Eduard Kolb
Eduard Hermann Josef-Maria Kolb (* 8. Mai 1897 in München; † nach 1944) war ein deutscher SA-Führer. Kolb erreichte zuletzt den Rang eines SA-Brigadeführers und die Stellung des Stabskommandanten der Obersten SA-Führung (OSAF).
Leben und Tätigkeit[Bearbeiten]
Kolb war ein Sohn des Sanitätsrats Josef Kolb (1866–1936) und seiner Frau Hermine, geb. Welz. Nach dem Besuch der Volksschule und der Oberrealschule schlug Kolb die Offizierslaufbahn in der bayerischen Armee ein. Von 1914 bis 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil: Von 1914 bis 1917 gehörte er dem 4. Bataillon des 1. Fußartillerie-Regiments an. Anschließend war er von 1917 bis 1918 Pilot bei der bayerischen Fliegerabteilung A 298. Im Krieg wurde Kolb mindestens zweimal im August 1916[1] sowie im September 1917[2] leicht verwundet. Nach Kriegsende schied Kolb im Rang eines Leutnants aus dem Militär aus.
Von 1920 bis 1933 verdiente Kolb seinen Lebensunterhalt als Kaufmann. Zum 1. Mai 1930 trat Kolb in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 242.490). Zur selben Zeit trat er in die Sturmabteilung (SA), den Straßenkampfverband der Partei, ein.
Nach dem Regierungsantritt der Nationalsozialisten wurde Kolb am 15. März 1933 in den hauptberuflichen SA-Dienst übernommen. Von März bis September 1933 war er Referent bei der SA-Obergruppe III in Breslau. Im Oktober 1933 wurde er zum 2. Adjutanten des SA-Kommandeurs von Schlesien Edmund Heines ernannt. Diese Stellung behielt er bis zur gewaltsamen Entmachtung der SA im Zuge der als Röhm-Putsch bekannt gewordenen Säuberungsaktion der NS-Regierung vom Sommer 1934 bei, in deren Verlauf Heines und zahlreiche Mitglieder seines Stabes exekutiert wurden. Kolb wurde derweil nur kurzzeitig in Haft genommen. Während seiner Tätigkeit im Stab von Heines war Kolb in kurzer Zeit zum Sturmführer (1. Juni 1933), Obersturmführer (19. September 1933), Hauptsturmführer (7. Oktober 1933) und Sturmbannführer (15. Dezember 1933) befördert worden.
Nach der Röhm-Affäre wurde Kolb von Juli bis August 1934 als Adjutant der SA-Gruppe Schlesien, die zu dieser Zeit kommissarisch von Otto Herzog geführt wurde, verwendet. Anschließend fungierte er von September bis November 1934 als Stabsführer bei der SA-Brigade 17. In dieser Stellung wurde er zum Obersturmbannführer befördert (9. November 1934). Von Dezember 1934 bis Oktober 1935 bekleidete er dieselbe Stellung bei der SA-Brigade 18.
Von November 1935 bis Februar 1937 war Kolb Führer im Stab der Standarte 21. Während dieser Zeit wurde er am 20. April 1936 zum Standartenführer befördert.
Im Februar 1937 wurde Kolb als Referent in den Dienst der Obersten SA-Führung in München, der Kommandozentrale der SA, versetzt. Dort gehörte er bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zu den höchsten Mitarbeitern der Stabschefs der SA Viktor Lutze (1937 bis 1943) und Wilhelm Schepmann. Von April 1937 bis Januar 1938 wurde Kolb in der OSAF als Adjutant verwendet und fungierte anschließend von Januar 1938 bis 1945 sieben Jahre lang als Hauptreferent in der OSAF. Zunächst war er vom 1. Januar 1938 bis 1. Februar 1939 Hauptreferent des Führungshauptamtes.[3] Dann war er Abteilungschef Fo im Führungshauptamt.[4] Zuletzt wurde er mit Wirkung vom 1. Juni 1942 zum Abteilungschef F 1 im Hauptamt Führung der Obersten SA-Führung ernannt. In dieser Stellung bekleidete er den Posten des Stabskommandanten der Obersten-SA-Führung.
Während seiner Zugehörigkeit zur Obersten SA-Führung wurde Kolb zum SA-Oberführer (30. Januar 1939)[5] und schließlich zum SA-Brigadeführer (30. Januar 1942)[6] befördert. Der Brigadeführer-Rang entsprach innerhalb des organisatorischen Gefüges der SA dem Rang eines Generals. In der Wehrmacht hatte er zudem seit dem 1. Januar 1942 den Rang eines Hauptmanns der Reserve der Luftwaffe inne.
Kolb war seit 1937 verheiratet. Im Januar 1936 war er zudem aus der katholischen Kirche ausgetreten, wobei er sich bekenntnismäßig fortan als gottgläubig identifizierte.
Archivarische Überlieferung[Bearbeiten]
Das Bayerische Hauptstaatsarchiv verwahrt in der Abteilung Kriegsarchiv eine Offizierspersonalakte zu Kolb aus der Zeit des Ersten Weltkriegs (OP 6980).
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Verlustlisten Erster Weltkrieg: Bayerische Verlustliste Nr. 295 vom 4. September 1916.
- ↑ Verlustlisten Erster Weltkrieg: Bayerische Verlustliste nr. 368 vom 28. November 1917
- ↑ Führungsbefehl der Obersten SA-Führung Nr. 58 bzw. Führerbefehl der Obersten SA-Führung Nr. 73.
- ↑ Führerbefehl der Obersten SA-Führung Nr. 73.
- ↑ Führerbefehl Nr. 71 der Obersten SA-Führung.
- ↑ Führerbefehl Nr. 79 der Obersten SA-Führung.
Personendaten | |
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NAME | Kolb, Eduard |
ALTERNATIVNAMEN | Kolb, Eduard Hermann Josef-Maria (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher SA-Führer |
GEBURTSDATUM | 8. Mai 1897 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | nach 1944 |
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