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Hans-Joachim Mascheck

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Hans-Joachim Mascheck
Hans-Joachim Mascheck

Hans-Joachim Mascheck (* 6. März 1924 in Oberoderwitz) ist ein deutscher Ingenieur. Von 1955 bis 1989 war er an der Technischen Universität Dresden tätig, zuletzt als Professor für Sondergebiete der Aerodynamik.[1]

Leben[Bearbeiten]

Familie[Bearbeiten]

Bis Anfang der 1990er Jahre besaß Oderwitz eine stattliche Zahl von Textilunternehmen, die Frottier- und Damasterzeugnisse, Malimo-Gewirke, Geschirrtücher, Arbeitskleidung usw. herstellten und konfektionierten. Dazu gab es einen Textilveredlungsbetrieb mit über 100-jähriger Geschichte. Hans-Joachim Maschecks Großvater Oskar Mascheck, Jahrgang 1864, hatte 1887 in dem zweistöckigen Umgebindehaus Nr. 399 in Oberoderwitz eine Hausfärberei und Blaudruckwerkstatt mit Textilhandel eingerichtet, die Färberei Oskar Mascheck.

1895/96 ließ er auf demselben Grundstück ein dreigeschossiges Fabrikgebäude mit Kesselhaus und Schornstein errichten. Damit wurde es ihm möglich, größere Aufträge von Webereien aus der Umgebung auszuführen. Sich entwickelnde relativ stabile Geschäftsverbindungen sorgten für eine rentable Auslastung des Betriebes, doch reichten die Erträge weder für die Rückzahlung der für den Fabrikbau in der Verwandtschaft aufgenommenen Kredite noch für weitere Investitionen. Dr. Johannes Mascheck, Vater von Hans-Joachim Mascheck übernahm den Betrieb in den Kriegsjahren. Nach dem frühen Tode von Johannes Mascheck am 15. November 1952 führte seine Frau den Betrieb weiter. Hans-Joachim Mascheck sah in der privatwirtschaftlichen Fortführung des elterlichen Betriebes nach der Verstaatlichung keine Zukunft und schlug in der damaligen DDR eine wissenschaftliche Ausbildung und Laufbahn ein.

Wissenschaftliche Laufbahn[Bearbeiten]

1956 wurde er mit der Dissertation Die Berechnung der Auftriebsverteilung starrer und elastischer Tragflügel zum Dr.-Ing. promoviert.[2] 1978 wurde er an der TU Dresden habilitiert.

In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität und den Flugzeugwerken Dresden-Baade war Hans-Joachim Mascheck maßgeblich an der Entwicklung des ersten Düsen-getriebenen Passagierflugzeugs der DDR beteiligt.[3]

Eines der historisch wichtigsten Teile war das legendäre Triebwerk Pirna 14 mit dem das weltweit 1. strahlgetriebene zivile Flugzeug gebaut wurde. Dieses wurde von den deutschen Triebwerksspezialisten, die aus der Sowjetunion aus den Entwicklungslagern um 1953 entlassen wurden, konzipiert (Werner Albring und andere).[4]

Zu ihnen gesellte sich die Gruppe um Willy Richter[5], der von den Nazis wegen Geheimnisverrat über die Turbinenentwicklung an England in Brandenburg inhaftiert war. Diese Gruppe beschäftigte sich mit Tragflügelprofilen. Hier arbeitete Hans-Joachim Mascheck mit und beschäftigte sich zeitlebens mit dem Verständnis der scheinbar zufälligen Bildung und Zerfallsprozesse von großen Wirbeln in der Strömung und deren energetischen, informationswissenschaftlichen Grundlagen.[6][7]

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten]

  • Zur Berechnung der Druckverteilung an Strahlflügelprofilen. In: Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Angewandte Mathematik und Mechanik in Freiberg (Sachsen) (19.–23. April 1960). 1960, S. T140-T142 DOI=10.1002/zamm.19600401352
  • Die ebene laminare Strömung in Kanälen und in der Umgebung von Ecken bei kleinen Reynoldszahlen. In: Zeitschrift für angewandte Mathematik und Mechanik 46, 1966, S. 400-402.
  • Die Prandtlsche Theorie der tragenden Linie: eine kurze Einführung. Dresden 1956
  • Über einige Grundlagen der halbempirischen Berechnungsverfahren in der Strömungstechnik. Habilitationsschrift TU Dresden 1968.
  • Grundlagen der Wärme- und Stoffübertragung mit 4 Tabellen. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1979, 2. überarbeitete Auflage 1983.
  • Wärme- und Stoffübertragung. Lehrbrief 2. Bilanzen und theoretische Lösungen. Zentralstelle für das Hochschulfernstudium, Leipzig 1992.
  • Die Prandtlsche Theorie der tragenden Linie: eine kurze Einführung. Dresden 1956

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Catalogus professorum dresdensis. Abgerufen am 27. April 2022.
  2. Sven Schultze: Luftfahrtforschung und -ausbildung in der DDR: Hightechkaderschmiede oder "Gartenmöbelforschung"? Die Fakultät für Leichtbau/Luftfahrtwesen der TH Dresden. ibidem-Verlag / ibidem Press, 2012, ISBN 978-3-8382-5877-5 (google.de [abgerufen am 27. April 2022]).; H. Marcus: Die Grundlagen der Berechnung biegsamer Platten. In: Die Theorie elastischer Gewebe und ihre Anwendung auf die Berechnung biegsamer Platten. Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg 1924, ISBN 978-3-642-90075-4, S. 1–37, doi:10.1007/978-3-642-91932-9_1.
  3. Flugzeugwerke Dresden Baade 152 - FliegerWeb.com - News Reportagen Videos! Abgerufen am 27. April 2022.
  4. Pirna 14. Abgerufen am 27. April 2022.
  5. Sven Schultze: Luftfahrtforschung und -ausbildung in der DDR: Hightechkaderschmiede oder "Gartenmöbelforschung"?: Die Fakultät für Leichtbau/Luftfahrtwesen der TH Dresden. ibidem-Verlag / ibidem Press, 2012, ISBN 978-3-8382-5877-5 (google.de [abgerufen am 28. April 2022]).
  6. Catalogus professorum dresdensis. Abgerufen am 27. April 2022.
  7. Wissenschaftstheorie der Physik. Abgerufen am 27. April 2022.

Weblinks[Bearbeiten]


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