Erzeugergemeinschaft für Schlachtvieh im Raum Osnabrück
Erzeugergemeinschaft für Schlachtvieh im Raum Osnabrück | |
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Rechtsform | eingetragene Genossenschaft |
Gründung | 1969 |
Sitz | Georgsmarienhütte |
Leitung | Anne Hillebrand (VS-Vorsitzende)
Rudolf Festag (Geschäftsleiter) |
Mitarbeiterzahl | unter 20 |
Umsatz | 76,2 Millionen Euro |
Branche | Landwirtschaft |
Stand: 2020 |
Die Erzeugergemeinschaft für Schlachtvieh im Raum Osnabrück (EGO) wurde 1969 als eingetragene Genossenschaft im Sinne des Marktstrukturgesetzes gegründet und ist Mitglied im Genossenschaftsverband Weser-Ems.
Geschichte[Bearbeiten]
Die Genossenschaft ist am 12. November 1969 als eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Nachschusspflicht in Osnabrück gegründet worden. Der Sitz wurde 1971 nach Georgsmarienhütte verlegt. Der satzungsgemäße Zweck ist die Förderung des Erwerbs und der Wirtschaft ihrer Mitglieder durch einen gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb.[1]
1974 wurde die Erzeugergemeinschaft für Qualitätsferkel im Raum Osnabrück e.G. (EGF) gegründet, deren 150 (2020) Mitgliedsbetriebe jährlich etwa 480.000 Ferkel erzeugen, die an die EGO-Mitglieder vermarktet werden.[2] Seit 1990 ist die EGO an dem Wursthersteller Kinnius in Osnabrück beteiligt. 1993 erfolgte die Verschmelzung mit der Raiffeisen-Viehverwertung e.G. für den Altkreis Wittlage, Sitz Bohmte, 1997 mit der Erzeugergemeinschaft für Vieh und Fleisch Minden-Ravensberg–Lippe e.V., Herford. 2005 hat die Genossenschaft gemeinsam mit dem Landwirt und Fuhrunternehmer Wilhelm Vinke die 1996 gegründete Eichenhof Bauernmarkt GmbH und deren Tochtergesellschaft Eichenhof Bauern- und Schlachtviehmarkt GmbH & Co. KG übernommen und in EGO Schlachthof Georgsmarienhütte Verwaltungs-GmbH bzw. EGO Schlachthof Georgsmarienhütte GmbH & Co. KG umfirmiert. Seit 2007 nehmen alle Ferkelerzeuger an einem regelmäßigen Tiergesundheitsmonitoring der Tiergesundheitsagentur teil, an der die EGF als Partner beteiligt ist. 2017 ist die Vinke & Sohn GmbH & Co. KG angewachsen. Seit 1. Januar 2020 gehört der EGO Schlachthof zur Steinemann Holding in Steinfeld (Oldenburg).
2020 hat die EGO eine Beteiligung an der Böseler Qualitätsfleisch GmbH (Goldschmaus Gruppe), in Garrel, erworben.
Die Genossenschaft hatte Ende 2020 insgesamt 229 Mitglieder, die 1.174 Geschäftsanteile à EUR 2.500 hielten. Die Mitgliedschaft ist auf Inhaber landwirtschaftlicher Betriebe beschränkt, die Schlachtvieh erzeugen. Jedes Mitglied muss mindestens zwei, höchstens zehn Geschäftsanteile zeichnen, die mit mindestens drei Prozent verzinst werden.
Der erste Vorsitzende der EGO, Karl-Heinz Hüggelmeyer übte dieses Amt bis 1998 aus, sein Nachfolger, Georg Dütemeyer bis 2019; seitdem ist Anne Hillebrand Vorsitzende. In der EGF war Franz Hengstmann bis 2007 Vorsitzender, seitdem ist Andreas Dauwe Vorsitzender.
Beteiligungen[Bearbeiten]
Der EGO-Verbund umfasst neben den beiden Genossenschaften EGO und EGF folgende Unternehmensbeteiligungen:
- EGO-Schlachthof Georgsmarienhütte Verwaltungs-GmbH 36,4 TEuro (bis 2020)
- EGO-Schlachthof Georgsmarienhütte GmbH & Co. KG 2.338 TEuro (bis 2020)
- Kinnius Beteiligungs-GmbH 92,5 TEuro (38 Prozent)
- Fleischverarbeitung Kinnius GmbH & Co. KG 130,0 TEuro (38 Prozent)
- Vinke & Sohn Verwaltungs GmbH (bis 2017) 35,0 TEuro (100 Prozent)
- Böseler Qualitätsfleisch GmbH 2.859 TEuro (15,8 Prozent)
Geschäftstätigkeit[Bearbeiten]
Die Genossenschaft verfolgt satzungsgemäß den Zweck, die Erzeugung und den Absatz von Schlachtvieh an die Erfordernisse des Marktes anzupassen, und zwar durch:
- Die Ausrichtung der Produktion nach gemeinsamen Erzeugungs- und Qualitätsregeln.
- Den Verkauf der gesamten Produktion an Schlachtvieh nach gemeinsamen Verkaufsregeln.
Als weitere Zwecke wurden später hinzugefügt:
- Die Beratung, Überwachung und Kontrolle der Produktion in den Mitgliederbetrieben aufgrund der Erzeugungs- und Qualitätsregeln (2000).
- Die Beschaffung von Produktionsmitteln (1992).
In der nahezu gleichlautenden Satzung der EGF fehlt die unter obiger Ziffer 3) angeführte Beratung, Überwachung und Kontrolle der Betriebe, stattdessen ist 2016 die Vermarktung von Schlachtvieh und die Vermietung von Gegenständen des Anlagevermögens ergänzt worden.[3]
Der EGO-Schlachthof ist nach den Kriterien des Internationalen Food Standards (IFS) zertifiziert. Zudem unterliegt der Betrieb regelmäßigen Kontrollen des Lebensmittel-TÜVs. Somit trägt das Eichenhof-Schweinefleisch das Siegel „TÜV-geprüft“.
Im Geschäftsjahr 2020 wurden 444.179 Schlachtschweine und 3.252 Schlachtrinder, 1.451 Stück Zucht- und Nutzvieh sowie rund 480.000 Ferkel erzeugt.[4] Der EGO-Schlachthof hat 2019 insgesamt 693.401 (2017: 717.212) Stück Vieh geschlachtet, davon waren 433.098 EGO-Schweine, 233.535 fremde Schweine, 26.768 Stück im Lohnauftrag; in der Zerlegung wurden 736.542 Stück Vieh verarbeitet. Der erzielte Umsatz belief sich auf 161,3 Millionen Euro.[5]
Der EGO-Verbund hat 2018 insgesamt 120 eigene Mitarbeiter und 200 Werkvertrags-Arbeitnehmer beschäftigt.[6]
Vermarktung des Teutoburger Hofschweins[Bearbeiten]
Seit 2018 vermarkten die EGO und der Fleischverarbeiter Stockmeyer, Sassenburg, gemeinsam Fleisch und Wurst über den Discounter Penny, unter dessen Eigenmarke „Naturgut“. Produziert wird das Fleisch von drei EGO-Mitgliedsbetrieben, verarbeitet von Stockmeyer. Kriterien für das Label „Für mehr Tierschutz“ sind u. a.:
- Kurze Wege zum Schlachthof,
- Maßnahmen für ein besseres Stallklima,
- Eingriffe wie Kastrieren ohne Betäubung und Kupieren der Schwänze sind zu vermeiden.
Das Fleisch wird vom Discounter Penny zu einem um 40–50 Prozent höheren Preis angeboten als herkömmliche Ware.[7]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Amtsgericht Osnabrück, Genossenschaftsverzeichnis Nr. 110006, Dokumente: Satzung
- ↑ EGF, Jahresabschluss 2020, veröeffentlicht im Bundesanzeiger
- ↑ Amtsgericht Osnabrück, Genossenschaftsverzeichnis Nr. 110007, Dokumente: Satzung
- ↑ EGO: Jahresabschluss 2020, veröffentlicht im Bundesanzeiger
- ↑ EGO-Schlachthof: Jahresabschluss 2019, veröffentlicht im Bundesanzeiger
- ↑ EGO: EGO-Verbund blickt auf positive Entwicklungen für 2017 (Pressemitteilung). 5. Juli 2017, abgerufen am 11. August 2020.
- ↑ Steffen Bach: EGO Osnabrück: Mit „Teutoburger Hofschwein“ zurück zurück zum Markenfleisch. In: Land & Forst. 16. Oktober 2018, abgerufen am 11. August 2020.
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