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Blumhoff (Familie)

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Wappen der Familie Blumhoff

Blumhoff (auch Blomhoff) ist der Name einer überlieferungsgemäß ursprünglich französischen Familie, deren Nachfahren nach Holland und Preußen kamen.

Geschichte[Bearbeiten]

Familienüberlieferungen zufolge sollen die Blumhoff eine protestantische Adelsfamilie französischen Ursprungs sein, die als Hugenotten[1] verfolgt und enteignet wurden, der Bartholomäusnacht entkamen und nach Holland und West-Preußen flüchteten. Aufgrund dieser Flucht sollen über die frühe Familiengeschichte kaum Überlieferungen vorhanden sein.

Jan Cock Blomhoff, Titia Cock Blomhoff mit Kind und Bediensteten in Japan (Gemälde, 1817)

Ein Vertreter der holländischen Linie soll ein „Ritter Blumhoff“[2], genauer Jan Cock Blomhoff, sein, Sohn von Johannes Blomhoff († 17. April 1798 in Leiden) und Dorothea Cock († 3. August 1839 in Vianen). König Wilhelm I. schlug ihn zum Ritter vom Orden vom Niederländischen Löwen und entsandte ihn im Auftrag der Niederländischen Regierung nach Japan. Dort leitete er vom 6. Dezember 1817 bis 20. November 1823 die Handelssiedlung Dejima in der Bucht von Nagasaki. Die väterliche Linie kann über Johannes Blomhoff (1748–1798), Stephan Blomhoff (1705–1773) in Amsterdam und Jan Blomhoff (1670–1745) in Amsterdam bis Christian Blomhoff (* 1638/9, † 1704/5) in Amsterdam zurückverfolgt werden.[3]

Die früheste Überlieferung der westpreußischen Linie ist ein Blumhoff, der 1627 Bürgermeister von Warschau war.[4] Im westpreußischen Landkreis Berent zu Liniewo saß 1842 und noch im Mai 1853 der Major a. D. und Rittergutbesitzer Carl Norbert Blumhoff[5] († 22. Juni 1864[6]), der 1842 den Roten Adlerorden IV. Klasse erhalten hatte, zuletzt Hauptmann im 1. Bataillon des 4. Ostpreußischen Landwehr-Regiments Nr. 5 war und 1853 in die Bezirkskommission für die Einkommenssteuer gewählt wurde.[7][8] Im März 1877 erscheint Wilhelm Blumhoff auf dem Rittergut Groß-Liniewo (deutsch: Lienfelde).[9] Die preußischen Blumhoff waren durch zwei Eheschließungen mit denen von Malotki verbunden. So war Florentine Wilhelmine geb. von Malotki, Tochter von Heinrich Gottlieb von Malotki, königlich-preußischer Leuntant im Infanterie-Regiment von Grävenitz, mit einem Blumhoff, königlich-preußischer Major der Landwehr, verheiratet,[10] vermutlich mit dem o. g. Carl Norbert Blumhoff. Marie Blumhoff († 2. März 1904 in Eberswalde) wiederum war in erster Ehe mit Franz Karl Wilhelm von Malotki (* 5. Februar 1826, † 27. September 1859), königlich-preußischer Hauptmann a. D. und Neffe der o. g. Florentine Wilhelmine geb. von Malotki, verheiratet. Die Eheleute hatten zwei Töchter, Magdalene (1855–1923) und Maria (1857–1912).[10] Dieselbe Marie von Malotki, geb. Blumhoff, verlobte sich als Witwe 1867 in Hoch-Liniewo mit dem Predigtamtskandidaten Julius Arnold Seelmann, genannt Eggebert († 3. Mai 1892).[11] Die Eheschließung erfolgte im Januar 1868.[12]

Ernst Blumhoff (* 21. März 1865), der aus Klein-Liniewo stammte und katholischen Glaubens war, wurde an Michaelis (29. September) 1884 nach 12½ Jahren auf dem Königlichen Gymnasium Marienwerder als Abiturient verabschiedet. Sein Vater war Rentier in Marienwerder.[13] Nach dem Abitur studierte Ernst Blumhoff direkt im Anschluss an der königlichen Universität zu Breslau Philologie. Gleichzeitig schrieb sich dort auch ein Ottomar Blumhoff, wohnhaft in Liniewo, für Pharmazie ein.[14] Letzterer wurde 1887/8 als Apotheker in Preußen staatlich approbiert.[15] Ottomar Blumhoff war mit Melanie geb. Friedrich verwitwete Kaminski verheiratet, die 1896 beim Königlichen Amtsgericht eine Firma „M. Blumhoff“ mit einer Niederlassung in Stettin eintragen ließ.[16]

Außerdem findet sich ein evangelischer Ernst Blumhoff (* 4. November 1869), Sohn des verstorbenen Rittergutsbesitzers gleichen Namens und wohnhaft zu Hoch-Liniewo in Westpreußen, der nach 3½ Jahren auf dem Königlichen Friedrichs-Gymnasium zu Preußisch Stargard an Michaelis 1889 als Abiturient entlassen wurde.[17] Offenbar hatte sich dieser Ernst Blumhoff bereits zu Ostern 1888 als Philologie-Student der Universität Breslau eingeschrieben.[18] Ernsts jüngerer Bruder Erich Blumhoff (* 19. Januar 1871), ebenfalls evangelisch, wurde zu Ostern 1891 nach fünf Jahren auf demselben Gymnasium zu Preußisch Stardgard mit Reifezeugnis entlassen.[19] Direkt im Anschluss studierte Erich Blumhoff an der Universität Jena.[20] Er wurde Reichsbankdirektor/-vorstand in Zittau und war Mitglied der Freimaurerloge „Friedrich August zu den drei Zirkeln“ in Zittau.[21] Außerdem war er vom 28. Juni 1932 bis 1933 für ca. 6 Monate Mitglied im Rotary Klub Chemnitz.[22]

Wappen[Bearbeiten]

Blasonierung des Redenden Wappens: Geviert. Feld 1 und 2 je ein (schwarzer?) Panzerarm, der einen Hammer schwingt, Feld 3 zwei auf Grund stehende Blumen, Feld 4 drei Hämmer, deren Stile unten aneinanderstoßen. Der gekrönte Helm mit (schwarz-silbernen?) Helmdecken.

Offenbar wurde das Stammwappen der Blumhoff um das Wappen des angeheirateten Geschlechts Malotki vermehrt, das den Panzerarm mit Hammer als Helmzier und die drei Hämmer im Schild zeigt.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Liste der in der hugenottischen Datenbank in Bad Karlshafen vorkommenden Nachnamen (PDF, 876 KB) auf hugenotten.de, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  2. Japan nach den besten Quellen geschildert von einem Vereine Gelehrter (= Die Außer-Europäische Welt oder Jahrbuch des Wissenswürdigsten aus der Kunde fremder Länder und Völker, 2. Band), Karlsruhe 1860, S. 13 (Google Bücher).
  3. Blomhoff-Familie auf wikitree.com, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  4. Adam Milobedzki: Architecture in Wood: Technology, Symbolic Content, Art, in: Artibus et Historiae, Bd. 10, Nr. 19 (1989), S. 194 (hier Abb. Residence of Bürgermeister Blumhoff in Warsaw. Gemälde von A. Booth, 1627. Foto von W. Wolny.).
  5. Nationalzeitung, 28. Juni 1864, 2. Beiblatt zu Nr. 295, 17. Jg., S. 4 (Google Bücher).
  6. Militair-Wochenblatt, 49. Jg. (1864), Berlin, S. 301 (Google Bücher).
  7. Ordensliste Rother Adlerorden, S. 181 (PDF, 29,9 MB) auf uni-duesseldorf.de, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  8. Amts-Blatt der Königlich Preußischen Regierung zu Danzig, 1853, S. 139 (Google Bücher).
  9. Sitzung am 20. November 1880, in: Zeitschrift für Ethnologie (ZfE), 12. Bd. (1880), S. 285 (Digitalisat).
  10. 10,0 10,1 Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, Band 18, 1925, S. 595.
  11. Nationalzeitung, 1867, Nr. 7/9, S. 2 (Digitalisat).
  12. Dr. Julius Arnold Seelmann, genannt Eggebert auf parpart.de, abgerufen am 5. Oktober 2024.
  13. Jahresbericht des Königlichen Gymnasiums zu Marienwerder für das Schuljahr 1884/5, Marienwerder 1885, S. 59 (Google Bücher).
  14. 112. Personal-Bestand der königlichen Universität zu Breslau, Sommersemester 1885, Breslau, S. 13 (Google Bücher).
  15. Apotheker-Zeitung, Nr. 7, 1889, S. 82 (Google Bücher).
  16. Vierte Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und königlich preußischen Staats-Anzeiger, Nr. 253, 23. Oktober 1896 auf uni-mannheim.de, abgerufen am 6. Oktober 2024.
  17. Bericht über das X. Schuljahr von Ostern 1889 – 1890, S. 21 (uni-duesseldorf.de).
  18. 121. Personal-Bestand der königlichen Universität zu Breslau, Wintersemester 1889/90, Breslau, S. 19 (Google Bücher).
  19. Jahres-Bericht über das Schuljahr Ostern 1891–1892, Preußisch Stargard 1892, S. 26 (Google Bücher).
  20. Louis Walther: Verzeichniß der Lehrer, Behörden, Beamten und Studirenden der Großherzogl. und Herzogl. S. Gesammt-Universität Jena im Sommer-Semester 1891, Nr. 130, Jena 1891, S. 18 (Google Bücher).
  21. Mitgliederliste der Freimaurerloge „Friedrich August zu den drei Zirkeln“ auf 3zirkel.de, abgerufen am 6. Oktober 2024.
  22. Erich Blumhof auf memorial-rotary.de, abgerufen am 6. Oktober 2024.


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