsform Familienunternehmen
Gründung 1912/2018
Sitz Fügen, Österreich
Mitarbeiterzahl ca.100
Umsatz 25.000.000 €
Branche Hotel- und Objekteinrichtung, Innenarchitektur und Planung, Möbel & Wohnaccessoires
🌐Website www.wetscher.com
Stand: 2019

Die Wetscher GmbH und die Wetscher Möbel Mitnahme GmbH sind zusammenhängende österreichische Einzelhandelsunternehmen der Möbel- und Einrichtungsbranche. Die beiden Unternehmen betreiben, mit Stand Januar 2020, drei Einrichtungskaufhäuser in Fügen und Innsbruck.[1] Weiters verfügt die Wetscher GmbH über eine Unternehmenseigene Tischlerei, der Wetscher Werkstätten. Die Gesellschaft hat ihren Hauptsitz in Fügen im Tiroler Zillertal.[2]

Die Wetscher-Unternehmensgruppe beschäftigte im Jahr 2019 mehr als 100 Mitarbeiter und setzte insgesamt 25 Millionen Euro[3] um.

Geschichte[Bearbeiten]

Gründung und Beginn des Möbelhandels[Bearbeiten]

Der gelehrte Fügenberger Tischlermeister Franz Wetscher gründete[4] im Jahr 1912[5] einen Handwerksbetrieb im Zillertal, Tirol. 1926 siedelte die Tischlerei[6] durch den Kauf einer stillgelegten Brauerei an den heutigen Standort der Wetscher GmbH in Fügen, Tirol. In den 1920er Jahren fertigte die Fügener Tischlerei vorwiegend Einrichtungsgegenstände, sowie Gästezimmer und Gaststuben für Bauern- und Wirtshäuser im Zillertal im Stil der traditionellen Tiroler Handwerkskunst.

Hans Wetscher, Sohn des Gründers, stellte den Betrieb bei seiner Übernahme von Weich- und Massivholztechniken auf die damals neuartige Furniertechnik um. Mit Beginn der 1930er Jahre begann Hans Wetscher mit dem Möbelhandel und kaufte vorwiegend Mobiliar aus dem Wiener Raum.

Familiäre Akzente der Familie Wetscher[Bearbeiten]

Der Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich veränderte auch den Möbel-Markt: Möbel in großer Quantität, die vorab arbeitsteilig hergestellt und zerlegt angeliefert worden waren, gelangten erstmalig nach Tirol und erfreuten sich großer Beliebtheit. In den Jahren 1939 bis 1945 führte Hermine Wetscher, die Gattin von Hans Wetscher, dessen Betrieb weiter. Hermine Wetscher setzte dabei wesentliche Akzente und blieb über lange Jahre dem Unternehmen eng verbunden.

Die Umstände dieser Zeit zwangen die damalige Tischlerei zur Diversifikation[7] ihrer Produktion. So standen beispielsweise Särge, sowie Aufbauten für Jeeps und Holzkoffer auf dem Produktionsprogramm. Während der Jahre des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg boomte auch der Möbelhandel in Tirol, was bei Wetscher unter anderem zu dem Aufbau einer hauseigenen Lieferlogistik führte.

Datei:Außenansicht Wetscher Wohngalerien.jpg
Außenansicht Wetscher Wohngalerie

Franz Wetscher Jun., Bruder von Hans Wetscher und Besitzer der in Fügen benachbarten Malerei, spezialisierte sich auf die Bemalung der in der Tischlerei gefertigten Weichholzmöbel. Diese erwiesen sich sehr bald als Verkaufserfolg und wurden im Wetscher Möbelhaus in großen Stückzahlen verkauft.

Innenarchitekt Hansjörg Wetscher, Sohn von Hans Wetscher, etablierte das Unternehmen über die Grenzen des Zillertals hinaus. Er entwarf an der Kunsthochschule Linz das Wetscher Fichtenrahmenbau-Schlafzimmer, das sich durch hohe gestalterische und gleichzeitig funktionelle Ansprüche auszeichnete. 

1958 verwirklichte die Familie Wetscher eine erhebliche bauliche Erweiterung seines Standorts in Fügen und gestaltete mehrgeschossiges Möbelhauses mit einer Ausstellungsfläche von 4.000 Quadratmetern und zusätzlichen Lagerräumen.

Im Jahr 1959 entwarf Hansjörg Wetscher die Wetscher-Einbauküche, wenig später entstand das Möbelprogramm „Malmö” in Stollenbau-Technik. Auch auf der Führungsebene entwickelte sich das Unternehmen weiter. Neben Hansjörg Wetscher waren nun auch dessen Brüder Friedl und Klaus Wetscher im Unternehmen tätig.

Skandinavisches Design[Bearbeiten]

Datei:Wetscher Penthouse.jpg
Wetscher Penthouse

Skandinavisches Design stieg Anfang der 1960er Jahre zu Weltruhm auf. 1964 präsentierte Wetscher die größte skandinavische Möbelschau Österreichs. Alle Modelle dänischer Designer und Produzenten wurden in Fügen gezeigt. Den Eröffnungsfeierlichkeiten anlässlich des Relaunches der Marke „Wetscher“ am 29. April 1969  wohnten 10.000 Besucher bei. Angesichts des internationalen Aufstiegs des skandinavischen Möbelhändlers IKEA stellte auch Wetscher sein Konzept und seine Vertriebskanäle um und eröffnete 1974 die „WetscherWohnstraße“.

Etablierung der Marke „Wetscher“ und Eröffnung weiterer Möbermärkte[Bearbeiten]

1972 wurde bei Wetscher das erste und größte Möbel-Hochregallager Österreichs eröffnet. Im Rahmen der Ausstellung „Quarantäne“ wurden Haus und Wohnen der Zukunft präsentiert. Schauspieler des Tiroler Landestheater präsentierten Formen, Materialien und Techniken zukünftigen Wohnens.

Mit der Idee, Möbel aus dem Regal zu kaufen, folgte Wetscher dem immer populärer werdenden „Prinzip der Mitnahme“. In den 1980er und 1990er Jahren lag ein Schwerpunkt im Hause Wetscher auf der unternehmerischen Weiterentwicklung. Das Auftreten neuer Möbelvertriebsformen (Möbelmärkte, Möbelhäuser, Einrichtungshäuser) motivierte das Zillertaler Traditionsunternehmen zur Diversifikation der Produktion: Wetscher eröffnete einen Abholmarkt in Fügen, der unter dem Markennamen „L-Kauf“ auf mehr als 2000 Quadratmetern Verkaufsfläche Möbel Tirols vertrieb. In dieselbe Phase fiel auch die Eröffnung des „Greif-SB-Möbelmarktes“ im Osten der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck, der sein Möbelangebot auf einer Verkaufsfläche von 10.000 Quadratmetern offerierte.

In den 1990er Jahren übernahm die Marke „Wetscher“ den Nischen-Spezialist „Möbelland“ in Hall in Tirol. Ende der 1980er Jahre wurde die junge, in Wien lebende Tiroler Architektin, Miki Martinek mit der Neudefinition der Tiroler Stube im Stil der Neunzigerjahre beauftragt. Die „Edition Tirol“ zählte 1996 zu den besten Möbeln Österreichs, gewann mehrere Designpreise und entwickelte sich in den Folgejahren zum Verkaufserfolg. 

Ausstellungen, Konzepte und Auszeichnungen[Bearbeiten]

Datei:Wetscher Poliform Küchenstudio.jpg
Wetscher Poliform Küchenstudio

In den 1990er Jahren veranstaltete Wetscher etliche internationale Ausstellungen von DesignStars wie Paolo Piva, Antonio Citterio, Toshiyuki Kita oder Leon Krier. In dieser Zeit entstand auch das Kult-Fest „Festa del Design”, das zwischen 600 und 1000 prominente Gäste ins Zillertal lockte.

1997 verwirklichte der Architekt Wolfgang Pöschl für die Wetscher GmbH ein Konzept, das die Wohnwelten nach „Romantik” und „Modern” trennte. 2002 wurde Wetscher im Rahmen der Möbelmesse Köln von den Juroren des „Internationalen Bundes der Inneneinrichter“ der „Internationale Interieur Award 2002“ verliehen.

2004 brachte Wetscher den „Avanti Möbelmarkt“ an den Start. Als Mitglied des deutschen Verbundsystems für junges Wohnen „Alliance-Verband“ bot Avanti schickes Wohnen mit spezieller Ausrichtung auf die direkte Mitnahme der Möbel an. Der gemeinsame Einkauf im Rahmen des Alliance Verbandes ermöglichte dem Möbel-Mitnahme-Markt den Aufbau eines großen Fachsortiments. Avanti war bis 2019 am Markt und stellte dabei die Vorstufe zum heutigen Konzept von Wetscher MAX dar.

Wetscher Wohngalerien in Fügen[Bearbeiten]

Wetscher Wohngalerien ist ein Unternehmen im Bereich Wohnen und Einrichten. Das Kernsortiment umfasst Möbel und Küchen unterschiedlichster Stilrichtungen. Das Angebot der Wetscher Wohngalerien fokussiert auf die Produktlinien internationaler Qualitätshersteller wie Minotti, B&B Italia oder Poliform, sowie auf Produkte aus eigener Herstellung. Vom klassischen kleinen Handwerksbetrieb[8] in Fügen entwickelte sich Wetscher im Laufe der Jahrzehnte zu einem Möbel-Handelsbetrieb mit einer Fachkenntnis im Bereich Planung und Design[9].

Wetscher MAX - Designhalle für alle[Bearbeiten]

Wetscher MAX wurde als Concept Store für das junge Wohnen von Wetscher im Jahr 2018 in Fügen eröffnet. Betriebsintern und per Eigendefinition der Wetscher GmbH[10] wird das Konzept als neues digitales Einzelhandelskonzept und als „Designhalle für alle“ angesehen. Der Fokus von Wetscher MAX[11] liegt vor allem in den Bereichen Möbel-Mitnahme, ein (im Vergleich zu den Wetscher Wohngalerien) neuartiges Store-Konzept, sowie die Verbindung des stationären Handels und dem digitalen Handel im Web. Im Herbst 2019 eröffnete Wetscher MAX[12][13] einen zweiten Standort mit circa 4.000 Quadratmetern Verkaufsfläche im Osten der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck.[14][15]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Neueröffnung: Wetscher MAX kommt nach Innsbruck. Abgerufen am 14. Januar 2020.
  2. Wetscher :: Wetscher. Abgerufen am 14. Januar 2020 (english).
  3. Zweistellige Zuwachsraten bei Wetscher. Abgerufen am 14. Januar 2020.
  4. top.tirol_Top500. Abgerufen am 15. Januar 2020 (english).
  5. Wetscher Einrichtungshaus. Abgerufen am 15. Januar 2020.
  6. 23 05 2018 um 11:43 von Hans Pleininger: „Landessieger Tirol: Wetscher tischlert edle Wohnträume“. Abgerufen am 15. Januar 2020.
  7. „Wetscher-Meisterklasse“ lernt von den Besten. In: wirtschaft.tirol. 26. Mai 2017, abgerufen am 15. Januar 2020.
  8. Wetscher: „Wir haben uns gewappnet“. In: derStandard.at. Abgerufen am 15. Januar 2020 (österreichisches Deutsch).
  9. Wetscher Max: „Online Möbel mit maximalem Design zu minimalen Preisen“. Abgerufen am 15. Januar 2020.
  10. Wittmann. Abgerufen am 15. Januar 2020.
  11. Vahrner Alois: „Offensive in Innsbruck: Wetscher MAX vor Start“. 30. August 2019, abgerufen am 15. Januar 2020.
  12. Einrichtungshaus „Wetscher“ geht neue Wege. Abgerufen am 15. Januar 2020.
  13. „Wetscher Max: Online entwickelt und real gebaut!“ Abgerufen am 15. Januar 2020.
  14. „Wetscher Max: Online Möbel mit maximalem Design zu minimalen Preisen“. Abgerufen am 15. Januar 2020.
  15. Paumgartten Nikolaus: „Möbelmarkt Wetscher mit Neustart im Greif-Center“. 6. Juli 2019, abgerufen am 15. Januar 2020.


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