Conrad Engelmann (Töpfer)
Conrad Engelmann (1782–1853) war in Weimar Töpfermeister und Hoftöpfermeister. Die Weimarer Hoftöpferei befand sich am Brühl 10. Engelmann hatte sich dort mit einem Relief, die „erzürnte Vesta“, der Schlacht bei Jena und Auerstedt gedenkend, „verewigt“, ohne seinen Namen zu nennen.[1]
Leben und Wirken[Bearbeiten]
Engelmann erlernte sein Handwerk in Weimar beim Hofbildhauer Martin Gottlieb Klauer.[2][3] Er war seit 1813 mit der Witwe seines Vorgängers Johann Friedrich Nindel (1766–1813), der die Ofenfabrik am Brühl 1792 gründete, verheiratet und verdoppelte annähernd die Hoftöpferei mit dem Ankauf des Nachbargrundstücks Brühl. Er war seinerzeit der angesehenste Meister seiner Zunft in der Stadt. Einer seiner Nachfolger war Johann Friedrich Schmidt, der wiederum als Schwiegersohn verwandtschaftlich mit Engelmann verbunden und bei diesem Lehrling gewesen war.[4] Engelmann hatte um 1840 zusammen mit einem Reppenhagen im Brandenburgischen eine Firma „Engelmann & Reppenhagen“. Die meisten Öfen und Keramikkacheln in und um Weimar kamen seinerzeit aus seiner Werkstatt.
Engelmann war an den Tonverzierungen am Rathaus beteiligt. Einer Rechnung vom 16. Oktober 1840 folgend weist der „Meister Engelmann“ Positionen für „gebrannte Kapitelle, 2 große Formen und 17 Öfen aus.[5], welches Baurat Heinrich Heß berichtete. Außerdem schuf Engelmann Tonplastiken nach Martin Gottlieb Klauer und eben auch Öfen. Klauer selbst hatte bei Engelmann Tonwaren brennen lassen, denn er konnte nicht beliebig brennen, weil unter anderem der technische Stand bei ungünstiger Witterung längere Brennpausen nötig machte. Auch bei großformatigen Tonwaren stieß Klauer an seine Grenzen.[6]
Engelmann wurde aufgrund seiner persönlichen Bekanntschaft bei der abermaligen Bestattung Friedrich Schillers in der Fürstengruft am 16. Dezember 1827 neben einer Anzahl von Hofbeamten bzw. für den Hof bzw. die Bibliothek arbeitenden Diener und Handwerksmeistern und dem Oberbürgermeister Carl Leberecht Schwabe als Leichenträger ausgewählt, nachdem Schillers vermeintliche sterbliche Überreste 1826 aus dem Kassengewölbe exhumiert und für ein Jahr in der HAAB aufgestellt worden waren.[7][8] Was zu dieser Zeit niemand ahnte: Das Skelett und der Schädel gehörten zu anderen Personen. Der echte Schädel Schillers wurde indes nie gefunden. siehe: Bei Betrachtung von Schillers Schädel
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Wer der Töpfer war, ist hier nicht genannt. Der Stifter war aber Conrad Engelmann. Art. Ofenfabrik J.F.Schmidt, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 339.
- ↑ Jeanette Lauterbach, Hermann Hofmann: Antlitz des Schönen: klassizistische Bildhauerkunst im Umkreis Goethes, Thüringer Landesmuseum Heidecksburg, Rudolstadt 2003, S. 103.
- ↑ [1]
- ↑ Axel Stefek (Hrsg.): Energie in Weimar: Vom Mittelalter bis in die Neuere Zeit (= Energiegeschichte der Stadt Weimar. Bd. 1). Hrsg. von der Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH durch Axel Stefek. Weimar 2016, S. 303.
- ↑ Stefek, S. 335 Anm. 23.
- ↑ Arthur Fontaine: Der englische Coade-Stein – die Villeroy & Boch „Terracotta“: Mit Exkursen zu Martin Klauer nach Weimar und Friedrich Schinkel nach Berlin, Norderstedt 2019, S. 63 f.
- ↑ Julius Schwabe, Carl Leberecht Schwabe: Schillers Beerdigung und die Aufsuchung und Beisetzung seiner Gebeine: 1805 …, 1852, S. 128. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Walter Hinderer: Schiller und kein Ende: Metamorphosen und kreative Aneignungen, Königshausen & Neumann, 2009, S. 42 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
Personendaten | |
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NAME | Engelmann, Conrad |
KURZBESCHREIBUNG | Töpfermeister und Hoftöpfer in Weimar |
GEBURTSDATUM | 1782 |
STERBEDATUM | 1853 |
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