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Erdgasausstieg

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Als Erdgasausstieg bezeichnet man die klima- und wirtschaftspolitische Entscheidung, auf die Förderung bzw. den Import sowie den Verbrauch von Erdgas zu verzichten.

Europäische Union[Bearbeiten]

Derzeit gibt es eine politische Diskussion in der EU, ob die Erdgasinfrastruktur vor dem Hintergrund des Übereinkommens von Paris noch ausgebaut werden darf. Energieökonominnen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung beurteilen den Ausbau europäischer Erdgasinfrastruktur als nicht sinnvoll, da Europa bis 2050 klimaneutral werden will. Infrastruktur für Erdgas könne nur sinnvoll sein, wenn diese zukünftig zur Nutzung von Wasserstoff umgestellt werden kann.[1]

Die Europäische Investitionsbank möchte Gasprojekte ab 2022 nicht mehr unterstützen.[2]

Länder[Bearbeiten]

Niederlande[Bearbeiten]

Die Niederlande wollen die Gasförderung wegen Sicherheitsbedenken im Gasfeld Groningen und Auflagen durch erfolgreiche Klimaklagen bis zum Jahr 2030 einstellen. Während zunächst mehr russisches Gas importiert werden wird, soll mittelfristig durch eine Umstellung auf Fernwärme und Wärmepumpenheizungen auch der Verbrauch gesenkt werden. Die Steuern auf Gas sollen steigen, und die Steuern auf Elektrizität sinken.[3][4]

Im niederländischen „Klimaatakkord“ ist festgelegt, dass bis 2050 sieben Millonen Wohungen und eine Million Gebäude nicht mehr mit Erdgas versorgt werden sollen und dass im Jahr 2030 70 Prozent der Elektrizität aus erneuerbaren Quellen kommen soll.[5] Anders als vielfach in der öffentlichen Diskussion in Deutschland gilt Erdgas als „dreckige“ Energiequelle.[6]

Das LNG-Terminal Rotterdam zum Import von Flüssigerdgas wird bis 2021 erweitert.[7]

Schweiz[Bearbeiten]

In der Schweiz hält das Bundesamt für Energie fest, dass der Verbrauch von Erdgas längerfristig mit Blick auf die Klimaziele gesenkt werden muss. Gas wird kurz- bis mittelfristig ein wichtiger Energieträger bleiben. Eigenes Erdgas wurde nur von 1985 bis 1994 in Finsterwald gefördert, und Biogas ist zu wenig verfügbar. Es bestehe aber kein Mangel an genügend erneuerbaren Wärme- und Abwärmequellen.[8]

USA[Bearbeiten]

Ein Bericht der University of California, Berkeley, kommt zu dem Schluss, dass bis zum Jahr 2035 durch geeignete Maßnahmen der Erdgasverbrauch der USA zur Stromerzeugung um 70 Prozent gesenkt werden kann.[9][10] In den USA wird ein Green New Deal zur Dekarbonisierung diskutiert.

Die Stadt Berkeley beschloss als erste Stadt in den USA, dass neue Häuser seit 2020 nicht mehr ans Gasnetz angeschlossen werden dürfen.[11][12]

Folgen[Bearbeiten]

Es steht zu befürchten, dass Investitionen in Erdgasinfrastrukturen vorzeitig abgeschrieben werden müssen, vgl. Warnung vor stranded investments.[9] Die Organisation Global Energy Monitor veröffentlichte 2020 einen Bericht, nach welchem viele Flüssigerdgas-Projekte weltweit wegen des Klimawandels, Protesten und der COVID-19-Pandemie unter Druck gerieten.[13]

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]


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