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Häftlimacher

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Geflickter Apothekenmörser

Der Häftlimacher reparierte zerbrochenes Geschirr. Die weitgehend ausgestorbene Tätigkeit gehörte zu den niederen Berufen, die nicht in Zünften organisiert waren. In der Schweiz wird der Häftlimacher oft mit den Jenischen assoziiert, weil er sein Gewerbe, das Ausbessern und Flicken defekten Geschirrs, als Wanderhandwerker[1] ausübte.

Mit dem Drillbohrer wurden Löcher in die zerbrochenen Teile des meist irdenen (bei niedriger Temperatur gebrannten) Geschirrs gebohrt. Dann wurde die Bruchstelle mit Lehm bestrichen, die zusammengefügten Teile mittels sogenannter „Hefte“ (meist Draht, gelegentlich Schnur)[2] fixiert und die Bohrlöcher ebenfalls mit Lehm oder „Bierschmilch“ und Bohrstaub wieder abgedichtet. Abschliessend wurde das Reparaturgut ins Feuer gelegt und die Reparatur durch diesen „Nachbrand“ verfestigt. Als Draht wurden beispielsweise Klaviersaiten verwendet.[3]

Der schweizerdeutsche Ausspruch „ufpasse wie en Häftlimacher“[4] kommt von der erforderlichen besonderen Aufmerksamkeit, mit der der geschirrflickenden Häftlimacher darauf achtet, dass die Bohrung in den Scherben nicht zu tief wird oder splittert. Diese Redensart existiert auch in Österreich und Altbaiern ("aufpassn/Obacht gebn wie an Haftlmacher"), wird dort allerdings zurückgeführt auf die Hersteller von Bekleidungsverschlüssen (Haken und Ösen, eben Hafteln).

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Man wartete auf den «Häftlimacher». Das war ein Handwerker, der von Haus zu Haus zog und zerbrochenes Geschirr flickte.
  2. Man holte den Chacheliflicker oder Häftlimacher. Der bohrte dann kunstvoll und mit äusserster Vorsicht zwei kleine Löcher ins Steingut und setzte dann den Häftlig, eine Art Bostich von aussen. So eine geflickte Schale erfüllte dann oft noch Jahre lang ihre Funktion. Vorausgesetzt, man passte auf wie ein Häftlimacher! (Elfmagazin 28, S. 5, Online; PDF; 2,6 MB)
  3. SRF-Geschirr zerschlagen und geflickt, Sendung vom 14.01.2010 mit Link zur AudioDatei (ab Minute 50:55)
  4. Von Blumen und Chinesen Artikel über Fayence in Neue Zürcher Zeitung NZZ, 22. Dezember 2007.


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