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Jacob Löser

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Jacob Löser (geboren 1753 in Walldorf bei Meiningen; gestorben 1818 in Weimar) war Kaufmann, Inhaber eines Handelshauses und „Hofjude“ in Weimar.[1][2]

Leben[Bearbeiten]

Löser handelte in seinen ersten Weimarer Jahren mit Altkleidern, später mit Gemischtwaren.[3] In seinem Geschäft war sogar russischer Tee zu haben, damals eher eine Seltenheit.[4] Zu seinen Kunden zählte auch Friedrich Schiller.[5]

Löser war Schwager des Weimarischen Hoffaktors Jacob Elkan (1742–1805). Elkan, Gabriel Ulmann und Jacob Elkan gelang der erfolgreiche Einstieg in den Silberhandel. Der Kaufmann Ulmann belieferte als „Großherzoglicher Hofcommisair und Banquier“ zusammen mit Jacob Elkan und Jacob Löser die herzoglich sachsen-weimar-eisenachische Münze in Eisenach mit Silber.[6] Über Sara Elkan (1742–1824) war Löser mit Elkan verschwägert. Im Jahre 1783 erhielt Löser in Weimar eine Handelskonzession.[7][8] Im Jahre 1799 kam von Carl Kirmß vor dem Geheimen Conseil zu einer einzeln geführten Befragung von Ulmann, Elkan und Löser mit dem Inhalt, wie viel Silber er an die Münze nach Eisenach zu liefern bereit sei.[9] Für das Herzogtum war die Belieferung der Münze in Eisenach von zentraler Bedeutung.[10] Löser hatte auch mit dem Weimarer Hof geschäftlich zu tun, weshalb er als Hofjude betitelt wurde. Er gehörte zur VI. Klasse des damaligen Weimarer Hofjudentums.[11]

Löser hinterließ einer Zeitungsanzeige (u. a. in der Frankfurter Ober-Post-Amts-Zeitung, 1818, 7/12) folgend hohe Schulden, da ein Termin zur Liquidation festgesetzt wurde, wo die Gläubiger ihre Forderungen geltend machen konnten.[12][13]

Auf dem Jüdischen Friedhof in Weimar gibt es einen Grabstein für ihn und die Familie Löser.

Literatur[Bearbeiten]

  • Eva Schmidt: Jüdische Familien im Weimar der Klassik und Nachklassik und ihr Friedhof ((Weimarer Schriften des Stadtmuseums, Nr. 8). Rat der Stadt Weimar 1984.
  • Eva Schmidt: Jüdische Familien im Weimar der Klassik und Nachklassik (Weimarer Schriften des Stadtmuseums, Nr. 48). Weimar 1993. ISBN 3-910053-24-6
  • Marko Kreutzmann: Die Familie Elkan und das jüdische Leben in Weimar im 18. und 19. Jahrhundert. In: Axel Stefek (Hrsg.): Beiträge zur Weimarer Geschichte 2024. Jahresschrift des Vereins der Freunde und Förderer des Stadtmuseums Weimarer im Bertuchhaus e.V. ISSN 2699-5263

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. [1]
  2. Eva Schmidt: Jüdische Familien im Weimar der Klassik und Nachklassik (Weimarer Schriften des Stadtmuseums, Nr. 8). Weimar 1984, S. 18 f.
  3. Elke Küstner: Jüdische Kultur in Thüringen: Eine Spurensuche, Sutton Verlag, Erfurt 2012, S. 116 f.
  4. [2]
  5. [3]
  6. https://alemannia-judaica.de/weimar_synagoge.htm
  7. Hans-Werner Hahn, Marko Kreutzmann (Hrsg.): Jüdische Geschichte in Thüringen. Strukturen und Entwicklungen vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Wien, Köln 2023, S. 164. online ISBN 978-3-412-52591-0 (Reiner Prass: Rezension, Wissenschaftlicher Literaturanzeiger 62/1, 2023)
  8. Volker Wahl (Hrsg.): Das geheime Consilium von Sachsen-Weimar-Eisenach in Goethes erstem Weimarer Jahrzehnt 1776–1786. Bearbeitet von Uwe Jens Wandel und Volker Wahl. Böhlau, Wien / Köln / Weimar 2014, S. 902 Regest Nr. 13660 und S. 908 Regest Nr. 13600. ISBN 978-3-412-22334-2.
  9. [4]
  10. Ulrike Schramm-Häder: Jeder erfreuet sich der Gleichheit vor dem Gesetze, nur nicht der Jude: die Emanzipation der Juden in Sachsen-Weimar-Eisenach (1823-1850), Urban & Fischer, München und Jena 2001, S. 18.
  11. [5]
  12. [6]
  13. Mitteldeutsche Forschungen, Band 50,Ausgabe 1, Böhlau Verlag, 1968, S. 593.


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