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Darmstädter Burschenschaft Markomannia

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Die Darmstädter Burschenschaft Markomannia war eine Studentenverbindung in Darmstadt. Sie ging 1954 in der Darmstädter Burschenschaft Rheno-Markomannia auf.

Gründung bis zum Ersten Weltkrieg[Bearbeiten]

Am 12. Juni 1896 gründeten dreizehn Studierende der Darmstädter Technischen Hochschule die Freischlagende Verbindung Teutonia. Ihre Farben waren rot-weiß-gold, Mütze und Pekesche karmesinrot und der Wahlspruch „amico pectus, hosti frontem“. Im ersten Semester unterstützten zwei Darmstädter Chatten, einer damals ebenfalls noch freischlagenden Verbindung, später Corps. Im Wintersemester 1897/98 wurde die Teutionia Burschenschaft. Nach ehrenvollem Austritt der damit nicht einverstandenen Burschen verblieben sieben Burschen als Gründungsmitglieder[1]:

Charles Bittel aus Paris (1876–1950); Georg Graef aus Darmstadt (1877–?); Wilhelm Janeke aus Rathenow (1874–1901); Fritz Kock aus Warnow (1874–1931); Wilhelm Roeper aus Dortmund (1876–1941); Otto Schencke aus Zwickau (1865–1945); Wilhelm Wagner (?)

Erkennbar handelt es sich nicht um eine landsmannschaftliche Verbindung, sondern um eine von Studierenden mit gleichliegenden Interessen. Die Teutonia trug die Farben weiß-rot-gold und Mütze sowie Pekesche unverändert karmesinrot. Vorübergehend trugen die Mitglieder im Wintersemester 1898/99 Stürmer.

Als die Teutonia im Sommersemester 1899 durch den Leichtsinn eines Bundesbruders 1899 in Verruf geriet, suspendierte sie sich selbst, blieb jedoch zusammen, trat aber nicht mehr in ihren Farben auf. Am 19. Juli 1899 wurde beschlossen, den Namen Markomannia anzunehmen und die Farben auf schwarz-gold-rot zu ändern und die Mützenfarbe auf apfelgrün, die Pekeschen in schwarz. Der neue Wahlspruch stammte aus dem Deutschlandlied: „Einigkeit und Recht und Freiheit". Am 17. Oktober 1899 beschlossen die Markomannen, Burschenschaft zu werden. Der Darmstädter Deputierten Convent verlangte zur Aufnahme in das Paukverhältnis fünfzehn Partien, die alle im Dezember 1899 bestanden wurden.

Einen großen Auftritt hatte diese neue Burschenschaft Markomannia außerhalb ihrer Hochschulstadt auf dem Gutenbergfest im Sommer 1900 in Mainz aus Anlaß des 500. Geburtstags des Erfinders der Buchdruckerkunst, wo einige ihrer Burschen in vollem Wichs zu Pferde chargierten. Legendär ist auch die Maikneipe in Eppstein im Taunus im Sommer 1930.[2]

Viele Bundesbrüder meldeten sich freiwillig zur aktiven Teilnahme am Ersten Weltkrieg. Sechzehn von ihnen fielen[3]:

Ernst Moldenhauer aus Holzwickede (1879–1914); Paul Hädrich aus Gera (1878–1914); Nicolaus Eisenstecken aus Trier (1878–1914); Otto Schäfer aus Biedenkopf (1883–1914); Friedrich Hohenemser aus Frankfurt am Main (1876–1914); Friedrich Jöst aus Offenbach (1888–1915); Richard Steckhan aus Walburg (1896–1916); Franz Zernecke aus Wilhelmshaven (1891–1916); Hans Rubbert aus Hamburg (1887–1917); Paul Krell aus Bessungen (1895–1917); Georg Maurer aus Bessungen (1889–1917); Fritz Porcher aus Frankfurt am Main (1881–1918); Willi Hubmann aus Minderleinsmühle (1882–1918); Eduard Auen aus Ründeroth (1889–1918); Georg Schluckebier aus Königsberg (1893–1918); Georg Gülke aus Friedberg (1884–1919)

Erster Weltkrieg bis zur Auflösung[Bearbeiten]

Die Burschenschaft Markomannia mietete verschiedene Verkehrslokale in Darmstadt, bevor sie ein eigenes Haus bezog: „Im Krug zum grünen Kranze“ in der Nieder-Ramstädter Straße, „Zu den drei Hasen“ bei der Brauerei Dischinger in der „Heinheimer Straße“,„Münchener Kindl“ in der Neckarstraße 4, „Zur Stadt Pfungstadt“ bei der gleichnamigen Brauerei in der Elisabethstraße 2 und schließlich „Zum Perkeo“ in der Alexanderstraße 12 gleich neben der Technischen Hochschule. 1925 erwarb die Burschenschaft dank der Tatkraft ihres Gründungsmitgliedes Wilhelm Roeper das Haus in der Wilhelmstraße 36. Zur Einweihung holten ihn die Bundesbrüder im einzigen jemals für eines ihrer Mitglieder organisierten Fackelzug zu Hause ab. Das Haus erfüllte von Größe und Ausstattung auf viele Jahre alle Ansprüche der Aktiven an eine zweckmäßige Umgebung für ihr Studium und das gesellige Beisammensein bis hin zum Fechten. Daneben besuchten sie aber auch das Verkehrslokal „Bender“ in der Georgenstraße 1 und zeitweise die Exkneipen „Schaller“ in Nieder-Modau und das Gasthaus „Zur Krone“ in Alsbach an der Bergstraße. Das Haus erfüllte seinen Zweck, die Markomannia konnte bald bis in die 1930er Jahre eine starke Aktivitas halten.

Auflösung und Fortführung als Kameradschaft[Bearbeiten]

Auf dem Wartburgfest am 18. Oktober 1935 wurden die seither der Deutschen Burschenschaft angehörenden Verbindungen aufgelöst und von dem NSDStB als Kameradschaften übernommen. Die Fahnen wurden in den Rittersaal eingebracht.[4] Die Markomannia gründete den Verein ehemaliger Markomannen e. V. In der Darmstädter Kameradschaft „Friedrich Friesen“ wurden nur wenige Bundesbrüder Mitglied.[5] Das organisierte Bundesleben erlosch, aber viele, nicht alle Kontakte blieben.

Alles hatte mit der infolge der mit der Gleichschaltung erzwungenen Auflösung der studentischen Verbindungen ein Ende. Das Haus in der Wilhelmstraße 36 wurde zunächst vermietet und dann an das Rote Kreuz verkauft. In dem schweren Luftangriff am 11./12. September 1944 wurde es vollständig zerstört. In derselben Nacht wurde ein Teil des bei einem Bundesbruder verwahrten Archivs vernichtet, ein anderer Teil ging in der Sowjetischen Besatzungszone verloren. Es konnten neben persönlichen Erinnerungen somit lediglich einige Stücke gerettet werden, die Bundesbrüder bei der Auflösung erworben hatten.

Eine große Zahl der Bundesbrüder nahm am Zweiten Weltkrieg teil, mindestens dreizehn von Ihnen wurden Opfer dieses Krieges[6]:

Werner Rühl aus Berlin (1914–1940); Helmut Stork aus Essen (1911–1941); Richard Roeper aus Frankfurt am Main (1909–1941); Werner Koegel aus Eisleben (1910–1942); Erwin Heil aus Butzbach (1906–1943); Ulrich Thurmann aus Stettin (1908–1943); Jakob Dingeldein aus Bickenbach (1899–1945); Rudolf Müller aus Herne (1902–1945); Fritz Goertz aus Magdeburg (1899–1945); Erich Hamann aus Gießen (1906–1945); Hans Liebau aus Darmstadt (1907–1945); Walter Bockemühl aus Niederseßmar (1907–1946); Kurt Knothe aus Posen (1901–1947)

Wiedergründung bis zum Zusammenschluß[Bearbeiten]

Nach dem Zweiten Weltkrieg gründeten einige Studierende den A. C. Frankenstein, der bald Anschluß suchte und diesen in der früheren Burschenschaft Markomannia fand. An der Mensurfrage scheiterte für einige von ihnen eine gemeinsame Zukunft. In der Beckstraße 71 erwarb man eine Bleibe, die mit einiger Selbsthilfe 1952 eingeweiht werden konnte. Endlich betrieben einige Alte Herren ein Zusammengehen mit der früheren Burschenschaft Rheno-Guestfalia. Zusammen beschaffte man ein neues Haus in der Jahnstraße 130. Der Zusammenschluß beider erfolgte am 11. Dezember 1954, und zu diesem Zeitpunkt trugen die jungen Aktiven der Burschenschaft Rheno-Markomannia in der Deutschen Burschenschaft die Farben grün-gold-karmesinrot mit grünen Mützen.

Mitglieder[Bearbeiten]

Bekannt sind nach umfangreichen Recherchen heute 283 frühere Mitglieder bis zur Auflösung und 48 nach dem Zweiten Weltkrieg bis zum Zusammenschluß, mit dem die Geschichte der früheren alten Darmstädter Burschenschaft Markomannia endet.

Siehe auch[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • o. Verfasser: verschiedene Mitgliederverzeichnisse der Darmstädter Burschenschaft Markomannia
  • # Gerd Cramer: Markomannenblätter, Mitteilungsblatt der Burschenschaft Markomannia Darmstadt. 2012 Selbstverlag des Verfassers (1924 bis 1941 sowie 1951 bis 1954 vollständig, jedoch ohne 1/1924)
  • # Gerd Cramer: 33 Köpfe. 2016 Selbstverlag des Verfassers (Erich Allstädt, Richard Anton, Albert Barthelmes, Herbert Bausch, Franz Burkhard, Otto Cordes, Georg Cramer, Kurt Debus, Hans Paul Gestermann, Walter Görig, Karl Guntrum, Friedrich Hämmerling, Helmut Hoelzer, Heinrich Klugkist, Friedrich Kock, Alexis Krusche, Waldemar Krusche, Karl Lieser, Curt Mehrhardt, Gottlieb Moeller, Erich Neubert, Ludwig Patt, Oskar Renner, Friedrich Schmitt, Ernst Schreiber, Hans Siebert, Ernst Steinhoff, Wilhelm Sturm, Walter Ulmke, Paul Joseph Winter, Walter Wolf, Richard Zipfel und Ernst Zoeppritz)
  • # Gerd Cramer: Erinnerungen alter Markomannen von Erich Simon; neu aufgelegt 2017 Selbstverlag des Verfassers (mit Ergänzungen u. a. aus dem Nachlaß von Georg Cramer)
  • # Gerd Cramer: Markomannen SS 1930. 2012 Selbstverlag des Verfassers (Briefe und Veröffentlichungen Georg Cramer, Kurt Debus, Helmut Gäbert, Heinrich Klugkist, Adolf Mindermann und Kurt Sitz)
  • # Gerd Cramer: Markomannen SS 1930 – Anlagenband. 2012 Selbstverlag des Verfassers (Albert Barthelmes, Karl Brützel, Kurt Debus, Helmut Gäbert, Heinz Heithecker, Helmut Hölzer, Erhard Jahns, Erich Neubert, Ernst Schier, Jochim Schneekloth, Ernst Steinhoff und Herbert Zabel)
  • # Willy Nolte: Burschenschafter-Stammrolle. 1934 1. Auflage Deutsche Burschenschaft Berlin

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Erich Simon: Erinnerungen alter Markomannen. 1957 Darmstadt Selbstverlag des Verfassers
  2. Gerd Cramer: Darmstädter Burschenschaften Rheno-Guestfalia – Markomannia, Mitglieder. 2015 Selbstverlag des Verfassers (Personendaten von 1893 bis 1936)
  3. Gerd Cramer: Darmstädter Burschenschaften Rheno-Guestfalia – Markomannia, Mitglieder. 2015 Selbstverlag des Verfassers (Personendaten von 1893 bis 1936)
  4. Karl Fertsch: Geschichte der Darmstädter Burschenschaft "Frisia". 1965 Band 2 Kapitel VII S. 78 f
  5. Gerd Cramer: Mitteilungsblatt der Kameradschaft und Altherrenschaft "Friedrich Friesen". 2017 Selbstverlag des Verfassers (1939 bis 12944 mit Register)
  6. Gerd Cramer: Darmstädter Burschenschaften Rheno-Guestfalia – Markomannia, Mitglieder. 2015 Selbstverlag des Verfassers (Personendaten von 1893 bis 1936)


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