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Heinrich Drießler

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Heinrich Drießler (* 1897; † 1962[1]) war ein deutscher Missionar und Missionsinspektor der Rheinischen Missionsgesellschaft in Barmen, außerdem war er Mitglied der Deutschen Christen.

Vor den 1930er Jahren war er in Süd- und Südwestafrika tätig, 1930–1933 war er Inspektor der Rheinischen Mission für Niederländisch-Indien. Er engagierte sich kirchenpolitisch bei den Deutschen Christen und besetzte dort Missionsthemen. Ab 1933 war er Mitglied der NSDAP[2] und Referent für Äußere Mission in der Reichsleitung der Deutschen Christen[3].

Eine seiner Forderungen war, dass die Kirche sich stärker im Bereich der Mission engagieren solle und diese Aufgabe nicht weiter alleine unabhängigen Organisationen überlassen solle. Im Sonntagsblatt der Deutschen Christen schreibt er am 13. August 1933: „Eine Kirche, welche die Mission nur als Angelegenheit freier Organisationen mehr oder weniger wohlwollend unterstützen würde, bliebe nach wie vor nur Fragment einer Kirche. Die Kirche als solche muß Missionskirche sein.“ Gleichzeitig warnt er allerdings auch vor einer voreiligien Gleichschaltung: „Wir denken dabei nicht an eine äußerliche Gleichschaltung, die mehr zerstören als helfen würde.“[4]

Am 30. August 1933 erarbeitete er gemeinsam mit Missionsinspektor Reinke (Deutsche Christen) und Missionsdirektor Siegfried Knak und Julius Richter vom Deutschen Evangelischen Missions-Ausschuss (DEMA) einen Entwurf über die Eingliederung der Äußeren Mission in die Deutsche Evangelische Kirche.[5] In dem Entwurf, der später von Seiten der Missionsgesellschaften abgelehnt wurde, war unter anderem eine Besetzung der Vorstandsposten durch den Reichsbischof vorgesehen.

Veröffentlichungen[Bearbeiten]

  • Die rheinische Mission in Südwestafrika. Geschichte der rheinischen Mission Bd. 2, Buchh. d. Rhein. Missionsges., Wuppertal-Barmen 1932
  • Die evangelische Mission in der Reichskirche, in: Evangelium im Dritten Reich, 13. August 1933, S. 313 f.
  • Die Zukunft der Rheinischen Mission in Südafrika, in: Neue Allgemeine Missionszeitschrift. 9. Jg. Heft 3, S. 96–104

Literatur[Bearbeiten]

  • Gunther Schendel: Die Missionsanstalt Hermannsburg und der Nationalsozialismus. Der Weg einer lutherischen Milieuinstitution zwischen Weimarer Republik und Nachkriegszeit, Diss. Göttingen 2007, Quellen und Beiträge zur Geschichte der Hermannsburger Mission und des Ev.-luth. Missionswerkes in Niedersachsen, Bd. 16, Münster 2009, S. 206–219, 237, 554
  • Glen P. Ryland: Translating Africa for Germans: The Rhenish Mission in Southwest Africa, 1829-1936. Diss. University of Notre Dame, April 2013, S. 236–244, online

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Die Rheinische Mission 1828–1970. (PDF) In: archiv- und museumsstiftung der Vereinten Evangelischen Mission (VEM), Wuppertal 2016, S. 126
  2. Werner Ustorf: Sailing on the next Tide: Missions, Missiology, and the Third Reich) (= Studies in the Intercultural History of Christianity 125). Frankfurt am Main Bruxelles New York: Peter Lang, 2000. ISBN 978-3-631-37060-5. S. 150
  3. Wesenick, Jürgen. Die Entstehung des Deutschen Evangelischen Missionstages. Hamburg, 1963. S. 33
  4. Drießler, Heinrich: Evangelium im Dritten Reich. In: Sonntagsblatt der Deutschen Christen, Jg. 2, Nr. 33, 13.8.33, S. 313/4
  5. Wesenick, Jürgen. Die Entstehung des Deutschen Evangelischen Missionstages. Hamburg, 1963. S. 33


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