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Helene Urszenyi Breznay

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Helene Maria Urszenyi Breznay geborene Brezney,[1] auch bekannt als Helena Maria Urszenyi-Breznay[2] und unter den ungarischen Namensvarianten Ilona Breznay, Ilona Urszényiné oder Ilona Urszényi[3] (geboren am 22. Oktober 1908[2] in Orsova, Königreich Ungarn als Helene Breznay;[3][4] gestorben am 9. September 1989 in Bath, England), war eine ungarische Malerin.[5] The Indianapolis Star beschrieb sie als „die Frau, die mit ihren Händen Fotografien“ schuf.[6]

Leben[Bearbeiten]

Die im Herbst 1908 in Orsova (heute Rumänien) als Tochter von Ernest Breznay und Sofia Graf geborene Malerin[7] war Spross einer künstlerisch tätigen Familie: Schon ihre Großmutter war eine bekannte Karikaturistin; eine ihrer Tanten schuf exquisite Designs in Samtstoffen.[8] Sie war eines von drei Kindern eines im Dienst der Streitkräfte von Österreich-Ungarn als leitender Arzt in Przemyśl tätigen Mediziners, der im Ersten Weltkrieg im Rang eines Obersts stand. Nachdem Przemyśl nach der Belagerung der Stadt 1915 von der Zaristischen Armee erobert worden war, fiel er ein Jahr später in Russland. Helenes Heimatstadt Orșova wurde Rumänien zugeschlagen. Die rumänische Regierung sah keine Veranlassung, der Witwe eines österreichisch-ungarischen Offiziers mit ihren drei Kindern eine Rente zu zahlen. Helene schilderte ihre Kindheit als Halbwaisin später als „eine schwere Zeit“.[8]

Trotz der bescheidenen finanziellen Verhältnisse der Familie wurde Helene, deren Talent im Alter von 18 Jahren entdeckt wurde,[8] zunächst auf die Ungarische Akademie der Bildenden Künste[5] in Budapest geschickt,[4] an der sie nach vier Jahren[2] 1929 mit Auszeichnung bestand. Ihre Studien führte sie anschließend[4] bei einer Tante[8] in Prag[5] fort, wo sie sich 5 Jahre lang[8] unter dem bekannten Porträtisten Josef Šilhavý[9][4] oder Miróslav Sylhavy fortbildete.[2] In Prag lernte sie ihren späteren Ehemann Michael Urszenyi kennen.[4] Dort war die Künstlerin auch als Helena Breznayová oder Helena Steiner-Breznayová bekannt.[9]

In den 1930er Jahren arbeitete sie in den Unterkarpaten,[5] wo ihr Ehemann Waldbesitz hatte.[4] Neben Ausstellungen unter anderem in Klausenburg (Kolosvár; Cluj-Napoka), in Bukarest und Prag hatte sie 1938 eine Einzelausstellung in Preßburg.[9] Ebenfalls 1938 erhielt sie nach dem Münchner Abkommen automatisch wieder ihre ungarische Nationalität. Mit ihrem Ehemann zog sie wieder zurück nach Budapest, wo sie bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges – ebenso wie die deutschen Besatzer – die Muster der Bombardements der alliierten Briten, Amerikaner und Russen während der Schlacht um Budapest zu unterscheiden lernte. Nach Monaten des Hungers in den Höhlen unter den Hügeln von Buda, in denen das Trinkwasser mit Eimern aus der Donau geholt werden musste, floh das Ehepaar Urszenyi – das unterdessen automatisch die tschechische Staatsbürgerschaft erhalten hatte – bei nächstmöglicher Gelegenheit zunächst nach Paris.[4]

Da sie im Krieg ihren gesamten Besitz verloren hatte, lebte sie mit ihrem Mann in Paris unter prekären Verhältnissen. Als Lebensgrundlage dienten den beiden nur Helenes Porträts von „Neureichen“ wie Oberkellnern und Metzgern und allen, die porträtiert werden wollten, für teilweise nur 2 Dollar pro Bild.[4] 1947 zog sie schließlich mit ihrem Ehemann weiter nach Ghana,[1] die damals noch britische Kronkolonie Goldküste,[6] um dort ein neues Leben anzufangen.[4]

Nach 1947 arbeitete Helene Urszenyi Breznay 17 Jahre[6] – ausgehend von der Stadt Kumasi – in der späteren Republik Ghana.[5] Mit Frachtschiffen reiste sie mehrfach entlang der Antlantikküste und lernte dabei alle Hafenstädte von Algerien bis zum Kap der Guten Hoffnung kennen.[6] In den 1950er Jahren unternahm sie Studienreisen nach Süd- und Ostafrika. „Nie zuvor hat dort ein Künstler mit einer derartigen Sympathie für afrikanische Sujets gemalt, zu denen die Färbung lebenden Ebenholzes ebenso zählt wie das Kräuseln der Muskeln eines Mannes, die Falten eines müden, alten Gesichts oder die Drehung des Halses eines Mädchens“, so ein Porträt der Künstlerin aus dem Jahr 1957 in der in London erschienen Zeitschrift West Africa.[8] Mitte der 1950er Jahre erschienen mehrfach Abdrucke ihres Gemäldes Mutter mit Kind in Zeitschriften des Roten Kreuzes zum Thema Ghana.[10] Auch eine Reise nach Brasilien ist bekannt.

1964 übersiedelte sie nach London. 1970 besuchte sie mit ihrem Ehemann erstmals die USA anlässlich ihrer Einzelausstellung an Indiana University.[6]

Noch 1985, wenige Jahre vor dem Tod der Künstlerin, verzeichnete die englische Zeitung The London Gazette die Firma Urszenyi Reproductions Limited.[11] Helene Urszenyi starb am 9. September 1989 im Alter von 80 Jahren im englischen Kurort Bath.[12]

Werk[Bearbeiten]

Urszenyi malte unter anderem in Öl[2][13] sowie mit Aquarell- und Pastellfarben, hauptsächlich Porträts im Stil des Realismus, aber auch Blumen.[2]

Neben Arbeitern und anderen Charakteren aus der Alltagswelt auf den Straßen Ghanas,[1] männlichen und weiblichen,[8] porträtierte sie den König der Aschanti[4] und den späteren ghanaischen Präsidenten Kwame Nkrumah.[4][1] Zu ihren damals etwa zeitgleich geschaffenen Gemälden zählen zwei Porträts des britischen Generalgouverneurs Charles Noble Arden-Clarke: Eines davon schuf sie im Auftrag der Regierung, für die nach dem Generalgouverneur benannte „Arden Hall“ im neu gebauten Ambassador Hotel in Accra. Das andere wurde neben dem ebenfalls von ihr geschaffenen Bild des Premierministers im damaligen Haus des Parlaments von Ghana aufgehängt.[8]

Eine Abbildung ihres Ölgemäldes African Madonna zierte am 22. Dezember 1960 das Cover von Tone, einer Beilage, die in mehr als 40 US-amerikanischen Zeitungen erschien.[14] Anfang der 1960er Jahre offerierte die amerikanische Firma Ahmad Jamal Enterprises, Inc. mehrfach in der Zeitschrift Ebony einen Katalog über eine Serie vielfarbiger, großformatiger Lithografien mit Rahmen oder als Grußkarten nach Urszenyi-Breznays „African Art“ mit Bildern von Einwohnern aus Mamponteng und der Ashanti Region in Ghana.[15][16] Ähnliche Angebote enthielt auch die Zeitschrift Esquire.[17]

Mitte der 1960er Jahre stellte die Hofgalerie im Schweizerischen Luzern Urszenyi Breznays Gemälde und Studien aus Britisch-Westafrika aus.[18]

Im November 1969 zeigte der amerikanische Kunsthistoriker James Porter während seiner ersten Einzelausstellung in der Howard University in Washington ausschließlich Werke Urszenyi Breznays, neben Porträts auch Bilder afrikanischer Blumen, die Breznay in ihrem Hof kultiviert hatte. Ein Rezensent der US-amerikanischen Zeitschrift Jet berichtete, Urszenyi sei bekannt für ihre in großer Vielfalt geschaffenen Porträts, die „von den Afrikanern wegen ihrer schlichten Würde („simple dignity“) bewundert“ würden.[1]

Zum 150-jährigen Gründungsjubiläum der Indiana University wurde 1970 in der für das Indiana University Museum neu eingerichteten großen Ausstellungshalle für anthropologische, historische und Folklore-Schauen eine Sammlung von Ölgemälden Breznay-Urszenyis mit afrikanischen Porträts und Szenen gezeigt.[13]

Bekannte Werke (Auswahl)[Bearbeiten]

  • Das Ungarische Nationalmuseum kam in den Besitz einer Fotografie, die die Künstlerin vor einer Staffelei sitzend bei ihrer Arbeit zeigt: Dabei malte sie in ihrer Wohnung ein großformatiges Porträt des vor ihr sitzenden ungarischen Präsidenten Béla Zsedényi.[19]
  • Die Städtische Galerie Bratislava besitzt in ihrer Sammlung mindestens ein Werk Breznays.[9]
  • 1952: African N.C.O. („Non-commissioned officer“)[Anm. 1]
  • Juli 1953: African Beauty[Anm. 2]
  • 1956: African Mother and Child[Anm. 3]
  • Porträt des ghanaischen Präsidenten Kwame Nkrumah[1]
  • zwei Porträts des britischen Generalgouverneurs Charles Noble Arden-Clarke:[8]
    • im Regierungsauftrag für die Arden Hall im Ambassador Hotel[8]
    • aufgehängt im Haus des Parlaments von Ghana[8]
  • Porträt des Premierministers, aufgehängt im Haus des Parlaments von Ghana[8]
  • African Veteran[Anm. 4]
  • African Madonna[Anm. 5]
  • African Boy[Anm. 6]
  • Madonna and Child[Anm. 7]
  • 1958: The Marabou[Anm. 8]
  • 1959: The Fruitseller („die Früchteverkäuferin“)[Anm. 9]
  • Live Ebony[Anm. 10]
  • 1961: Going to Church[Anm. 11]
  • 1961: „(Head of an African Woman)“; mutmaßlich aus dem Besitz der Künstlerin stammende Gruß- oder Weihnachtskarte als Reproduktion eines Ölgemäldes mit einer Dokumentation zum Bildnis[Anm. 12]
  • 1962: Spring Flowers[Anm. 13]
  • Army Drummer[Anm. 14]
  • Haussa Man[Anm. 15]
  • The Patriarch[6]
  • The Warrior, Porträt des 82-jährigen Bokhara Moshi in seiner Uniform mit Kriegsmedaillen, in einem Sessel lehnend: Das Bildnis wurde als Darstellung eines aristokratischen Veteranen beschrieben, der müde und enttäuscht vom Leben ist.[6]

Ausstellungen[Bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten]

  • Slovenský hlas. nezávislý denník vom 1. März 1938, S. 9.[3]
  • Národné noviny. Official organ of the National Slovak Society of the United States of America = National News., 5. März 1938, S. 4.[3]
  • Preßburger Zeitung
    • vom 5. März 1938, S. 6.[3]
    • vom 9. März 1938, S. 6.[3]
  • Művészet, 1938 (64 Seiten).[3]
  • She paints Africans. In: West Africa. Africa’s weekly magazine. West African Newspapers Ltd., Jahrgang 1957, S. 753; Vorschau über Google-Bücher
  • Ország-világ vom 29. August 1962.[3]
  • Urszenyi-Breznay, Katalog zur gleichnamigen Ausstellung vom 23. März bis 6. April 1965 in der Galerie Bürdeke, Zürich, 1965.[22]
  • Magyar festők és grafikusok adattára, 1988.[3]
  • Marta Herucová: Breznay, Helena. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 14, Saur, München u. a. 1996, ISBN 3-598-22754-X, S. 190.

Archivalien[Bearbeiten]

Archivalien von und über Helene Urszenyi Breznay und ihre Familie finden sich beispielsweise

  • in den Manuskripten des amerikanischen Künstler und Kunsthistorikers James A. Porter speziell zu Michael Urszenyi sowie Hélène Urszenyi-Breznay für die Laufzeit von 1963 bis 1969, die James A. Porter papers in der Stuart A. Rose Manuscript, Archives, and Rare Book Library der Emory University[23]
  • als „Folder“ unter dem Titel Helene Urszeyni-Breznay artist file. Study photographs and reproductions of works of art with accompanying documentation 1920-2000 mit Fotografien, Reproduktionen und Zeitungsausschnitten[24]

Weblinks[Bearbeiten]

Ausgewählte Bildnachweise[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Artikel The Washington Scene in: Jet, 37. Jahrgang, Nummer 7 vom 20. November 1969, S. 60; Google-Bücher
  2. 2,00 2,01 2,02 2,03 2,04 2,05 2,06 2,07 2,08 2,09 2,10 Emmanuel Bénézit (Begr.): Urszenyi-Breznay, Helena Maria, in: Dictionary of artists, Bd. 9: Maele - Müller, Paris: Gründ, 2006, S. 1370; Transkription in der Datenbank Oxford Art Online in der Version vom 31. Oktober 2011, zuletzt abgerufen am 16. April 2023
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 3,8 Breznay, Ilona (1908) in: AKL Online / Allgemeines Künstlerlexikon Online / Artists of the World Online, hrsg. vom Verlag Walter de Gruyter, 2009 (veröffentlicht von K. G. Saur 2021)
  4. 4,00 4,01 4,02 4,03 4,04 4,05 4,06 4,07 4,08 4,09 4,10 Zur Lithografie des Bildes African Boy gehörende Broschüre der Firma Urszenyi Reproductions Limited, vertreten durch „Mrs. und Mr. Michael Urszenyi“; Abbildung oder über archive.org
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 Helena Ursze'nyine' Breznay Orsova, 1908 – 1988, London / Breznay Ilona (Ursze'nyine' Breznay Ilona), Kurzvita auf der Seite des Galerie- und Auktionshauses Kieselbach Galéria és Aukciósház [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 4. April 2023.
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 6,5 6,6 Artist's Work Shows Unquenchable Spirit, in: The Indianapolis Star vom 5. Juni 1970, S. 26; Digitalisat über die Seite newspapers.com
  7. Rio de Janeiro, Brasilien, Einwanderungskarten, 1900-1965, Einwanderungskarte für Helene Urszenyi, Dokument vom 4. Juni 1951; eingesehen auf ancestry.de am 14. April 2023.
  8. 8,00 8,01 8,02 8,03 8,04 8,05 8,06 8,07 8,08 8,09 8,10 8,11 „From a Correspondent“: She paints Africans. In: West Africa. Africa's weekly magazine. West African Newspapers Ltd., Jahrgang 1957, S. 753; Vorschau über Google-Bücher.
  9. 9,0 9,1 9,2 9,3 9,4 9,5 9,6 9,7 9,8 Marta Herucová: Breznay, Helena. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 14, Saur, München u. a. 1996, ISBN 3-598-22754-X, S. 190.
  10. Monthly Bulletin – League of Red Cross Societies, Bd. 36–39, 1955 ff., S. 8; Vorschau über Google-Bücher
  11. The London Gazette vom 24. Januar 1984, S. 1007; thegazette.co.uk Digitalisat
  12. Register of Cremations Haycombe Crematorium, Whiteway, Bath, 1989, No. 67693.
  13. 13,0 13,1 13,2 iu museum, seventh annual report, Jahrgang 1969/1970, S. 1; Digitalisat
  14. Tone, Supplement to The California Eagle, 22. Dezember 1960 (Digitalisat (hinter Bezahlschranke))
  15. Anzeige African Prints and Greeting Cards, in Ebony, November 1960, S. 17; Google-Books
  16. African Prints and Greeting Cards, in Ebony, Oktober 1961; Nummer 1, Seite 96; Google-Books
  17. Offerte im zweiten Teil des Jahrgangs von 1961
  18. 18,0 18,1 Werk. Schweizer Monatsschrift für Architektur, Kunst und künstlerisches Gewerbe, offizielles Organ des Bundes Schweizer Architekten, BSA, des Schweizerischen Werkbundes, SWB, des Schweizerischen Kunstvereins, SKV = Oeuvre, Jahrgang 1965, S. 310; Vorschau über Google-Bücher
  19. Zsedényi Béla Breznay Ilona festőművésznőnél auf der Seite europeana.eu
  20. Cultural Activities. In: Colonial Office. Gold Cost 1953. Colonial Office. Report on the Gold Coast for the year 1953, London: Her Majesties Stationary Office, 1954, S. 112ff.; hier: S. 114; Digitalisat über archive.org
  21. Museum of Archaeology and Anthropology / Past Exhibits / Mathers Museum of World Cultures / 1970
  22. Dort auch Hélène Urszenyi-Breznay; einsehbar im Schweizer Musée cantonal des Beaux-Arts de Lausanne
  23. Porter, James A. (James Amos), 1905- / James A. Porter papers, 1867-2009 (bulk 1920-1995), Manuscript Collection No. 1139 auf der Seite der Universitätsbibliothek mit Stand 2010ff.
  24. Nachweis über die Frick Art Reference Library der Frick Collection

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