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G2 (Software)

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G2

G2
Basisdaten

Maintainer Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 639: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)
Entwickler Staudinger Stiftung
Erscheinungsjahr 2006
Aktuelle Version 3.1
Betriebssystem Windows
Programmiersprache Lua-Fehler in Modul:Wikidata, Zeile 639: attempt to index field 'wikibase' (a nil value)
Kategorie Client-Server-Applikation
Lizenz Proprietär
deutschsprachig ja
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Die Software G2 ist eine Technologie für die programmierfreie Anwendungsentwicklung gemäß Client-Server-Modell zum Erfassen, Speichern und Reportieren von Daten. Mit G2 bauen Fachanwender in Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen selbst Lösungen auf und betreiben sie. Dabei kann es sich um beliebig komplexe Systeme handeln – von der Verwaltung von Störungsmeldungen bis hin zur Steuerung ganzer Beschaffungsprozesse. Programmier-Kenntnisse werden nicht benötigt; Excel-Kenntnisse genügen. Im Gegensatz zu Excel liegen die Daten bei G2 auf einem zentralen Datenbankserver.

Das G2-Programm enthält analog zu Excel keine vorgefertigten Datenmasken und besitzt keine Geschäftslogik. Es verfügt über eine Entwurfskomponente, mit der sich Formulare (Strukturen zur Aufnahme von Daten) aufbauen und die benötigten Geschäftsregeln für eine konkrete Fachaufgabe einstellen lassen. Die Geschäftslogik ist nicht im Quelltext hinterlegt. In Formularen wird festgelegt, welche Daten zu erfassen sind und welche Eigenschaften diese Daten haben. Die Beziehungen (Geschäftsregeln) zwischen diesen Daten werden wie bei Excel in Formularen hinterlegt. Die Präsentation der Daten erfolgt in MS-Windows-Umgebung (Win64) oder im Webbrowser (http-Client). Mehrere Fachanwender können zeitgleich und unabhängig voneinander arbeiten. Sie importieren die benötigten freigegebenen Daten aus anderen Systemen und integrieren sie in einem Formular in ihr System. Schnittstellen zu allen gängigen Formaten sind hinterlegt. G2 ermöglicht den Anwendern, Lösungen innerhalb von Tagen an aktuelle Erfordernisse anzupassen und zu erweitern. Die Software-Technologie kommt ohne Customizing aus und bleibt damit stabil.

Entwickler der Software-Technologie G2 ist Gerd Arno Staudinger. Ausgangspunkt seiner Überlegungen war der Leidensdruck der Fachanwender in Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen. Seiner Erfahrung nach besteht das Dilemma darin, dass der IT-Spezialist das Vokabular des Fachanwenders oft nicht versteht, so dass zunächst ein IT-Berater als Mediator dazwischengeschaltet werden muss. Damit ein neues Softwareprogramm eingeführt werden kann, muss der Fachanwender dem Entwickler seine Anforderungen schon zum Entwurfszeitpunkt lückenlos benennen können – eine Voraussetzung, die er in den seltensten Fällen leisten kann. Hat er aber eine Angabe vergessen, muss der IT-Fachmann die Software später anpassen. Damit wird sie instabiler. Noch weitaus problematischer gestaltet sich aus Staudingers Sicht eine komplexe Software-Umstellung, die viele Fachanwender betrifft und verschiedene Versionen notwendig macht. Das bewog Staudinger dazu, die Software G2 zu entwickeln. Sie ermöglicht Fachanwendern, ihre Daten unabhängig von IT-Spezialisten zu verwalten und weiterzuentwickeln, sodass auch kein Prozesswissen die Firma verlassen kann. Seine Grundidee war, die Datenstruktur und die Geschäftsregeln wie beim Tabellenkalkulationsprogramm Excel vom Quelltext zu lösen. Er übertrug die Lösung auf ein Client-Server-Modell mit unbegrenzter Komplexität und entwickelte auf diese Weise Excel weiter. Die Technologie G2 ist seit 2006 im Einsatz.

G2 wird in der Industrie, im Handwerk und in öffentlichen Verwaltungen verwendet. Die Ministerien des Saarlandes nutzen die in Dresden entwickelte Software seit mehr als zehn Jahren für die komplexe Fördermittelverwaltung. Bei G2 handelt es sich um eine No-Code-Technologie. Um G2 einsetzen zu können, ist das .Net-Framework und ein Microsoft SQL Server nötig. G2 kann die gängigen Office-Datenquellen (Excel, Microsoft Access, Text, Zwischenablage), die Datenbankschnittstelle ODBC und Webservices verarbeiten. Das ist auf Anforderung beliebig erweiterbar. G2 kann die Daten jeglichen Zielsystemen, zum Beispiel Enterprise-Resource-Planning (ERP), Business Intelligence (BI), Customer-Relationship-Management (CRM) oder Finanzbuchhaltung, zur Verfügung stellen, sofern sie die entsprechenden Importschnittstellen haben.

Datenverwaltung[Bearbeiten]

Organisation der Daten[Bearbeiten]

Die Daten sind bei G2 analog der Struktur eines Unternehmens (z. B. Einkauf, Produktion und Verkauf) in Sachgebieten organisiert (Abb. A, 1). Jedes Sachgebiet hat seine eigenen Geschäftsregeln und Datenstrukturen. Die Daten der Sachgebiete werden in Formularen organisiert, die den Sachgebieten hierarchisch untergeordnet sind (Abb. A, 2). Ein Hauptformular kann beliebig viele Unterformulare enthalten. Diese können wiederum sehr viele Unterformulare haben. Auf diese Weise lassen sich beliebig komplexe Prozesse abbilden.

Für jedes Formular können beliebig viele Rollen festgelegt werden. Alle Mitarbeiter im Unternehmen bekommen eine Rolle zugewiesen. Zum einen sehen sie abhängig von ihren Rollen nur die Daten in den Formularen, die für die Erledigung ihrer Arbeitsaufgaben relevant sind. Zum anderen haben sie unterschiedliche Zugriffsmöglichkeiten auf die Daten. Zum Beispiel kann der Vorgesetzte den Urlaubsantrag genehmigen, währenddessen der Mitarbeiter die Entscheidung nur zu sehen bekommt.

Ein Formular wird durch Merkmale definiert. Weil ein Sachgebiet unabhängig vom anderen existiert, können seine Merkmale auch autark definiert werden. Das bedeutet, dass Merkmalsbezeichnungen in unterschiedlichen Sachgebieten verschieden verwendet werden können. Zum Beispiel kann ein und dasselbe Merkmal im Sachgebiet 1 als Ganzzahl und im Sachgebiet 2 als Festkommazahl dargestellt werden.

Alle bereits festgelegten Merkmale eines Sachgebiets (aus zuvor erstellten Formularen) sind in der Liste Katalog der Merkmale enthalten (Abb. A, 3). Die Merkmale sind getypt. Die Merkmale können vom Typ Text, Festkommazahl, Ganzzahl, Datum, Datum von–bis, Ja/Nein, Katalogauswahl und Verknüpfung mit Objekt (Datei, Formular und Rückverweis) sein. Die Merkmaltypen lassen sich miteinander kombinieren. Zum Beispiel kann ein Ja/Nein-Feld mit einem Datumsfeld gekoppelt werden.

Den einem Formular zugeordneten Merkmaltypen können über die Formulardefinition individuell weitere Eigenschaften hinzugefügt werden (Abb. A, 4). Zum Beispiel lassen sich für den Typ Festkommazahl die Maßeinheit, die Anzahl der Nachkommastellen und ein Alias festlegen. Für jedes zugeordnete Merkmal kann eine Erstbelegung definiert werden (Abb. A, 5). Bei der Erstbelegung kann es sich entweder um einen festen Wert (z. B. Festkommazahl) oder um eine Formel (z. B. „heute“) handeln. Ist die Formel „heute“ festgelegt, wird das aktuelle Datum automatisch eingetragen. Es lässt sich überschreiben. In der Formularbearbeitung sind auch die Eigenschaften „Pflichtmerkmal“, „Nur Anzeige“ und „Nur intern“ enthalten. „Pflichtmerkmal“ heißt, dass dieses Merkmal in der Datenerfassung zwingend ausgefüllt werden muss. „Nur Anzeige“ bedeutet, dass die Daten nicht überschreibbar sind. „Nur intern“ heißt, dass das Merkmal in der Anzeige unsichtbar bleibt.

In ein Formular kann ein Merkmal eingebettet werden, an das sich verschiedene Aktionen knüpfen lassen, die auf Knopfdruck ausgeführt werden (Abbildung B). Erstens können auf diese Weise Daten innerhalb der eigenen Datenbank von einem in ein anderes Formular übertragen werden. Zweitens ermöglicht G2, Daten aus externen Quellen zu importieren. Drittens lassen sich per Befehlen interne Daten in ein externes Programm übertragen und wieder importieren. In Abbildung B wurde das Aktionsmerkmal „Ticket erstellen“ in das Formular zur Bestellung des Druckers eingebettet. Die eingehenden Störungsmeldungen können dann gleich von diesem Formular aus im Dialog der Aktion bearbeitet werden.

Einfaches Formular[Bearbeiten]

Ein einfaches Formular kann eine Sammlung von Merkmalen und beliebig viele Unterformulare beinhalten. Das ermöglicht eine strukturierte Darstellung.

Formular mit eingebettetem Formular[Bearbeiten]

In ein Haupt- oder Unterformular kann ein beliebig komplexes Formular eingebettet werden (Abbildung C). Dann ist in dem Haupt- oder Unterformular ein Merkmal vom Typ Formular enthalten. Eingebettete Formulare können immer entweder im Rahmen des Hauptformulars oder unabhängig von ihm verwendet werden. Abbildung C zeigt, wie in ein Formular über die Bestellung eines Druckers Formulare mit Angeboten verschiedener Drucker eingebettet werden. Diese Angebote stehen auf separaten Formularen unabhängig vom Bestell-Formular zur Verfügung und können deshalb variabel für Auswertungen genutzt werden.

Formular mit eingebettetem Bericht[Bearbeiten]

Auch ein Bericht (siehe Abschnitt 2 zum Datenreporting) kann in ein Haupt- oder Unterformular eingebettet werden (Abbildung D). Das Formular mit dem eingebetteten Bericht kann mit weiteren Daten angereichert werden. Der eingebettete Bericht gibt eine Übersicht über den aktuellen Datenstand. Beispielsweise lässt sich in ein Formular über die Bestellung eines Druckers ein Bericht über Störungsmeldung(en) zum Drucker einbetten. Dort kann zusätzlich z. B. im Merkmal „Bemerkungen“ festgehalten werden, bis wann und aus welchen Gründen sich die Erledigung der Reklamation noch verschiebt.

Formular mit eingebetteter Struktur[Bearbeiten]

G2 bietet die Möglichkeit, in ein Haupt- oder Unterformular ein Formularmerkmal oder eine Sammlung von Formularmerkmalen mit vordefinierter Struktur einzubetten (Abbildung E). Diese Formularmerkmale können zur Laufzeit geladen werden. Das Formular mit eingebetteter Struktur erlaubt, komplexe Strukturen zu implementieren und trotzdem übersichtlich darzustellen. Im Beispiel handelt es sich wieder um die Details einer Störungsmeldung zu einem Drucker (Dialogdarstellung).

Formular mit eingebettetem Merkmal mit variabler Struktur und Abweichungen[Bearbeiten]

In ein Haupt- oder Unterformular kann auch ein Merkmal oder eine Sammlung von Merkmalen mit variabler Struktur eingebettet werden (Abbildung F). Die variable Struktur dient dazu, die Benutzeroberfläche einfacher zu gestalten. Sie erlaubt zudem, zur Laufzeit zu entscheiden, welche Formulare geladen werden sollen. Im Beispiel wurde die Dialoganzeige des Lastenheftes mit den Soll-Werten des Druckers geladen. Außerdem ist es möglich, während der Laufzeit Formulare mit neuer, beliebig komplexer Struktur zu erstellen und hinzuzufügen (siehe aufgeklappte Artikelauswahl). Diese Formulare können in jeder Zeile eine unterschiedliche Struktur aufweisen, so dass in einer Spalte verschieden strukturierte Merkmale enthalten sind. Definiert man zwei oder mehrere Merkmale mit variabler Struktur, kann die Software G2 die Werte miteinander vergleichen und anzeigen, ob und welche Abweichungen vorliegen. Abbildung F zeigt die Abweichungen von Lasten- und Pflichtenheft bei der Bestellung eines Druckers an (Breite des Druckers).

Geschäftsmodell abbilden[Bearbeiten]

Die Merkmale können mit Hilfe von Anweisungen analog Excel verknüpft werden. Zum Beispiel kann das Merkmal „Preis“ mit der Anweisung „Verknüpfe mit der Mehrwertsteuer netto oder brutto“ kombiniert werden. Mit Hilfe umfangreicher Bibliotheksfunktionen lassen sich gleichfalls analog Excel Werte berechnen. Damit können Texte verkettet oder logische Berechnungen (zum Beispiel wenn–dann) durchgeführt werden. Abhängig von Inhalten und Werten kann auf Inhalte an anderer Stelle der Formulare zugegriffen werden.

Präsentation[Bearbeiten]

Die Daten können sowohl als Windows-Applikation als auch als Web-Applikation dargestellt werden. Bei der Windows-Applikation unterscheidet man die Listendarstellung von der Dialogdarstellung. Die Merkmale werden in der Listendarstellung als Datenspalten dargestellt, in der Dialogdarstellung als Eingabefelder.

Windowsapplikation, Listendarstellung[Bearbeiten]

Bei der Listendarstellung ist der Bildschirm aufgeteilt in Hauptformular (Abb. G, 6, oben) und Unterformulare (Abb. G, 7, unten), in denen nachgeordnete Unterformulare enthalten sein können. Diese können wieder beliebig viele Unterformulare enthalten.

Windowsapplikation, Dialogdarstellung[Bearbeiten]

Bei der Dialogdarstellung wählt man eine Zeile aus der Liste aus und lässt sie sich mit Eingabefeldern (Abb. G, rechts) anzeigen. Sind dort wieder Unterformulare enthalten, teilt sich auch dieser Bildschirm in Eingabefelder (oben) und die Listendarstellung der nachgeordneten Unterformulare (unten). Das Formular lässt sich exportieren und in einen Workflow einbetten oder als Anlage in einer E-Mail versenden.

Webapplikation[Bearbeiten]

Bei der Webapplikation werden die Daten wie bei der Windows-Applikation präsentiert, nur als HTML-Formular (Abb. H).

Datenreporting (Auswertung, Berichteplaner)[Bearbeiten]

In ein Haupt- oder Unterformular kann ein Bericht eingebettet werden, der Daten aus mehreren Formularen eines Sachgebiets enthält. Das Formular mit dem eingebetteten Bericht kann mit weiteren Daten angereichert werden. Der Berichteplaner ist das Bindeglied zwischen der Datenhaltung in G2 und diversen Datenauswertungssystemen (Data Warehouse). Man lässt sich ein Formular oder mehrere Formulare anzeigen, zieht die jeweils gewünschten Daten heraus, integriert sie in ein weiteres Formular und/oder stellt sie Data Warehouse bereit.

Kommunikation mit der IT-Umwelt[Bearbeiten]

G2 ermöglicht, Daten aus verschiedenen Quellen zusammenzuführen, zu bewerten und zu analysieren. Jeder Mitarbeiter im Unternehmen kann sich die freigegebenen Daten, die er benötigt, aus anderen Systemen (innerhalb und außerhalb des Unternehmens) importieren und in einem Formular in sein System integrieren. Er integriert nicht alle Daten in sein System, sondern nur die Angaben, die er für seine Arbeitsaufgabe braucht. Die Mitarbeiter ziehen die Angaben aus dem Feld der Datenquelle in das Feld ihres Formulars (Datenmapping). G2 kann die gängigen Office-Datenquellen (Excel, Access, Text, Zwischenablage), ODBC, XML und Webservices verarbeiten. Das kann auf Anforderung beliebig erweitert werden.

Literatur[Bearbeiten]

  • Heiko Weckbrodt: Stella Dresden will Excel-Wurstelei beenden. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 11. April 2018, S. 16.
  • Digitalisierung des Beschaffungsprozesses: Die Nadel im Heuhaufen finden. In: IT Mittelstand. Fachmagazin für IT-Business im Mittelstand. März 2019, S. 31.
  • Bernhard Haselbauer: Wie schlau ist Ihr Unternehmen? In: TrendReport. Redaktion und Zeitung für moderne Wirtschaft. März 2019, S. 26.
  • Datenschatz selbst heben. In: TrendReport. Redaktion und Zeitung für moderne Wirtschaft. März 2019, S. 27.
  • Stella Systemhaus: Software-Lösungen selbst bauen. In: Handelsblatt. Nr. 178, 16. September 2019, S. 3.
  • Heiko Weckbrodt: Stella digitalisiert Beschaffung. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 29. Januar 2020, S. 17.
  • Ein Weg aus dem Dilemma mit den Datenblättern. In: ProjektManagement aktuell. 14. September 2020, S. 27.
  • Manuela Diehl: Auf die Mitarbeiter kommt es an. In: Businesstalk am Ku'damm, Magazin für die Wirtschaft. 13. Februar 2021.
  • Berthold Wesseler: Daten müssen in der Firma wandern können. In: IT-Zoom. 12. März 2021.


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