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Zen-Shōrin-Ryū

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Zen-Shōrin-Ryū ist eine Stilrichtung der japanischen Kampfkunst Karate-dō, welche stark durch die chinesische Kampfkunst Shaolin Kempo beeinflusst wurde und quasi eine Synthese aus beiden Kampfkünsten darstellt. Es ist nicht mit dem Karate Stil Shōrin-Ryū aus Okinawa zu verwechseln.

Geschichte[Bearbeiten]

Ab 1954 wurde durch Jürgen Seydel (1917–2008) Karate in Deutschland eingeführt. Jürgen Seydel gründete auch den ersten Karateverein in Bad Homburg, mit dem Namen „Budokan Bad Homburg“.

Fast gleichzeitig begründeten die Niederländer Gerard Karel Meijers (* 1928)[1] und Carl Faulhaber den Kung Fu Stil Shaolin Kempo, der sich in den 1960er Jahren in den Niederlanden und Deutschland verbreitete. Diese beiden Stile verband als erster Willy Horstmann (1950–2014) – ein langjähriger Weggefährte und früher Schüler von Gerald Karel Mejers – zum Shaolin Karate.

Schon Anfang 2003 gab es von einigen Schülern Willy Horstmanns Bestrebungen, das Shaolin Karate wieder mehr mit der zugrunde liegenden Philosophie des japanischen Zen zu verbinden und aus dem reinem Kampftraining wieder ein Budō-Training zu formen, dass außer der Kampftechnik noch eine „innere“ -Lehre oder auch Philosophie enthält. Sie gründeten daraufhin Ende 2003 den Zen-Shōrin-Ryū Karate Stil.

Beschreibung des Stils[Bearbeiten]

Wie in anderen Kampfkünsten und speziell im Karate-Dō, wird auch im Zen-Shōrin-Ryū Karate Kihon (Basis- und Grundlagentraining), Kata (Form, festgelegte Bewegungsabläufe) und Kumite (Partnertraining) als wesentliche Elemente trainiert.

Generell dient der Stil jedoch nicht nur der Selbstverteidigung oder der Stärkung der Kampfkraft, sondern auch der Kultivierung von Körper, Geist und Qi. Wobei Meditation und die Gesundheitspflege mittels Qigong (Qi Gong; ch'i-kung) und Taijiquan (Tai-Chi-Chuan) Übungen eine zentrale Rolle spielen.

Zen-Meister Taisen Deshimaru (* 29. November 1914; † 30. April 1982), Gründer des ersten Zen-Tempels La Gendronnière in Europa und der Association Zen Internationale, schreibt in seinem Buch Zen in den Kampfkünsten Japans:

„In Europa, den Vereinigten Staaten und Japan praktizieren viele Menschen die Kampfkünste, ohne den wahren Weg des Budō oder den des Zen zu gehen. Und die allgemeine Ansicht geht dahin, vorzugeben, die Prinzipien des Zen, die Philosophie des Zen habe nichts mit der sportlichen Praxis der Kampfkünste zu tun.“

Taisen Deshimaru: [2]

Laut Deshimaru würden Körper und Technik geschult, nicht das Bewusstsein. Die Wurzel der Kampfkünste liege aber woanders. Er sieht Zen als die wahre Grundlage der japanischen Kampfkünste und das Praktizieren der Kampfkünste ohne Zen als einen Sport unter vielen – kämpfen um zu gewinnen, ohne Weisheit.

Zen-Shōrin-Ryū sieht sich als eine Methode zur Selbstverwirklichung und Selbstkontrolle im Sinne des Budō und Bushidō (wörtlich „Weg () des Kriegers (Bushi)“) und nähert sich damit dem von Deshimaru Ideal der japanischen Kampfkünste an.

Die Etikette und die Philosophische Lehre des Zen-Shōrin-Ryū Karate orientiert sich eher an den daoistischen Prinzipien die Gerald Karel Mejers gelehrt hat und ist weniger an die Dōjō-Etikette des japanischen Karate angelehnt.

Abgrenzung[Bearbeiten]

Zen-Shōrin-Ryū unterscheidet sich deutlich von Sportkarate, Wettkampfsport oder reiner Selbstverteidigung. Philosophisch begründet finden keine Wettkämpfe statt, kein körperliches Kräftemessen mit anderen. Wichtig ist der Vergleich seiner persönlichen körperlichen und geistigen Fähigkeiten mit sich selbst zu einem früheren Zeitpunkt.

Körperkontakt findet nur beim Partnertraining auf rein partnerschaftlicher Basis statt, wenn eine Personen ihren Angriff, die andere ihre Abwehr übt.

Kleidung und Gürtelfarben[Bearbeiten]

Während des Trainings und Prüfungen werden ein weißer Karategi mit entsprechendem weißen, braunen oder schwarzen Gürtel (Obi) getragen. Meister tragen zusätzlich eine schwarze Weste.

Gürtelfarben
8. bis 5. Kyū 4. bis 1. Kyū 1. bis 3. Dan 4. bis 6. Dan
Grundstufe Mittelstufe Oberstufe Meisterstufe
Gürtelbild Weißer Gürtel Brauner Gürtel Schwarzer Gürtel schwarze Weste
Schwarzer Gürtel
Farbe weiß braun schwarz schwarz

Kata[Bearbeiten]

Im Zen-Shōrin-Ryū Karate werden folgende Kata trainiert:

8. bis 6. Kyu Taikyoku shodan in verschiedenen Varianten
5. Kyu Taikyoku nidan
4. Kyu Shorin Empi
3. Kyu Taikyoku sandan
2. Kyu Wankan und Sanchin
1. Kyu Naihanchi (Tekki) und Tenshō
1. Dan Sōchin
2. Dan Long-Dao (Drachenkata) – 1. Teil
3. Dan Long-Dao (Drachenkata) – 2. Teil
4. Dan Pock-Keck-Dao

Literatur[Bearbeiten]

  • Andreas F. Albrecht: Dôjôkun. Die Ethik des Karate-dô. Schlatt-books, 2004, ISBN 3-937745-16-5.
  • Roland Habersetzer: Karate der Meister. Mit Körper und Geist. Palisander Verlag, Chemnitz 2010, ISBN 978-3-938305-16-4.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Dschero Khan - Home. Abgerufen am 5. Juni 2023 (nederlands).
  2. Taisen Deshimaru-Rōshi: Zen in den Kampfkünsten Japans. Hrsg.: Marc de Smedt. Kristkeitz, Heidelberg 1994, ISBN 3-921508-04-5, S. 50 f.


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