Deutsche Gesellschaft für Angewandte Biostase
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Die Deutsche Gesellschaft für Angewandte Biostase e. V. (DGAB e. V.) ist ein gemeinnütziger Verein und setzt sich für die Förderung der Erforschung und Anwendung von Methoden der Biostase, insbesondere der Kryonik, zum Zwecke der Lebensverlängerung ein.
Geschichte[Bearbeiten]
Die DGAB wurde am 14. Mai 2006 in Kassel aus der Erkenntnis heraus gegründet, dass zum damaligen Zeitpunkt keine Informationen und keine Infrastruktur für eine kryonische Versorgung im deutschsprachigen Raum verfügbar waren. Sie versteht sich in diesem Bereich als Ansprechpartner für Interessenten und Journalisten, die über dieses Thema berichten möchten. Zudem schafft sie eine Plattform zum Austausch zwischen Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen, die direkt oder indirekt über diese Themengebiete forschen. Die DGAB ist inzwischen mit rund 100 Mitglieder die größte Organisation im deutschsprachigen Raum, die sich mit Biostase und Kryonik beschäftigt.
Ziele und Aufgaben[Bearbeiten]
Die DGAB fördert einen öffentlichen Diskurs zu Themen der Lebensverlängerung und Biostase und übersetzt wichtige Publikationen dieser Themenbereiche ins Deutsche, um bestehende Informationen allen Interessenten im deutschsprachigen Raum zugänglich zu machen.
Weiterhin verbreitet die DGAB relevante Informationen über Lebensverlängerung und Kryonik aus Themenbereichen wie unter anderem Gerontologie, Biotechnologie, Nanotechnologie und Kryobiologie. Im Rahmen von beispielsweise Vorträgen, Diskussionsveranstaltungen oder der Vereins-Website werden diese Informationen allen Interessierten zugänglich gemacht.
Zudem verschreibt sich die DGAB der Förderung der Erforschung von Biostasemechanismen z. B. durch die Unterstützung junger Wissenschaftler und die Durchführung und Unterstützung von Forschungsprojekten. Die Pflege, Ausweitung und Vertiefung von Kontakten mit ausländischen Organisationen und Personen auf den Gebieten der Kryonik und anderer Biostasemöglichkeiten dienen unter anderem dem Zweck, Interessenten aus Deutschland über alle Möglichkeiten und Bedingungen der Kryokonservierung weltweit zu informieren und unterstützend zu agieren.
Symposien[Bearbeiten]
1. Kryonik-Symposium 2010[Bearbeiten]
In ihrem Bestreben, einen Wissensaustausch von Spezialisten verschiedener Bereiche zu fördern, veranstaltete die DGAB vom 1. bis zum 3. Oktober 2010 in Goslar das erste deutsche Kryonik-Symposium[1]. Wissenschaftler und Experten aus der Kryonik hielten Vorträge zum aktuellen Stand der Wissenschaft ihrer Fachgebiete. Zu Gast war unter anderem Ben Best, leitender Direktor des Cryonics Institute.
Im Rahmen des Symposiums wurde die „Robert Ettinger-Medaille“ für besondere Verdienste für die Kryonik zum ersten Mal verliehen. Sie wurde posthum dem Namensgeber und auch Initiator der Kryonik verliehen.
2. Kryonik-Symposium 2014[Bearbeiten]
Am 4. und 5. Oktober 2014 fand in Dresden das zweite deutsche Kryonik-Symposium statt. Zu den Rednern gehörten unter anderen Aubrey de Grey[2], Chief Science Officer der SENS Research Foundation, und Max More, CEO der Alcor Life Extension Foundation. Die zweite „Robert-Ettinger-Medaille“ erhielt Saul Kent für seinen Einsatz im Namen der Kryonik für mehrere Jahrzehnte.
Robert-Ettinger-Medaille[Bearbeiten]
Diese Medaille wurde nach dem US-amerikanischen Hochschullehrer Robert Ettinger genannt. Begeistert von der Idee, Menschen nach dem Tod anhand zukünftiger Technologie wieder reanimieren zu können, gründete er 1976 das erste kryonische Institut in Detroit. Verliehen wird sie vom Vorstand der DGAB für besondere Verdienste für die Kryonik.
Forschungsförderung[Bearbeiten]
Forschungsprojekt zur Toxizität von Kryoprotektiva[Bearbeiten]
Im Jahr 2012 unterstützte die DGAB das durch Crowdfunding finanzierte Forschungsprojekt „Uncovering the mechanisms of cryoprotectant toxicity“[3] von João Pedro de Magalhães et al. an der Universität Liverpool. Um zu verhindern, dass das menschliche Gewebe Schaden durch die Bildung von Eiskristallen während der Kryokonservierung nimmt, wird das interzelluläre Wasser durch eine Vitrifizierungslösung ersetzt, die jedoch toxisch ist. Ziel des Projektes war das Aufspüren von Genen und anderen Mechanismen, die an der Toxizität beteiligt sind, um zu einer medizinischen Anwendung beizutragen, die die Schäden am Körper wieder rückgängig machen kann[4].
Major Mouse Testing Program – Forschung über zelluläre Seneszen[Bearbeiten]
Das Major Mouse Testing Program [5] hat sich die Aufgabe gestellt, den Fortschritt in der Altersforschung zu beschleunigen und mitzuhelfen, Gesundheit und Langlebigkeit positiv beeinflussen zu können. Das Programm gehört zu den Projekten der International Longevity Alliance. Durch viele Experimente konnte bereits gezeigt werden, dass der Alterungsprozess in vitro beeinflusst werden kann. Aufgrund eines sehr langsamen Forschungsprozesses im Bereich der regenerativen Medizin sowie wegen unzureichender finanzieller Unterstützung von staatlicher Seite arbeitet das Major Mouse Testing Program unabhängig und mit Hilfe von u.a. Crowdfunding, um seine Ziele zu erreichen.
Im Mittelpunkt der Forschung steht hierbei die Zerstörung seneszenter Zellen. Diese Zellen teilen sich nicht mehr oder unterstützen das zugehörige Gewebe, senden aber schädliche chemische Signale aus, die umliegende Zellen dazu bringen, ebenso den Zustand der Seneszenz anzunehmen. Die Ursachen sind Rückgang der Gewebefunktion, Anstieg chronischer Entzündungen und letztendlich Erhöhung des Krebsrisikos. Das Immunsystem zerstört diese Zellen durch Apoptose zwar, doch wird es im zunehmenden Alter schwächer, so dass die Anhäufung seneszenter Zellen unausweichlich wird. Das Forschungsprojekt wird durch Crowdfunding finanziert, die Kampagne wurde von der DGAB aktiv unterstützt und erfolgreich beendet.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten]
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